Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Das kann eigentlich nur das hier sein: Jean Françaix: Concertino pour piano et orchestre (1932) - YouTube
Der Komponist (Jahrgang 1912) hat sein Stück auch selbst eingespielt - ich schaue mal, ob's die Aufnahme im Netz gibt.
Genau das war gemeint. Ich habe noch eine andere Aufnahme gefunden, auf der das "statische" des zweiten Satzes nach meinem Empfinden besser rüberkommt, obwohl der Solist nicht langsamer spielt: Francaix Concertino - Sergio Fiorentino - Franco Caracciolo - Orchestra Scarlatti -1962 - YouTube
Die Tonqualität ist leider etwas mangelhaft; da war wohl die Vorlage recht abgespielt oder sie wurde nachlässig digitalisiert.

Rheinkultur, Du bist dran!
 
OT: Diesen von Marlene ins Leben gerufenen Rätselfaden empfinde ich mittlerweile als echtes Highlight hier bei clavio. Und es bewahrheitet sich mal wieder: Ich weiß, dass ich nichts weiß:-). Bei den ganzen Recherchen entdeckt man Werke und Komponisten abseits der "eingefahrenen Schienen", die eine echte Bereicherung des eigenen Horizontes sind. Danke an alle Rätselfreundinnen und -freunde, die sich hier einbringen!
Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Du zum Gelingen des Fadens auch eine Menge beigetragen hast. Insofern auch ein Dankeschön an Deine Adresse. Und dass Du "nichts" weißt, halte ich wohl für ein Gerücht...!

Nun denn - bleiben wir nach dem frühen Concertino von Jean Francaix ruhig im konzertanten Bereich. Für dieses Konzert ist kein Orchester vonnöten:
Johann Sebastian Bach, Italienisches Konzert BWV 971, F-Dur - Alfonso Fedi - YouTube
Dieses Konzert nach italienischem Gusto bildet den zweiten Teil seiner "Clavierübung". Es sollte nicht das einzige seiner Art bleiben. Ein anderer seinerzeit sehr angesehener Tonsetzer brachte auch ein ebensolches zu Papier. Mit Johann Sebastian Bach hatte der gesuchte Komponist nicht nur den Umstand gemeinsam, den italienischen Gusto nicht vor Ort studiert haben zu können. Wer also komponierte "das andere Italienische Konzert",?

fragt mit LG Rheinkultur
 
OT: Diesen von Marlene ins Leben gerufenen Rätselfaden empfinde ich mittlerweile als echtes Highlight hier bei clavio. Und es bewahrheitet sich mal wieder: Ich weiß, dass ich nichts weiß:-). Bei den ganzen Recherchen entdeckt man Werke und Komponisten abseits der "eingefahrenen Schienen", die eine echte Bereicherung des eigenen Horizontes sind. Danke an alle Rätselfreundinnen und -freunde, die sich hier einbringen!
Wie wahr, ich komme auch schon länger nicht mehr mit, aber war immer gespannt auf die Lösungen und habe viel wunderbare Musik kennen gelernt.
 
Wer also komponierte "das andere Italienische Konzert"?
Nach drei Chorauftritten bin ich wieder im Lande und registriere keine Tipps, wer gemeint sein könnte? Nur soviel: Er hat ebenfalls dieses Jahr einen runden Geburtstag; was Wagner und Verdi können, kann der auch. Welcher runde Geburtstag wohl gemeint ist? Einige seiner Werke wurden angesichts der unsicheren Quellenlage auch schon mal Bach zugeschrieben - aber sein "Italienisches Konzert" nicht! Jetzt müsste sich schon ein wenig die Spreu vom Weizen trennen...,

meint mit LG Rheinkultur
 
Chapeau, Rheinkultur, das ist ein extrem Google-festes Rätsel.
 
P.S. Bis der letzte Tip kam. Danach ist es doch wirklich einfach gewesen.

