Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ja, lieber Rheinkultur, du hast natürlich wieder recht. Wer sich den nicht so bekannten Zyklus anhören will, dem empfehle ich die Einspielung von András Schiff, die es bei YT gibt:



Wenn der Berg ruft, denke ich übrigens eher an das hier:



Auch wenn unsere Hütte in Südtirol ist und nicht am Watzmann!

Grüße und Servus!

Mick
 
Während mick seine Auszeit in alpiner Natur absolviert, bringe ich die Rätselfreunde wieder ins Grübeln. Es geht um ein so schwieriges wie langes Klavierwerk aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, die ihm lange unterstellte Unspielbarkeit hätte ein Motiv dafür sein können, es für Orchester zu bearbeiten. Nun, das Stück ist in der Tat für Orchester instrumentiert worden, aber von wem? Der Lehrer des Bearbeiters war selbst unter den ersten, die diesem gigantischen "Brocken" gewachsen und das Werk auch aufzuführen imstande waren. Der Arrangeur ist heute vielen als Dirigent bekannt, weniger als Komponist und noch weniger als Pianist. Welches Stück wurde von wem bearbeitet? Tipp: Eine historische Aufnahme mit dem Bearbeiter am Pult ist erhalten.

LG von Rheinkultur
 
sehr schönes Rätsel - die Hammerklaviersonate soll mal orchestriert worden sein, von Felix Weingartner
 
sehr schönes Rätsel - die Hammerklaviersonate soll mal orchestriert worden sein, von Felix Weingartner

Zum Werk gibts auch n Text - Weingartner kommt auch vor - aber interessant auch die vielen verschiedenen Tempo-Gestaltungen, tabellarisch erfasst, von Gould bis Schnabel.

Staatliches Institut für Musikforschung | Forschung | Tempomessungen bei Beethoven | 5. Autographes Tempo: Hammerklaviersonate

Unten kann man weiterblättern, und es werden auch andere Werke behandelt, z.B. die Appassionata und op. 2,3.
Auf der linken Seite sind mehr oder weniger interessante Links. ;)
 
sehr schönes Rätsel - die Hammerklaviersonate soll mal orchestriert worden sein, von Felix Weingartner
Hier dirigiert der Orchestrierer Beethovens Zehnte: https://www.youtube.com/watch?v=inXCGxfYZ1Y
Ein weiteres Arrangement (nicht die Berlioz-Fassung!): https://www.youtube.com/watch?v=dKsCWKpLqB8
Abschließend eine Originalkomposition: https://www.youtube.com/watch?v=WIOyO7whuBY

Als der Liszt-Schüler Weingartner die größtdimensionierte unter Beethovens 32 Sonaten orchestriert hat, war der Nachweis der Spielbarkeit auf dem Klavier natürlich längst erbracht. Hans von Bülow soll nach eigenem Bekunden ein Vierteljahrhundert benötigt haben, um das Stück wirklich zu bewältigen.

Vermutlich kannte rolf diese Bearbeitung schon, bevor ich die Rätselfrage gestellt hatte. Wie auch immer: Du stellst die nächste Frage an uns, wenn Du möchtest.

LG von Rheinkultur
 
Vermutlich kannte rolf diese Bearbeitung schon, bevor ich die Rätselfrage gestellt hatte.
ich wusste nur, dass es sowas von Weingartner mit op.106 gab (es gab/gibt ja allerlei Orchestrierungen von Klaviersachen, z.B. Liszts Sonate gibt´s auch orchestriert (ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt)) aber gehört habe ich diese Orchestrierung noch nie (Beethoven selber wollte ja das Thema des Kopfsatzes zeitweilig für eine "vivat Rudolfus" Kantate oder ähnliches verwenden)

ein neues Rätsel:
das gesuchte Klavierwerk wird sehr oft (!) gespielt, ist zurecht sehr beliebt, ein romantischer Evergreen sozusagen :) - eine seiner eher unbekannten Eigenschaften ist, dass es im Scherzosatz eine Stelle gibt, bei der nahezu alle (!) mehr oder weniger verlangsamen, obwohl die Noten da kein ritardando vorsehen... offenbar eine richtig bösartig schwierige Stelle...
 
ein neues Rätsel:
das gesuchte Klavierwerk wird sehr oft (!) gespielt, ist zurecht sehr beliebt, ein romantischer Evergreen sozusagen :) - eine seiner eher unbekannten Eigenschaften ist, dass es im Scherzosatz eine Stelle gibt, bei der nahezu alle (!) mehr oder weniger verlangsamen, obwohl die Noten da kein ritardando vorsehen... offenbar eine richtig bösartig schwierige Stelle...

