Falsches lernen durch Piano App

Das lässt sich autodidaktisch leicht beheben
... und durch ebenso falsches Drücken mit dem Arm ersetzen? Wenn technische Fehler sich so einfach autodidaktisch beheben lassen - wieso sieht man dann praktisch nie einen Autodidakten, der gelöst und technisch souverän spielt? Vom Musikalischen jetzt mal ganz abgesehen...

Versuch mal, nen Rag oder Marsch aus den Fingern zu klimpern, am besten auf einem schwergängigen Klavier.
Das ist kein Problem, solange nicht wirklich schnellen Sachen darin vorkommen - und bei Ragtimes ist das eher nicht der Fall. Die allermeisten kann man deshalb auch mit sehr unzulänglicher Technik klimpern. Es klingt halt Scheiße. So wie alles andere auch, was mit nicht angemessenen (oder noch nicht vorhandenen) technischen Mitteln gespielt wird.
 
Wenn technische Fehler sich so einfach autodidaktisch beheben lassen - wieso sieht man dann praktisch nie einen Autodidakten, der gelöst und technisch souverän spielt? Vom Musikalischen jetzt mal ganz abgesehen...

Du vergisst: "Einbildung ist auch eine Art von Bildung!"

Im Übrigen soll einer der größten und elegantesten Pianisten aller Zeiten Autodidakt gewesen sein: Leopold Godowski. Er wäre unter den großen Pianisten wohl der Einzige.
 
Das Ende dieses endlosen Textes ist dann doch langsam gekommen. Mein Fazit: Vergiss kurzfristigen Spaß. Klavier zu lernen ist ein Prozess, der nie endgültig abgeschlossen sein wird, der aber mit ernsthafter Arbeit in fünf, sechs oder acht Jahren dazu führen wird, dass du mittelschwere Stücke schön spielen können wirst (besser mittelschwere Stücke schön als schwierige bescheiden). Aber wenn du derzeit nur Spaß suchst und die Arbeit scheust, dann hör besser gleich auf. Und ohne gute Anleitung wird es auch nichts. Zumindest nicht langfristig.
Ich habe den ganzen Text nicht gelesen, aber das Fazit ist mir zu verbissen. Andersherum wird ein Schuh draus: Wenn du keinen Spaß hast, hör besser gleich auf. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass du die ganze Arbeit auf dich nehmen wirst, die es braucht, um das Instrument zu beherrschen. Wer Klavierspielen ausschließlich als Arbeit begreift, wird es nicht weit bringen.
 
Ich habe den ganzen Text nicht gelesen, aber das Fazit ist mir zu verbissen. Andersherum wird ein Schuh draus: Wenn du keinen Spaß hast, hör besser gleich auf. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass du die ganze Arbeit auf dich nehmen wirst, die es braucht, um das Instrument zu beherrschen. Wer Klavierspielen ausschließlich als Arbeit begreift, wird es nicht weit bringen.


Es ging explizit darum, ob lernen mit Klavierlehrer überhaupt Spaß machen kann. Wer fragt wie der Themenersteller, ob man denn beim Lernen auf diese oder jene Weise auch Spaß habe, der lässt durchblicken, dass der Spaß zu jeder Zeit bei der Beschäftigung mit dem Instrument das einzig treibende ist und dass er nicht bereit ist, irgendwas zu tun, woran er im Augenblick des Tuns keinen Spaß hat. Und das führt zu nix. Und daher lautete meine Antwort - hättest du sie mal genauer gelesen: Ja, es macht Spaß aber nicht immer.


"Die (Arbeit) kann Spaß machen, muss sie aber nicht immer. Die Erwartung, dass Klavierspielen von Anfang an und immer primär Spaß machen soll ist fatal."
und
"Dahinter (hinter erfolgreicher Entwicklung, ich bin heute merklich besser als vor einem Jahr) stehen viele Stunden, die Spaß machten aber auch viele, die das nicht taten."


Oder willst Du mir sagen, dass Fingerübungen, Tonleitern, Arpeggien, etc. ernsthaft Spaß machen?

Ich übel 1 bis 2h pro Tag, am Anfang stehen erst mal 20 Minuten mit diesem langweiligen Kram und nein, es macht keinen Spaß.

