Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Von der Besetzung her lässt er sich übrigens auch mit der Thematik der Jagd, in diesem Fall jedoch nicht von Tieren, sondern von Menschen, repräsentiert durch den Chor, die von der Singstimme aufgefordert werden, verschiedene Handlungen zu vollziehen. Ziel des Satzes ist es also, den Menschen für Jesus zu gewinne, ihn quasi zu fangen, was durch die besondere Instrumentierung mit gleich zwei "Jägern" besonders betont wird...=D Bevor der Mensch zum "personifizierten Gebäck wird", muss er allerdings, im Satz sehr kurz hintereinander vorgetragen, leben und sterben.
 
@ Pappnase: Kentucky Fried Chicken verkauft Produkte aus Hühnerfleisch...(zumindest laut eigenen Angaben, keine Ahnung was da wirklich drin ist...;) ): Jetzt schlaag doch mal von kleinen, putzigen Hühnerbabies (wie nennt man die nochmal...?), die Brücke, zu kleinem Gebäck...Du musst nur einen Buchstaben ändern...=D
 
Nebenbei enthält der Satz übringens noch einen Grammatik-Fehler und einige Inkonzinnitäten, was für den Textdichter aber nicht untypisch ist...=D (Das hilft aber sicher nicht beim finden...;) )
 
Außerdem stimmen die Takte 48/49 des Satzes fast notengetreu mit den Takten 78/88 des Satzes 29 (NBA) überein...Er besitzt auch gewisse Parallelen (zumindest bezüglich des Inhaltlichen Aufbaus und der Metaphorik bzw. Allegorie) zu "Mein teurer Heiland, lass Dich fragen" aus der Johannes-Passion...=D
 
Der Peters-Auszug von BWV 244liegt vor mir und mein Blick fällt auf eine Alt-Arie mit folgendem Text:
"Sehet, Jesus hat die Hand,
Uns zu fassen, ausgespannt,
Kommt! - Wohin? - in Jesu Armen
Sucht Erlösung, nehmt Erbarmen,
Suchet! - Wo? - in Jesu Armen.
Lebet, sterbet, ruhet hier,
Ihr verlass'nen Küchlein ihr,
Bleibet - Wo? - in Jesu Armen."

Isses das? Bei mir geht die Nummer auf Seite 141 los (Leitziffer 70)

LG von Rheinkultur
 
Herzlichen Glückwunsch Rheinkultur! Du hast das Rätsel gelöst! Ich zumindest finde die Anweisung "ruhet hier, ihr verlassenen Küchlein" amüsant..;-) Auch wenn sie stilistisch und metaphorisch weder in die Arie , noch in die Drammaturgie der Passion passt. Auch wirkt die Aufforderung "in Jesu Armen zu kommen" recht komisch; die Arie scheint das Exordium wieder aufzugreifen, das passene "suchet" wird erst nachgeliefert..Ebenso wird die Metaphorik der Arme Jesu nicht konsequent durchgehalten. Jedoch weist auch Bachs Komposition Inkonzinnitäten auf.Zu Beginn erklingen drei Motive ohne Verbindung, die Arie trübt sich immer wieder nach Moll ein, um dann wieder nach Dur zu wechseln und das im Text enthaltenen Trikolon vermisst sein Analogon in der Musik. Und dennoch oder gerade deswegen gehört diese immer wieder stockende und dann weiter fließende Arie zu meinen Lieblingsstücken.
Ich freue mich schon auf Dein Rätsel, lieber Rheinkultur!

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Herzlichen Glückwunsch Rheinkultur! Du hast das Rätsel gelöst!(...)
Ich freue mich schon auf Dein Rätsel, lieber Rheinkultur!
Rheinkultur überlegt sich vor dem Schlafengehen gerne etwas Nettes, was aber wieder mehr mit Tasteninstrumenten zu tun haben wird.

