Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

...und ich dachte, dass wäre eine "deutsch-deutsche" Schreibweise von Restaurator - den Restaurateur kannte ich nicht... :floet:

Das war auf jeden Fall ein sehr schönes Rätsel! :)
"Restaurateur" googeln hat zur Folge, dass "Restaurator" als Alternative angeboten wird - was einen natürlich auf der nach oben offenen Skala der Verwirrung ein paar Schritte weiter nach oben bringt! Ein schönes, aber auch wirklich nicht "kinderleicht" lösbares Rätsel, das nur mit der Hilfe von LMGs gut recherchiertem Wissen zu knacken war. Auf dem Umweg über Spohr wieder zurück in mediterrane Gefilde - das hatte echt was. Zu meinem Freundes- und Kollegenkreis gehört jemand, der mit einer direkten Nachfahrin von Louis Spohr verheiratet ist. Da kommt man an allerlei Hintergrundinformationen, die selbst in hochkarätiger Fachliteratur nicht zu finden sind, geschweige denn bei Tante Wikipedia und Onkel Google. Aber davon hatte ich ja überhaupt keine Ahnung - sag' ich doch: Nicht nur in dem Punkt ist clavio.de schon eine geniale Adresse...!

LG von Rheinkultur (der sich gerne ein anderes ernsthaftes Werk zum Erraten suchen wird)
 
Und nicht nur das, er hat auch tatsächlich lange Zeit eine richtige Kneipe betrieben ;). Also: heiß!
Naja, für die Bezahlung der dort erhältlichen Kneipenkost brauchte man schon eine ansehnliche Menge Kleingeld. Im Vor-Euro-Zeitalter hätte man wohl mit einem Tieflader voll Lire vorfahren müssen, um da einmal essen gehen zu können...!:D:D:D
 
[...]Auf dem Umweg über Spohr wieder zurück in mediterrane Gefilde - das hatte echt was. [...]

LG von Rheinkultur (der sich gerne ein anderes ernsthaftes Werk zum Erraten suchen wird)

hihi ;) und ich hätte fast schon in Nr. 1309 " Thessaloniki" oder so geschrieben. Zum Glück hab ich mich für "Korinth" entschieden, hat weniger Buchstaben. ;)

Freue mich auf Dein Rätsel, lieber Rheinkultur ;)

LG, Olli !
 
Freue mich auf Dein Rätsel, lieber Rheinkultur ;)
Auch bei diesem Rätsel ist zunächst gar nicht so klar, was dieses ausgerechnet in einem Klavierforum zu suchen hat. Aber es hat schon so seine Richtigkeit.

Nicht leicht nachvollziehbar ist es wohl für so manchen, wenn jemand Sakralmusik/Geistliche Werke komponiert, obwohl er der Kirche kritisch bis ablehnend gegenüber eingestellt ist. Sicherlich wäre zwischen der Kirche als Institution und einer wie auch immer gearteten Sehnsucht nach "etwas über uns" zu unterscheiden. Auch wenn das hier kein religionsphilosophisch intendierter Thread ist, lassen sich prominente Beispiele benennen: Requiem-Kompositionen existieren aus der Feder u.a. von Berlioz, Verdi, Saint-Saens und Bizet, die als kirchenkritisch bis kirchenfern angesehen werden. Mitunter wird dieser Umstand durch die Textwahl und deren musikalische Umsetzung ersichtlich.

Ich suche ein Requiem eines Komponisten, dessen Position in dieser Frage als besonders kompromisslos einzuschätzen ist. Welches Requiem welches Komponisten meine ich - und was ist an diesem Stück so radikal anders als an anderen Requiem-Kompositionen?,

fragt mit LG Rheinkultur
 
Ich suche ein Requiem eines Komponisten, dessen Position in dieser Frage als besonders kompromisslos einzuschätzen ist. Welches Requiem welches Komponisten meine ich - und was ist an diesem Stück so radikal anders als an anderen Requiem-Kompositionen?,


Hm... der Ketzer Brahns etwa hat seine Lutherbibel als Grundlage verwendet, statt die alleinseligmachende, wenn auch nicht lebenserhaltende lateinische Version zu verwenden. Oder Tucholsky: er hat Brahmsens Titel parodiert und ein „Ein deutsches Requiem für eine Nasenscheidewand“ für Singstimme und Klavier fabriziert. Aber da gibt es noch einige andere Möglichkeiten zur Radikalität. Andere haben den Text gleich ganz weggelassen: Läßt du uns nach so jemand suchen?
 
