Hier melden sich wohl alle mit geschmacklosen Synonymen an wie ganz Deutschland ein musikrassistischer Staat ist...pauschale Übertreibungen im Internet sind so 2005. Hoffentlich findet mein Avatar Gnade vor deinem Urteil.
Das einzige "populäre" Stück, was ich in 15 Jahren Klavierunterricht bei ein und demselben Lehrer "gelernt" habe, war ein Arrangement "He's a Pirate", das Titelthema von "Fluch der Karibik": Noten für mich kopiert, habe es eine Woche später einmal vorgespielt, gut. Meine Freunde sehen immer noch das als Gipfelpunkt meiner Klavierkunst an, oder auch freie Arrangements von "Herr der Ringe"-Volksthemen. Das ist aber kein Maßstab für mich. Trotzdem war mein Klavierlehrer in all den Jahren stets auf "Augenhöhe" mit mir. Die Incentives kamen nicht über effektvolle Cover oder Crossover-Bearbeitungen, sondern durch Stücke, die leicht genug waren, um sie zu spielen, aber trotzdem gehaltvoll waren (etwa die Pathetique als "Einstiegspunkt" zu Beethoven). Von Albeniz habe ich auch einige kleinere Stücke gespielt, und mir wäre nicht im Traum eingefallen, statt des Originals eine "modernere" Version zu spielen.
Man könnte natürlich einwenden, dass ich wohl schon immer ein Faible für "klassische" Musik gehabt zu haben scheine (dem war nicht so, ich habe Mozart am Sonntagmittagstisch gehasst als Kind), oder die nötige Begabung dafür (was ebenfalls eine Unterstellung der Bequemen wäre, dass sie gar nicht in der Lage wären, so tolle Stücke zu spielen und sich deshalb mit leichteren Arrangements und/oder TEY begnügen müssten). Ich habe jedenfalls meine Lust am Klavier nie verloren.