Erstaunlich, wie oft man hier auf dem falschen Fuß erwischt wird; allerdings macht gerade das dieses Forum im allgemeinen und den Rätselfaden im besonderen so interessant. Bei der letzten Alte-Musik-Frage war ich ein wenig zu sehr auf Josquins geistliche Werke fixiert, um auf die Lösung zu kommen - obwohl ich einst mit isorhythmischen Motetten der Ars-Nova-Zeit einen (sehr guten) Abschluß hingelegt habe. Und obwohl ich einen großen Teil des Oratorien- und Messen-Repertoires korrepetiert und einstudiert habe, musste ich mich heftig durch die Klavierauszüge von Brahms, Mendelssohn und Haydn durchkämpfen, um dann doch bei Bach zu landen. Naja, kleine Einstimmung auf heute vormittag: Bei einer Beerdigung sind das "Air" und "Jesus bleibet meine Freude" zu orgeln und ein mir noch nicht bekanntes Stück von CD einzuspielen...!

LG von Rheinkultur
 
Direkt vor dem Schlafengehen noch etwas Einfaches.

Nachdem bei den letzten Rätseln Komponisten und Werke gefragt waren, die nicht unbedingt immer mit dem Klavier zu tun hatten, schlage ich den Bogen zurück zu jemandem, der sich praktisch ausschließlich mit dem Klavier beschäftigt hat - und das sowohl als Interpret als auch als Komponist. Mit Chopin hat er nicht nur diese Spezialisierung gemeinsam: Beide stehen am Beginn einer langen Reihe von Komponisten, die Themen von Paganini variiert haben... .

Wen meine ich?

LG von Rheinkultur
 
schlage ich den Bogen zurück zu jemandem, der sich praktisch ausschließlich mit dem Klavier beschäftigt hat - und das sowohl als Interpret als auch als Komponist. Mit Chopin hat er nicht nur diese Spezialisierung gemeinsam: Beide stehen am Beginn einer langen Reihe von Komponisten, die Themen von Paganini variiert haben...
Alkan?
Rachmaninov hat zu viel für Orchester gemacht...
 
Alkan?
Rachmaninov hat zu viel für Orchester gemacht...
Alkan und Paganini? Für Dich, lieber rolf: Michael Finnissy - Alkan

Hat Alkan Paganini-Themen variiert? Ihn meine ich nicht - der Gesuchte hat z.B. kein Klavierkonzert geschrieben und die Paganini-Variationen sind ein ganz frühes Werk.

Bin heute mittag wieder zurück, da ich jetzt erst noch jemanden unter die Erde orgeln muss. Der gesuchte Pianist und Komponist sieht sich die Radieschen schon sehr lange von unten an... .

LG von Rheinkultur
 

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Hi Rheinkultur,

oder vielleicht Gottschalk himself, Carnaval de venise ? ( Selbes Thema verwendet wie Chopin in Souvenirs de paganini ) . Mit 1850 wäre es jedenfalls kein Spätwerk ( Pianoversion 2 Hands..)

LG, Olli !

Nachtrag bzgl. Klavierkonzert: Im MOMENT müssen wir ja davon ausgehen, dass es das Konzert f-Moll von LMG nicht gibt, bzw. nicht nachweislich gibt, bis auf das Fragment.
 
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Also ... du nimmst uns jetzt nicht etwa auf den Arm und meinst Chopin selber? Ansonsten: Hummel, Schumann, Liszt ... Auf Schumann op.3 träfe "frühes Werk" zu (1832).
Bin vom Orgeln zurück und ergänze meine Vorgaben. Chopin und der gesuchte Kollege haben bereits vor Hummel, Schumann und Liszt schöpferischen Bezug auf den Teufelsgeiger genommen. Opus 3 hört sich "früh" an - ist aber immer noch zu spät...!;);););)
 
Hi Rheinkultur,

oder vielleicht Gottschalk himself, Carnaval de venise ? ( Selbes Thema verwendet wie Chopin in Souvenirs de paganini ) . Mit 1850 wäre es jedenfalls kein Spätwerk ( Pianoversion 2 Hands..)

