wenn dir das nicht behagt, es geht auch hochliterarisch:
Thomas Mann, der Zauberberg
Warum denn das, Du bist hier in einem Forum, in dem OT normal und üblich ist.
Nee, Du hast den Vergleich nur nicht gecheckt.
Fritz Rammbock, ein viriler Trucker, liebte Countrymusik über alles. Mit Jazzgedudel oder Operngekreisch konnte man ihn jagen, von dergleichen hielt er nichts. Eines Tages lernte er eine sehr blonde Kellnerin in einem Rasthof kennen. Fritz Rammbock lief es eiskalt den Rücken herunter: ein gewaltiges Gemelk, endlose Beine, freizügigste Bekleidung und allerblondeste Dauerwellen. Umgehend machte er sich auf, dieser paradiesischen Erscheinung den Hof zu machen. Wortgewandt und geistreich, wie er war, probierte er es über die Musik. Zu seiner Verblüffung erwies sich die Kellnerin als Fan barocker Musik in historisch informierter Aufführungspraxis... Das Ende der lehrreichen Geschichte ist eine Heirat mit gewaltigem Polterabend. Und viele Konzertbesuche. Folglich stimmt es also doch, dass Blondinen mitunter LKW-Fahrer an die "wahre" Klassik heranführen.
Muss sogar gestehen, hab die Joja-Wendt-Version mal selber gespielt. Die Leute haben geklatscht wie verrückt, weil hier m. E. Effekte bemüht werden wie bei einem guten Zaubertrick. Oder eben bei der sehr blonden Kellnerin
der einzige Effekt, den ich da erkennen kann, ist das umgehen der zwar wenigen, aber dafür fiesen technischen Schwierigkeiten des Originals...
frohe Ostern (ein buntes Osterei in einem Dönerfladenbrot ist auch Crossover)
Im wirklich wahren Leben wissen es andere Leute besser:
Wusste noch gar nicht, dass man bei Carmen Nebel zur würdigen Annäherung an glasige, ääääh, klassische Musik erzogen werden sollte. Das wäre ja so, als wenn die Lektüre der BILD-Zeitung ihre Käufer zum Lesen anspruchsvollerer Presseorgane animieren wollte. Das wäre ganz im Sinne einer vor vielen Jahren schon im Freundeskreis vernommenen These, die WELT sei der Kopf und die BILD der A**** von Springer...!ansonsten ist es natürlich ehrbares die-Leutz-zur-Klassik-führen, wenn man ein ohnehin schon sehr populäres Stück nimmt, keineswegs ist das ein abmelken der populären Vorlage - deswegen nimmt man ja auch lieber eine populäre Vorlage wie Asturias und nicht die Violinfantasie von Schönberg
Nicht ganz: Vollkommen ist selbige erst dann, wenn auf Eins und Drei kräftig mitgeklatscht wird. Quadratisch und praktisch? Ich erinnere mich dunkel an eine Schülerstilblüte aus dem Musikunterricht: "Guido von Arezzo hat die Noten erfunden. Sie waren quadratisch, praktisch und gut."
