Gnomenreigen und Chopin Etüde 25.1

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Hallo,

ich habe lange keine Aufnahme mehr hochgeladen, aber jetzt möchte ich doch meine (relative) Zufriedenheit bei zwei Stücken, die ich gelernt habe, mit euch teilen. Ich hoffe mit den Links funktioniert alles.

Voila, 1) Der Liszt'sche Gnomenreigen
http://www.filedropper.com/liszt-gnomenreigen230812

und 2) Die Etüde Op.25/1 von Chopin
http://www.filedropper.com/chopin-etdeop251230812

Über konstruktive Kritik freue ich mich natürlich. Aber bitte daran denken, ich bin bloß Amateur und werde niemals ein Publikum mit meiner Kunst quälen ;)

lg marcus
 
Ha, ich bin die Erste! :)

Hallo marcus,

vielen Dank für die Einspielungen! Hab jetzt den Chopin gehört. Kritik möchte ich mir nicht erlauben, denn ich spiele selbst nicht auf so hohem Level. Aber habe mich sehr gefreut, als ich von der Arbeit kam. Mir gefällts!
 
Hey marcus,

die Aufnahmen sind meiner Meinung nach wirklich sehr gelungen, klar man kann immer eine Kleinigkeit verbessern. Vielleicht das ein oder andere Ritardando beim Lizst, den Chopin noch etwas mehr pulsieren lassen, mehr Spannung aufbauen... alles nurnoch Feinheiten zu denen ich dir hier keine konstruktive Kritk geben kann. Dafür gibt es im Forum ja genug Pianisten!

Eins kann ich dir aber versichern: Im stillen Kämmerlein brauchst du nicht nur zu spielen, ein Publikum würde dir mit Sicherheit gerne zuhören!

Hau weiter rein :drummer: !!!
LG Rodiiii
 
zur chopinetüde:
bis auf ein paar minimale patzer durchaus treffsicher gespielt,
aber von der interpretation her sagt mir das ganze gar nicht zu ....
schon in den ersten paar takten "rubato" und dann den rest plötzlich ohne punkt und komma runtergerattert.
da fehlt nicht nur das "pulsierende", MIR fehlt da so ziemlich alles was die töne zur musik machen soll.
 
Danke für die Rückmeldungen :)

Ha, ich bin die Erste! :)
Hallo marcus,

vielen Dank für die Einspielungen! Hab jetzt den Chopin gehört. Kritik möchte ich mir nicht erlauben, denn ich spiele selbst nicht auf so hohem Level. Aber habe mich sehr gefreut, als ich von der Arbeit kam. Mir gefällts!
Freut mich, wenn es dir gefallen hat. Kanntest du diese Etüde vorher schon?

@Rodrigo: Danke, danke :) Wenn ich die Aufnahmen anhöre, fällt mir auch noch manches auf, was ich besser machen könnte. Vor allem fällt mir auf, dass ich beim Spielen ganz anders höre. Eine gefühlt große Atempause ist dann in der Aufnahme plötzlich nur noch ne 1/10 Sekunde lang :D

@xXpianOmanXx: ich hab mir die Etüde gerade nochmal angehört. Kannst du den Abschnitt genauer benennen, wo ich "ohne Punkt und Komma" gespielt habe? Taktzahlen?

lg marcus
 
Weil ich mich mit Liszt nicht auskenne, nur ein paar Kleinigkeiten zum Chopin, die mir aufgefallen sind:

- In den Takten 17-20 kann ich die in den Noten hervorgehobene Stimme in der linken Hand nicht hören. Ich denke, hier kann die rechte Hand zugunsten der linken Hand etwas zurücktreten, zumal der Hörer zu diesem Zeitpunkt ja mitbekommen haben sollte, dass oberste Ton auf jedem Schlag die Melodie ist. :)
- Auch, wenn man über xXpianOmanXxs Kritik, sagen wir, streiten kann: direkt am Anfang würde ich auch kein Rubato hören wollen. Ich denke, es spricht nichts dagegen, einfach mit dem Stück anzufangen.
- Ganz am Ende spielst du eine von den Sechserfiguren zu viel.

Das sind aber, wie gesagt, nur Kleinigkeiten, die mir nur aufgefallen sind, weil ich das Stück selbst hin und wieder spiele. Alles in allem eine sehr gute Interpretation! Auch danke für den Liszt!
 
