Erfahrungsaustausch Spätberufene

Mein KL hat beschlossen jetzt intensiver mein Oktavengreifproblem anzugehen und mir kleine Übungen und Aufgaben diesbezüglich aufgegeben.
Gestern Morgen sitze ich im Auto und höre dabei auf NDR Kultur dann "Truman sleeps" von Philip Glass. Während ich das so höre denke ich:"Hmm, das hört sich gar nicht so schwer an, die Begleitung dürfte gar kein Problem sein, arpeggierte Akkorde haben wir schon in zig verschiedenen Varianten gehabt und die scheint sich laufend zu wiederholen und die oktavierte Melodie ist in einem angenehmen Tempo, guck dir das zu Hause mal an."

Gesagt, getan. In einem Tutorial hab ich mir die ersten Takte mal angesehen und es dann am Klavier ausprobiert. Die linke Hand ist wirklich easy und im langsamen Tempo gingen die Oktaven besser als gedacht. Nach eine paar vorsichtigen Wiederholungen konnte ich dann auch das Tempo langsam etwas steigern, ohne das Gefühl zu haben, dass die Hand verkrampft.

Ich habe dann beschlossen, dass es für mich ein super Übungsstück ist, da ich mich voll auf die Oktaven konzentrieren kann und es in einem angenehm moderaten Tempo ist. Und so hab ich mir dann gestern noch die Noten gekauft. Das ist dann meine Sommerferien Zusatzhausaufgabe mit dem o.k. von meinem KL. :-)
 
Das ist doch auch mal nett zwischendurch! Ich habe auch gerade einen Exkurs in die Filmmusik und finde das sehr entspannend, nachdem ich mich zuvor mit einigen klassischen Stücken sehr geplagt hatte.
Und ich finde, ich hab da jetzt auch einiges dran gelernt, z.B. Oktavgriffe ;-)
Beim dritten Stück dachte ich dann, cool, kenne ich, kann ich schon... das ist ja alles sehr berechenbar, viele Wiederholungen, ähnliche Tonarten, da fühlt man sich gleich Zuhause und kann sich gut auf Teilaspekte konzentrieren...z.B. auch aus Akkorden oder Oktavgriffen die Melodiestimmen herauszuarbeiten, und meine Linke hat sich fleißig in diversen Patterns geübt und kennt sich jetzt viel besser auf der Tastatur aus.

Und wenn's dann etwas langweilig wird, dann freut man sich wieder richtig auf so einen komplexen Klassiker! Ich bin schon gespannt, ob sich das, was ich da in den letzten Monaten mit meinen Filmstückchen geübt habe, da dann auch irgendwie auszahlt..
 
Ich hab heute mein erstes "externes" Klavierspiellob bekommen. (Wegen der Hitze und tiefentspannten Nachbarn war die Balkontüre offen)

Spaßeshalber habe ich meine analysierten Akkorde unter das g-Moll Menuett gelegt, um zu schauen, ob das einigermaßen stimmen kann. Und, weil ich nicht so schnell (ungeübte) Akkorde wechseln kann, im Schneckentempo mit Pedal gespielt.
Meine kleine Nachbarin war begeistert... So ein schönes Lied hat sie noch nie gehört, so richtig romantisch. Jetzt kannst du schon richtig Klavierspielen war ihr Kommentar. ☺️

Mein Klavierlehrer hätten vermutlich beim verkitschten Petzold die Haare zu Berge gestanden.
 
Du kannst die Nachbarin ja mal zu dir einladen, um ihr vorzuspielen - wäre ein gutes Training ;)
 
Bei mir war am Sonntag mein Mann der unbemerkte Zuhörer. Ich dachte, ich hab sturmfreie Bude und kann mich ohne Kopfhörer mal richtig austoben. Als ich fertig war, klopft es an der Terrassentür, da steht da mein Mann. Er war mit dem Fahrrad von der Firma nach Hause gefahren und deshalb hinten. Als ich ihn reinließ meinte er zu mir das hört sich teilweise schon richtig gut an. Ich frag ihn ganz verdutzt, wie lange er schon auf der Terrasse ist und er meinte ca. 50 Minuten. Da hat er also den größten Teil meiner Übesession zugehört.

