Erfahrungsaustausch Spätberufene

Hallo
Ich bin ja hier neu im Forum - das ist ja auch ein interessanter Thread, zu dem ich vielleicht etwas beitragen kann. Ich bin zwar Gott sei Dank immer beim Klavier geblieben, so dass ich nicht mehr irgendwann neu einsteigen musste, aber die Situation mit Arbeit, Familie usw kenne ich halt auch. Ich denke, wenn jemand schon mal,irgendwie Musik gemacht hat, hilft das ganz enorm - Üben, Rhythmus, Noten kennt man dann schon - denke das ist die halbe Miete. Die Mutter einer Freundin hat damals neu angefangen mit Klavier , als wir an die Uni gingen, komplett ohne Vorbildung, das war schon hart (ohne jetzt hier demotivieren zu wollen - sie hat es wirklich genossen!! Aber es war halt ein Unterschied)

Ich wollte aber mal einige "Tips" geben, was mir leider mit diesen sehr Klassik orientierten Lehrern immer so vorenthalten wurde, und wo ich im Nachhinein denke, das hätte man doch einfach mit einbinden kömnen. Ich habe es zB sehr vermisst, Grundzüge der Improvisation bzw Harmonisierung zu lernen. Ich hätte immer gerne einfach so klimpern können, ohne Noten einfache Lieder spielen (zB happy birhday, aber auch Pop). Im nachhinein denke ich, das hätte man einfach direkt schon Anfängern vermitteln kömnen, und das hätte dann auch auf motivierende Weise Harmonielehre und fortgeschrittenere Technik nahegebracht.

Va mit Kindern ist das eigentlich eine super Möglichkeit, sich einfache Stücke, auch nach Gehör, beizubringen. ZB für die Kinder kauft man ja oft ein Glockenspiel (ich habe eins; das geht über 1.5 Oktaven, von c bis f). Wenn man da das h mit dem b ersetzt, kann man eigentlich die meisten Kinderlieder, aber auch Weihnachtslieder damit spielen - Fuchs Du hast die Gans gestohlen, ein Männlein steht im Walde, oh Tannenbaum, usw. Das kann man eigentlich recht einfach selbst herausfinden - aber das h muss ein b werden - damit es dann F dur wird, und man die ganzen 1.5 Oktaven nutzen kann.

Das kann man dann in der rechten Hand aufs Klavier übertragen und dann einfach mal die Melodie üben. Qls nächsten Schritt (mit google ,oder Lehrer), kann man die Harmonien in der linken Hand dazu suchen. Erst mal nur Grundtöne spielen, dann diese rhythmisieren, dann vielleicht die Begleitung und auch die ?elodie etwas ausweiten mit weiteren (Akkord)Tönen. Das wird dann schon etwas fortgeschrittener und ist auch gar nicht nötig - klingt schon mit nur einem Ton in jeder Hand ok und ist denke ich mal nicht schwer . Ich würde auch die Noten dazu ansehen, aber besser gleich auswendig lernen, Noten können es auch verkomplizieren. Das bereitet dann auch den Weg zu so viel mehr - Harmonieprinzipien verstehen, später Lagenwechsel usw usw. Und man kann das ohne Probleme üben, wenn die Kinder schlafen - man spielt ihnen quasi Schlaflieder vor . Ruhig erst mal allles in F dur, und so viel es geht nach Gehör... Ich wünschte, ich hätte das viel früher kapiert, damals beim Babysitten - es ist eigentlich zu 90 % immer alles nur dasselbe..

Viel Spass auf jeden Fall.. Musik ist super schön und soll ja auch gg Demenz und sowas später helfen, und ist ein guter Ausgleich..
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich spiele abends vor dem Schlafengehen oft mein neues Übungsstück, ich glaube auch, dass es über Nacht nochmals nachwirkt. Wenn es gute Youtube-Viedeos gibt, höre ich mir die vor dem Üben nochmals an, um auch rhythmisch mir das gut einzuprägen. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
 
Lustig, über Nacht funktioniert bei mir nichts besser. Bei mir ist's eher am Ende einer Übeeinheit, dass ich merke, dass es deutlich besser ist.
Wenn ich mich dann am nächsten Tag wieder ransetze ist meist erstmal schlechter...
Das Problem mit der mangelnden Persistenz kenne ich sehr gut. Nach einer längeren Übesitzung scheint es erst einmal ein wenig zu laufen. Nach einer Kaffeepause kontrollieren - geht noch. Am nächsten Tag motiviert ans Klavier - ausgebremst. Gefühlte 80-90% des gestern mühsam erarbeiteten Fortschritts sind wieder dahin.
:-(
Manchmal ist es schon recht deprimierend. Aber in Summe geht dann doch ein Bisschen weiter.
 
