Und dann werde ich z.B. das Mädel vom Strand angreifen
Diese schöne Steilvorlage hat noch niemand genutzt, also übernehme ich das: Bitte sei nicht zu unsanft mit dem Mädel, wenn Du es am Strand angreifst.
Tja Ungeduld kennen wir wohl alle, oder?
Ehrlich gesagt nicht.
Ich bin unungeduldig.
Zumal gerade beim Klavierspiel so schnell so schöne Fortschritte zu erzielen sind! Ich vergleiche das geradezu zwangsläufig immer mit meiner früheren jahrzehntelangen Passion Nummer Eins, dem Reitsport: Da muss man
wirklich geduldig sein, um den Pferdekameraden nicht zu verwirren/zu verärgern/zu verletzen/dauerhaft zu verstimmen. Das Tempo des Fortschritts bestimmt das Pferd. Und das führt ein intensives und aktives Eigenleben und interessiert sich vielleicht mehr für andere Dinge.
Aber das wunderbar wehrlose Klavier, das sich nicht verweigert, nicht bockig wird, keine langwierige Sehnenverletzungen erleidet (nach deren Heilung man wieder fast von vorn anfangen "darf"), nicht hustet, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann, sich nicht wegen eines kleinen Fehlers entscheidet, dies oder jenes JETZT GAR NICHT MEHR TUN ZU WOLLEN - das sich zwar verstimmt, aber nicht verärgert ist und es einem nicht heimzahlen will
- am Klavier liegts wirklich nur an einem selbst, am eigenen Fleiß, an der eigenen Disziplin, und wenn man gern schneller vorankommen möchte, muss man halt mehr üben. Das Instrument nimmt keinen psychischen Schaden dabei, und physische Schäden lassen sich reparieren.
ich tue mein Bestes und mehr geht nicht.
P.S.
Mein Rezept gegen Ungeduld:
Gelassenheit, zu akzeptieren, dass nicht immer alles so klappt, wie man es sich wünscht. Zu akzeptieren, dass man keine 16 mehr ist und Finger, Bewegungsapparat und Hirn nicht mehr so gut funktionieren wie früher.
Ich habe auch noch ein Rezept: "Bislang hat es noch immer irgendwann geklappt - warum sollte es hier bei diesem Stück anders sein. Solange es noch nicht klappt, hab ich noch nicht genug geübt."
daher habe ich mal meinen kompletten Werdegang zusammengefasst
Toll, dass Du das so gut dokumentiert hast. Das habe ich leider versäumt.
anscheinend bin ich der Einzige bei den Spätberufenen, der keine klassische Musik spielt
Mein Mann möchte nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben auch gern mit dem Klavier anfangen (ich gebe ihm recht, vorher hat es absolut keinen Sinn). O-Ton: "Aber das sag ich Dir gleich, ich spiel dann so Sachen von den Beatles oder von den Stones und keinen Chopin!!!"