Chopin:
Ich finde den Basston, der gleichzeitig mit dem Melodieton kommt viel zu präsent und bentont. Desweiteren noch recht inhaltsleer, wahrscheinlich, weil du das ganze noch zu verkrampft spielst - so klingt es zumindest. Sehr mechanisch und noch sehr ungenau in der Dynamik. Und zu genau im Tempo, mal ein bisschen langsamer und schneller werden.
 
würd's mir gerne anhören,aber mit filedropper links kann mein pc nichts anfangen,da kommt dann außer Werbebanner nix,schade;hast du dropbox? das geht sogar bei meiner langsamen Leitung meistens.
 
Chopin:
Ich finde den Basston, der gleichzeitig mit dem Melodieton kommt viel zu präsent und bentont. Desweiteren noch recht inhaltsleer, wahrscheinlich, weil du das ganze noch zu verkrampft spielst - so klingt es zumindest. Sehr mechanisch und noch sehr ungenau in der Dynamik. Und zu genau im Tempo, mal ein bisschen langsamer und schneller werden.
Wie kommt denn der Zusammenhang zwischen Verkrampftheit und Inhaltsleere zustande? Ist das eine nicht Sache des Interpreten und das andere des Komponisten?

Nicht, dass ich glaube, dass marcus unbedingt meinen Beistand braucht, aber ich finde es schon ziemlich hart, eine Aufnahme, hinter der wahrscheinlich einige Arbeit steckt, als "recht inhaltsleer" zu bezeichnen.
 
Wie kommt denn der Zusammenhang zwischen Verkrampftheit und Inhaltsleere zustande? Ist das eine nicht Sache des Interpreten und das andere des Komponisten?

Nicht, dass ich glaube, dass marcus unbedingt meinen Beistand braucht, aber ich finde es schon ziemlich hart, eine Aufnahme, hinter der wahrscheinlich einige Arbeit steckt, als "recht inhaltsleer" zu bezeichnen.

Nettigkeit in allen Ehren, aber er will doch eine ehrliche Meinung haben. Ich bin der Meinung, dass er einfach nur die Noten gespielt hat und keine weitere eigene Interpretation geliefert hat. Ein verkrampftes Spiel erschwert es natürölich immens, ein Stück zu interpretieren.
 

Hallo, danke für eure Rückmeldungen :)

@Chaotica: Ja, die Mittelstimme der Takt 17-20... Bei Perahia klingt das traumhaft.
Heißt das "rubato direkt am Anfang" die Verzögerung zwischen dem Aufakt und der nächsten Viertel? Die hat sich dadurch entwickelt, dass ich diesen leichten Anschlag irgendwie "vorbereiten" muss. Vielleicht sollte ich das jetzt verkürzen.

Ich freu mich, dass du dir auch den Liszt angehört hast, der ja sonst anscheinend niemanden interessiert. Dabei ist das ein tolles Stück! Absolut hörenswert (selbst in meiner Aufnahme :D )

@xXpianOmanXx:
Zitat von xXpianOmanXx:
es klingt für mich einfach nicht als hättest du dir irgendwelche gedanken zur interpretation gemacht.
Es stimmt, dass ich mir nicht allzu viele Gedanken um die Interpretation gemacht habe. Ich meine, die Melodie muss wunderbar singen, mit entsprechender Agogik und dynamischer Bandbreite, während die Begleitung fast immateriell zart dazu kommt. Das ist ziemlich schwierig und kann bei mir auf jeden Fall noch verbessert werden, aber mehr fällt mir zu der Etüde erstmal nicht ein.

@curby: es tut mir Leid, dass es dir nicht gefallen hat. Vielleicht ist dein Anspruch bei dieser Etüde höher als meiner, denn auch wenn ich sie gern noch schöner spielen würde, bin ich relativ zufrieden mit meiner Aufnahme. Ansonsten müsste ich auch mit dem Klavierspielen aufhören :p
Das wäre vielleicht ein eigenes Thema wert (gabs auch schon mal irgendwo): Wie geht man damit um, dass man als Amateur nie soo schön und soo perfekt spielen kann, wie die großen Vorbilder? bzw. dass die eigenen Fähigkeiten mit dem Anspruch nicht mithalten können. Meine Antwort: Keine öffentlichen Vorspiele und nicht so hart zu sich selbst sein.

Findest du meine o.g. ideale Gestaltung der Etüde richtig?