Dann spiele ich vielleicht ein paar Minuten irgendwas was ich spielen möchte und habe Spaß.

Danach lerne ich in kleinteiligen Abschnitten einhändig mein aktuelles Stück. Das macht schon mehr Spaß als Fingerübungen aber es ist nicht wirklich Musizieren, ist anstrengend und konzentrationsfordernd und mit der Zeit auch ermüdend.

Und dann, gegen Ende spiele ich solange ich noch Lust und Laune habe was ich spielen will. Das ist dann erneut der Spaß.

Es gibt nun mal Aspekte des Lernens bei jedem Hobby, die langweilig und unspaßig aber notwendig für langfristige Entwicklung sind. Wer dazu nicht bereit ist, der muss es entweder lassen oder akzeptieren, dass er auf sehr niedrigem Niveau bleiben wird.
 
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So, Pianobaum ist nach langer Pause im Forum (aber nicht beim üben) wieder zurück. Erfreut mich übrigens dass der Beitrag nun so prominent auf der Startseite verlinkt ist.
Ich muss aber auch sagen, einige Beiträge haben mich schon beeindruckt und inspiriert wie zum Beispiel :
Warum diese lange Erklärung (sorry, ich komme ins Plappern): Weil auch hier der Klavierlehrer für mich unabdingbar ist. Wir unterhalten uns über den Pedaleinsatz bei Mozart; darüber,
. Wenn das für Dich plappern ist, dann bitte mehr, denn ich persönlich ziehe genau dass heraus, was ich mit meiner ursprünglichen Fragestellung erkunden wollte.

Allerdings werfe ich nun doch noch weiter Aspekte mit ins Rennen die,aus meiner persönlichen Situation hier in China, nun top aktuell sind. Und wenn es bislang noch keinen Lern Apps gegeben hätte, in der Zeit hier nun unter Quarantäne und bei fast vollständigen erliegen aller sozialer Kontakte vor Schutz, bzw. Kampf gegen den Virus ist dies die verbleibende Möglichkeit weiter “unter Anleitung” zu üben.
Davon mal ab, mit den Schutzmaßnahmen die hier getroffen sind und der Aufforderung 14 Tage sein Apartment nicht zu verlassen bin ich wirklich froh, ein Hobby wie das musizieren gefunden zu haben, dazu auch noch das Elektropiano zu besitzen und zum trotz von jet lag und Ruhezeiten mit meinem derzeit besten Freund der Piano App jederzeit spielen zu können.

Die Beiträge hier haben mich jedoch sensibilisiert auf weitere Faktoren wie Haltung, Fingerstellung Anschlagdynamik etc. zu achten. Ich wechsele nun beispielsweise teilweise von der digitalen Verknüpfung mit der USB Schnittstelle zur akustischen Notenerkennung durch das Ipad. Damit ist der Sound des eigenen Spielens wesentlich besser zu erhören und ich kann selbst schon Anschlag und Dynamik regulieren um besseres Ergebnisse zu erzielen. ( hab ich auch aus dem Forum hier herausgezogen, irgendwer hatte vom RollenKlavier gesprochen - so fühlte es sich auch erst an - aber nun bin ich schon über die Stufe hinweg und achte selbst auf diese Notwendigkeit).

Aus meinen ersten Klavierstunden, habe ich immer noch meine Hausaufgaben dabei, wie Tonleiter lernen und mein erstes Stück, aber da nun aller Unterricht erst mal ausgesetzt ist bin ich doch so dankbar das mein elektronischer Lehrer mich mit motivierenden neuen Stücken versorgt, die einfach Spass machen mitzuspielen und dabei die Freude einfach nicht zu verlieren. Hätte nie gedacht einem Frank Sinatra zu spielen, einfach toll und wird Dir einfach mal angeboten. Bei der Klavierlehrerin musste ich mich festlegen - willst Du klassische Stücke spielen oder eher traditionell chinesische ....

