Es ist nichtmal für einen Fachmann leicht zu erkennen, wenn was "komisch" gebaut wurde, weil ja jeder Hersteller etwas anders macht - und man zerlegt und zerschneidet die Ware nicht um sich von der Qualität zu überzeugen. Was man aber tun kann, wenn man Sicherheit gewinnen mag, ist ein älteres Instrument aus der selben Fabrik zu finden. Das dürfte nicht so schwer sein, denn es gibt sie ja bereits.. Auch hier im Forum hat einmal jemand einen W&L Flügel verkauft. Spiel solch einen und achte auf die Mechanik! Hör Dir den Klang genau an im Vergleich zum Neuinstrument. Kann man den Klang selbst nicht so beurteilen, betrachtet man gegen das Licht die Wellen im Lack, nicht die Kratzer. Eines der Zeichen, woran man u.U. geschwundenes Holz erkennen kann. Übrigens werde ich im August an solch einem Instrument (5 Jahre alt) in Wien eine Tagesarbeit machen, damit man wieder ordentlich darauf spielen kann.
In der Regel gewinnen hochwertige Instrumente deutscher Produktion an Tonqualität dazu, wenn sie mal so 10 oder 20 Jahre alt sind und bauen erst viel später und dann nur ganz langsam ab... Mechanikservice muss man selbstverständlich auch von Zeit zu Zeit machen, aber da hält sich der Aufwand bei solch jungen Instrumenten deutlich in Grenzen, wenn sie nicht gerade in der Hochschule im Einsatz sind.
http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...vierbauer-die-musik-spielt-in-china-1.1849907
Bei 2:57 sieht man den Kollegen Klavierbaumeister Peter Veletzky aus Wien, der Erb-Nachfolger und Markenrechteinhaber von Wendl&Lung in 4. Generation
http://www.klavier-klinik-meidling.com/5.html
Ich wurde durch die Firmenleitung (nicht von Peter!) in Wien seinerzeit enttäuscht, aber das soll Dich nicht kümmern..
Schlussendlich kann ich Dir den Flügel ja nicht ausreden, aber eines sagen, Serien-Nummer aufschreiben, und lass Dir mündliche Zusagen unbedingt schriftlich geben, falls Du Dir das Instrument kaufst. Ich würde den Vertrag sogar von meinen Anwalt überprüfen lassen, bevor ich ihn unterschreibe.
LG
Michael