Ich spiele natürlich auch mal laut, wenn mein Mann und/oder unsere Tochter im Haus sind, aber wenn ich gerade ein Stück neu erarbeite, dann will ich sie nicht immer damit nerven.

Wenn ich es im Klavierunterricht endlich mal schaffe gelernte Stücke so zu spielen, wie ich es zu Hause schaffe, dann nehme ich vielleicht mal bei einem Vorspiel in der Musikschule teil, bis dahin werde ich mich weiterhin vehement mit Händen und Füßen wehren. :007:

Seit 3 Wochen nehme ich unseren Unterricht zumindest als Audio auf. Mir wird das inzwischen zu viel an Informationen und Beispielen, wie man z.B. Begleitungen oder Melodien aufpeppen kann, oder auch die ganzen binären/ternären rhythmischen Spielereien.
 
Wenn ich es im Klavierunterricht endlich mal schaffe gelernte Stücke so zu spielen, wie ich es zu Hause schaffe, dann nehme ich vielleicht mal bei einem Vorspiel in der Musikschule teil, bis dahin werde ich mich weiterhin vehement mit Händen und Füßen wehren. :007:
Das solltest Du nicht tun. Also das Wehren. Vorspielen lernt man nur durch Vorspielen. Und das Vorspiel im Unterricht zählt dabei nicht. Beim "echten" Vorspielen kann man zudem eine Menge über sich selbst lernen. Gutes und weniger Gutes.

Ich musste zum Beispiel lernen, dass mir beim Vorspiel tatsächlich die Hände zittern können. Das kannte ich vorher überhaupt nicht von mir und diese Erkenntnis fand ich weniger gut. Gut fand ich hingegen, dass ich trotz zitternder Hände in der Lage bin, ein Stück durchzuspielen. So strikt kriege ich das mit dem Durchspielen seltsamerweise tatsächlich nur beim Vorspielen hin, da Abbrechen einfach keine Option ist. Spannend, was ich dabei dann manchmal spiele und es irgendwie trotzdem noch nach Musik klingt.

Sehr schön kann auch der Austausch mit den anderen nach dem Vorspiel sein. Du wirst Dich wundern, wie viele z.B. der Meinung sind, sie hätten absoluten Murks gespielt, obwohl die meisten Zuhörer da ganz anderer Meinung sind. Und wenn Du das dann vielleicht mal in Bezug auf Dein eigenes Spiel weiter denkst ...

Ja, das sind keine neuen Erkenntnisse. Hört und liest man immer wieder, aber es selbst zu erleben, ist dann noch mal eine ganz andere Dimension.
 
Das Tolle an den Schüler- Vorspielen zu Corona-Zeiten ist ja auch, dass es nur so kleine Gruppen sein dürfen. Bei uns sind es in drei Wochen dann jeweils fünf oder sechs Schüler und ihre Familien, maximal 20 Personen. Das ist doch ideal zum vorspielen üben! (Sag ich jetzt so, um mir Mut zu machen, in drei Wochen schwitze und zittere ich dann auch.. .)
Aber letztes Jahr hab ichs auch überlebt . Und alle Zuhörer auch...:puh:
 
Im Großen und Ganzen stimme ich dir @DonMias schon zu, aber in meinem Fall sage ich mal...

Ich singe seit vielen Jahren im Chor und hatte einige Jahre Gesangsunterricht mit regelmäßigen Schülerkonzerten, auf denen wir Solis, Duette und in kleinen Ensembles gesungen haben.
Als 1. Vorsitzende des Chores halte ich darüber hinaus noch regelmäßig kleine freie Reden vor unserem Publikum. Ich kenne Auftrittssituationen also schon zur Genüge.

Und Klavier spielen möchte ich derzeit einfach ohne irgendeinem Stress, den habe ich anderweitig schon genug. Vielleicht sieht es in 1-2 Jahren anders aus, wenn ich mich an den Tasten insgesamt noch sicherer fühle und eventuell gibt es dieses Jahr beim Weihnachtsessen mit der ganzen Familie das erste von mir gespielte Weihnachtslied.

