Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Heute nicht mehr, muß ins Bett. Bei mir kommt immer nur Gebet einer Jungfrau und das Frühlingsrauschen. Das kann man nicht dauerhaft ertragen.
 
Gemeint ist sicher Adolf Jensen. Beim Zyklus könnte es sich um die Wanderbilder handeln. "Die Mühle" ist das bekannteste Stück daraus.

Fahrkarte geschossen? :)
 
Gemeint ist sicher Adolf Jensen. Beim Zyklus könnte es sich um die Wanderbilder handeln. "Die Mühle" ist das bekannteste Stück daraus.

Fahrkarte geschossen? :)
"Die Mühle" ist innerhalb der Wanderbilder die Nummer 3 und ist mit jenen Versen von Wilhelm Müller überschrieben, die einst Franz Schubert vertont hat. Der früh verstorbene Komponist war mit Brahms befreundet und unterrichtete eine Zeitlang an Carl Tausigs Berliner Schule des Höheren Klavierspiels. Die Kürze seines Engagements hing sicherlich auch mit dem noch früheren Ableben seines Richard Wagner eng verbundenen Fachkollegen zusammen, dem nicht einmal die Vollendung des 30. Lebensjahres vergönnt war. Von wegen Fahrkarte - der Schuß hat wohl ins Schwarze getroffen...!
 
Die Mühle, lass mich kurz überlegen.. ist das nicht dieses kleine Klimperstückchen was Nachbarskinder immer rauf und runtergeübt und doch nie richtig gelernt haben...:D

Meiner Meinung nach die schönste Aufnahme auf Youtube:

Jensen - 3. Die Mühle - YouTube

Wenigstens stimmen hier die Töne und die Dynamik auch einigermaßen...=D ;)

Einen gewissen Lerneffekt könne diese Stücke ja haben und vielleicht auch eine gewisse Ästhetizität, aber es ist wie mit zu süßem Wein: Nach einiger Zeit bekommt man Kopfschmerzen davon...:D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

Der jetzt hoffentlich nicht von sla019s Klavierlehrer oder anderen Jensen-Fanatikern gelyncht wird..;)

Es gibt aber auch von meinem "Namenspatron" so kleine süße Stücke, die finde ich hingegen aber Traumhaft schön:

Liszt - Sancta Dorothea, S.187 (1877) - YouTube

Was aber vielleicht auch mit meiner Heimatstadt und den dortigen Gepflogenheiten in gewissen Zusammenhang steht...=D
 
oooh "Die Mühle" hab ich auch, und "Festlichkeit im Dorfe" !!

Mag BEIDE eigtl. relativ GERN !!

LG, Olli ;)
 
Bei diesem Werk kommen laut Partitur unter anderem gleich drei unterschiedliche Tasteninstrumente zum Einsatz. Das Werk wird gar nicht so selten aufgeführt da es sich um ein sehr wichtiges Werk des Komponisten handelt und einen Wendepunkt im Schaffen des Komponisten markiert, trotzdem war eines der Instrumente weder bei der Uraufführung, noch bei sonst irgendeiner Aufführung oder Aufnahme jemals zu hören. Das witzige ist, das dieses Instrument auch in Zukunft niemals bei einer Aufführung zu hören sein wird.

Welches Werk suche ich?

Viel Spaß beim Rätseln!
 
Einen gewissen Lerneffekt könne diese Stücke ja haben und vielleicht auch eine gewisse Ästhetizität, aber es ist wie mit zu süßem Wein: Nach einiger Zeit bekommt man Kopfschmerzen davon...:D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

Der jetzt hoffentlich nicht von sla019s Klavierlehrer oder anderen Jensen-Fanatikern gelyncht wird..;)

Mein KL kann schon lange niemand mehr lynchen, da sei unbesorgt. Er, ein fröhlicher böhmischer Musikant von unerreichbarer Schafsgeduld, hätte es aber auch zu seinen Lebzeiten nie getan. Wenn man die Mühle isoliert betrachtet, tut man ihr eigentlich unrecht, denn die Gelichförmigkeit und Fadheit sind dem Bemühen um Onomatopoetik geschuldet. Die anderen Stücke sind z.T. viel variabler und expressiver. Jensen gehört halt wie sein Landsmann Nicolai eher in die zweite Reihe der Romantiker, aber auch bei denen gibt es sehr viel zu entdecken. Uund für mein Empfinden hat J. mit Salonmusik - die meinst du doch mit dem "süßen Wein", oder? - nichts zu tun, viel weniger jedenfalls als Leute wie der hier auch schon einmal genannte C. Cui.

NB. Wer nach "höhere Töchter" und Komponist gegoogelt hätte, hätte Jensen auf Anhieb gefunden ;).
 
