Falsches lernen durch Piano App

Ich glaube kaum, das ein Klavierlehrer dort viel abkürzen kann, im Gegenteil.

Ich glaube, das ein Klavierlehrer dort gewaltig abkürzt, er zeigt einem nämlich Übetips, wie man schneller eine Phrase üben kann, korrigiert falsche Haltungen und Bewegungsabläufe und bringt einem bei, wiederkehrende Muster zu erkennen und damit ein Stück schneller zu erlernen, anstatt bei jedem Stück wieder Note für Note anzufangen. ;-)

Ganz abgesehen davon, dass auch gleich auf den Klang geachtet wird.

Wer sein Geld mit Klavierspielen verdienen möchte, sollte natürlich auch Unterricht nehmen.

Wer wirklich Musik machen und nicht nur Tasten drücken möchte, sollte natürlich Unterricht nehmen. Der/die KL zeigt nämlich auch, wie unterschiedlich man eine Taste spielen kann und dabei völlig unterschiedliche Klänge produziert.

Aber jeder so, wie er es mag. Wenn dir die App reicht, dann viel Vergnügen damit. :-D
 
Hallo Zusammen,
...
Es ist ein neue Methode, der des Klavierlehrers in vielen Dingen sicher überlegen. Wer sein Geld mit Klavierspielen verdienen möchte, sollte natürlich auch Unterricht nehmen.

also, jedem seine Meinung. Aber ich fürchte, um das beurteilen zu können, sollte man auch praktische Erfahrungen mit dem Unterricht eines KL haben. Ich bin nicht generell gegen Autodidakten, aber zu behaupten, die Methode sei einem kompetenten Klavierunterricht überlegen, ist - mit Verlaub - fernliegend.
 
Zuletzt bearbeitet:
@tarossa:

Kann ich denn für die schwarzen Tasten die gleiche App verwenden wie für die weißen? Ich bin jetzt über C-Dur hinaus und möchte mich pianistisch weiterentwickeln.

CW
 
Was ich auch prima am Klavierunterricht finde ist, dass ich meine Vorspielaufregung bearbeiten kann. Denn sogar bei der Lehrerin geht mein Puls hoch vor Aufregung, wenn ich ihr Sachen zum ersten mal vorspiele.
 
also, jedem seine Meinung. Aber ich fürchte, um das beurteilen zu können, sollte man auch praktische Erfahrungen mit dem Unterricht eines KL haben. Ich bin nicht generell gegen Autodidakten, aber zu behaupten, die Methode sei einem kompetenten Klavierunterricht überlegen, ist - mit Verlaub - fernliegend.
Die Argumentation ist bekannt und ich muss schmunzeln. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wer von den App Hatern hat den schon mal damit das Klavierspielen versucht. Mein Sohn hat seit 4 Jahren Klavierunterricht und er findet es erstaunlich wie schnell ich Fortschritte mache.

Als ich ein Klavier kaufte war es übrigens genauso. Elektronisch oder nicht. Alle die keines hatten, sagten auf keinen Fall. Bis ich jemanden traf der einen Flügel ein elektronisches Klavier und ein normeles Klavier hatte. Er sagte am liebsten spielt er am Flügel, wegen des grossen Raumes in dem er steht spielt er meistens das elektronische Klavier. Das normale Klavier fast nie.
 

View: https://youtu.be/n9UrT3Cnw9E


Hier ist der Unterschied: YouTube feiert einen Sohn, der 10 Jahre braucht, um heimlich "Summertime" zu lernen, um seinen Vater zu überraschen... :021:vermutlich hatte er eine App...

Mit Klavierlehrer hätte er es in einem Jahr gekonnt. Und noch viele weitere Stücke...

Ich finde ja, alle KL sollten dieses Video als Werbespot nutzen... :003:
 
Der beste Ehemann von allen wendet gerade noch kritisch ein, ich solle mich nicht über den Jungen lustig machen, immerhin hat er ein Stück gelernt, viele lernen nie eines.

So gesehen natürlich auch richtig...
 

View: https://youtu.be/n9UrT3Cnw9E


Hier ist der Unterschied: YouTube feiert einen Sohn, der 10 Jahre braucht, um heimlich "Summertime" zu lernen, um seinen Vater zu überraschen... :021:vermutlich hatte er eine App...

Mit Klavierlehrer hätte er es in einem Jahr gekonnt. Und noch viele weitere Stücke...