Zu dem Komponisten heißt es "es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden"
Das hier ist es, eine historischer angehauchte Fassung habe ich nicht gefunden.
J. L. Krebs (1713-1780): Italienisches Konzert / Italian Concerto Allegro/Andante/Vivace - YouTube

Ich bin mir nach den Tips so sicher, daß das richtig ist, daß ich gleich ein neues Rätsel nachschiebe, mit einem kleinen Platzvorteil für Rheinkultur, weil es sich nämlich nicht um ein Klavierwerk handelt, sondern um ein ganz besonderes Chorwerk, eins das jeder hören sollte, der es noch nicht kennt.

Einen kleinen Moment noch!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der Komponist ist in einem kleinen Nachbarland Deutschlands geboren und hat lange in einem anderen Nachbarland Deutschlands gelebt.

Ich habe ihn zuerst kennengelernt, als ich mich mit seinen vier kleinen Stücken für Gitarre beschäftigt habe. Das war harte Kost.

Viel später habe ich das Vergnügen gehabt, das gesuchte Werk im Chor singen zu dürfen. Eine großartige Musik. Ich bin zweiter Baß, da freut es einen, wenn häufig tiefe E, Es und D vorkommen. Vor allen Dingen in unglaublicher Umgebung.

Das Besondere an dem Werk ist, daß der Komponist es im Alter von 32 komponiert hat, aber erst fast vierzig Jahre später veröffentlicht hat, mit der Begründung, daß dieses Werk eigentlich eine Sache zwischen Gott und ihm selbst sei.

Wer ist es und wie heißt das großartige Werk?
 
Das Besondere an dem Werk ist, daß der Komponist es im Alter von 32 komponiert hat, aber erst fast vierzig Jahre später veröffentlicht hat, mit der Begründung, daß dieses Werk eigentlich eine Sache zwischen Gott und ihm selbst sei.

Dieses Rätsel war nun überhaupt nicht google-fest:

Das sei „eine Sache zwischen mir und Gott“, entschied Frank Martin; und sperrte 1926 seine A-cappella-Messe in die Schublade weg: „Das geht niemanden anderen etwas an.“ So ernst meinte es der Schweizer Komponist, dass erst knapp vierzig Jahre später das Manuskript aus dem Privatissimum ans Licht der Musikwelt zurückfand.


Quelle: 2008-11-08 Beweinungen. Wer hätte gedacht, daß man in Hof auch Musik macht; ich meinte, da fröre man nur.

Also, schieb am besten gleich noch ein neues Rätsel hinterher.
 
Eine großartige Musik. Ich bin zweiter Baß, da freut es einen, wenn häufig tiefe E, Es und D vorkommen. Vor allen Dingen in unglaublicher Umgebung.

Das Besondere an dem Werk ist, daß der Komponist es im Alter von 32 komponiert hat, aber erst fast vierzig Jahre später veröffentlicht hat, mit der Begründung, daß dieses Werk eigentlich eine Sache zwischen Gott und ihm selbst sei.
Eine äußerst fesselnde Synthese aus Archaismen und schwebender Metrik: Frank Martin - Mass for Double Choir [RIAS - Reuss] - YouTube
 
Wie peinlich. Bloß 11 Minuten.

Aber die Musik ist es wert!

Denn man tau, Friedrich!
 
Eigentlich rechtfertigt die Rückübersetzung eines Passage aus indirekter Rede in direkte (das was das einzige, was ich gemacht habe) gar nicht die Übergabe des "Rätselstabes" ... aber:

Vielleicht darf ich wieder mal nach einem Orgelwerk fragen? Es gibt zwar auch Klaviermusik vom gesuchten Komponisten, darunter solche mit Widmung an Grieg, aber die kenne ich nicht so gut.

Unser Komponist war ein österreichischer Edelmann und ein Beleg dafür, daß der Ludwig-Thoma-Spruch "er war ein Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande" nicht auf alle Exemplare der Gattung zutrifft. Er studierte bei einem Freund von Brahms in Wien, machte sich in Leipzig um Bachs Kantatenwerk verdient und wandte sich, erschüttert durch den Tod eines Freundes, der Kirchenmusik zu.

Gesucht wird eine Phantasie über ein Adventslied von ihm (was zur Jahreszeit passendes hat er nicht geschrieben).



