Hmmm, ihr lernt doch teilweise ca. solange wie ich Klavier (fast 2 Jahre sind es im September bei mir) und es überrascht mich etwas, dass ihr euch scheinbar nicht zumindest ein kleines Repertoir aufgebaut habt.
Ich gestehe, es gelingt mir relativ leicht, Stücke auswendig zu lernen und zu spielen.
Am Anfang sind die Noten sehr schnell beiseite geflogen, hatte dann im Unterricht manchmal Probleme, wenn mein KL dann sagte spiel mal an der und der Stelle weiter zu wissen, wo im Stück das ist. Das habe ich mir zum Glück inzwischen abgewöhnt, wenn ich heute also ein Stück auswendig spiele finde ich die Stelle auch zügig in den Noten, bzw auch andersherum, wenn ich ab einem bestimmten Takt spielen soll, weiss ich welche Stelle es ist und kann da beginnen. Ich merke, dass es bei den älteren Stücken teilweise noch anders ist, da gibt es bestimmte Einstiegststellen, bei jedem neuen Stück wird es aber besser und klappt dort fast überall.
Da ich die Stücke nach kurzer Zeit alle auswendig konnte/kann, habe ich mir von Anfang an angewöhnt einige immer mal zum Abschluss meiner Übeeinheit zu spielen auch wenn sie im Unterricht abgehakt waren. Besonders die, die mir Spass gemacht haben. Ich arbeite dann auch immer weiter am Klang. So kann ich auch gut kontrollieren, wie die Fortschritte sind. In unregelmäßigen Abständen versuche ich auch immer wieder mal Aufnahme von den Stücken zu machen.
Ich habe vorhin gerade mal eine Liste gemacht, mit den Stücken, die ich alle (mehr oder weniger) sofort spielen kann, geschätzt hatte ich 10-12, es sind tatsächlich 19, hat mich selber überrascht.
Mehrere verschiedene Stücke aus dieser Liste spiele ich immer zum Schluss oder auch mal als Erholungspause zwischen meiner Übeeinheit oder ich setze mich einfach mal nur so ans Klavier und spiele einfach.
Lernt man nicht deswegen Klavierspielen? Immer nur mit einem oder 2 neuen Stücken beschäftigt zu sein und nie auch mal was einfach spielen zu können würde mich echt frustrieren.
Manche dieser Stücke spiele ich häufiger als andere ( je nach Vorliebe), mal klappt ein Stück auf Anhieb, das nächste Mal gibt es dann plötzlich mal eine Stelle, die vollkommen weg ist, beim nächsten Mal dann aber wieder sofort da ist. Das hängt auch sehr davon ab, was und wie intensiv ich etwas vorher geübt habe. Wenn mir das passiert, lege ich es beiseite. Versuche es am nächsten Tag dann nochmal, passiert der Fehler noch mal, dann hole ich ich mir die Noten vor und übe die Stelle noch mal richtig. Klappt sie am nächsten Tag problemlos hake ich es als "Flüchtigkeitsfehler/Konzentrationsschwäche ab". Aber jederzeit präsent sind sie alle.
Es sind keine hochtrabenden besonders wertvolle Stücke. Zum einen kommt mein KL nicht aus dem Klassikgenre und derzeit habe ich auch selber viel Spass an Blues, Ragtime u.s..w. . Mache Stücke sind auch noch aus der Anfangszeit, über die Liste wird bei vielen Stücken wahrscheinlich manch einer die Nase rümpfen, aber das ist mir egal.
Ich zeig trotzdem mal meine Liste...
Stücke, die ich jederzeit auswendig spielen kann:
- Bach: Präludium C Dur
- Petzold: Menuett G Dur
- Petzold: Menuett g Moll
- Burgmüller Op.: 100 Arabesque
- Martha Mier: Just Struttin' Along
- Martha Mier: Don't Wanna' Leave You Blues
- Martha Mier: Ol' Rockin ' Chair Blues
- Martha Mier: Surfboard Boogie
- Martha Mier: Downright Happy Rag
- Martha Mier: Morning Glories
- Martha Mier: A Carousel Ride
- Jens Rupp: Emma
- Jens Rupp: Winter
- Jens Rupp: Die Rose
- Jens Rupp: Herbstblätter
- Jens Rupp: Polarlicht
- Jens Rupp: Der Ozean
- Jens Rupp: Glück
- Jóhann Jóhannsson: Model of the Universe
Die Jens Rupp Stücke sind noch aus dem ersten halben/dreiviertel Jahr. Martha Mier mag ich einfach sehr gerne, die sind alle sehr unterschiedlich.
In Arbeit:
- Martha Mier: Blues March (Feinarbeiten, Tschaikowski trifft Blues)
- Philip Glass: Truman Sleeps (Oktavübung für mich, muss nur noch flüssiger werden
, mit meinen Stummelfingern nicht ganz einfach, aber Fortschritte sind merklich,an einer Stelle bleib ich gerne mit dem kleinen Finger an einer schwarzen Taste hängen)
- Barrington Pheloung: Theme from Inspector Morse ( auf eigenen Wunsch letzte Woche begonnen, da es meine Lieblingsserie ist, der Mittelteil wird noch ein hartes Stück Arbeit, zum Glück fängt übernächste Woche wieder der Unterricht an)
- zwischendurch Übungen von einigen Blues Licks.
- zwischendurch versuche ich mich noch in leichten ersten Improvisationen
Hände übe ich hauptsächlich nur alleine, um mir die Fingersätze klar zu machen und in verschiedenen Oktaven. Ich versuche sie aber sehr schnell zusammenzuführen, dafür dann aber oft erst einmal in vereinfachter Form, also z.B. Bewegung raus bei arpeggierten Akkorden, die dann z.B. nur als Block gegriffen werden, oder aber um es noch mehr zu vereinfachen nur ein Ton dazu gespielt wird, ABER immer schon mit den richtigen Fingern oder bei Läufen z.B nur erst einmal die äußeren Intervalle und die Töne dazwischen werden erst einmal weggelassen.
Mein KL predigt immer wieder spiel langsam und vereinfache zuerst bzw. nimm Bewegung raus.