Ich finde ja, alle KL sollten dieses Video als Werbespot nutzen... :003:

Im Gegenteil, mit App könnte er ca. 300 Songs spielen und Noten lesen. Vermutlich hat sich da jemand als Klavierlehrer versucht.
Übrigens bei Simply piano kannst Du Dich auf eine Facebookseite anmelden, da spielen täglich Leute vor. Z.b. Ein 7 Jähriger der nach 4 Monaten für Elise spielt und zwar so das du es sich perfect anhört. Beim Klavierlehrer hast du wohl einig Euronen gelassen bis man soweit ist.
 
Kann ich denn für die schwarzen Tasten die gleiche App verwenden wie für die weißen?
Natürlich, sobald Du Dir die schwarzen Tasten als In-App-Kauf besorgt hast.
Dann gibt´s noch # oder b als in-App-Kauf. Sehr zu empfehlen, gleich beide zu kaufen, sonst musst Du zum Beispiel in Eis-Dur mit 11 Kreuzen arbeiten, was blöd zu lesen, aber andererseits eine gute Übung ist.

Und - nö: Klavierlehrer sind nur für die ganz Unbegabten, das bissi Anschlag hast Du gleich drauf, da brauchst Du kein Geld für irgendeinen KL rausschmeißen.

:028:
 

Ich kenne Simply Piano gut, ich und meine Kinder klimpern spaßeshalber auch damit (hab das Abo grad nach langem überlegen nochmal verlängert, weil ich damit ihre Übezeit immer recht gut ausdehnen kann..). Ich bin inzwischen am Ende des gesamten "Kursprogramms" angekommen und muss sagen: man lernt keine richtigen originalen Stücke, sondern Minimalbearbeitungen von Stücken, die nur mit der musikalischen Begleitung der App gut klingen. ("Für Elise" ist z.B. ja grad ein Stück, das leider besonders gern in Minimalismusvarianten verhunzt runtergedudelt wird so auch in simplypiano...)
Für absolute Anfänger ist das sehr witzig, weil es schnell "gut" klingt. Aber im Vergleich zu dem, was ich mit dem selben Zeitaufwand im Klavierunterricht lerne, ist das sehr, sehr, sehr basic. Etwas problematisch finde ich auch, dass man durch die musikalische Begleitung und die hohe Geschwindigkeit des Abspieltempos keine Zeit hat, sich selbst aufmerksam zuzuhören und auf die Spielqualität zu achten. Man klingt nicht selbst gut, sondern dank musikalischer Unterlegung hört man die eigenen Defizite nicht. Das holt einen dann übel ein, wenn die Begleitung wegfällt. Auch die Komplexität der Stücke was zB beidhändiges Spiel angeht, ist im Vergleich zum Klavierunterricht sehr, sehr gering.

Aber zum zusätzlichen Notenüben, um ein Gefühl für Zusammenspiel mit anderen zu bekommen (Bandfeeling) und zum Akkordeüben fand ichs auch nicht schlecht, zum Spassspielen auch recht unterhaltsam. Also keine Ablehnung per se. Aber allein damit wird man wohl kein guter Klavierspieler und man verschwendet im Vergleich zu richtigem Unterricht viieel Übezeit...
 
Ich stelle die Begleitmusik ab, die Verbindung ist über MIDI, so höre ich nur mich. Nur zu Beginn übe ich mit Band um ein Gefühl für das Stück zu bekommen. Für Elise übe ich vom Notenblatt, wie auch viele andere Stücke. Dafür hab ich das ja gelernt. Immer nur vom Bildschirm spielen macht wol kaum Sinn.
Zu der Facebookseite wird man beim Erwerb des Premium Accounts eingeladen. Ist eine geschlossene Gruppe. Verlinken geht glaube ich nicht.
 
Liebe(r) tarossa,

wenn die App jemanden dazu verführt, sich ans Klavier zu setzen, ist das prima. Wenn das, was dabei herauskommt, ihren Nutzern ausreicht, ist es auch gut. Nicht jeder will Klavierunterricht nehmen und nicht jeder will gut Klavier spielen können.

Wenn du aber schreibst,
Es ist ein neue Methode, der des Klavierlehrers in vielen Dingen sicher überlegen.
, so muss ich dir widersprechen. Ich kenne die App nicht sonderlich und kann sie deshalb nicht beurteilen. Ich kann aber beurteilen, was du hier schreibst und was du offensichtlich von der App gelernt hast. Und das ist von diesem hier

Ich glaube kaum, das ein Klavierlehrer dort viel abkürzen kann, im Gegenteil.

sehr weit entfernt.