Und bitte, bitte hört euch doch auch den Liszt an!

lg marcus
 
Ich meine, die Melodie muss wunderbar singen, mit entsprechender Agogik und dynamischer Bandbreite, während die Begleitung fast immateriell zart dazu kommt. Das ist ziemlich schwierig und kann bei mir auf jeden Fall noch verbessert werden, aber mehr fällt mir zu der Etüde erstmal nicht ein.

zwei Ansätze:
was kann man mit fünf aufeinanderfolgenden es2 der Melodie anstellen, dass die Tonwiederholungen nelodisch klingen?
warum nicht die harmonische Beleuchtung/Stimmung ins cantabile mit einbeziehen? (mal Rubinstein anhören)

danach kann man über vorsichtig dosierte Rubati und Klangfarbenwechsel am Phrasenende bzw. bei scheinbaren Wiederholungen nachdenken - sich anhören, wie andere das gestalten

(nein, ich habs mir nicht angehört, nur hier gelesen)

und immer wieder nachdenkenswert ist Schumanns Beschreibung wie Chopin selber diese Etüde spielte
 
Nettigkeit in allen Ehren, aber er will doch eine ehrliche Meinung haben. Ich bin der Meinung, dass er einfach nur die Noten gespielt hat und keine weitere eigene Interpretation geliefert hat. Ein verkrampftes Spiel erschwert es natürölich immens, ein Stück zu interpretieren.
Mich hat hauptsächlich die Vokabel "inhaltsleer" gestört, weil ich der Auffassung bin, dass Inhalt zum allergrößten Teil vom Komponisten geschaffen wird und nicht vom Interpreten -- oder zumindest, dass es so sein sollte. Das hinsichtlich eines weit verbreiteten Glaubens, dem ich sehr abgeneigt bin: nämlich, dass Interpretation das bewusste Hinzufügen von etwas ist. Ich denke dagegen, dass ein Interpret die Noten schlicht deuten und dann spielen sollte, dass die Inhalte also bereits vorher da sind. Wenn man das so sieht, muss ein Pianist sich schon ziemlich anstellen, damit aus einer inhaltsvollen eine inhaltsleere Komposition wird. Mit "Nettigkeit" hat das alles wenig zu tun (der Vorwurf, ich sei "nett" gewesen, trifft mich jetzt auch hart :D ). Das aber nur nebenbei, weil es schon etwas vom Thema weg ist.

@ marcus

Ich glaube, ein Grund, warum Chopin dem gemeinen Pianisten so gut entgegenkommt, ist, dass er oft den Klaviersatz gerade so gestaltet, dass man ein Stück weit zu einer guten, natürlichen Agogik hingedrängt wird. Und bei dem Anfang dieses Stückes ist das gerade dieser große Sprung der linken Hand über mehr als eine Oktave. Es kann ja niemand technisch gesehen niemand exakt die vorgeschriebenen/vorgeschlagenen 10,4 Triolensechzehntel pro Sekunde spielen, wenn da ein so großer Sprung dazwischen ist. Das heißt, dass man so oder so die fünf Sechzehntel nach dem ersten Schlag des ersten Taktes etwas verzögern muss -- selbst, wenn man jegliches Rubato vermeiden will. Meiner Meinung nach fährt man dann eigentlich ganz gut, wenn man es so genauso macht.

Ich verstehe absolut, dass man beim Spielen das Gefühl hat, dass man sofort diese Flut an Sechzehnteln herunterprasseln lassen will, sondern das Ganze etwas abmildern will. Ich habe aber selbst beim Üben gemerkt, dass es sehr viele Stellen in diesem Stück gibt, an denen ich genau das will. Letztlich würde ich dann jeden zweiten Schlag ein Rubato spielen, was natürlich nicht geht. Jedes Mal, wenn ich mich dann ermahnt habe, nicht so viel darüber nachzudenken, ob das jetzt auch wirklich lyrisch genug klingt, wurde es dann sofort besser. Ich denke, ganz besonders bei diesem Stück führt das häufige Hören durch das häufige Üben dazu, dass man die schlichte Schönheit dieser einfachen, sich wiederholenden Melodie mit der Harfenbegleitung vergisst. Und dann versucht, zu kompensieren.
 