Das ganze führt mich jedoch nun auch noch zu einer anderen Fragestellung und nach pragmatischen Erfahrungen? Wie lernt Ihr wenn Ihr unterwegs seid. Hier werde ich jedoch auf ein neues Forum verweisen “Klavierspielen auf reisen”. Während meine Reise -Tätigkeit “ darum auch nach der Rückkehr in Quarantäne“ hatte ich den Drang Klavier üben/spielen zu wollen, Ich hatte mir dafür dann extra von ROLI den Seaboard Block gekauft und dachte das hätte was mit Klavierspiel zu tun. Große Enttäuschung aber nun ja. In Deutschland hatte ich mir extra mein altes E-Piano vom Dachboden meiner Eltern geholt, aber spätestens and andern Location ist das nicht möglich. Im Hotel hatte ich daran gedacht zu fragen ob Sie ein Instrument haben wo man üben könnte. Jedoch traute ich mich nicht an die Ausführung ggf auch vor der Scheu dann vor Publikum zu spielen.
Gibt es andere Tipps oder Anregungen. Doch noch gute Reise fähige Tastaturen mit denen üben Sinn und Spass macht?
 
in der Zeit hier nun unter Quarantäne und bei fast vollständigen erliegen aller sozialer Kontakte vor Schutz, bzw. Kampf gegen den Virus ist dies die verbleibende Möglichkeit weiter “unter Anleitung” zu üben.
Davon mal ab, mit den Schutzmaßnahmen die hier getroffen sind und der Aufforderung 14 Tage sein Apartment nicht zu verlassen

Wie interessant! Ich fänd´s toll, wenn du Deine Eindrücke zur aktuellen Situation beschreiben würdest. So quid-pro-quo-mäßig, wenn Du verstehst. :005:

Hinsichtlich "Klavierspiel auf Reisen" kann ich Dir leider nix sagen. Entweder ich reise oder ich spiele Klavier. :001:
 
Das ganze führt mich jedoch nun auch noch zu einer anderen Fragestellung und nach pragmatischen Erfahrungen? Wie lernt Ihr wenn Ihr unterwegs seid. Hier werde ich jedoch auf ein neues Forum verweisen “Klavierspielen auf reisen”.

Auch da wüsste ich die Antwort. Ich bin Ingenieur und arbeite auf Montage. Wohin meine Firma eine neue Anlage verkauft, da reise ich für ein paar Wochen bis Monate hin. War auch schon häufiger in China. Als ich vor zwei Jahren das Klavierspiel wieder aufnehmen wollte war das natürlich ein Problem. Aber das ließ sich schnell lösen. Daheim steht ein Flügel, im Hotelzimmer ein stage piano, Modell „Clavia Nord Piano 3“ , das im stabilen flight case bei der Lufthansa bislang nichtmal zu einem Stirnrunzeln führte. Ein paar Vierkantrohre und Flügelmuttern verwandeln das Case dann im Hotel in 20 Minuten in einen Ständer.

wie das mit dem Unterricht funktioniert hab ich hier vor ein paar Wochen schon mal beschrieben:

https://www.clavio.de/threads/kurze-vorstellung-des-einsiedlers.26959/page-3#post-723776

und so sieht das ganze aus, wenn ich im Hotelzimmer aufgebaut habe, Rechner steht da nur, weil ich für die anstehende Klavierstunde gerade alles vorbereite.
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Ich will nicht andeuten, dass das optimal sei, man muss improvisieren. Beachte die selbstgebaute Sitzhöhenverstellung und aus Gewichtsgründen hatte ich hier nicht mal großen Pedalblock dabei sondern nur ein Dämpferpedal. Darum bin ich auch einigermaßen glücklich in etwa einem Jahr meine Reisetätigkeit zu beenden und einen Job im Büro anzunehmen bei dem ich jeden Tag mein Flügelchen sehe. Aber bis dahin ist es eine probate Methode.
 
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Hätte nie gedacht einem Frank Sinatra zu spielen, einfach toll und wird Dir einfach mal angeboten. Bei der Klavierlehrerin musste ich mich festlegen - willst Du klassische Stücke spielen oder eher traditionell chinesische ....
Genau, denn Klavierlehrer können nur eine Richtung unterrichten:-D

So ein erfahrener Jazz Lehrer wie zb unser Hasenbein oder ein klassischer Lehrer wie meiner sind absolut nicht in der Lage mir mir als Schüler Pop Musik zu lernen (an hochkarätigen Kompositionen eines Dieter Bohlen erkennt man ja wie komplex diese Musik ist :-D).

