Heißt Interpretieren - "Spielen wie man will"?

Oder so Sachen wie "Dingdong"
 
wenn Du meinst, Kalvirus...
 
Das tut es ja auch nicht. Im Gegenteil, der hohe Anspruch, der hier zelebriert wird, existiert m.M.n. gar nicht.(...)
Bin nicht so ganz sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, aber hierzu:
Warum soll denn bei unprofessionellem Spiel grundsätzlich nichts Gescheites bei rauskommen?
Ich bin der letzte der sagt, dass ein Amateur nicht auch schöne Sachen auf die Beine stellen könnte.
Es kommt eben darauf an... für ein "offizielles Urteil" müßte man es sich eben mal anhören.
Wenn es für den Freundes- und Familienkreis paßt, dann ist es aber auch schon mal schön.

Wer hier im Forum etwas einstellt, bekommt natürlich Kritik, teils berechtigte, teils in schonungslosem Tonfall etc. etc.

Dafür muss man ggf. gewappnet sein. Ich sage immer, wenn jemand meint, etwas sei einigermassen präsentationsreif, dann soll er es einstellen. Es wird ihm schon niemand den Kopf abreissen...
 
In Hamburg gab es übrigens mal einen (dänischen?) Pianisten, der die Musikhalle einmal im Jahr gebucht hat und mit Klassischer Literatur herumgestümpert hat. Diese Konzerte bekamen irgendwann Kultcharakter.
Ich habe ihn gefunden: Karl Viktor Nielsen heißt er. Nähere Informationen hier:
https://www.welt.de/print-welt/article323717/Ich-spiel-doch-so-gerne.html
und hier:
https://www.gettyimages.ie/detail/n...nes-konzert-auftritts-in-news-photo/543839205
 
Hans Georg Gadamer,
Zur Aktualität des Schönen, S. 58,
ISBN 10 3150098440


IMG_20190702_193018337.jpg
 
Martin Heidegger,
Ursprung des Kunstwerks


"Die Kunst ist das "Ins-Werk-Setzen" der Wahrheit"

"Die Kunst erspringt als stiftende Bewahrung die Wahrheit des Seienden im Werk. Etwas erspringen, im stiftenden Sprung aus der Wesensherkunft ins Sein bringen, das meint das Wort Ursprung. Das ist so, weil die Kunst in ihrem Wesen ein Ursprung und nichts anderes ist: eine ausgezeichnete Weise wie Wahrheit seiend und d. h. geschichtlich wird.

Kunst ist das Wesen alles Wollens" ;-)

Aus den Zusprüchen der Philosophen gewahren wir Ansprüche eigentlicher in-stand-haltender Verständigung des Willens ausstehender Wahrheit.

PS:
Kunst ist erfüllte Freude des Seins. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Martin Heidegger,
Ursprung des Kunstwerks
...aber Hoppla @maxe, du merkelgrüner Amtsmann, was für braune Gestalten zitierst du da???... lass dich nur nicht erwischen, sonst biste deinen Job los (zu schweigen davon, was Nora dazu sagt...).... ts ts ts... bringt der Maxe doch glatt den Heidegger, da kann man nur staunen... :lol::lol::lol: sintemalen der eigentlich nichts mit Musik am Hut hatte...
 

...aber Hoppla @maxe, du merkelgrüner Amtsmann, was für braune Gestalten zitierst du da???... lass dich nur nicht erwischen, sonst biste deinen Job los (zu schweigen davon, was Nora dazu sagt...).... ts ts ts... bringt der Maxe doch glatt den Heidegger, da kann man nur staunen... :lol::lol::lol: sintemalen der eigentlich nichts mit Musik am Hut hatte...
1. (zum „merkelgrünen Amtsmann“):

Der Beamtenstaat besteht aus Menschen, deren politische Einstellung nicht mit der seiner Regierung übereinstimmen muss, jedoch muss ein Bekenntnis zur freiheitlichen, demokratischen Grundordnung vorliegen.

