Habt ihr auch ein Ziel gehabt als ihr mit Klavierspielen angefangen habt?
Oh, ja, so wie das vermutlich bei den meisten Anfängern der Fall ist:
1. Bach, Präludium BWV 846
2. Liszt, Consolation Nr. 3 *
3. Liszt, Au la de Wallenstadt *
* Fernziele
Ich möchte diese Stücke aber nicht mehr unbedingt spielen, weil man sie zu oft gehört hat.
Jetzt, etwas mehr als vier Jahre später, habe ich nur ein Ziel (siehe letzter Absatz).
Ich habe mich auf einen Weg begeben, und auf diesem hoffentlich langen Weg begegnen mir schöne und weniger schöne Stücke. Viele der anfangs ungeliebten Stücke haben mir dann aber doch Freude bereitet, sie haben meinen musikalischen Horizont erweitert und ich habe an und mit ihnen viel gelernt.
Als Späteinsteigerin habe ich schon deshalb kein Stück als Ziel vor Augen, weil ich nicht weiß, was die Zukunft für mich bereithalten wird. Aber ich bin sicher, dass mir auf meinem pianistischen Weg noch viele schöne Stücke begegnen werden, z.B. Präludien von Skrjabin, vielleicht Consolation Nr. 1 und Nocturne Nr. 3 aus Viktor Kosenkos op. 9. Es gibt so viele wunderschöne Stücke - für diese reicht ein Leben eh nicht aus. Und weil ich der Auswahl der Stücke durch meinen Klavierlehrer vertraue, habe ich schon manches Stück gespielt, das ich nicht kennengelernt hätte, wenn nur ich mir die Stücke ausgesucht hätte.
Mein Ziel ist es, die Stücke so angemessen und klangvoll zu spielen, wie es mir, meinen Fingern und meinem Bewegungsapparat möglich ist.