"Diese Musik liebe ich wirklich" (Youtube-Links)

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Bezüglich des György Deák-Bárdos:

Ich finde, die besondere Faszination dieses Werkes liegt in seiner enormen Ausdruckskraft bei gleichzeitiger Schlichtheit begründet: Es deckt von den reinen Schmerzenschreien eines zu Tode gefolterten Menschens über die tiefe innere Angst und Verlassenheit Jesu bis zur mysthischen, ja heilsamen Hingabe Gottes alle Aspekte des Mysteriums "Kreuz" ab, ohne durch zu viel musikalischen Aufwand von der uns direkt ansprechenden theologischen Aussage abzulenken. Am Ende kann man auf beinahe transzendente Weise das Hinüberscheiden Jesu in den Tod miterleben, das doch den Kern des Glaubens bildet - umso viel stärker wirkt die Freude, als nach drei Tagen das Grab leer vorgefunden wird.

Das hier ist keine Filmmusik, sondern das persönlich unglaublich tiefgehende Vertrauen eines Gläubigen - und erst in zweiter Hinsicht eines Komponisten! - auf das Mysterium des christlichen Glaubens.

Zu lesen bei Johannes 3, 16-17 (Lut):

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Und hier noch eine Highlight - oder, um es mit dem Komponisten zu sagen "lux" :D - der modernen Kirchenmusik:

 

rolf!!! Das ist ein "Like" mit Stern!

Ich hatte mal das Glück, bei einer Aufführung der Chichester Psalms mitsingen zu dürfen. (unsere Version war vermutlich allerdings nur fast so großartig wie die von Dir verlinkte Version ;), hat aber trotzdem Spaß gemacht)

Was habe ich die Männerstimmen um das "Lamah rag'shu goyim" im zweiten Satz beneidet...
Und der Unisono-Schluss macht mich bei jedem Hören wieder fertig.
 
@ Anna Lemma: Was - Du auch? Wo habt ihr das denn gesungen? Wir in der Kölner Philharmonie. Ein wunderschönes Werk - und nachher konnte der gesamte Domchor fließend Hebräisch..:D

Ich war übrigens einer, der das tolle "Lama-Ragout" :D mitgesungen hat - als Tenor I hat man es eben gut...:D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Lieber Listztomanie,

wir haben es in einer Kirche gesungen. Ich glaube, der Gemeindevorstand hatte beim ersten Satz etwas Angst um die Bausubstanz :D

Das mit dem Hebräisch .. ich glaube, ganz akzentfrei konnte ich es nie ;)

Na gut, ich sehe es ja ein: nachdem Ihr Tenöre es sonst oft so schwer habt, sollt Ihr auch mal was Schönes haben...

Viele Grüße
Anna
 
Bezüglich des György Deák-Bárdos:

Ich finde, die besondere Faszination dieses Werkes liegt in seiner enormen Ausdruckskraft bei gleichzeitiger Schlichtheit begründet: Es deckt von den reinen Schmerzenschreien eines zu Tode gefolterten Menschens über die tiefe innere Angst und Verlassenheit Jesu bis zur mysthischen, ja heilsamen Hingabe Gottes alle Aspekte des Mysteriums "Kreuz" ab, ohne durch zu viel musikalischen Aufwand von der uns direkt ansprechenden theologischen Aussage abzulenken. Am Ende kann man auf beinahe transzendente Weise das Hinüberscheiden Jesu in den Tod miterleben, das doch den Kern des Glaubens bildet - umso viel stärker wirkt die Freude, als nach drei Tagen das Grab leer vorgefunden wird.

Das hier ist keine Filmmusik, sondern das persönlich unglaublich tiefgehende Vertrauen eines Gläubigen - und erst in zweiter Hinsicht eines Komponisten! - auf das Mysterium des christlichen Glaubens.

Zu lesen bei Johannes 3, 16-17 (Lut):



Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

Si tacuisses... aua... naja, nen gewissen Unterhaltungswert hat dieses Christen-Rhabarber ja, also ruhig mehr davon :D
 
Tja, der Ungar, dessen Namen ich mir nicht merken werde... abgesehen von einigen Geschmacklosigkeiten im Detail ist es doch ein recht bemühtes Werk. Ungesanglich noch dazu. Etliche Ungeschicklichkeiten in der sängerischen Umsetzung. Dem Chor mangelt es an Körperklang.

Morten Lauridsen hingegen, der kann wirklich was. Tolles Stück, gute Aufnahme!

Ceterum censeo wird derzeit zuviel Chormusik komponiert, und zwar von Leuten, die es lieber beim Orgeln belassen hätten.
 