Die einzige Wahrheit wird sein : rein schnuppern in eine andere Musik Richtung wird dir jeder KL ermöglichen, sollte es dann intensiver in die Richtung gehen, werden Sie selbst dir wohl einen anderen Lehrer empfehlen.

Übrigens auch wenn es mir schon leid tut, dass du in deiner Wohnung gefangen bist (Sicherheit geht halt vor:super:), spricht das dennoch nicht für die app.
Ich wäre ja auch mit meinen Noten "gefangen" und hätte damit, nur mit dem bißchen was ich so in 4 Jahren gekauft habe, schon tausende von Stücken.

Wäre mein Klavier akustisch, könnte ich damit sogar den Zusammenbruch der Zivilisation überstehen und damit den Verlust von Elektrizität verkraften.
Wahrscheinlich würde mein KL dann immer noch Unterricht anbieten, ich müsste nur in meiner MAD MAX Karre hin und auf dem Weg den Raider Überfall überleben:-D
 
Ich habe den ganzen Text nicht gelesen, aber das Fazit ist mir zu verbissen. Andersherum wird ein Schuh draus: Wenn du keinen Spaß hast, hör besser gleich auf. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass du die ganze Arbeit auf dich nehmen wirst, die es braucht, um das Instrument zu beherrschen. Wer Klavierspielen ausschließlich als Arbeit begreift, wird es nicht weit bringen.

Ich übel 1 bis 2h pro Tag, am Anfang stehen erst mal 20 Minuten mit diesem langweiligen Kram und nein, es macht keinen Spaß.

Dann spiele ich vielleicht ein paar Minuten irgendwas was ich spielen möchte und habe Spaß.
Es gibt nun mal Aspekte des Lernens bei jedem Hobby, die langweilig und unspaßig aber notwendig für langfristige Entwicklung sind. Wer dazu nicht bereit ist, der muss es entweder lassen oder akzeptieren, dass er auf sehr niedrigem Niveau bleiben wird.

Diesen Widerspruch gibt es bei mir nicht. Ich spiele kaum noch für mich allein Klavier - dafür habe ich keine Zeit - sondern bei Gelegenheit immer wieder mal vor anderen. Fast die gesamte Zeit an meinem eigenen Instrument geht wegen des Unterrichts fürs reine Üben drauf.

Und letzteres folgt immer noch streng dem Lustprinzip: Das Hobby Klavier gibt es bei mir also, weil das Feilen an Stücken und technischen Problemen Spaß macht - so wie auch der Unterricht. Sobald die Freude daran weicht, verlasse ich das Instrument.

Ob diese Haltung in einem "sehr niedrigen Niveau" resultiert oder eine "langfristige Entwicklung" ausschließt, ist mir gleich, da sich ein Amateur nicht mit anderen vergleichen muß. Jemand, dessen wirtschaftliche Existenz von den Fähigkeiten am Instrument abhängt und der Wettbewerbe gewinnen will, muß das natürlich anders handhaben. Da wird dann unter Umständen auch Repertoire gefordert, daß einem nicht so liegt.

Aber wer das nicht muß, hat das Privileg, eine bestimmte Geläufigkeitsübung nicht bis ins Extrem übertreiben zu müssen, auch wenn eine bestimmte Schwierigkeit in einem bestimmten Stück das einfordert. Hier gibt es durchaus die Option, das ganze beiseite zu legen und weiterzugehen.
 
