Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Gesucht sei ein sehr frühes Stück Programmusik -- es schildert eine Schlacht --,
ach Buhu warum reale Musik suchen, wenn es sooo schöne imaginäre gibt: z.B. das auf dem Klavier zu spielende Schlachtmusikstück von Ljamschin, in welchem Marseillaise und oh du lieber Augustin miteinander fighten (Dostojewski, die Dämonen)
...aber LvB meinst du nicht, oder? Wellingtons Sieg...
 
ach Buhu warum reale Musik suchen, wenn es sooo schöne imaginäre gibt: z.B. das auf dem Klavier zu spielende Schlachtmusikstück von Ljamschin, in welchem Marseillaise und oh du lieber Augustin miteinander fighten (Dostojewski, die Dämonen)
...aber LvB meinst du nicht, oder? Wellingtons Sieg...


Das Stichwort "imaginäre Musik" ist Gold wert. ;) Aber unser Stück liegt viel viel früher als die von Dir genannten. "Wellingtons Sieg" oder "1812" sind natürlich auch schöne Stücke, aber nachdem Olli meine Hirnwindungen hat glühen lassen, muß ich jetzt meine kleinbürgerliche Rachsucht stillen ;).

Ach ja, das Saiteninstrument, das ich erwähnte, war eigentlich nur Begleitinstrument; aber unser Komponist brüstet sich damit, es entscheidend weiterentwickelt zu haben.
 
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Hmm, schwierig, lieber sla.

Hmm: Idee: Vielleicht GANZ weit zurück, wo Nero Trojas ( Roms ) Brand zu mehr oder minder schönen Gesängen und Leierspiel begleitet haben soll ?

Ansonsten fielen mir höchstens als Instrument: Laute, Psalter, Drehleier ein, und vielleicht irgendein Spielmann, der eine Schlacht dergestalt besang, dass irgendein König damit unzufrieden war :(

Vielleicht welche aus dem Nibellungenlied, Wärbel und Swemmel oder so. Hagen war ja mit der Botschaft des einen der beiden nicht zufrieden...aber Hagen als feinfühliger Kritiker ? *ggg* Kritiker - ? Eher als NACHDRÜCKLICHER und ZORNIGER Kritiker. ich glaub dem einen schlug er die Hand ab, damit er nie mehr fiedeln konnte...aber da haben wir dann ja keinen Komponisten vorliegen, da auch Wärbels und Swemmels Melodien nicht bekannt sind..würde also WENN, dann zu NERO tendieren.

Der Kritiker: Petronius arbiter ?

Mehr fällt mir also im Moment nicht ein.

LG, Olli !
 
Hmm: Idee: Vielleicht GANZ weit zurück, wo Nero Trojas ( Roms ) Brand zu mehr oder minder schönen Gesängen und Leierspiel begleitet haben soll ?

Ja, ganz weit, sogar noch ein wenig weiter. Vielleicht wurde der eine oder andere in der Schule noch mit einem Gedicht konfrontiert, das sich mit einem älteren Kollegen unseres Komponisten befaßt, der auf dem Weg zu seinem Auftritt gemeuchelt wurde, und von dem es da heißt "der fromme Dichter" werde "gerochen" (sic). Im unmittelbaren Kontext dieser Passage wird ein Namensvetter unseres Komponisten angeredet.
 
Hmm, sieh an, sieh an, FridEricus .. bringt Kraniche von Ibykus ....;);)

Aber der einzige, der ein Instrument behersschte im näheren Textumfeld, war jemand mit Namen Timotheus...und der spielte anscheinend Leier..laut Grillparzer..aber welches Werk ?? :(

mannn ;)
 
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hmm. Kann nur erneut raten: Timotheos von Milet, der eine Schlacht besang, an der die Perser beteiligt waren "Die Perser" ist ein Werk von ihm...

vielleicht die Eroberung von Milet selbst, durch Perser ?

LG, Olli, der ansonsten ratlos ist :(
 
hmm. Kann nur erneut raten: Timotheos von Milet, der eine Schlacht besang, an der die Perser beteiligt waren

Immerhin gut geraten! Die "Perser" sind ein Kitharodischer Nomos (ja, Leier...) auf die Schlacht von Salamis 480v (wäre die anders ausgegangen, würden wir beide jetzt vielleicht Persisch miteinander reden). Timotheos ist der berühmteste "Neutöner" (ärger als Schönberg etc.) des späten 4.Jh.v., der die traditionellen Gattungen kreuzt, auflöst und ummodelt, z.B. den Chorgesang z.T. durch Sologesang ersetzt, die Strophenformen durch komplizierte freie Metren ersetzt. In einer Aristophaneskomödie wird er wegen seiner Koloraturen veralbert (die Neutöner treten dort als "Frösche" auf, und einer singt das Wort elísso »drehen« über zwei Verse als eieieieieieieieilisseto). Sein Hauptkritiker ist aber Aristoteles, der in Literatur- und Musikfragen ja nicht unbedingt zu den Modernen zählt. Am Schluß der "Perser" prahlt T. damit, die Lyra auf 11 Saiten aufgerüstet zu haben. Weswegen ihm, der Legende nach, bei einem Auftritt in Sparta die überzähligen Saiten vom Festordner herausgeschnitten wurden.