2. (zu Hedegger):

Es ist ein alter Hut, dass zwischen Person und (Kunst-)Werk unterschieden werden muss, solange das Werk seinen Rezipienten keine in Richtung der Person problematischen Verhaltensvorgaben gibt. Und deshalb hat Heideggers Werk selbstverständlich Gültigkeit, trotz der Sympathisierung mit dem NS.
Andernfalls müsste man auch beim von dir geschätzten Wagner oder Richard Strauß die selben Schlüsse ziehen, wenn man Person und Werk miteinander vermengt. Beispielsweise Wagner ist durch Martin Geck auf der Basis solcher Überlegungen überzeugend rehabilitiert worden.

@rolf
Fallen dir denn auch noch sachliche Worte zum Heidegger- und v.a. Gadamer-Zitat ein?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Tastimo ...bissel krawallig gelaunt?
Heidegger, ob Nazi oder entnazifiziert, trägt zur Frage nach musikalischer Interpretation nichts bei (war nicht sein Gebiet) - wenn sich manche den Anschein von Gelehrsamkeit mittels schlauer Philosophenzitate geben wollen, sollten sie sich die passenden raussuchen... ;-)
 
Nö, nicht krawallig gelaunt. Dafür gibt es ja keinen Grund. Man gewöhnt sich an so vieles. Ich war nur erstaunt über dein fehlendes Bewusstsein über die Trennung von Mensch und Werk. Das überrascht mich bei deinem Bildungsstand.

Außerdem stellt sich mir die Frage, warum in deinen letzten Beiträgen so wenig Sachbezug war, denn die Aussagen von Heidegger und Gadamer sind ja etwas, worüber man diskutieren kann.
 
Wenn ich mich einschalten darf:

Heidegger hilft wohl nicht wirklich weiter bei der Frage, ob wir musikalische Werke, die in Form einer Partitur vorliegen, stets werktreu spielen sollten, oder nicht.

Da hilft nur eine praktische Untersuchung dieser ganzen Sache. Kann man es denn guten Gewissens verantworten, zu empfehlen, immer werktreu zu musizieren?

Antwort:
Nein, kann man nicht. Ein einziges Beispiel eines Musikers, der durch Bruch mit der Werktreue die bessere Musik macht, genügt schon, um eine allfällige dogmatische Forderung nach "Werktreue" komplett zu verwerfen.

Und es gibt hunderte solcher Beispiele...
 
Und was ist das?

(Parmenides, Platon und andere werden sich sicher über kompetente Nachhilfe freuen).
Das Sein lässt sich leichter durch das definieren, was es nicht ist:
Entledigt man die Menschen aller überflüssiger Dinge, zu denen nicht nur Sachgegenstände, sondern auch Statussymbole, Können (im Sinne von vorzuweisendem Glanz) und vor allem der Schein, also Vortäuschung und Manipulation gehören, so bleibt das reine, unverstellte, unverformte (ursprüngliche Bedeutung von „naiv“) Sein übrig.
 
Das ist vielleicht doch eine etwas saloppe Zusammenfassung der Begriffsgeschichte. Würdest Du mir aber zustimmen, dass man deinen Satz, bezogen auf das menschliche Sein, letztlich als eine Variante des alten Leib-Seele-Dualismus lesen kann?
 
@Ambros_Langleb
Im Prinzip ja. Ich habe michh eigentlich auf Erich Fromms Definition bezogen, der ja das Sein dem Haben gegenüberstellt. Und dieser bezieht sich wiederum (u.a.) stark auf Meister Eckhart.

Man ist bei der Diskussion solcher Fragen schnell im Religiösen. Die Philosophie kann (nach meinem laienhaften Verständnis) nur die Fragen stellen. Die Antworten bzw. Antwortversuche finden sich in den Religionen, unabhängig davon, ob die Antworten wahr sind oder falsch.
 

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