Eigentlich spielt man (als Otto N) an Spaß an der Freud, rein um zu musizieren und sich dabei wohl zu fühlen ohne Streß und übertriebenem Anspruchsniveau. Obwohl ich mich als blutiger Anfänger immer wieder erwische, daß da im Kopf ein irrsinniger Druck aufgebaut wird, es besser und musikalisch perfekter zu machen ;)
 
[...] hat das Privileg, eine bestimmte Geläufigkeitsübung nicht bis ins Extrem übertreiben zu müssen, auch wenn eine bestimmte Schwierigkeit in einem bestimmten Stück das einfordert. Hier gibt es durchaus die Option, das ganze beiseite zu legen und weiterzugehen.
Das ist kein Privileg der Amateure und Hobbyspieler, sondern sollte bei allen eine entspannte, gesunde Übeeinstellung sein.Verbissenheit ist nie gut, Übertreibung sollte von allen, egal ob Amateur oder Profi, vermieden werden. Abstand zu gewinnen und mit frischer Energie weiterzumachen kann nie verkehrt sein. Man sollte nie bis zur Erschöpfung üben, sondern durch intelligentes Üben die Erschöpfung vermeiden und stattdessen die Kondition (nicht nur im sportlichen Sinne) steigern.
 

Wenn du keinen Spaß hast, hör besser gleich auf. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass du die ganze Arbeit auf dich nehmen wirst, die es braucht, um das Instrument zu beherrschen. Wer Klavierspielen ausschließlich als Arbeit begreift, wird es nicht weit bringen.

Es sei denn, man hat großen "Spaß" an Arbeit an sich. Was nicht irgendwie "Arbeit" ist, bereitet mir keine Freude.* Aber das ist sicher eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. Ich entstamme einem strikt protestantischen Elternhaus. :005:

Und letzteres folgt immer noch streng dem Lustprinzip: Das Hobby Klavier gibt es bei mir also, weil das Feilen an Stücken und technischen Problemen Spaß macht - so wie auch der Unterricht. Sobald die Freude daran weicht, verlasse ich das Instrument.
Ob diese Haltung in einem "sehr niedrigen Niveau" resultiert oder eine "langfristige Entwicklung" ausschließt, ist mir gleich, da sich ein Amateur nicht mit anderen vergleichen muß.

O wie schön, da haben wir die gleiche Auffassung. Ich gehe ja so weit und sage, dass mein Hobby "Klavierüben" ist. Ganz verrückt. Sobald ein Stück gut läuft, stürze ich wieder auf irgendwas Neues zum Dran-Feilen. Ich habe bislang nicht die Beobachtung gemacht, dass die langfristige Entwicklung zu wünschen übrig lässt. "Parat" habe ich leider nicht viel, das ist der Nachteil. Außer dem Solfeggietto des einen Bach-Sohns, das ist leicht, klingt toll und ist jederzeit aus dem Ärmel zu schütteln. Na und? Ich bin nur ein Amateurchen. :zunge:

Außerdem ist mir bislang noch kein Stück untergekommen, das ich "auf Anhieb" zufriedenstellend gestalten kann (deshalb bezeichne ich mich als Anfänger). An jedem Stück, auch am scheinbar schlichtesten, gibt es Dinge, auf die mich die Lehrerin aufmerksam macht und die das Stück bei Befolgung der Hinweise noch einmal gewinnen lassen. Das ist Freude pur. Alles was man am Klavier macht ist reine Freude. Skalenspiel - I´m lovin´ it. :herz:


* Dass ich heute so viel Zeit im Forum vertändele, liegt daran, dass ich leider Handwerker im und am Haus habe, die permanent irgendwas von mir wissen wollen...
 
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Ich gehe ja so weit und sage, dass mein Hobby "Klavierüben" ist. Ganz verrückt.

So verrückt erscheint mir das nicht, ich unterschreibe das alles sofort.

"Parat" habe ich leider nicht viel, das ist der Nachteil.

Ja, ganz gelegentlich stört mich das, aber warum soll ich viel "parat" haben? Meine Frau sollte die Stücke alle zur Genüge kennen, und sonst kann ich ja kaum Leute von der Straße wegfangen, damit sie mir zuhören. Außerdem ist das Üben an immer neuen Strukturen und der damit verbundene Erkenntnisgewinn viel schöner. In der Doppelstunde am Montag hat mein KL mehrere Stücke für die nächste Zeit vorgeschlagen, auf die ich mich schon freue, viel "Arbeit" ist dabei garantiert. Ist aber in der Tat Sache der jeweiligen Persönlichkeit. Ich gehöre z.B. zu denen, die, wie es mal in einem Buch hieß, "keine Produktion leiten könnten". Sowie die Sache konstant läuft, fange ich an, an den Dingen herumzuändern oder mir was anderes zu suchen.
 
