Aber, ob es dann soviel Sinn macht einen Anfängerfaden für Leute zu machen, die um und bei 2 Jahre spielen?
Eine wirklich sehr gute Frage ... ich wünschte ich hätte eine Antwort, mit der ich wenigstens selbst zufrieden bin.
Ich merke es bei mir.
Ich spiele seit über 30 Jahren "Instrumente" (ich kann es leider nicht wirklich besser eingrenzen).
Mein Hauptinstrument ist die Gitarre ... und sogar bei der gibt es Momente, wo ich mich fast wieder fühle wie ein "Anfänger". Auf der anderen Seite sitze ich dann aber Leuten gegenüber, die ich als "Vollprofi" betrachte, spiele denen was vor, und plötzlich sagen die: "Moment ... spiel das nochmal, ich will wissen, wie du das machst" (manchmal entsteht daraus dann eine spontane Unterrichtsstunde .. in der sich allerdings zwei Lehrer gegenseitig unterrichten).
Beim Klavier würde ich mich auch nicht als Anfänger betrachten (immehin mache ich das seit 30 Jahren), und trotzdem glaube ich fest, dass es eine ganze Menge gibt, was Anfängern leichter fällt, als mir.
Beim Schlagzeug (Drumset) sehe ich mich als absoluten Anfänger ... und trotzdem nötigen mich meine Bandmitglieder regelmäßig, mich ans Schlagzeug zu setzen, um z.B. eine 12er-Rhythmik, die ich mir ausgedacht habe, oder über die ich was erzählt habe, vorzuspielen. Ich breche mir dabei dann (mMn) voll einen ab ... um dann kurz später zu merken, dass mir die Motorik im Grunde fast leichter fällt, als Menschen, die teilweise seit Jahrzehnten als Schlagzeuger mit Bands auftreten. Ich frage mich dann immer, ob das nur von 20 Jahren Aktivität in Sambagruppen kommen kann (rhythmisch bin ich dadurch halt ziemlich fit).
ich habe viele Autodidakten kennengelernt, und bei denen kommt es eben öfter mal vor, dass die irgendwas können, bei dem ihnen technische Grundlagen im Prinzip noch fehlen (beim Klavier kann ich das nicht recht einschätzen, aber bei Gtarre geht das ganz gut).
Ich bin mir nicht sicher, aber mein Gefühl sagt, dass Fortschritt gerade bei Anfängern eigentlich zu divers ist, als dass man sie in Gruppen zusammenfassen könnte ... zumindest bei der Gitarre sehe ich das so.
Klavier ist aber wieder etwas anderes ... damit kenne ich mich nicht gut genug aus, um dazu etwas sagen zu können, kann mir aber auch da vorstellen, dass es große Unterschiede gibt.
Manche "gehen halt ab wie Rakete", während andere mit dem Notenlesen voll ausgelastet sind oder lange mit "Finger sortieren" zu tun haben.
Ich glaube es ist zu vielfältig.
Aber nicht ganz wenigen könnte ein Faden für "Nicht mehr ganz Anfänger" durchaus auch gefallen.
Vielleicht wäre es also den Versuch wert.
Ich bin wie immer sehr ambivalent.