Ich bin natürlich noch viel zu langsam im denken. Muss erst die Note sehen, denke dann an den Finger und spiele dann, viel zu langsam. Hin und wieder passiert es, das ich denke oh das ist zu schnell und meine Finger spielen einfach die Noten ohne das ich denken muss. Natürlich ist es zur Zeit noch in erster Linie Tasten treffen. Die APP stell auch immer wieder Notenblätter zu Verfügung. Ich spiele zuerst die Noten, egal welches Tempo, brauche dann wenn das sitz mindesten noch mal die gleiche Zeit bis ich die Geschwindigkeit schaffe, und dann noch viel länger bis es sich richtig gut anhört und unverkrampft gespielt wird.

Diese Herangehensweise an einen Notentext bzw. das Noten lesen Lernen führt leider zu einem sehr mechanischen und unmusikalischen Spiel. Ich verstehe deine Sicht sehr gut, denn sie klingt erst mal logisch. Du siehst die Note und denkst dann an den Finger. Das muss doch klappen und langfristig zu Erfolg führen, denkt der unerfahrene Klavierspieler.

Was dabei außer acht gelassen wird, ist das Ohr. Musik HÖRT man und so sollte die Reihenfolge sein: Note sehen - Klang innerlich hören - Umsetzung dieses Klangs aufs Instrument/spielen. Man nennt dies eine audiomotorische Herangehensweise. Man etabliert sie, indem man zunächst bekannte Lieder nach Gehör spielt und begleitet, also ohne Noten beginnt, Klavier zu spielen. Und sei es nur "Happy Birthday". Dieses Lied wird nicht nach "Tasten treffen" klingen, weil dein inneres Ohr dich führt - du kennst die Melodie und hast sie schon oft gesungen, wie ich annehme. Automatisch wirst du nicht jeden Ton gleich laut spielen und lernst, bei deinem ersten Zugang zum Klavierspielen zu HÖREN und als wichtigste Instanz dein Ohr und inneres Gehör kennen zu lernen. Nicht den Sehsinn, wie bei der App (Noten SEHEN, Finger und Taste SEHEN) vorrangig zu benutzen, sondern den Hörsinn. Wir Menschen sind sowieso sehr visuelle Typen und ordnen das Hören oft dem Sehen unter. Beim Musizieren und Klavierspielen muss es anders herum sein, auch bei Anfängern und Amateuren. Das ist logisch.

Außerdem kannst du dich so schon einmal auf dem Instrument und der Klaviatur orientieren. Du kommst über irgendwelche dubiosen und statischen 5-Finger-Lagen hinaus, was dazu führt, dass du den Arm einsetzt. Die Armführung ist beim Klavierspielen sehr wichtig - es ist wichtig, grundlegende Dinge von Anfang an zu etablieren und nicht erst Falsches zu lernen, was man dann schlecht wieder raus bekommt.

Wenn man dann einiges nach Gehör gespielt hat, wozu auch die Improvisation und rhythmische Übungen/Spiele gehören (das klingt schon richtig nach Klavierspielen!), lernt man, wie die Klänge in Noten umgesetzt werden. Dazu ist es wichtig, dass es ein paar gut zu merkende Orientierungsnoten gibt, deren Position im Notensystem man genau kennt. Das sind quasi Wegweiser und alle andere Noten lernt man in Bezug auf diese. Es ist für ein musikalisches Klavierspiel sehr wichtig, die Beziehungen und Abstände/Intervalle zwischen den Tönen zu hören und dies lernt man über das sog. RELATIVE NOTENLESEN. Dazu muss man nicht jede Note sofort lesen lernen, sondern man kennt die Orientierungsnoten und liest dann beispielsweise "einen Tonschritt runter, zwei Tonschritte rauf" etc.. Du kannst hier gern mehr darüber lesen.

Es ist also kein Wunder, dass es bei dir so lange dauert und nach "Tasten treffen" klingt. Das muss nicht sein. Relatives Notenlesen ist wesentlich schneller und klingt nicht nach "Tasten treffen". Alles eine Frage der Herangehensweise, die ein kompetenter Klavierlehrer vermittelt.