PS. Wer die Lösung findet, möge bitte direkt fortfahren; ich weiß nicht, ob ich morgen dazu komme, hier hereinzuschauen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Pappnase, das hat doch nichts mit peinlich sondern mit Pech zu tun. Man darf halt kein Rätsel einstellen, wenn Rheinkultur oder Friedrich online sind, dann hat man eh verloren:D

Nun, was mich betrifft, stimmt das keineswegs. Ich bin mehr als oft ahnungslos und gehöre hier zu den Lernenden (wie heißt es am Eingang des Zoos meiner Heimatstadt so treffend: "dieser Tiergarten dient der Erbauung und Belehrung der Bevölkerung". Zu der zähle ich mich.)
 
Vielleicht darf ich wieder mal nach einem Orgelwerk fragen? Es gibt zwar auch Klaviermusik vom gesuchten Komponisten, darunter solche mit Widmung an Grieg, aber die kenne ich nicht so gut.

Unser Komponist war ein österreichischer Edelmann und ein Beleg dafür, daß der Ludwig-Thoma-Spruch "er war ein Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande" nicht auf alle Exemplare der Gattung zutrifft. Er studierte bei einem Freund von Brahms in Wien, machte sich um Bachs Kantatenwerk verdient und wandte sich, erschüttert durch den Tod eines Freundes, der Kirchenmusik zu.

Gesucht wird eine Phantasie über ein Adventslied von ihm (was zur Jahreszeit passendes hat er nicht geschrieben).
Der keineswegs allwissende Rheinkultur wagt eine Prognose: Heinrich von Herzogenberg, Choralfantasie über "Nun komm der Heiden Heiland" op. 39 - das Brahms gewidmete Opus trägt die Nummer 25.

LG von Rheinkultur
 
Juhu! Du bist dran!
 
Gibt es eigentlich ein Smily für "mit den Hufen scharren"?
 
Gibt es eigentlich ein Smily für "mit den Hufen scharren"?
Gute Frage, nächste Frage - such' Dir den schönsten aus: Smileys für Seufzen und Warten

War wieder probenderweise unterwegs - und der morgige Tag wird noch härter. Bin gespannt, ob da jemand draufkommt. In einigen Beiträgen war unlängst die Rede davon, was man hier in so einem Rätselfaden so alles lernen kann. Aber wie heißt es so schön: Man lernt nie aus.

Das wussten auch schon andere.
"Jeder kennt aus Lenins Leben manche beispielhafte Tat:
Kleine Leute, große Leute holen sich bei Lenin Rat.

Lernen, lernen, nochmals lernen, gut, wer das im Herzen trägt,
Lenin, unser großer Lehrer, lernte selber unentwegt, lernte unentwegt."
, heißt es hier:
Lenin, unser Freund

Ein Komponist schrieb über das große Lernen eines seiner wichtigsten Stücke, allerdings ohne Hauptrolle für Tastenspieler, für die er sonst eine Menge zu Papier zu bringen pflegte. Ein paar Fleißkärtchen hätte ich in petto für die Benennung einiger Klavierstücke aus seiner Feder - denn dazulernen ist immer gut...!;);)

Wie heißt der Komponist?

LG von Rheinkultur
 
Vermutlich ist das nicht gemeint: Hanns Eisler: Die Teppichweber von Kujan-Bulak (1957) - YouTube

In dem Fall kann ich mir aber vielleicht doch ein Fleißkärtchen erschwindeln mit Eislers wunderschönen Klavierstücken für Kinder: Hanns Eisler - Op. 32 (Variations & Others, everything) - YouTube
Bevor ich zu meinen heutigen drei Beerdigungsorgeldiensten und zwei Chorproben aufbreche, kurze Rückmeldung: Es ist kein deutscher Komponist, aber man konnte ihn ideologisch diesem musikalisch charakterisierten Umfeld zuordnen. In dem gesuchten Stück des gesuchten Komponisten geht es aber nicht um das Lernen von Lenin (auf den der Satz Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser zurückgeht) - gelernt wird von einem anderen...!

LG von Rheinkultur
 

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