Für meine Ohren klingt die Chopin Etüde zu robust. Ich nehme an, das liegt hauptsächlich an den kräftig angeschlagenen Melodietönen. Wenn das Stück pianissimo klingen soll, dann dürfen eben auch die Melodietöne nicht mf sein. Die Hervorhebung dieser Töne sollte hauptsächlich durch Verlängerung dieser Noten (also der Ton danach kommt später) erreicht werden, nicht durch echte Lautstärke.
Die kleinen Nötchen dürften aber sehr viel gleichmäßiger sein.
Mein Tip wäre, das wirklich mal in extremer Zeitlupe zu üben mit so wenig Kraftaufwand wie möglich.
Ich hab leider kein Video von dieser Etüde auf youtube zur Demonstration, aber da gibts sicher eine Menge guter Videos davon.

Ein gutes Beispiel wäre z.B. das hier

http://youtu.be/uoTJHc2cHNo

(muß ja nicht so schnell sein)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hm, also wenn ich mir die letzten Beiträge so ansehe, dann ist vor allem klar, dass nicht klar ist, wie man die Etüde spielen soll :D

Also Curby meint ich spiele zu genau im Tempo. Chaotica warnt vor zu vielen Rubati und rät eher schlicht und im Tempo zu spielen. Haydnspaß meint jede Melodienote solle länger klingen bzw. bei jeder Melodienote Verzögerung der Begleitung.
Hoffe, ich habe das nicht sinnentstellend wiedergegeben.

Ich möchte allen für ihre Ratschläge danken. Die Ratschläge zur Dynamik finde ich sehr gut und darauf werde ich mich in den nächsten Tagen konzentrieren. Die Sache mit dem Tempo findet sich dann vielleicht von selbst.

Der Gnomenreigen ist übrigens die gelungenere der beiden Aufnahmen, glaube ich...

lg marcus
 
Hm, also wenn ich mir die letzten Beiträge so ansehe, dann ist vor allem klar, dass nicht klar ist, wie man die Etüde spielen soll :D

Da gibts vielleicht unterschiedliche Ansichten. Aber die gibts ja immer und überall :p

Haydnspaß meint jede Melodienote solle länger klingen bzw. bei jeder Melodienote Verzögerung der Begleitung.
Hoffe, ich habe das nicht sinnentstellend wiedergegeben.

Nur damit dich mein Vorschlag nicht auf die falsche Fährte führt:

die Verlängerung der Melodienote ist natürlich nicht bei jedem Melodieton gleich. Sie ist proportional zu dem, wie laut du die jeweilige Note normalerweise spielen würdest. Einige viel, andere weniger und noch andere vielleicht garnicht. Und manche dürfen natürlich auch deutlich lauter sein. Das muß man bei jeder Phrase ausprobieren, so lang, bis es sich gut / logisch / richtig anhört und anfühlt.
 
Moin, marcus :)

Zum Gomenreigen:

Ich sehe die Gnome im Wald herumhüpfen, sie sind wahrscheinlich noch Kinder. Sie haben viel zu tun, sie erleben viele Geschichten, manchmal kommt Besuch vorbei. Alles ist sehr lebendig, aber auch geheimnisvoll.

Du hast es geschafft, das Stück lebendig zu gestalten und spannende Geschichten damit zu erzählen.

LG
Leonie
 
Also Curby meint ich spiele zu genau im Tempo. Chaotica warnt vor zu vielen Rubati und rät eher schlicht und im Tempo zu spielen. Haydnspaß meint jede Melodienote solle länger klingen bzw. bei jeder Melodienote Verzögerung der Begleitung.
Im Zweifelsfall würde ich dann noch am ehesten auf den Profi hören. D.h., wenn du selbst wirklich nicht mehr weiter weißt. :)

Ich finde aber nicht, dass zwischen Spielen im Tempo und Haydnspaß' Rat irgendein Widerspruch besteht. Im Gegenteil, das, was er sagt, versuche ich selbst, anzuwenden. Er beschreibt ja auch nur, wie du die Sechzehntel innerhalb eines Schlages verteilen sollst. Selbst, wenn du das genauso tust, könntest du immer noch streng metronomisch spielen, abgesehen von manchen großen Sprüngen vielleicht.

Das solltest du aber natürlich auch nicht tun. :D

Na ja, man kann auf jeden Fall festhalten, dass das Rubato nicht so sein sollte: Chopin Etude op.25 no.1, "Aeolian Harp" - YouTube
 

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