Das Akkorde spielen mit der App ist natürlich jedem Lehrer um Welten überlegen, ich kann das ständig üben, jeder Fehler wird sofort angezeigt, was sonst beim üben ja entfallen würde. Dann darf der Lehrer wieder rausbringen was man sich in der Woche falsch eingbimst hat.
Es ist ein neue Methode, der des Klavierlehrers in vielen Dingen sicher überlegen. Wer sein Geld mit Klavierspielen verdienen möchte, sollte natürlich auch Unterricht nehmen.

Übrigens: ein Klavierlehrer übt selbstverständlich auch mit seinen Schülern im Unterricht und zeigt ihnen effektive Übestrategien. Fehler werden also sofort festgestellt und stellen sich dann beim Üben zu Hause selten ein, wenn der Schüler am Tag nach der Klavierstunde übt. Wenn dann trotzdem Fehler passieren, ist das durchaus sinnvoll, weil der Schüler dann aus seinen eigenen Fehlern lernt und immer selbständiger wird.

Wer sein Geld mit Klavierspielen verdienen möchte, sollte natürlich auch Unterricht nehmen.

Klavierunterricht zu nehmen bei einem kompetenten Klavierlehrer ist für diejenigen sinnvoll, die viel über Musik, Klang und deren technische Umsetzung aufs Instrument lernen wollen und die auch schon nach kurzer Zeit einfache Stücke klangschön spielen wollen. Die eine gute Basis haben möchten, auf der sie nach eigenen individuellen Wünschen aufbauen können. Auch für diejenigen, die erst mal autodidaktisch gelernt haben und unzufrieden sind mit ihrem Spiel.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Das relative Noten lesen habe ich mir auch genauso beigebracht. Darum kann ich ja für meine Verhältnisse schon so gut auch fremde Stücke spielen. Natürlich bin ich blutiger Anfänger und Happy Birthday ist witzigerweise das erste Lied das ich beidhändig flüssig spielen konnte.
Ich will ja nicht einen Klavierlehrer als überflüssig hinstellen. Nur muss es auch im Verhältnis gesehen werden. Relatives Noten lesen, Sitz, Arm und Fingerhaltung, Tricks bei schwierigen Stücken. All das findet man sofort auf Youtube kostenlos. Meist richtig gut gemacht. Die App kostet 89 Euro im Jahr. Gerne bin ich bereit mich nach einem Jahr mit jemanden zu vergleichen der 4 Stunden beim Klavierlehrer hätte, da sind die 89 Euro nämlich schon aufgebraucht.
Nicht ohne Grund hat mein Sohn Klavierstunden. Es kommt eben auf den Ansatz an. Mir reicht es, wenn ich einige Stücke die ich liebe richtig gut spielen kann, ein paar Akkorde zur Begleitung. Wenn ich mich verspielt, kein Problem.
Als Schüler hatte ich ein Klavierlehrer, der hat Jazz am Klavier gespielt. Er konnte keine Noten lesen, er sagte in seinem Alter könne er das nicht mehr lernen. Er war ungefähr so alt wie ich heute. Ich kann jetzt Noten lesen und das Spielen wird natürlich automatisch durch Übung immer besser. Für mich ein Wunder. Zu einem Lehrer wäre ich in meinem Alter sicher nicht mehr gegangen, weil ich ja im Hinterkopf habe, daß es eh unmöglich ist Noten in meinen Alter zu lernen.
Es ist ein technisches Hilfsmittel und damit ist viel mehr möglich als die meisten zugestehen wollen. Es ist ja keine Konkurrenz zum Lehrer. Eher im Gegenteil. Dadurch werden doch gerade viel mehr Leute dem Klavierspielen zugeführt.
 
@Demian
In meinem Fall: 3 Monate

Mit meiner ersten KL habe ich dann noch Mal ganz von vorne angefangen....

Waren trotzdem keine "verschwendeten" 3 Monate, da ich ohne App nie bei einem KL gelandet wäre.

LG, Hekse

PS: "gefeiert" habe ich die App nie, aber es war eine schöne Abwechslung, um die Gedanken an Ort und Stelle zu halten. (Besser als Fernsehen oder Lesen)
 
wenn ich einige Stücke die ich liebe richtig gut spielen kann, ein paar Akkorde zur Begleitung.
Kann es sein, dass du die Klaviermusik falsch definierst? Es geht beim Klavierspiel mitnichten darum eine Melodie mit rechts zu spielen und links ein paar passende Akkorde anzuschlagen. Klavierspiel ist ein mehrstimmiges Stück mit auch mehreren Stimmen in einer Hand zum Klingen zu bringen.


View: https://youtu.be/3BZseuH0-0I
 

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