Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Wie gesagt, ich kann unter der Woche morgens und abends fast immer auf richtigen Flügeln üben, am Wochenende bei meinen (Proforma)-Gasteltern auf einem älteren, aber sehr schönen Steinway D.
Wieso schreibst Du, auf einem "älteren" Steinway D? Ich dachte immer, es gibt gute und schlechte Instrumente. Was ist also an diesem Steinway schlecht: die Regulierung, oder gibts quietschende Mechanik oder klirrende Töne, ist er verstimmt (weia)...? Gehen die Pedale nicht mehr gescheit? (Oder sonstwas?)
All das wird Dir beim V-Piano natürlich niemals passieren, da kann man immer vernünftig drauf spielen. :rauchen:

(bevor wir allzu sehr vom Thema abdriften)
 
Im Moment wärme ich Repertoire für einen kleinen Klavierabend in 4 Wochen auf, dazu ein paar Violinsonaten und die Klavierauszüge (Orchesterparts) einiger Klavierkonzerte, die ich im Dezember begleite. Nichts Besonderes eigentlich.

LG, Mick
 
Wieso schreibst Du, auf einem "älteren" Steinway D? Ich dachte immer, es gibt gute und schlechte Instrumente. Was ist also an diesem Steinway schlecht: die Regulierung, oder gibts quietschende Mechanik oder klirrende Töne, ist er verstimmt (weia)...? Gehen die Pedale nicht mehr gescheit? (Oder sonstwas?)
All das wird Dir beim V-Piano natürlich niemals passieren, da kann man immer vernünftig drauf spielen. :rauchen:

(bevor wir allzu sehr vom Thema abdriften)

Das Instrument ist gestimmt und reguliert, bräuchte aber mal neue Hammerköpfe und eigentlich auch neue Saiten, um wieder perfekt zu sein. So ist das nun mal bei akustischen Instrumenten. Dafür haben auf dem Flügel schon Lang Lang und Yuja Wang Hauskonzerte gegeben. Zumindest ersteres sollte dich doch erfreuen ...

Ob man auf einem 100 Jahre alten V-Piano noch spielen kann, wage ich übrigens zu bezweifeln. :-D

LG, Mick
 
Dafür haben auf dem Flügel schon Lang Lang und Yuja Wang Hauskonzerte gegeben. Zumindest ersteres sollte dich doch erfreuen ...
Ich würde mir auch ein Hauskonzert mit Yuja so einiges kosten lassen (wie's der Zufall gerade will, höre ich praktisch jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit ihren Sommernachtstraum, Alla Turca (Arrangement Volodos), und noch das eine oder andere... Wie kriegt man solche Pianisten eigentlich in sein Haus...? :konfus:

Ob man auf einem 100 Jahre alten V-Piano noch spielen kann, wage ich übrigens zu bezweifeln.
Solange es Ersatzteile dafür gibt, sicher (was ist drin, wenn ich mich recht erinnere die Klaviatur, zwei Mainboards, und Stromversorgung). Bloß, in hundert Jahren gibt's höchstwahrscheinlich schon andere Digis...
 
Wie kriegt man solche Pianisten eigentlich in sein Haus...? :konfus:

Das ist ganz einfach - man muss sie einladen, solange sie noch in der Gegend studieren. Wenn dann auch noch der eine oder andere Dirigent oder Musikmanager zum Zuhören kommt, spielen die gerne für ein leckeres Mittagessen!

chinese-food.gif


LG, Mick
 
Das wirst aber nicht einmal du herausfinden... :-) Obwohl du noch in die Schule gehst.

Auf jeden Fall, bis dorthin kostet die Wartung des V-Pianos keinen Cent. Stimmung, Regulierung, Luftfeuchtigkeit - alles vergessen! Ich ließ mir sagen, dass Tasten - falls sie jemals kaputtgehen sollten - jederzeit als Ersatzteil zu bekommen sind.

Hingegen die Klavierbauer sagten mir - wenn einmal bei meinem Blüthner ein Saitentausch ansteht, soll ich ihn wegschmeissen, denn er ist nicht so viel Wert, wie der Saitentausch alleine kostet. (Wirtschaftlicher Totalschaden). Da haben wir von neuen Hämmern noch nicht gesprochen...