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Hm... der Ketzer Brahns etwa hat seine Lutherbibel als Grundlage verwendet, statt die alleinseligmachende, wenn auch nicht lebenserhaltende lateinische Version zu verwenden. Oder Tucholsky: er hat Brahmsens Titel parodiert und ein „Ein deutsches Requiem für eine Nasenscheidewand“ für Singstimme und Klavier fabriziert. Aber da gibt es noch einige andere Möglichkeiten zur Radikalität. Andere haben den Text gleich ganz weggelassen: Läßt du uns nach so jemand suchen?
Ganz nebenbei schließt sich mit Tucholsky bei mir eine Bildungslücke - danke! Angesichts der abschließenden Frage fällt mir die deutsche Version eines Duetts aus "My unfair Lady" ein: Ich glaub', jetzt hat er's! ;););)

LG von Rheinkultur (der gleich Fußball guckt)
 
Angesichts der abschließenden Frage fällt mir die deutsche Version eines Duetts aus "My unfair Lady" ein: Ich glaub', jetzt hat er's!

Zum Punkt textloses Requiem fallen mir leider nur Britten und Henze ein; allerdings fällt das War Requiem nur mit Einschränkung unter die Gattung R., und Henzes Requiem, soweit ich es verstehe, überhaupt nur dem Namen nach. Ich habe gerade gegoogelt und noch eine Reihe anderer textloser "Requies" gefunden, aber deren Komponisten sagen mir leider nicht einmal dem Namen nach etwas. Da müssen wohl die Friedhofsgeiger und die Leichenbitter ran.
 
Zum Punkt textloses Requiem fallen mir leider nur Britten und Henze ein; allerdings fällt das War Requiem nur mit Einschränkung unter die Gattung R., und Henzes Requiem, soweit ich es verstehe, überhaupt nur dem Namen nach. Ich habe gerade gegoogelt und noch eine Reihe anderer textloser "Requies" gefunden, aber deren Komponisten sagen mir leider nicht einmal dem Namen nach etwas. Da müssen wohl die Friedhofsgeiger und die Leichenbitter ran.
Rückmeldung während der Halbzeitpause: Auf jeden Fall gebührt Dir das nächste Rätsel, da Du das Stück respektive dessen Urheber namentlich genannt hast. Beide Komponisten stehen der Institution Kirche alles andere als nah und stellen einen Bezug zu weltgeschichtlichen Vorgängen her...!
 
Rückmeldung während der Halbzeitpause: Auf jeden Fall gebührt Dir das nächste Rätsel, da Du das Stück respektive dessen Urheber namentlich genannt hast. Beide Komponisten stehen der Institution Kirche alles andere als nah und stellen einen Bezug zu weltgeschichtlichen Vorgängen her...!

Na, warten wir doch das Spiel ab, vielleicht meldet sich noch jemand mit präziseren Angaben ...
 
Auch bei diesem Rätsel ist zunächst gar nicht so klar, was dieses ausgerechnet in einem Klavierforum zu suchen hat. Aber es hat schon so seine Richtigkeit.
Rückmeldung nach Bayerns 1:0 gegen Dortmund: Der per Selbstzitat aufgegriffene Einleitungssatz erleichtert die Entscheidung zwischen Britten und Henze. Schließlich sind wir hier in einem Forum für Tastenspieler...!;);););)

LG von Rheinkultur
 

Also: Klavier, Trompete, Kammerorchester .... gilt das auch noch nach dem Ausgleich?
Das gilt auch nach dem Finalsieg - aber ja doch! Henzes Requiem in Form einer Folge "Geistlicher Konzerte" (obwohl Gott gar nicht mitspielt) ist eingelocht und richtig; sla019 ist der Nächste, wenn's recht ist!

LG von Rheinkultur (ich habe fertig)
 
Nach dem glorreichen bayerischen Sieg über die Preußen und nach ausgeschlafenem Glücksrausche über die Revanche für 1866 fahren wir also fort im löblichen Werke: Rheinkulturs Requiem-Rätsel hat mich auf die Idee für das folgende gebracht. Ich hatte nämlich erst gemutmaßt, daß das Außergewöhnliche, von dem er sprach, in der Gemeinschaftsarbeit mehrerer Komponisten liegen könnte, wie es ja bei der von Verdi initiierten Missa per Rossini der Fall war.