LG, Olli !

Nachtrag bzgl. Klavierkonzert: Im MOMENT müssen wir ja davon ausgehen, dass es das Konzert f-Moll von LMG nicht gibt, bzw. nicht nachweislich gibt, bis auf das Fragment.
1850? Etliche Jährchen früher ist das fragliche Opus entstanden; mit dem Stichwort "Chopin" bist Du in der richtigen Zeit angekommen. Alkan, Chopin, Hummel, Schumann und Liszt sind schon genannt worden - wer hat in diesen Jahren ebenfalls eine Menge für Klavier komponiert unter Bezugnahme auf andere Komponisten, darunter der Teufelsgeiger?

LG von Rheinkultur
 
Bin vom Orgeln zurück und ergänze meine Vorgaben. Chopin und der gesuchte Kollege haben bereits vor Hummel, Schumann und Liszt schöpferischen Bezug auf den Teufelsgeiger genommen. Opus 3 hört sich "früh" an - ist aber immer noch zu spät...!;);););)


Die MGG hätte noch im Angebot: St. Heller, Thème de Paganini varié op. 1, 1829

Addendum:
The first composer to write a set of variations on this tune was Paganini himself. In fact his Caprice No. 24 in A Minor. Opus 1, is a set of 11 variations on his short, original theme.
 
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Die MGG hätte noch im Angebot: St. Heller, Thème de Paganini varié op. 1, 1829
Das MGG-Angebot nehme ich dankend an: Gemeint war in der Tat der diesjährige Jubilar Stephen Heller. Eigentlich verwunderlich, dass nach rolfs Tipp "Charles Valentin Alkan" doch noch etwas Zeit vergangen ist - beide anno 1813 geboren, beide anno 1888 gestorben, beide sind Doppeljubilare (200. Geburtstag und 125. Todestag). Und beide gerieten schon zu Lebzeiten recht schnell in Vergessenheit und finden gegenwärtig wieder etwas mehr Beachtung. Übrigens nahm auch Ignaz Moscheles im Jahre 1830 kompositorisch Bezug auf Paganini und gehörte damit zu den ersten Komponisten, die das noch zu Lebzeiten Paganinis taten. Spätere Werke bis in die jüngste Gegenwart sind hier aufgelistet, zur Auflockerung geben wir uns zum Abschluß den Beat: https://www.youtube.com/watch?v=n8Nl4z8BSWc

Und zum allerletzten Schluß gebe ich den Stab weiter an sla019.

LG von Rheinkultur
 
Na, da war ich aber selber überrascht von meinem Zufallstreffer. Ich lasse Euch jetzt mal was raten, was ich am Samstag in den Tiefen meines Notenschranks, so in der archäologischen Schicht des Klavierunterrichts, gefunden habe. Mein Klavierlehrer liebte es, ich fand es fad. Es ist ein Zyklus dem ein Programm unterliegt, und von einer "Nummer" daraus läßt sich sagen, daß sie (a) in Klavierschulen für mäßig fortgeschrittene höhere Töchter ein häufiger Gast gewesen sein dürfte, (b) in einem interessanten und wohlbekannten literatur- und musikgeschichtlichen Zusammenhang steht. Unser Komponist erfuhr Zuspruch von Liszt und war mit Brahms befreundet, obwohl er zwei, drei Jahre als Klavierpädagoge am Institut des Wagnerianers Tausig tätig war.

Schöne Grüße,

Friedrich
 
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Man kann den Komponisten ganz leicht googlen, wenn man einen auffälligen Begriff aus der "Suchanzeige" verwendet ;)
 
Ich habe mal "Klavierpädagoge Tausig Brahms" gegoogelt. Da fällt ein gewisser Oskar Raif durchs Sieb. Nur so als Zwischenbericht.
 

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