Bei einem Steinway D mag das anders sein - aber bei einem 100 Jahre altem Instrument ist doch nichts mehr original - außer des Resonanzbodens, wenn er nicht schon gerissen ist.

Wenn dann alles ausgehöhlt und neu gebaut wird, ist die Frage, was aus dem "Steinway" noch geblieben ist. Bei Flügeln ist es nicht so, wie bei Geigen - je älter umso besser...!

Liebe Grüße: Jenö Hajdu
 
An meinem Steinway D ist bis auf Saiten, Hammerköpfe, Filze und ein paar Kleinteile noch alles original. In seinem 114-jährigem Leben hat der Flügel außerdem noch keine einzige Kilowattstunde Strom verbraucht. :super:
 
Aber Hallo!

jk82 hat einen Steinway D!! Na, da wird mir aber auch einiges klar...

Gratulation! Du gehörst zu der verschwindend kleinen Teil der Menschen, die ein solches Instrument besitzen! Du brauchst dich also nicht mehr abmühen mit der Suche nach dem perfekten Klang, oder?... Und wohl auch nicht mit lästigen Nachbaren - denn zu einem 2,74er Steinway gehört ja mindestens ein Salon in einem Palast zu?...

Aber Moment! Was du da schreibst, das bedeutet: keine Originalsaiten mehr, keine originale Hammerstiele mehr, von Filz und Kleinteilen brauchen wir nicht zu reden.

Darf ich fragen, was denn der Saitentausch allein gekostet hat?... Wahrscheinlich allein darum kann ich entweder 3 V-Pianos kaufen, oder eines für 300 Jahre nonstop betreiben! Mit seinen 27 W Leistungsaufnahme wird es mich sowieso nicht arm machen. Selbst, wenn ich di Abstrahlung dazurechne (4× 100 W RMS longtime), ist der Gesamtkombo dreimal (!) schwächer, als mein Fön!

Und selbst, wenn ich Kilowattstunden - wie du schreibst - verbrauchen würde, würde das ein lächerlicher Pappenstiel im Vergleich auch nur zu deinen Stimmkosten sein...

Und wenn wir schon dabei sind - ein Steinway-D-Spieler! Der den Mund sehr weit aufgemacht hat! Nun - BITTE gebe uns eine kleine Kostprobe von deinem Können an diesem herrlichen, 114 Jahre alten Instrument! Gerne auch "nur" als Full HD-Video mit einer Sony-Kamera in einem "Horrorraum"- wir werden die audiomäßigen Unzulänglichkeiten zu verschmerzen wissen! ;-)

Wir warten!....

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Nein, das tun wir nicht.
Du bist noch nicht sehr lange im Forum, daher ist Dir das vermutlich unbekannt:
Das Einfordern von Einspielungen als Qualifizierungsnachweis, um an irgend welchen Diskussionen teilzunehmen, ist hier unerwünscht. Wer hier einspielen will, macht das von sich aus.

Ich kann Dir jedoch versichern, dass weder jk82 noch ich und so ca. 70% der User hier Dir pianistisch und musikalisch das Wasser reichen können.
 
jk82 hat einen Steinway D!! Na, da wird mir aber auch einiges klar...

Du bist nich nicht so lange bei, aber als langer Mitleser bekommt man mit, dass hier so einige ziemlich fette Geschosse zu Hause haben, manche sogar 2 davon. Von großen Steinway, Bösendorfer über Grotrian Steinweg bis zu Fazioli ist alles dabei.
Ich bin immer froh, wenn sich diese Leute aus Digi-Fäden heraushalten.
Das ist ungefähr so als ob ein Formel-1 Fahrer ins ADAC-Forum kommt und sich darüber amüsiert, dass die Leute die Straßentauglichkeit und Wartungsarmut des neusten Opel Astra für gut befinden. ;)
 
Hallo Andre73!

Den Vergleich finde ich schlecht. Mit dem E-Wagen TESLA, oder dem neuen E-Mercedes mit allen technischen Schikanen würde ich es eher vergleichen.