Zumindest hatte ich mich letztes Jahr breitschlagen lassen, zwei Videos für einen musikalischen Adventskalender zu machen, den mein KL für seine Musikschüler:innen erstellt hatte, da kein Vorspielen stattfinden konnte. Das war für mich erst einmal schon Aufregung genug. :lol:
 
Ich singe seit vielen Jahren im Chor und hatte einige Jahre Gesangsunterricht mit regelmäßigen Schülerkonzerten, auf denen wir Solis, Duette und in kleinen Ensembles gesungen haben.
Als 1. Vorsitzende des Chores halte ich darüber hinaus noch regelmäßig kleine freie Reden vor unserem Publikum. Ich kenne Auftrittssituationen also schon zur Genüge.
Ob Vorsingen mit Vorspielen auf dem Klavier vergleichbar ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht vorsinge. Aber zumindest für mich, nach meiner persönlichen Erfahrung, sind freies Reden vor Publikum und Vorspielen auf dem Klavier zwei komplett verschiedene Welten. :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich mache Trainings und Workshops, auch auf Englisch - alles kein Problem. Aber beim Vorspielen im Unterricht ( und der ist zur Zeit sogar noch online) zittern meine Hände ohne Ende und ich mache super viele Fehler. :-(
 

Mich würde mal interessieren, wie und womit ihr übt?
Ich habe mir dieses Buch zugelegt und das gehen wir quasi durch. Bekomme dann für daheim als Hausaufgabe Stücke aus dem Buch zu spielen bzw andere Wiederholungen. Zusätzlich, oder eher um bisschen Abwechslung rein zu bringen, hab ich 2 3 Lieder die ich toll finde und diese versuche nachzuspielen.
 
Die meisten der neueren Klavierschulen mögen didaktisch gut gemeint sein, unter kompositorischen und satztechnischen Gesichtspunkten halte ich sie für grottenschlecht., nicht zuletzt deswegen, weil der Herausgeber (Gutmeinender Klavierlehrer) auch Komponist der meisten Stücke ist. Was die stilistische Bandbreite stark einschränkt. Das Ideal wäre es, das Beste aus allen Welten zusammenzutragen. Bei den „alten Meistern“ ist dies ja auch problemlos möglich (wird häufig nur lieblos gemacht), bei neueren wie Garscia, Gillock, Gedike, Gnessina (wieso fallen mir gerade nur die Gs ein) machen wahrscheinlich die Verlagsrechte Probleme. Selbst Bartoks „Mikrokosmos“ ist als Schule vor allem in den ersten Bänden eher abtörnend. In dieser Hinsicht schätze ich die Russische Klavierschule - wegen ihrer stilistischen Vielfalt.

Will ich als Klavierlehrer meinen Schülern also eine möglichst große stilistische Bandbreite eröffnen, bin ich auf‘s Kopieren angewiesen und begebe mich auf das dünne Eis der Urheber- und Verlagsrechte (und das kann einen teuer zu stehen kommen).
 
Mich würde mal interessieren, wie und womit ihr übt?

Wir benutzten und benutzen im Unterricht keine Klavierschule, mein KL hat sicherlich einige "feste" Stücke, die er immer mit einbaut aber ansonsten wird ganz individuell nach Fortschritt und auch Interesse des Klavierschülers ausgesucht. Ich kann auch mal eigene Wünsche einbringen, aber auch mal nein sagen, passiert aber äußerst selten. Übungen stehen immer im Zusammenhang zum jeweiligen Stück.

Wie übe ich? Hmm, ich habe da kein festes Ritual, mal beginne ich mit dem neuesten Stück, mal mit einem älteren, mal mit ner kleinen Übung.

