Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Der Form halber will ich noch grünes Licht geben.

Herr Pothoüin soll eine Art Rechtsanwalt gewesen sein. So ganz genau weiß man das nicht mehr.

Diese späten Clavecin-Stücke passen meistens sehr gut aufs Klavier. Meine Lieblingsaufnahme ist allerdings auf einem französischen Cembalo und im dritten couplet wird der peau de buffle-Zug verwendet, das gibt einen traumhaften Effekt. Ich finde bloß die Aufnahme nicht mehr, die ist aus der Prä-CD-Zeit gewesen und die ganzen Platten stehen im Keller.

Papp

P.S. im Nachhinein bin ich mir fast sicher, daß die korrekte Schreibweise Pothouïn ist, obwohl man die andere häufiger sieht ....

P.P.S. ich weiß wieder, welches die alte Aufnahme war, die mit Jos van Immerseel. Herzerwärmend. Ich kaufe die heute abend mal und mache einen Link auf La Pothouïn.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist das Cantico in memoria di Alfredo Casella von Nino Rota. Die Besetzung ist Trompete, Gitarre und Orgel plus eine Singstimme.
 
Sehr gut, Pappnase, dann will ich der Form halber auch noch grünes Licht geben! Den Film Waterloo (1970) mit Rotas Musik hatte ich gesehen, das war Dir ja gestern auch schon klar :)

Wenn man eine Beethoven-Sonate spielt, lohnt ein Blick in die Casella-Ausgabe auf IMSLP auf jeden Fall.
 
Dann will ich zur Auflockerung mal wieder etwas Leichteres einwerfen, denn ich habe heute nicht so richtig Zeit.

Leicht auch vom musikalischen Gehalt. Sozusagen extra light. Beim letzten Rätsel war ich eine Zeit lang irrtümlich auf der Zemlinsky/Weill-Schiene. Beim Durchforschen der Weillschen Werke ist mir das Lied aufgefallen, es wird nämlich in einem seiner bekanntesten Werke zitiert. Es ist ein Beispiel für schon recht früh erwachten Kompositionsgeist. Wegen allzufrühen Todes wird uns allerdings das Spätwerk immer verschlossen bleiben. Ob das ein großer Verlust ist, darf bezweifelt werden. Allerdings ist das Werk, ein Stück für Klavier solo, in den vergangenen mehr als 150 Jahren immer auf seine Art populär gewesen. Ob Kollege Tiersen das schafft, bleibt abzuwarten.
Gesucht werden Titel des Stücks und der Name der Kompositionsbegabung.
 
Wir winden Dir den Jungernkranz aus dem Freischütz von Carl Maria von Weber, zitiert in der Brecht/Weill Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny?
 
Fast alles richtig. Aber es ist ein viel schlimmeres Stück.
 
Ja genau. Ein Meisterwerk.
Ich muß zugeben, daß ich den Titel kannte, aber das Stück noch nie gehört hatte. Es gibt aber YT immer noch genügend Einspielungen, auf deren Verlinkung ich jetzt mal verzichte.
Papp
 
Bleiben wir noch einen Moment bei der Gattung Salon-Stück. Der Komponist des gesuchten Stückes wurde von einem Wagnerianer gefördert, entzog sich als Komponist aber Wagners Einfluß; er popularisierte die Musik des mächtigen Häufleins, ohne ihm anzugehören; und er galt bei vielen als "Zukunftsmusiker" ohne von letzteren als solcher anerkannt zu werden. Tragischerweise dürfte das gesuchte Stückchen das populärste seiner Werke sein.


Viel Spaß!

Friedrich
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zu Jungmädchenzeiten meiner Mutter gab es nur 2 Stücke die absolut "angesagt" waren. Das "Gebet..." und etwas, was mit der aktuellen Jahreszeit und einer Tonstörung zu tun hat.:D. Nee, ich sags nicht.
 

Zitat von Moderato:
Zu Jungmädchenzeiten meiner Mutter gab es nur 2 Stücke die absolut "angesagt" waren. Das "Gebet..." und etwas, was mit der aktuellen Jahreszeit und einer Tonstörung zu tun hat.:D. Nee, ich sags nicht.
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Das Gebet einer Jungfrau habe ich in einem Sammelband von meiner Oma, muss ich mir unbedingt mal vornehmen. Der musikalische Gehalt der gesuchten Werke steigt in ungeahnte Höhen. Bin gespannt, wann Titel und Komponist eines Werkes, in dem das Fehlen eines bestimmten alkoholischen Getränkes in einem amerikanischen Bundesstaat besungen wird, gesucht werden:D
 
An das Sinding-Stück hatte ich auch gedacht, aber die fromme Jungfrau vorgezogen. Und Paulchen ist auch Pianist, das wäre eine gute Idee gewesen. Ich verspreche aber, ich mache es nicht.
 
Zitat von Pappnase:
Und Paulchen ist auch Pianist, das wäre eine gute Idee gewesen. Ich verspreche aber, ich mache es nicht.
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Und ein sehr sehr Guter! Wer die Chance hat, ihn noch mal live in seinem Trio zu hören, sollte unbedingt zugreifen. Einfach wunderbar, wie er einen Abend humorvoll und mit ganz toller Jazzmusik bestreitet. Aber jetzt habe ich vom neuen Rätsel abgelenkt, sorry für OT.
 
Ravel wurde von Fauré gefördert; Fauré war begeistert von Wagner, und Ravel mochte ihn auch, hat sich aber dadurch nicht besonders beeinflussen lassen. Tragischerweise ist sein "Bolero" das von ihm bekannteste Werk, das Stück, von dem er selbst sagte, es enthielte keine Musik......??
 
So richtig unpathetisch ist der aber nicht.
Ich hatte schon an Liszts Liebestraum gedacht, aber Liszt gehört ja nun wirklich zur "Zukunftsmusik". Hmm.
 
Zitat von Rebecca:
Ravel wurde von Fauré gefördert; Fauré war begeistert von Wagner, und Ravel mochte ihn auch, hat sich aber dadurch nicht besonders beeinflussen lassen.
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Unser Komponist war vermutlich nicht einmal begeistert von Wagner. Und er gehört einer anderen Himmelsrichtung an (1). Außerdem war er ein bekannter Vertreter der Gattung "Gesprächskonzert".

EDIT: (1) näher ans mächtige Häuflein als an Fauré ....
 
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Dein Rätsel ist leider ziemlich Google-fest, lieber Friedrich. Und in der Epoche bin ich nicht so firm.

Ich habe mal die alte Immerseel-Aufnahme von La Pothouïn gekauft und jetzt für kurze Zeit hochgeladen. Die hatte ich noch schöner in Erinnerung, aber so ist das meistens. Trotzdem ist das dritte Couplet mit den scheinbar simplen Arpeggios für mich ein wahrer Seelenstreichler. Wie schön.

Gernot
 
Eine dt. Akademie fuer Nachwuchsmusiker schmuckt sich mit seinem Namen.
 
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