Hi Rolf,

mhh..daas klingt schwierig. Ich würd gern versuchen, welche auszuschließen, denn ich kenne nicht genug, und kann auch Schwierigkeiten schlecht einschätzen: Was für mich superschwer ist, ist für andere easy, außerdem weiß ich nicht, wie "nahezu alle" verfahren, da ich allgemein wenig Aufnahmen kenne.

Was ich kenne, und mir vorliegt, sind z.B. ( versuche, auszuschließen ):

Schubert, Sonate op. 42 a-Moll, das Scherzo KANNST Du eigtl. nicht gemeint haben. Da ist m.E. keine Stelle so schwierig, dass "nahezu alle" langsamer werden müssten.

Beim Saint-Saens-Konzert Nr. 2, g-Moll, sieht die Sache schon anders aus: Im 2. Satz, Allegro scherzando, gibts einige - zumindest für mich - höchst UNANGENEHME Stellen - aber zumindest mein Kumpel macht da Volldampf - also langsamer wird der da bestimmt nicht da, wos nicht steht. Ich würde also sage, das Saint-Saens-Konzert fällt flach.

Chopins 1. Sonate c- Moll hat kein Scherzo, dafür aber eins der schönsten Menuette der Welt, und entfällt daher. LEICHT ist sie aber auf GAR KEINEN FALL !! ( aber leichter und knuffiger als die beiden anderen Sonaten, m.E. )

Ferner Chopins h-Moll-Sonate: Scherzo zu übersichtlich und einförmig, keine Stelle, die gute Pianisten unnötig verlangsamen müssten, denk ich.

Aber in Chopins b-Moll-Sonate, im Scherzo, da wären schon so 1-2 Kandidaten-Stellen drin, find ich persönlich. Zum Beispiel T. 50-54 u.ä. ( ohne Auftakt gezählt ), oder aber insbes. T. 72 - 76, mit den "oktavversetzten Oktaven".

Ausschlussversuche und "b-Moll-Sonate" als absolut unsicherer Versuch by:

Olli!
 

mhh.. ;) ok...ich denk mir eins aus und füge es dann hier ein!

Dauert etwas..

******

Gut, also hier die Rätselfrage!

Geht es um sein eigenes Haus und Grundstück, kennt der Amerikaner, zumal besonders in gottverlassenen Gegenden ( Rocky Mountains, z.B., oder..ja, in der Nähe des Death Valley, oder anderen Grenzbereichen ) - kein Pardon: Wandersleuten mit gestörtem Verhältnis zum Eigentum sei gesagt, dass von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden könnte! So zumindest erfuhr ich vor Jahren einmal von meinem Freund - und auch fisherman erwähnte ja mal, dass die Wumme in manchen Gebieten locker sitzen muss, "drüben".

Ein bestimmtes Lied, das sich in mehreren Versionen und Adaptionen durch die Geschichte zieht, drückt diese Verbundenheit des Amerikaners besonders aus.

Eine schwierige, aber schöne Klavier-Solo-Version gibt es auch!
Welches Lied ist es, und wer verfasste eine teils virtuose und trotzdem knuffällige Klavierversion - oder gar mehrere ? Möglicherweise ergeben sich da zur letzteren Frage also mehrere Antwortmöglichkeiten - also: Haut rein!


LG, Olli!
 
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Tip:

Der Titel des Werkes lautet NICHT: " My Home is my Castle" :D
 

Hi Rheinkultur ;)

HMM! Natürlich ist das Rätsel souverän gelöst. Thalberg reicht locker aus, würd ich sagen.

ABER natürlich ist auch Frl. PATTI wichtig, die ja, als junges Ding, mit diesem Mann

Gottschalk - Home, sweet home RO117 (Op 51) - YouTube

auf "Konzertreisen" ging... ;)

Ein echtes Attraktivchen! Ein Schelm, wer Frivoles dabei denkt ;) - mehreres über Patti wird auch im Buch "Bamboula!" erwähnt, auch schöne Bilder, wo sie und Gottschalk drauf sind!

Und damit bist unbestreitbar DU an der Reihe, mit einem neuen Rätsel !

LG, Olli !
 
Und damit bist unbestreitbar DU an der Reihe, mit einem neuen Rätsel !
Und es ist allerhöchste Zeit, mit einem solchen herauszurücken. Nun denn.