Bitteschön, die Kirchenmusik der Inkas ist wieder dran ;). Oder wir begeben uns wieder in mehr traditionelle Bahnen, um wieder mehr Teilnehmer anzulocken.

Grüße,

Friedrich
 
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Hey, Friedrich, danke Dir für die background-Infos !!

Bei mir herrscht leider nicht derartig explizites Wissen :(

Hmm, aber ok...Die Perser, und auch die Inkas lassen wir hinter uns, und machen dieses 10 Sekunden-Rätsel:

Ich suche den Kleister, der ein paar Klavierstücke verbindet.

Wäre es echter Kleber, wäre er manchmal ein wenig verschieden in seiner Zusammensetzung: Uhu, Pattex, Pritt usw., aber er bewirkt DOCH das Kleben. ;)

Bitte genaue Kleberbenennung bzw. hier besser: Werkteilspezifikation ;)


OK, ist eh gleich gelöst, aber ich muss erstmal was essen ! Bis dennää

LG, Olli !
 
Bei mir herrscht leider nicht derartig explizites Wissen :(

Das brauchst du nicht persönlich nehmen, ich weiß das auch nur noch, weil es mal eine Zeit gab, wo mir klar war, daß der da: Egert Pöhlmann mich das unerbittlich im Staatsexamen fragen würde. Das Rätsel war sozusagen meine Reverenz zu seinem anstehenden achtzigsten Geburtstag ;).

--

Eigentlich wollte ich auch "Promenade" sagen, habe den Gedanken aber wieder verworfen, weil wir die "Bilder" ja schon hatten.
 
mja ;)

Die Promenade ist es natürlich, die die ( bzw. einige ) Bilder einer Ausstellung verbindet ;)

menn, hatte vergessen, dass die Bilder schon dranwaren *g* - egal:

Also ist Papp wieder dran ! ;)

LG, Olli !
 

Ich bin heute ein wenig ausgelaugt rätselmäßig.
Deshalb schließe ich mich Olli an und mache mal was LeichtesSchweres.

Gesucht ist einer meiner Lieblingskomponisten, auf den ich nicht oft genug verweisen kann.
Dieses Lied hier ist eine Intabulierung, die vom Geburtsort des Komponisten ausgehend wesentlich weiter südwestlich produziert wurde. Man kann das Lied ganz gut erkennen, wenn man es kennt. Es gilt als nur zugeschrieben, aber trotzdem als eine der bedeutendsten Schöpfungen des Komponisten. So etwas muß man erst einmal schaffen!

Wer war es und wie heißt das Lied?
Man könnte noch Kuchenpunkte für den Bearbeiter vergeben, aber das ist nun wirklich nicht eine Pianistendomäne. Ich bin halt kein richtiger.

Ich habe das jetzt mehrfach umkopiert, um die Tags zu entfernen, sonst wäre es doch zu einfach. Hoffentlich hat es geklappt.
 
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Das Lied ist vermutlich das berühmteste aus der Zeit überhaupt. Es gibt Bearbeitungen ohne Ende. Es hat einen eigenen Wikipediaeintrag und auch eine eigene Facebook-Seite.
 
Da bis jetzt noch niemand einen Tipp abgegeben hat versuche ich mal mein Glück: Eine gewisse Ähnlichkeit mit der berühmten Sarabande von Händel ist vorhanden.
 
Ich glaube, ich muß mein mindestens neunhundertneunundneunzigfaches Bedauern für meinen Musikgeschmack beteuern. Nein, es ist nicht Händel. Es ist 200+ Jahre früher.

Ich will es noch einmal mit einer - zu Beginn - unverzierten Fassung probieren. Das ist eine Version ohne Text. Normal wird es gesungen. Wenn es nicht als Basis für hunderte Variationen, Intabulierungen, Diminutionen, Messen oder ähnliches verarbeitet wird.

So besser?

Ab 3:20 hört man das vierstimmige Original.
 
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Dann befinden wir uns bei Orlando di Lasso, Palestrina und Konsorten? Da kenne ich mich leider überhaupt nicht aus:-(. Bin gespannt auf die Lösung und den Löser:-).
 
Noch früher. Als der Komponist starb, war Palestrina ein Knabe und Orlando noch nicht geboren. Ich bin mir sicher, daß du den Titel kennst, wenigstens dem Namen nach.

In meinen subtilen Tips ist der Titel fast vollzählig wörtlich erwähnt übrigens.
 
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Ich leide gerade an dem "das kenne ich doch" - Syndrom. Gib bitte noch einen zusätzlichen Typ: wann setzt Du Palaestrinas Geburt an?
Beide Komponisten sind 1594 verstorben, di Lasso ist offensichtlich 1532 geboren. Äußerst ungewiß ist die Einordnungsmöglichkeit bei Palestrina, der sowohl frühestens 1514 als auch spätestens 1529 geboren sein könnte. Demnach dürfte das Lied 1530 oder einige Jahre früher entstanden sein.
 

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