Nochmal zwei positive Aspekte der App:
1. Es motiviert die Kinder enorm zum zusätzlichen (!) üben (wohlgemerkt: zusätzlich zur Klavierstunde! Ein Ersatz wäre es definitiv nicht!!!) und ist oft ein lustiger Familienspass, wenn der Rest der Familie mitsingt und tanzt (muss ja auch nicht immer verbissen bierernst zugehen beim klavierlernen...)
2. Die Apps sind super, um Akkorde und Begleitpatterns zu üben. Das wird ja sonst leicht öde, und so kann man die Akkorde und Akkordwechsel tausendfach mit verschiedensten Popsongs üben und sich dabei als Teil einer Band fühlen.

Ansonsten natürlich ganz klar: zum echten klavierlernen komplett ungeeignet...

Anders bewerten würde ich vielleicht noch richtige Onlineklavierkurse (z.B. von Franz Titscher). Vielleicht ist das eine vernünftigere Alternative, wenn das Budget nicht für alle reicht? Ich habe den Eindruck, dass das oft hervorragende KL sind, von denen man live natürlich noch viel mehr profitieren könnte. Aber ich habe mir da auch online schon enorm viele gute Anregungen geholt und damit meinen manchmal auch nicht allumfassenden Klavierunterricht sehr gut ergänzt. Manche online klavierlehrer sind wesentlich besser als mancher 0815 KL finde ich. Oder phasenweise zwischen Stunden und Online gewechselt. (Je nach Geldbeutel und Lebensphase...)

So jetzt könnt ihr anfangen mich zu steinigen für dieses gewagte app und online Plädoyer in diesen erlauchten pianistensphären....:027:
 
Entsprechende Apps mögen sicherlich das Wissen über Musiktheorie erhellen, zum praktizieren sollte einen allerdings eine entsprechende Fachkraft. Schäden welche durch falsche Haltung entstehen, sind irgendwann irreparabel.
 
"Sie hat Jehova (Piano-App) gesagt!"

:002:
 
Hallo Zusammen,

ich bin 55 Jahre alt und habe vor ca. 3 Monaten mit simply Piano angefangen. Ich habe den Grundkurs 3 jetzt beendet und natürlich kann ich kein Klavier spielen. Aber hey ich habe Notenlesen gelernt, spielerisch, Wahnsinn für mich fast unvorstellbar. Ich bin natürlich noch viel zu langsam im denken. Muss erst die Note sehen, denke dann an den Finger und spiele dann, viel zu langsam. Hin und wieder passiert es, das ich denke oh das ist zu schnell und meine Finger spielen einfach die Noten ohne das ich denken muss. Natürlich ist es zur Zeit noch in erster Linie Tasten treffen. Die APP stell auch immer wieder Notenblätter zu Verfügung. Ich spiele zuerst die Noten, egal welches Tempo, brauche dann wenn das sitz mindesten noch mal die gleiche Zeit bis ich die Geschwindigkeit schaffe, und dann noch viel länger bis es sich richtig gut anhört und unverkrampft gespielt wird. Ich glaube kaum, das ein Klavierlehrer dort viel abkürzen kann, im Gegenteil.
Das Akkorde spielen mit der App ist natürlich jedem Lehrer um Welten überlegen, ich kann das ständig üben, jeder Fehler wird sofort angezeigt, was sonst beim üben ja entfallen würde. Dann darf der Lehrer wieder rausbringen was man sich in der Woche falsch eingbimst hat.
Es ist ein neue Methode, der des Klavierlehrers in vielen Dingen sicher überlegen. Wer sein Geld mit Klavierspielen verdienen möchte, sollte natürlich auch Unterricht nehmen.
 
Ich frage mich, wie lange eigentlich Klavierschüler, die die Piano-Apps so feiern, bei dieser Art des „Unterrichts“ bleiben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man über Jahre hinweg ohne Lehrer, ohne (zwischen-)menschliches Feedback dabei bleibt.
 
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