Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Der Rote Mohn von Reinhold Glière. Ich finde so recht den pädagogischen Aspekt nicht.
 
Lieber Rheinkultur, meine grauen Haare werden seit gestern immer mehr. Wird ja ein Komponist des 20. Jahrhunderts aus Europa (oder doch Amerika?) sein. Könntest Du noch einen weiteren Tipp geben?
 
Die Rätsel werden immer abgefahrener. Wenn das stimmt, meine Güte. Ich habe die ganze Zeit bei den chinesischen Verdächtigen gesucht, sehr mühsam.
 
"The great learning" von Cornelius Cardew wäre mein Tipp.
Und der Tipp trifft knallhart ins Schwarze - ich war mir sicher, dass irgendjemand meine Erklärungen zum "großen Lernen" einmal auf Englisch identifiziert und das hier findet: Cornelius Cardew & The Scratch Orchestra - The Great Learning (Paragraph 1) - YouTube und Cornelius Cardew & The Scratch Orchestra - Paragraph 2 - YouTube und Cornelius Cardew & The Scratch Orchestra - Paragraph 7 - YouTube wären hier zu nennen.

In seinem pianistischen Schaffen hat er den Brückenschlag zwischen den Darmstädter Ferienkursen und politischem Anliegen vollzogen: Cornelius Cardew Glasgow Recital.mp4 - YouTube - und das nach Anfängen im Fahrwasser der Darmstädter Ferienkurse (siehe Cornelius Cardew Glasgow Recital.mp4 - YouTube und Cardew - Piano Sonata No. 3 (II) - YouTube)!

Troubadix hatte wieder einmal den Durchblick und darf uns mit dem nächsten Rätsel auf Trab bringen.

LG von Rheinkultur
 
...darf uns mit dem nächsten Rätsel auf Trab bringen.

Auflösen werde ich aber frühestens am Vormittag, weil ich dringend ins Bett muss.

Zitat von K.Wolters:

So schließt Wolters in seinem Handbuch für Klavierliteratur zu zwei Händen seinen einzigen Kommentar zu einem Werk (das gleichzeitig das gesuchte Werk ist) dieses Komponisten ab. Weiter wird der Komponist in diesem Buch nicht mehr erwähnt und das ist bezeichnend. Obwohl es sich um einen der populärsten Komponisten seiner Zeit handelt, ist er heute so gut wie vergessen. Gesucht ist ein Zyklus für Solo-Klavier aus 12 Stücken, die bereits zur Entstehungszeit von einem auch heute noch sehr bekannten Komponisten gelobt wurden. Pianistisch sind die Stücke reizvoll, klangschön sind sie auch, allerdings teilweise extrem schwierig. Diese 12 Stücke gehören einem gewissen Genre von Klavierstücken an, das in der Romantik recht beliebt war. Der Komponist war aber einem anderen Genre (auch für Klavier) viel mehr zugetan, was auch den Großteil seiner Kompositionen ausmacht.

Mir ist nur eine einzige Einspielung des Zyklus bekannt, auf Youtube befindet sich neben einem einzelnen Stück daraus, lediglich ein Live-Mitschnitt in grausamer Tonqualität.

Viel Spaß beim Rätseln (oder beim Durchblättern vom Wolters :D) und gute Nacht!
 
Von Thalberg gab es um die Zeit rum die douze études, op. 26. Vielleicht sind die ja näher dran.
 

Von Thalberg gab es um die Zeit rum die douze études, op. 26. Vielleicht sind die ja näher dran.

Volltreffer!

Die 12 zum Teil enorm schwierigen Konzertetüden von Thalberg wurden von Schumann sehr gelobt, im Gegensatz zu den 12 Grandes études von Liszt. Bekannt geworden ist Thalberg aber eigentlich für seine Opern-Fantasien. Schade, dass ihn heute kaum noch wer kennt.

Hier die Nummer fünf der netten Etüden als Beispiel.



Viele Grüße!
 
Volltreffer!

Die 12 zum Teil enorm schwierigen Konzertetüden von Thalberg wurden von Schumann sehr gelobt, im Gegensatz zu den 12 Grandes études von Liszt. Bekannt geworden ist Thalberg aber eigentlich für seine Opern-Fantasien. Schade, dass ihn heute kaum noch wer kennt.

Hier die Nummer fünf der netten Etüden als Beispiel.

[...]

Viele Grüße!


Hi Troubadix, stimmt evtl., obwohl und zumal er ja m.E. auch an einigen spannenden Pianisten-"Wettstreiten" beteiligt war, so wie auch manchmal Liszt oder Gottschalk, UND er hat eine Variation zu folgendem superschönen, aber auch schwierigen Werk beigetragen, nur sehr gute Leute waren beteiligt:

Hexameron (musical composition) - Wikipedia, the free encyclopedia

YT Horowitz ( hatte ich schonmal verlinkt, in "diese Musik liebe ich wirklich" ) :

Vladimir Horowitz - Hexameron by Franz Liszt (1of 2) - YouTube

Vladimir Horowitz - Hexameron by Franz Liszt (2 of 2) - YouTube

Noten:

http://erato.uvt.nl/files/imglnks/usimg/b/bd/IMSLP04181-Liszt_-_Hexameron.pdf

LG, Olli !
 
