Nö, nix Snob. Trainierte Ohren mit scharfer Präferenz für das alte amerikanisch Runde.
Ich mochte noch kaum je das Klangprofil von Yamahas. Es hatte ca. sieben Jahre gedauert, bis der erste C7 in einer Dreierpartie mir ohrengerecht kam. In der Änderung seines Klanges steckte schon verdammt viel Arbeit…, aber die Mechanik von dem Teil war immer noch shice.
OK, einen CFX hatte ich noch nicht vor der Flinte. Steht nicht überall herum, sowas.
Aber jetzt die brutale Ansage, dann mag man mich "Snob" oder "arrogant" schimpfen. Ich habe in all den 11+ Jahren hier NOCH NIEMALS einen Flügel gespielt, der besser ... war als meiner - mit EINER EINZIGEN, genauer beschreibbaren Ausnahme. Es waren im Klang summa toto vier Flügel genauso gut wie meiner im Klang (ein 280er Bechstein D von 1980, ein 275 Bösendorfer in Wuppertal bei Piano Faust, ein 275 Bösendorfer in Schottland, ein 270er Centennial D auf der Bühne Steinway Düsseldorf...).
Der Steinway war Richard Wagners, aber der hatte eine etwas ausgeschlockerte Mechanik, deutlich schlechter als meiner. Ich wollte „so“ nicht tauschen, und der Mann, der einst meine Mechanik fittete, lebt leider nicht mehr. Ehre und Andenken dem Klaviermacker Michael S.
Der 275er Bosie in Wuppertal war damals nach über vierjähriger Suche der erste Flügel, den ich als Replacement für meinen akzeptieren gemocht hätte. Aber der war bei Faust gar nicht zu kaufen, sondern zur Wartung hingestellt. Es hatte mich trotzdem zutief erleichtert, weil es mich aus der mentalen Klemme holte, die ich mal so beschreibe: da haste nun einen super Flügel…, und wenn es brennt, kriegste auch einen neuen… Aber wie findeste einen, der wirklich genauso gut ist…?...!...?... Nicht einfach, das, zumal etliche Konzertflügel, ca. 15 an der Zahl, sich allesamt gegen meinen minder machten. Ich schob dann Panik, dass meinem Ding bitte ja niemals was Böses geschehe. Der Resoboden aus Appalachenfichte … Sogar krank bin ich daran geworden, ein Fehler hier in der Wartung der Luftbefeuchterei. Schimmelbefall, Asthma, Lungenschaden. Allerdings nicht allein meine Pennerei, sondern zusammen mit einer Prädisposition per Allergien, auf alles mögliche an Gräserpollen und Bäumen, plus – böses Foul – eine arge Empfindlichkeit auf Hausstaub.
Der 275er Bosie in Glasgow war in Pyramid Mahoganny, extrem gewöhnungsbedürftige Künstlergehäuse-Optik, das komplette Wohnzimmer hätte man danach neu bemöbeln dürfen.
Der 280er Bechstein D ein herausragend guter Flügel, alles fit, fein wie meiner, Klang sehr akzeptabel wie meiner. Stand in Altenberge ze koofn, 48.000 EUR WIMNRE. Hinterher nach Jahren und ein paar weiteren Invests gen London verkauft, für WIMNRE 55.
Und NUR EINER DAVON war erkennbar klar besser in der Spielmechanik: Der 1900er Bösendorfer Konzertflügel 275er im Hafen von Edinburgh beim Mr Cameron. Der Flügel (Pyramid Mahoganny) war zuvor in Wiener Neustadt klinisch gefittet worden. Preisetikett 63.000 GBP.
Also meine Wertung. Es GIBT so gute Flügel wie meinen. Sie sind eh schon extrem selten. Und die Kombination "sau-sau-guter Klang" & "herausragende Spielmechanik" = objektiv NOCH einen Ticken besser als meiner - fand ich EIN EINZIGES MAL binnen 11 Jahren.
Dieser Bosie beim Mr Cameron war - abseits seiner hoch individuellen Optik, die mich nicht abgeschreckt hätte ... - der EINZIGE FLügel, den ich als objektiv echt besser denn meinen ansehen konnte. Aber für diesen kleinen Benefit - eine noch bessere, völlig seidige und herausragende Spielmechanik - 63 britische, ca. 75 europäische Kileuroni auspacken?
Hm nee.
Mal abgesehen davon, dass ich die Kohle dafür zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr hatte.
(Drei Jahre zuvor hatte ich sehr ernsthaft überlegt, mir den 290er Bosie aus Weeze, den Lieblingsflügel von Valentina Lisitsa von meiner überaus fetten Abfinde zu kaufen. 105, ich hatte sie gehabt. Wäre mein Vertrag bei einem Elektrokonzern um min. die in Aussicht stehenden zwei Jährchen verlängert worden. Wurde er nicht. Miese Geschäfte. Kannst nix machen.
Da habe ich mir die Tour Weeze gespart, kein 290er Imperial, der u.v.a. schon die Royal Albert beschallte, m.w. das mit 6.500 Zuhörern größte Publikum, das Klaviermusik unverstärkt zu hören bekam.)
Ja OK, ich bin bescheuert.
Aber die Welt ist Klang. (Behrendt).
Ich bin ein völlig verlorener Klang-Aficionado. Bin dieser Sucht rettungslos verfallen.
Bin allerdings auch nicht täglich auf der Suche nach dem Ultra-Flügel, OK, OK ...
Keinerlei Anlass. Hier brennt so schnell nix. Eher gibt's nasse Füße...
Im Klang schöner, wenn auch mal gar nicht so kräftig, sind mir eh die Pleyel und Erards aus den 1830er, 40er Jahren - bei zu befürchten IMMENSEM Wartungsaufwand, um zeitgenössische Herz-Hämmerchen fein am Klöckern zu halten...
...einen C7 zu "pleyelizen"... könnte noch ein bescheuertes Projekt auf die alten Tage werden. Anderen Draht rein, sich fit machen mit den sieben- bis neunlagigen Hämmerchen, bei mir kommt noch das immer gemiedene Erlernen des Stimmens hinzu... Viel Arbeit, muchas malochas, aber es könnte ... u.U. ... noch lohnen. Bevor es in die Kiste geht.
Ich habe nix gegen Yamaha, ganz im Gegenteil, habe mehrere Motorräder dieser Marke gehabt, vorzugsweise RD 125, RD 250, RD 350, XS 360, XS 400, XS 750, XS 850. Allesamt sehr zu empfehlen.
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Übung der Freiwilligen Feuerwehr Pfundskerlstadt-Südwest.
Der Dachdecker hat zuvor zwischen zwei Sparren (Abstand >>80cm) die Dachziegel runtergehoben, paar Latten weggesägt, ist mit dem scharfen Cuttermesser für die Dachfolie bewaffnet und mit einer Rolle neuer Dachfolie sowie Kleber.
Der Kran der Freiwilligen Feuerwehr hebt das Flügelchen (egal-wie-groß) zwischen die Sparren und setzt es sanft im Obergeschoss ab.
Der Hausherr reicht den fleißigen Übenden einen Kasten Bier.
Derweilen der Dachdecker die Dachfolie flickt, die Latten nagelt und die Pfannen wieder ablegt, und der Klaviermachermeister bereits wieder die Lyra und die Beine montiert.
Anschließend Grillfest im Garten.
Ein gelungener Tag.