Es gibt sehr sehr gute Musiker, die keine oder wenig Noten lesen können.
Und bei allen musizierenden Menschen, die ich kenne oder mal kennen gelernt habe, ist der Anteil der mindestens guten Musikern bei den Notenlesern sehr viel höher als bei den Nicht-Notenlesern. Was sagt uns das? Ohne weiteres erst einmal genauso wenig wie Deine Beobachtung.
Musikalisch sind die von allein. Ich hoffe es ist klarer?
Meinst Du, man muss "nur" musikalisch sein, die Niederungen des Notenlesens ist für die weniger Begnadeten!?
Im Ernst, ich sehe das ganz pragmatisch:
Wenn ich merke, dass für das, was ich musikalisch machen will, eine Fertigkeit fehlt, kann ich mir die Fertigkeit drauf schaffen oder nicht. Wie viele andere mit oder ohne diese Fähigkeit gut oder nur mittelmäßig musizieren ist mir(!) dabei rel. egal.
Will ich einem Barockorchester mitspielen, sollte ich besser mit beziffertem Bass umgehen können.
Will ich klass. Literatur spielen, sollte ich meine Lesefähigkeit trainieren.
Will ich in einer Jazz-Formation spielen, sollte ich Changes können.
Will ich Sängerinnen begleiten, sollte ich transponieren können.
Will ich mit anderen kommunizieren, sollte ich den Jargon drauf haben.
...
Und etwas Musiktheorie kann bei allen diesen Punkten helfen.
Grüße
Häretiker