Soeben fiel der Name Thalberg, an dessen hochvirtuoser Literatur besonders der brillante Gebrauch kontrapunktischer Techniken nachhaltig auffällt, soweit man diese Werke überhaupt kennt. Denn auch der im vergangenen Jahr stattgefunden habende 200. Geburtstag hat nichts an dem relativ gering gewordenen Bekanntheitsgrad seiner Kompositionen ändern können - halte ich für bedauerlich. Dass ich gezielt nach seinem op. 72 suchen musste (und Gottschalks schönes op. 51 nicht mal kannte), sagt sicherlich nicht nur mir, dass die Existenz solcher Fäden wie dem hier vorliegenden einfach eine gute Sache ist.

Nun aber zum Rätsel. Schon zu Thalbergs Zeiten entstanden Klavierwerke konzertant-virtuosen Charakters, bei denen nicht immer das obligatorische Orchester mit von der Partie sein musste. Im folgenden Jahrhundert entstanden hingegen Kompositionen, die nicht einfach nur etwas (hier das begleitende Orchester) weglassen sollten, sondern Raum für anderes schaffen. Nördlich von Thalbergs Wirkungsbereich schrieb einer das von mir gesuchte Stück - Insider vermuten, dass der Urheber konzeptionell durch einen nordamerikanischen Fachkollegen Anregungen erfahren hat. Was kam zum Klavierpart dazu, wie hieß das Stück und wer schrieb es?

LG von Rheinkultur
 
Nun hier wird wohl ein gezielter Tip den stirnrunzelnden Rätslern weiterhelfen müssen. Ich jedenfalls stehe orientierungslos im Walde.

Im folgenden Jahrhundert = 20. Jhdt.
Nördlich von Thalberg = vermutlich eher im skandinavischen Raum, es könnte auch ins Baltikum gehen.
Virtuoses Klavier + kein Orchester + etwas Anderes dafür = keine Ahnung. Vier Flöten und Trompete?

In der Summe muß ich komplette Ahnungslosigkeit konstatieren.
Papp
 
Nun hier wird wohl ein gezielter Tip den stirnrunzelnden Rätslern weiterhelfen müssen. Ich jedenfalls stehe orientierungslos im Walde.

Im folgenden Jahrhundert = 20. Jhdt.
Nördlich von Thalberg = vermutlich eher im skandinavischen Raum, es könnte auch ins Baltikum gehen.
Endloses Schmoren muss nicht sein. Zunächst ist das zwanzigste Jahrhundert tatsächlich gemeint. Nördlich von Thalberg? In Kilometern gesehen genügen auch dreistellige Zahlen, vierstellige müssen es nicht sein. Der Komponist ist dort geboren, wo man außer Hochdeutsch alles kann.

Virtuoses Klavier + kein Orchester + etwas Anderes dafür = keine Ahnung. Vier Flöten und Trompete?
Meinst Du, dass sich hinter der "Unbeantworteten Frage" von Charles Ives insgeheim ein Klavierkonzert verbirgt? Wer sagt denn, dass man ein Orchester nur durch solistische Orchesterinstrumente ersetzen kann? Was könnte man sonst so an die nun frei gebliebene Stelle setzen?

Tipp 1: Nicht so in die Ferne schw...!
Tipp 2: Über den Werktitel ergibt sich eine Verbindung zu den im vorausgegangenen Jahrhundert entstandenen "Vorläufern", mit denen das gesuchte Werk klanglich, formal und stilistisch im Prinzip nichts gemeinsam hat.

In der Summe muß ich komplette Ahnungslosigkeit konstatieren.
Jetzt immer noch? Weitere Anregungsmomente habe ich in petto, falls erforderlich.

LG von Rheinkultur
 
Naja Klavier und Leo II wird es wohl nicht sein. Ich denke eher in Richtung Klavier und Klavier, nachdem ich Klavier und Tonband erfolglos abgegrast habe.

Von rolf bin ich ein wenig enttäuscht :-)
Mein Zeugs rät er immer sofort, aber hier?
 
hmm...

also ich denk schon seit heute Morgen über ne gefährliche Transkription und Bearbeitung für Humperdincks Hänsel und Gretel nach, gibts ja schon "ab Manufaktur" 3 Versionen vom Basiswerk ( Oper, Lied, Singspiel ). Vielleicht gibts ja was virtuoses für Klavier und Sänger, oder Jazzgruppe mit Klavier, oder auch mehrere Klaviere, wie Papp grad sagte, von einem aus dem 20. Jhdt ?

Hmm. Das Problem war: Ich fand keine - und auch keinen Amerika-Bezug bei Humperdinck.. :(

Bin ÄUßERST gespannt auf Lösung !

LG, Olli!
 
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