Ist bei mir eher umgekehrt. Ich übe etwas, und am nächsten Tag geht's dann plötzlich (oder auch nicht). Jedenfalls gibt es einen Punkt an dem das Weiterüben an einer Stelle bei mir kaum noch was bringt, und dann höre ich halt auf und vertraue drauf dass es am nächsten Tag deutlich besser geht.
Schlaf und Lernen hängen zusammen.
 
Oh, ich hatte gerade die schönste Klavierstunde!

Es hat super geklappt, auch die Stellen, an denen ich echt geknabbert habe. Und meine Lehrerin war ganz baff und begeistert!

Und ich freu mich so! Es macht sooo viel Spaß! Ich bin verliebt ins Klavierspielen!

Und üben hilft tatsächlich! Juhuuu! Meine Lehrerin hat sich auch so richtig für mich und mit mir gefreut!
Wunderbar!


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Es kommt sehr auf den Klavierlehrer an, ob er mit Erwachsenen arbeiten kann. Bei Kindern kann er befehlen, bei Erwachsenen muss er ganz anders vorgehen.
Ich habe vor genau drei Jahren mit 64 am Klavier angefangen. Notenlesen kann ich seit der Volksschulklasse 4, und vor Klavier hatte ich schon Saxophon geübt.
Ich hatte mich bei music2me.de angemeldet und dort 18 Monate lang systematisch die Kurse absolviert. Die sind sehr logisch aufgebaut und die Videos sind erstklassisch. Für 15 Euro monatlich ist es ein Schnäppchen.
Danach habe ich dort aufgehört, weil ich mich auf die Kinderszenen von Schumann konzentrieren wollte. Nunmehr knabbere ich an einigen Chopin-Stücken und bin etwas unsicher, was ich als nächstes lernen möchte. Jedes mittelschwierige Stück von 2-3 Minuten Dauer erfordert Monate Arbeit. Ich übe ca. 0,5 bis 1 Stunde täglich Klavier, zusätzlich Saxophon und Bratsche. Streichinstrumente in meinem Alter lernen ist eigentlich unmöglich, die Finger der linken Hand werden nicht mehr weich genug, aber trotzdem ist die Geige ein faszinierendes Ding. Viel organischer als das Klavier.
 
Ich empfinde 270 € für einen Video-Kurs nicht gerade als "Schnäppchen".
Vieviel hätte ich in der Zeit für einen KL ausgeben müssen? In Finnland nicht unter 35 Euro die Unterrichtsstunde, nicht zuhause sondern irgendwo vielleicht 20 km entfernt.
Allen Zweiflern kann ich nur empfehlen, sich bei music2me umzusehen. Geld zurück - Garantie.
 

Vieviel hätte ich in der Zeit für einen KL ausgeben müssen?
Ein KL kann Dir etwas geben, dass Dir kein Video Kurs je bieten kann: Er/Sie kann Dir Hilfe zu DEINEN spezifischen Problemen geben, den Fortschritt beurteilen und zeitnah passende Übungen und Werke vorschlagen.

Lernen mit Video Kurs ist im Grunde nicht viel anders als lernen ohne alles. Du musst selbst entscheiden wann Du was wie gut genug kannst, ob die Artikulation richtig, die Hand und Fingerhaltung passend, das Tempo ausreichend und de Spielfluss sauber genug ist. Der Video Kurs kan Dir was richtiges vorzeigen und vor spielen. Feedback zu DEINEM Spiel bekommst Du da keines.

Ich habe mich mit meiner KL jetzt auf einen 3 Wochen Zyklus geeinigt mit 40€/Unterrichts Einheit ist das teurer als ein Video Kurs. Aber ich krieg auch was dafür.

Die Frage ist nicht nur: Was kostet mich das, sondern, wenn schon, dann wie weit komme ich bei Investition von xxx€ in Video Kurs bzw. in einen Lehrer.
 
Lustig, über Nacht funktioniert bei mir nichts besser. Bei mir ist's eher am Ende einer Übeeinheit, dass ich merke, dass es deutlich besser ist.
Wenn ich mich dann am nächsten Tag wieder ransetze ist meist erstmal schlechter...
Wenn das passiert, ist was falsch. Dann übst Du für die Katz'.
Könnte helfen, besonders den letzten Durchgang mit eingeschaltetem Kopf und langsam durchzuführen.
 
Wenn das passiert, ist was falsch. Dann übst Du für die Katz'.
Könnte helfen, besonders den letzten Durchgang mit eingeschaltetem Kopf und langsam durchzuführen.