Schade, dass ihn heute kaum noch wer kennt.
Daran konnte auch der 200. Geburtstag (gleicher Jahrgang wie v. Flotow) im vergangenen Jahr nichts ändern. Es gibt vereinzelt Dokumente zum Hören und zum Einlesen in seine Satzweise. Wer Ohren hat zu hören, der höre - und wer Augen hat zu schauen, der schaue, und zwar hier:
https://www.youtube.com/watch?v=SE7nuIwvNOg
https://www.youtube.com/watch?v=illODX6Asww
https://www.youtube.com/watch?v=QUV3PzXLNmY
Die Erinnerungsstücke an Beethovens Sinfonien lassen auch den Kontrapunktiker Thalberg erkennen. Seine Affinität zu den Opern des Belcanto (viele Paraphrasen) ließ ihn angesichts der zunehmenden Verbreitung großer Musikdramen (Wagner, Verdi) recht schnell ins Hintertreffen geraten.

Man vergleiche mal dieses (https://www.youtube.com/watch?v=I4bcyoBxBSI) mit Nocturnes von Field bis Chopin.

Abschließend ein historisches Dokument in Form einer Welte-Mignon-Rolle mit Anna Yesipova, die schon zu Thalbergs Lebzeiten aktiv war: https://www.youtube.com/watch?v=e72H4Tjna4o
Diese war Schülerin und Ehefrau des Czerny-Schülers Theodor Leschetizky. Auch Thalberg soll neben Liszt durch Czernys Schule gegangen sein, was Thalberg jedoch abgestritten hat. Ein wenig Zeitkolorit sei dennoch legitim.

LG von Rheinkultur
 
Abschließend ein historisches Dokument in Form einer Welte-Mignon-Rolle mit Anna Yesipova, die schon zu Thalbergs Lebzeiten aktiv war: [...]
Diese war Schülerin und Ehefrau des Czerny-Schülers Theodor Leschetizky

Oah...ROFL @ Essipowa / Yessipoff usw.:

Gemäß meiner Quelle war Leschetitzky ein polygamer Lust-Scheich :D

Zitat:

In Russia we had many years ago a pianist by the name of Yesipoff, one of the numerous wives of Leschetitzky;
:D:D

Scherz..ich glaube aber, ich weiß wie es gemeint ist ;)

Trotzdem bin ich früher fast umgefallen, beim Lesen *gggg*

LG, Olli!

PS.: Hätte er doch "many" gesagt *ggggg*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Das kannte ich noch gar nicht...Wirklich sehr schön!

Sein Umgang mit dem Kontrapunk wurden ja nicht immer positiv aufgenommen. Schumann machte sich über die Norma-Fantasie lustig, weil dort eine Fuge vorkommt. So was hatte seiner Meinung nach nichts in einer Opern-Fantasie zu suchen, sondern sollte den "ernsthaften" Kompositionsformen vorbehalten bleiben.

Meine Lieblingskomposition von Thalberg ist seine Fantasie über die herrliche Barkarole aus Donizettis Elisir d'amore:

Sigismund Thalberg: Introduzione e Variazioni sull' Elisir d'amore di Donizetti op.66

Viele Grüße!
 
Das nächste Rätsel wird (hoffentlich) wieder etwas einfacher (spät genug ist es ja):

Chopins Mazurken erfreuen sich ja (nicht nur hier im Forum) einiger Beliebtheit. Ein anderer Komponist hat seinerseits einen in seiner Heimat verbreiteten Tanz aufgegriffen und in ähnlicher Weise in Kunstmusik transformiert. Das Ergebnis ist um einiges feinsinniger, als man das wohl üblicherweise von dieser Gattung erwartet. (Bei anderen Komponisten ist das "rustikale" Element des ursprünglichen Tanzes meist deutlich stärker erhalten.) Eine weitere Ähnlichkeit zu Chopin besteht darin, daß der Komponist des Rätsels ebenfalls einige Jahre im Exil verbringen mußte – allerdings in einem anderen Land als Chopin. Eine Person aus der Geschichte seiner Exilheimat legte er in dieser Zeit auch einem Orchesterwerk zugrunde.

Welcher Komponist ist gemeint, und welche Art Tänze hat er geschrieben?
 
Das nächste gesuchte mehrsätzige Klavierstück zählt zu den letzten Werken des Komponisten. Grundlage des Titels ist für den Komponisten eine Assoziation zu einer bestimmten Form der Malerei gewesen. Der 1. Satz ist einem berühmten Dirigenten, der letzte Satz einem berühmten Komponisten gewidmet.

Mal schauen, ob diese wenigen Hinweise für die Lösung durch die geballte Forumskompetenz ausreichend sind.

LG
Christian
 
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