Ältere Stücke spiele ich einmal durch und arbeite dann an der/den hakeligen Stellen.
Neue Stücke versuche ich einmal vom Blatt zu spielen ( je nach Schwierigkeit auch einfach jede Hand einmal für sich) und mache mir erste Fingersatz Notizen. Dann geht es taktweise/phrasenweise weiter. Zuerst jede Hand alleine, ändere ev. noch mal was am Fingersatz. Dann versuche ich aber die Hände möglichst schnell zusammen zu spielen, dafür wird die linke Hand auch einfach mal reduziert, z.B. die Akkorde ohne Bewegung nur als Block gespielt, Hauptsache die Finger wissen schon, wo sie hin müssen. So geschieht es dann auch anders herum, da spiele ich bei achtel Grüppchen z.B auch mal nur den 1. Ton, um mich auf die linke Hand konzentrieren zu können.
Das ganze erst langsaaaam, dann wird das Tempo langsam gesteigert. Ich spiele die Phrase auch mal abwechselnd im stakkato/ legato, laut/leise , in unterschiedlichen Lagen. Lagenwechsel ist bei mir überhaupt oft ein Knotenlöser. Jedenfalls übe ich eine Stelle nie in Dauerschleife auf die gleiche Weise. Ich habe von meinem KL inzwischen reichlich Möglichkeiten erklärt bekommen, wie ich üben kann, ebenso gibt es hier sehr viele brauchbare Tips, die mir auch schon geholfen haben. Ich habe mich schon länger nicht mehr an einer Problemstelle festgebissen.

Nach intensivem Üben spiele ich gerne zwischendurch oder als Abschluss ältere Stücke zur Repertoirepflege. Ich habe inzwischen ca. 10 Stücke, die ich mehr oder weniger jederzeit auswendig spielen kann. Nichts großes, aber es macht einfach Spaß auch mal so von der Leber weg spielen zu können. Dabei variere ich dann beim Spielen ganz gerne mal, da wird das Stück dann mal im Stakkato, das nächste Mal im Legato gespielt, dann wird anstelle der Melodie die Begleitung hervorgehoben. Somit werden diese Stückchen auch nicht langweilig.

Manchmal nehme ich mir dann ganz zum Schluss nochmal das Stück vor, mit dem ich meine Übeeinheit begonnen habe.

Ich habe immer mehrere Stücke in Arbeit. Und auch an Repertoirestücken wird immer wieder gefeilt. Manchmal hole ich auch ein bereits bei Seite gepacktes älteres Stück wieder hervor, um zu hören, wie es jetzt mit mehr spielerischem Fortschritt klingt. Gerade an diesen Stücken ist der Unterschied dann meistens sehr deutlich und führt bei mir dann zu einem zufriedenem Lächeln. ;-) :-)
 
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Hallo zusammen,

ich möchte euch auch gerne ein kurzes Update von mir geben. Besonders jetzt, da das Klavierspielen und ich unser Einjähriges feiern. :party:

Unfassbar! Ein Jahr! Und ich denke immernoch ich kann keine gerade Tonleiter rausbringen. :-D

Nachdem ich mich etwas am Pedal ausprobieren konnte mit dem kleinen Stück Nr. 110 aus der RKS1, darf ich mich jetzt an ein nicht minder "fröhliches" Stück aus Album für die Jugend namens Erster Verlust ran wagen. (Meine Präferenzen liegen doch etwas schwer auf den Weltschmerz Stücken. Ich werde meinen KL bitten für das nächste etwas heiteres auszuwählen. ...Vielleicht.)

Ich überlege auch schon unsere Unterrichtsstunde zu verlängern. Ich bin seine letzte Schülerin an dem Tag und wir überziehen immer. Wenn ich ihn schon vom Feierabend abhalte, kann ich ihn dafür auch bezahlen.

Habt ein schönes Wochenende und klebt bei der Wärme nicht an den Tasten fest. :girl:
 
Mich würde mal interessieren, wie und womit ihr übt?

Ich übe mit einem Digitalpiano und das möglichst gut.

Du fragst nach dem Material?

Nicht besonders ausgefallen, aber bewährt und schön:
AMB, Nannerl, Album für die Jugend, Jugendalbum, Burgmüller-Etüden, Kinderszenen und sonstiges machbares von Bach, Beethoven und den üblichen Verdächtigen.
 