Das "hört sich" doch nach Skriabins Farbklavier "an". Und nach Prometheus, da ist Klavier, Orgel und clavier à lumière besetzt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Bei diesem Werk kommen laut Partitur unter anderem gleich drei unterschiedliche Tasteninstrumente zum Einsatz. Das Werk wird gar nicht so selten aufgeführt da es sich um ein sehr wichtiges Werk des Komponisten handelt und einen Wendepunkt im Schaffen des Komponisten markiert, trotzdem war eines der Instrumente weder bei der Uraufführung, noch bei sonst irgendeiner Aufführung oder Aufnahme jemals zu hören. Das witzige ist, das dieses Instrument auch in Zukunft niemals bei einer Aufführung zu hören sein wird.

Welches Werk suche ich?

Viel Spaß beim Rätseln!
Tja, lieber Troubadix, da wird man Dir leider noch ein paar ergänzende Informationen aus der Nase ziehen müssen. Bei Bernd Alois Zimmermann gibt es in Orchesterbesetzungen öfters den Fall, dass Parts mit diversen Tasteninstrumenten im Wechsel besetzt werden. Beim Trompetenkonzert gibt es folgende Besetzung:
Schott Music - Shop - Bernd Alois Zimmermann - Konzert
Klavier, Hammondorgel und alternativ Xylophon - bei der UA 1955 kam die Hammondorgel zum Einsatz, der Mitschnitt ist erhalten. Aufnahmen mit Xylophon an der fraglichen Stelle gibt es ebenfalls.

Oder muss man in der klassischen Tradition auf die Suche gehen? Die diversen Flötenuhrstücke (Haydn, Mozart, Beethoven) gibt es in Transkriptionen für Orgel und Klavier - aber wer spielt heute noch Flötenuhr?

Fragende Grüße von Rheinkultur
 
Ich bin mir eigentlich zu 99% sicher, daß mein Tip richtig ist. Glaubst Du nicht, Rheinkultur?
 
Jensen gehört halt wie sein Landsmann Nicolai eher in die zweite Reihe der Romantiker, aber auch bei denen gibt es sehr viel zu entdecken.
Das könnte auch stilistische Gründe haben: Derartige Stücke transportieren mit ihrem lyrisch-unspektakulären Tonfall die Aura der ersten Jahrhunderthälfte in die zweite, in der die Ausweitung der Harmonik, musikdramatische Sujets, pianistische Virtuosität und ähnliches im Zentrum des Interesses standen. Anderen Komponisten jener Zeit wie Theodor Kirchner ist es vermutlich ähnlich ergangen.
 
Das "hört sich" doch nach Skriabins Farbklavier "an". Und nach Prometheus, da ist Klavier, Orgel und clavier à lumière besetzt.

Richtig! Das Poème du feu war Skrjabins erster Versuch, seine synästhetischen Ideen umzusetzen. Und da das Farbenklavier natürlich Farben erzeugen soll, wird man es auch nie zu hören bekommen. Wenn man auf Youtube sucht, findet man ein Video, in dem das Farbenklavier umgesetzt wurde und die Hintergründe erklärt werden.

Skrjabin: Le Poème du feu

Sollte man auf jeden Fall gehört bzw. gesehen haben.

Viele Grüße!
 
Das Video kannte ich noch nicht, danke schön.

Aus der Reihe "Papps Lieblingsstücke" soll nun ein Klavierwerk erraten werden. Nein, es sind keine esoterischen Tasteninstrumente gefragt, obwohl meine Lieblingsaufnahme auf einem Flügel von Conrad Graf gespielt wurde.

Das Stück ist so bekannt und berühmt, daß ich gar nicht so recht weiß, wie ich es beschreiben soll, damit man es nicht sofort erkennt, insbesondere ihr Klavierfüchse.

Das Werk ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert in nicht gerade kleinen Oeuvre des Komponisten.
- es ist außergewöhnlich ausgedehnt
- es enthält außergewöhnlich viele Noten (mal wieder etwas "vollgriffiges")
- es ist außergewöhnlich schwierig.

Mehrere dieser Eigenschaften werden auch den Pianisten fasziniert haben, der in seiner Landessprache Mehl heißt, denn er schätzte das Stück sehr und hat es u.a. oft gespielt.

Das Grundmotiv ist mal wieder der Daktylus, von dem wirklich reichlich Gebrauch gemacht wird.

Wie heißen Stück und Komponist?
 
Das Werk ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert in nicht gerade kleinen Oeuvre des Komponisten.
- es ist außergewöhnlich ausgedehnt
- es enthält außergewöhnlich viele Noten (mal wieder etwas "vollgriffiges")
- es ist außergewöhnlich schwierig.

Mehrere dieser Eigenschaften werden auch den Pianisten fasziniert haben, der in seiner Landessprache Mehl heißt, denn er schätzte das Stück sehr und hat es u.a. oft gespielt.
"Mehl" ins Ungarische übersetzt ergibt "Liszt" - meinst Du die H-Moll-Sonate? Frühe Lithographien zeigen Liszt am Flügel von Conrad Graf.

LG von Rheinkultur
 
Der Komponist hat vermutlich nie einen Graf-Flügel gespielt. Und das gesuchte Stück wohl auch nicht öffentlich.
 

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