Nein, für die Katz ist es nicht. Ich mache ja keine Rückschritte, es geht schon voran. Aber die ersten paar Minuten ist es halt schlechter als beim letzten Durchgang am Vortag....
 
Könnte helfen, besonders den letzten Durchgang mit eingeschaltetem Kopf und langsam durchzuführen.
Genau so mach ich es. Aufhören, wenn der Durchgang gut war, nie wenn er schlecht war. Immer in der Hoffnung, dass das einen langen Abgang hat und im Schlaf noch nach wirkt. Wenn's schon nicht hilft, wird es vermutlich nicht schaden.
 
Der Durchgang muss immer gut sein.... ggf. Tempo runter.
 
Der Durchgang muss immer gut sein.... ggf. Tempo runter.
Ja Chef :heilig:

Das widerspricht sich zwar ein wenig, weil "Tempo runter" geht ja nur, wenn ich zuvor eben KEINEN guten Durchgang hatte. Aber ich weiß natürlich was gemeint ist: Besser schon gar nicht so schnell spielen, dass man mit dem Tempo runter müßte...

Im Kopf weiß ich es: Wer langsam übt, übt schnell.

Das ist tatsächlich eines meiner vielen Probleme. Zu bald zu schnell. Wobei "Schnell" natürlich relativ zum Können ist, kein absoluter Wert.

Ha, geht doch!
Ups, da aber nicht.
Aber beim nächsten mal.
Nein, aber fast.
Also langsamer.
Geht doch.
Dann geht's auch schneller.
.. und wieder von vorn.

Vielleicht hab ich auch ADHS. Mit der Störung ist das Gehirn nicht in der Lage die Aufmerksam... He, ein Eichhörnchen!
 
PS:

Du hast vollkommen recht, wenn Du schreibst, dass es nie zu spät ist. Lange Zeit herrschte die Meinung vor, dass jenseits der Jugend/jungen Erwachsenenzeit nicht mehr viel geht. Das ist absoluter Blödsinn.

Man sollte keine Sekunde zögern, etwas Neues zu beginnen, ganz gleich in welchem Alter, wenn man Lust darauf hat.
(Ich habe deswegen ein Jahr nach meinem Klavier-Wiedereinstieg noch einen kompletten Neueinstieg mit Querflöte versucht - und bin immer noch dabei.)

Richtig, bin auch Ü60ger und vor 2 Jahren mit Klavier angefangen, dann vor einem Jahr das Keyboard dazu und nu vor einem halben Jahr bin ich noch zufällig an die Trompete gekommen und auch immer noch dabei, wobei ich sagen muß, ohne die Klavier und Keyboard Erfahrung hätte ich die Trompete schon lange wieder aufgegeben, aber auch da kommen schon Töne raus die meiner T.L. gefallen.
Obwohl ich Rentner bin sind meine Tage dank der Musik ziemlich ausgefüllt und mit den restlichen Aktivitäten zusammen gerate ich schon in den Rentner Streß...und wenn ich dann lese das es noch Leute geben soll die das auch noch mit der Arbeit verbinden...kann ich nur sagen ... " HUT AB "
 
...und wenn ich dann lese das es noch Leute geben soll die das auch noch mit der Arbeit verbinden...kann ich nur sagen ... " HUT AB "
Anders geht's ja nicht. Entweder muss man damit gar nicht anfangen, was man später sehr bereuen wird, oder man sollte einen Weg finden, indem beides geht. Und auch mit diesem Tempo findet man seinen Tagesrythmus, wo es einem nicht mehr so lästig vorkommt, sondern zur Selbstverständlichkeit wird.

Das ist das schöne daran. :super:
 
Hey danke:-D

Es kommt halt auf das eigene Interesse an.
Lässt man mal die Glotze aus, findet sich immer eine halbe Stunde zum üben.
Darin kann man schon ein guten Schwung an Übungen unterbringen.
Gerade am Anfang, wenn du so konzentriert daran sitzt, dass die Konzentration nach 30 Minuten weg sein kann.

Im übrigen, ich versuche meinen Hirn gerade bei zu bringen, das links auch mal rechts sein kann, und rechts links.
Ganz schön übel, wenn man der linken Hand beibringen will, was eigentlich die Rechte schon kann und der rechten erklären will, das dass bekannte Stück nun anders gespielt wird:-D

Gerade im burkhard die Nr 38, welche ich bei 102bpm (ja!! 8tel in dem Tempo:coolguy::-D) sicher spiele, mal umgedreht angegangen.

Müsste ich das Metronom an machen, wäre ich wohl bei 25bpm noch weit von flüssig weg.
 

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