Ich übe im Moment noch sehr wenig, da ich ziemlich krank war und noch nicht lange üben kann. Aber vor einiger Zeit habe ich mir den Klavierkurs von Franz Titscher gekauft. Und da gibt er das sehr schön, Video für Video, vor, wie man ein Stück übt. Bei mir ist es im Moment die Mondscheinsonate, 1. Satz, die ich mir vorgenommen habe. Zuerst analysieren, die Akkorde spielen, sich einzelne Stellen raussuchen, die vielleicht schwer sein könnten, dann Takt 1-5, danach die nächsten 5 Takte, usw. bis zum Ende. Ich möchte das Stück gern in einem Jahr können, um es meiner besseren Hälfte zu unserer Silberhochzeit vorspielen zu können. :001:
 
Oh Gott, ich komme gerade vom Flügel probespielen für das Schülervorspiel... :blöd:
Wiedermal total geflasht von der krassen Unterschiedlichkeit der Instrumente. Gottseidank hatte ich die Möglichkeit den Flügel zu spielen, bevor ich da morgen vor Publikum dran sitze... was bei meinem Klavier gut klingt (z.B. viel Pedal), da fliegen einem da fast die Ohren weg. Überhaupt habe ich überhaupt kein Gefühl für laut und leise bei dem Flügel, ich bin da immer entweder zu laut oder zu leise... überhaupt hacke ich - von meinem Klavier mit schwerem Anschlag "versaut" gefühlt wie ein Holzfäller auf diesem hochsensiblen fantastischen Instrument rum... :cry2:
Na, das kann ja was werden morgen... aber wenigstens weiss ich jetzt, was mich erwartet. Ohne probespielen hätte es mich da morgen bestimmt umgehauen... drückt mir die Daumen...
 
Schülervorspiel ohne ganz große Patzer überlebt. :puh: war die einzige Erwachsene unter lauter völlig unerschrockenen Kindern, die kein bisschen nervös waren. ich wollte ja auch kneifen, ging aber wegen meiner Kinder nicht...:blöd:
Ein Junge hat mein Vorspiel-Stück vom Vorjahr gespielt. DAS hätte ich jetzt wesentlich besser gekonnt und hab mich gefragt, warum man bei so einem Vorspiel eigentlich kein Stück auswählt, das man vor einem Jahr gespielt hat. Das kann man dann nämlich RICHTIG gut. Und im nächsten Jahr spielt man dann halt das, was man dieses Jahr übt usw. Dann wird die Qualität von dem ganzen Abend gleich viel besser. Werde ich der KL im nächsten Jahr vorschlagen....

Und am besten, man lässt sich im Vorspiel nicht von den Family Fans mit dem Handy aufnehmen, da hört man dann im nachhinein nur, was doch nicht so gut gelungen ist wie beim Spielen gedacht...:015:
 
Im Unterricht habe ich letztes Jahr mit dem Mikrokosmos angefangen Klavier zu spielen. Vor dem Ende von Band 1 sind wir dann dazu übergegangen, eher einfache Pop Nummern zu nehmen. Ich fand den Mikrokosmos zunehmend nervig und es hat mir irgendwann komplett die Motivation geraubt.

Daniel Hellbach Easy Piano finde ich nach wie vor gut gemacht, weil die Stücke gut klingen. Es sind aber wirklich sehr einfache Nummern, die ich relativ schnell spielen konnte. Darum war fast jede Woche eine neue dran. Man könnte sagen, wir haben das so durchgenommen.

Später sind wir dann zu Beatles Stücken (Heumann) übergegangen. Jedes Stück, das wir behandelt haben, hatte sicher seine Berechtigung und hat mir bis jetzt geholfen. Ich habe aber alle nur als Vehikel gesehen, um zu üben.

Ich stelle gerade fest, dass ich die Stücke zu schnell abhake und dadurch eigentlich noch keins so richtig spielen kann. Wenn ich mal drei Stücke zurück gehe, stehe ich wieder fast vor denselben Schwierigkeiten, wie beim ersten (vermeintlichen) Lernen.

Ein Meilenstein war für mich das Prelude in C von Bach, das ich bereits auswendig spielen konnte. Nachdem ich mich jetzt seit mehreren Wochen mit dem jeweils aktuellen Unterrichtsstück beschäftige, habe ich es länger nicht gespielt.

Heute habe ich das Prelude in C wieder auf dem Notenständer gehabt und war erstaunt, wie schnell man vergisst. Ich muss es nicht komplett neu lernen, aber einfach so runterspielen geht noch lange nicht. Ich muss dazu sagen, dass ich aber auch ein lausiger Notenleser bin.

Wie lange habt Ihr so gebraucht, um Eure ersten Stücke so weit zu können, dass Ihr sie jemandem hättet vorspielen wollen?
 

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