Opel Astra fährt ein jeder. In diesem Forum scheint es jedoch so zu sein, dass mehr Leute einen Steinway D eigen nennen können, als ein V-Piano... :-)

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 

Das hat auch keiner gesagt - ich wollte nur den Astra-Vergleich abschwächen. Tesla fahren auch nur wenige Leute. Und wenn man schon beim Vergleich sind, dann sollte man es so formulieren:

Der Formel-1-Fahrer kommt in ein Forum und will über Verbrauch und Fahrverhalten der neuesten E-Fahrzeuge sowie über Klimaanlage, Navigationssystem, Sicherheitssysteme, automatische Einparkhilfe, Bergauf- und Abfahrhilfe etc. diskutieren :-D

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
ja, sehe ich anders. Das mit dem Ferrari stimmt. Solche Instrumente (ich hab selbst eins) sind von Normalspielern und erst recht Anfängern gar nicht auszuloten - dennoch schulen Sie den Nutzer durch ihre präzise "Rückmeldung". Da kann man nun dran verzweifeln oder wachsen. Oder sich einfach immer wieder an der Genialität der Erbauer erfreuen (meine Variante ;-)).

Am besten ist es, wenn man sich zur Seelenmassage noch ein zweites, "bequemes" Instrument dazustellt ;-)
 
Deswegen habe ich noch as Digi :-D
Zitat von Andrej:
Ich bin immer froh, wenn sich diese Leute aus Digi-Fäden heraushalten.
Sehe ich nicht so. Die meisten haben vorher auch andere Klaviere gehabt und/oder ein Digi bespielt, genau so wie jenoe. Jeder sammelt auf verschiedenen Instrumenten verschiedene Erfahrungen und die Schlussfolgerungen daraus und auch die Ansprüche sind mindestens so individuell wie die Instrumente und die Spieler.
Ich finde den ausführlichen Bericht von jenoe nach wie vor sehr gut und interessant. Nur etwas mehr Nüchternheit und etwas weniger Superlative, gerade wegen seiner großen Erfahrung, hätten mir noch besser gefallen. Mit der Alternativlosigkeit wird das Ganze jedoch weniger glaubhaft.
 
Was bitteschön soll man mit solch einer tollen Meldung angangen?! :-(

Nomen est omen. ;-)

Jenö Hajdu
 
Nun, mein restaurierter Blüthner hat so viel gekostet wie ein gleich großer China- Flügel, aber er ist um Klassen besser.

Die Restaurierung eines alten Blüthner mag sich nur lohnen, wenn man für den Rohling nix bezahlen muss. Aber bevor Du ihn wegschmeißt, wäre das sehr wohl eine Option.

Und Danke für die großkotzige Bemerkung über meinen Nick ...
 
Bez. Blüthner: meinen habe ich seit 20 Jahren. Steht alles irgendwo im Faden... muss man halt danach suchen. Damals geschätzt auf 140.000,- öS (heute ca. 10.000,-€!), bekommen um die Hälfte. (War ein Privatkauf, die Verkäuferin sagte, ihr verstorbener Vater wäre froh zu wissen, dass sein Instrument in kundige Hände fällt...).

Es ist ein DDR-Blüthner mit Flemming-Mechanik und Aliquot-Saiten aus 1972. Leider hat der Vorbesitzer die Hämmer gegen Renner aus einem Steinway getauscht. Daher viel zu schwere Hämmer --> dagegen wurde Blei eingesetzt --> fast kein Aufspielgewicht.

Nun wurde er generalüberholt. Von einem sehr guten Klavierbauer, der selbstverständlich auch Händler ist - wie so ziemlich alle bei uns. Er ist kein Idiot. Und er sagte wirklich, was jetzt das Instrument Wert ist, kostete ein Saitentausch.

Der besteht nämlich nicht nur daraus, Saiten runter, neue Saiten drauf - man müsse den ganzen Resonanzboden auseinandernehmen, alles neu aufeinander abstimmen etc. Dass dies insgesamt mehr koste, als der Flügel Wert ist, waren seine Worte.

Was die Großkotzigkeit angeht - wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück... lese mal deinen Beitrag noch einmal!

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Hallo @jenoe, welchen Händler/Klavierbauer kannst du in Salzburg empfehlen? LG Jbs
 

Zurück
Top Bottom