@ Hasenbein: Das ist kein Christen-Rhabarber, sondern adäquate musikalische Aussage eines Bibelzitates (Matt. 27, 46). Es geht hier auch gar nicht um meine persönlichen Glaubensüberzeugungen, sondern um die des Komponisten, der sie in seinem Werk verarbeitet. Und da muss ich Dich leider enttäuschen: Es hat so gut wie jeder große Komponist etwas über dieses "Christen-Rhabarber" komponiert, genauso, wie auch eigentlich jeder Komponist in gewisser Weise "gläubig" - was nicht "kirchentreu" oder frömmelnd" heißt! - war! Mir fallen nur sehr, sehr wenige ein, die keine Kirchenmusik komponiert haben - eigentlich keiner. Du musst nicht daran glauben - aber Du musst diesen großen Meistern und auch allen anderen Menschen dieser Welt ihren Glauben lassen und solltest ihre persönlichen Glaubenszeugnisse, mit denen sie uns einen tiefen Einblick in ihre religiöse Gefühlswelt geben, nicht belächelnd als " Christen-Rhabarber abtun.

Aber hat nicht schon Werner Heisenberg, Physik-Nobelpreisträger und sicher kein Verfasser von "Christen-Rhabarber" gesagt:

Zitat von Werner Heisenberg:
Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.

Vielleicht solltest Du einfach etwas mehr trinken - vielleicht findest Du dann ja etwas...:D :D :D

Oder, um den britischen Astrophysiker Sir Arthur Stanley Eddington zu zitieren:

Zitat von Sir Arthur Stanley Eddington:
Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
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Vom Namen her kenne ich diese "Schöpfung" eines umso viel größeren "Schöpfers" schon sehr lange, hatte aber erst vor kurzem eine sehr tief gehende Begegnung mit diesem Werk:

Nach der obligatorischen Domchorprobe am Freitag Abend setzte ich mich im großen Probensaal an den Flügel und sah auf dem Notenpult den Klavierauszug von Haydns Schöpfung liegen - die kommt übrigens 2015 dran! Ich schlug ihn auf, ohne irgendeine Ahnung was ich sehen und hören würde. Doch als ich mir die ersten Takte durchgelesen hatte, verschlug es mir die Sprache - dieses Meisterwerk sollte ich so viele Jahre meines Lebens verkannt haben. Was sich da vor meinem inneren Ohr entfaltete war Musik, wie ich sie nur sehr selten gehört habe. Das musste ich spielen! Schlussendlich bin ich dann noch eine Stunden länger geblieben und habe den ersten Satz des Oratoriums am Klavier ganz gespielt - seit dem ist eines meiner absoluten Lieblingswerke.

Die Einleitung - das Chaos bis zu "Und es ward Licht" - solche Musik kann nicht von einem Menschen komponiert worden sein!

Aber auch das übrige Oratorium ist von einer unglaublichen Schönheit! - Wobei ich zugeben muss, dass mir manche Arien daraus verdächtig bekannt vorkommen - sie könnten einer Mozart Oper entsprungen sein! :D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Tolles Stück, aber die ersten 8 Minuten dieser Einspielung sind ne echte Nervenprobe. Das Orchester ist seltenst zusammen, die Pauke ist völlig daneben, der Choranfang ist erst verkackt, dann verhuscht, dann preschen Soprane vor, danach stimmt das C-Dur nicht. Mannomann ...
Sorry für mein Gemecker, aber so was macht mich irre.
 
Diese Sonate wiederhole ich gerade und freue mich schon auf die erste Probe mit der Geigerin am Samstag. Tolle Sonate, tolle Geigerin - was will man mehr!



Gruß, Mick
 
Mein Orgellehrer hat ein neues Stück für mich ausgesucht - und schon ist es zu einem meiner Lieblingsstücke geworden...:D Der Anfang ist unbeschreiblich schön.



Für alle, die die Noten mitlesen oder das Meisterwerk auch spielen wollen - aber bitte auf der Orgel, nicht in irgendeiner billigen Klavierbearbeitung, wie an anderer Stelle gefordert...:D - habe ich hier schon mal die Noten rausgesucht:

http://javanese.imslp.info/files/imglnks/usimg/0/0e/IMSLP01322-BWV0537.pdf
 
Obwohl - eine Ausnahme von meiner Regel, dass Orgel-Musik auf die Orgel gehört gibt es:



Diese traumhaft schöne Transkription für großes Orchester des berühmten englischen Komponisten Edward Elgar - geprägt vom Tod seiner Frau.

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Obwohl - eine Ausnahme von meiner Regel, dass Orgel-Musik auf die Orgel gehört gibt es:

Und hier noch eine:



Und viele andere Ausnahmen gibt es auch. Bachs Musik ist nicht an ein bestimmtes Instrument gebunden - er hat ja selbst alles mögliche umarrangiert und bearbeitet, ohne dass die Musik davon schlechter wurde. Keines seiner Cembalokonzerte ist ein Originalwerk!

Gruß, Mick.
 

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