Also, etwas ähnliches suchen wir nun im Bereich der Klaviermusik: Auf ein Thema eines Komponisten machten Freunde und Kollegen und auch er selbst -- durchweg humoristisch gemeinte -- Variationen. Leider gab es unter den Freunden auch zwei "Versager", nämlich einen einen humorlosen: " ... zeigte eine vehemente Antipathie gegen das Werk, er schüttelte unwillig den Kopf darüber, daß wir uns mit einem solchen Nonsens abgäben", weiß die Broschüre zur CD zu zitieren; und einen, der eigenmächtig das Thema veränderte, und, zur Ordnung gerufen, antwortete, daß er nicht die Absicht habe, sich den Kopf über einen derart trivialen Schmarren zu zerbrechen. Tatsächlich, das Thema ist äußerst trivial, aber das Ergebnis gehört mit zum Unterhaltsamsten, das ich aus der Klavierliteratur kenne.

Gesucht ist der Lieferant des Themas. Immaterielle Kuchenpunkte gibt es für die Nennung der insgesamt 5 Beteiligten.
 
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Zuerst dankt man ja an die Diabelli-Variationen, aber da waren ja ein paar mehr beteiligt.

Es gibt gar nicht so viele Gemeinschaftsproduktionen, beziehungsweise ich habe nicht viele gefunden.

Allenfalls in Frage kämen die Variationen über "Rule Britannia", Thema von Thomas Arne, die die Herren Moscheles, Cramer, Hummel und Kalkbrenner produziert haben. Eigentlich sollte Clementi auch eine Variation schreiben, war aber krankheitsbedingt verhindert. Das wären auch fünf Beteiligte.

Ich habe aber die zitierten Meinungsäußerungen nicht finden können. Insofern muß ich diesen Tip als Versuchsballon aufsteigen lassen.

Papp
 
Allenfalls in Frage kämen die Variationen über "Rule Britannia", Thema von Thomas Arne, die die Herren Moscheles, Cramer, Hummel und Kalkbrenner produziert haben. Eigentlich sollte Clementi auch eine Variation schreiben, war aber krankheitsbedingt verhindert. Das wären auch fünf Beteiligte.

Leider nein, da befinden wir uns in der falschen Himmelsgegend. Das Werk ist wahlweise für Klavier zu drei Händen oder für Klavier zu zwei Händen und zwei Finger (so war es ursprüglich gedacht). Ein "externer" Komponistenkollege war von der Sache so angetan, daß er ein Präludium beisteuerte; den habe ich schon zu den fünf gerechnet.
 
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Vielleicht die Chopsticks-Variationen von Euphemia Allen, variiert von Alexander Borodin, César Cui, Nikolai Rimski-Korsakow und Anatoli Ljadow? Mussorgski wollte nicht mitmachen.

Liszt war der, der davon angetan war.
 
Ach dann weiß ich es. Ich habe sogar die CD, da ist es allerdings nur unter Borodin verzeichnet.

Paraphrases von Borodin, Cui, Liadov, Rimskij-Korsakow, Tcherbatchev (Prélude).

Thema von Euphemia Allen unter dem Pseudonym Arthur de Lulli.

Ganz tolle Musik!

P.S. Troubadix war schneller. Hat den Vorteil, daß er jetzt das nächste Rätsel stellen muß :)

P.P.S. hier sind die Noten mit einem Faksimile von Liszts Beitrag
 
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Gelle? Unbegreiflich, daß das so selten gespielt wird.

Es gibt allerdings auch eine Version mit einem Prélude von Liszt, das er 1880 nachreichte.
Der Verweigerer war Balakirew, der undisziplinierte, wie sollte es anders sein, war Mussorgsky.

Damit hast Du Dir sämtliche Kuchenpunkte verdient!

Grüße,

Friedrich


EDIT: Haltein, ich bemerke gerade, daß Du Dir den Kuchen mit Troubadix teilen mußt!
 
Mal was anderes, aber ich bin sicher, dass das einige hier wissen.

Wer befindet sich in folgendem Sarg?

Sarg.JPG

Der Grund, warum die gesuchte Person dort liegt, befindet sich über dem Sarg.

Viele Grüße!
 
Diese Gemeinschaftskompositionen dürften an der Schwelle zum 20. Jahrhundert bei den Komponisten aus dem Belajew-Dunstkreis (Glasunow, Ljadow, Borodin...) ein recht beliebtes Projekt gewesen sein, wenn man in so Verzeichnisse wie dieses schaut: Werkverzeichnis Rimsky-Korsakow

Im Prinzip hätte man mehrere dieser Zyklen zur Auswahl gehabt - wer hätte das gedacht?

LG von Rheinkultur
 

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