Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

@Flügelfreund : ich spiele NICHT LIEBER AUF EINEM E-PIANO! Mensch, könnt ihr denn wirklich nicht lesen?!

Ich spiele für meine Leben gern auf einem GUTEN FLÜGEL! Die Aufzählung zum x-ten Mal spare ich mir jetzt. Und ich spiele NICHT gerne auf schlechte Sampling-Pianos! Habe ich auch nirgends geschrieben.

Aber ich habe geschrieben, dass ichbkeone Sekunde zögern würde, das V-Piano einem Flügel in der Leverkusen-Klasse vorzuziehen. Ich möchte gut spieken und das Instrument muss es mir bieten!

Und da findet man sich bei entspr. Literatur ganz schnell in ganz hohen Preisregionen...

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
@Marlene: mir zu unterstellen, ich würde der "Werbung der roten Elektronikriesen" aufsetzen bzw. dich oder jemand anderen in diesem Forum dazu auffordern würde bedeutet nur, dass du a) entweder nicht richtig gelesen, oder b) nichts verstanden hast.

Leider hast Du nicht richtig gelesen, denn meine Aussage bezog sich nicht auf einen Deiner Beiträge, sondern auf die Aussage von Dreiklang. Danach ist er ja zurückgerudert.

Deine Begeisterung (und die von Dreiklang) für das V-Piano ist doch schön. Wenn Ihr mit dem Gerät glücklich seid, dann ist das auch schön.
 
@Marlene: Das ist eine vernünftige Aussage, allerdings zu beliebig. Wenn sich jemand für das V-Piano interessiert (und so jemand sollte eigentlich diesen Faden verfolgen, denke ich mal - abgesehen von den selbsternannten Inquisotoren, die die "akustischen Instrumente" zu verteiden müssen glauben), der will "Butter bei die Fische" (oder so ähnlich).

Was taugt das Ding, wie schneidet es ab im Alltags- sowie im Konzertleben, wie ist der Klang / der Anschlag im Vergleich zum akustischen Vorbild, was kann man alles machen damit?

Diese Fragen können hier eigentlich nur zwei Personen beantworten. Der Rest kann was lernen / polemisieren / Grundsatzdiskussionen anzetteln.

Was wie viel Sinn ergibt, soll jeder (r) für sich entscheiden.

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Natürlich könnte (!!!) jenoe ein Roland-Verkäufer sein. Das glaube ich aber nicht. Ich kauf ihm sein Begeisterung ab und versteh so langsam das Draufhauen nicht mehr. Flügelfreund hats doch gut beschrieben: Jedem das Seine. Und ich finde gar nichts Verwerfliches daran, wenn uns j. an seiner Begeisterung teilhaben lässt. Da mag nun der eine oder andere verschnupft sein, wenn sein 10.000,- Flügel von J. "niedergemacht wird". Verstehen kann ich die Aufregung aber nicht. J. hat vll. eine Klangvorstellung, die er z.B. an meinem 10K-Flügel nicht findet, aber mir gefällt er trotzdem. Ist doch alles ok soweit.

@pianochris66
Jetzt kapier ich gar nichts mehr. Dreiklang schreibt doch z.B., dass er einfach die Lautstärke einstellt, die er haben will. Was hat das dann noch mit der eigenen Formung von Tönen zu tun:denken:. Irgendwie bin ich zu blöd dafür, das zu verstehen:cry:.
Hallo Chris, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, so kann man beim V-Piano mit einer eigenen Software jede den Flügelklang bestimmende Komponente individuell justieren: Schwere/leichte HK, Filzhärten, Besaitung, Resoboden (aus Glas zB.) usw. usf. Als das Ding auf den Markt kam, gabe es sogar Tester (in der Pianonews), die das als sehr hilfreiches Instrument bei der Schulung von Klaviertechnikern erachteten. Das Ganze hat natürlich nichts mit der Klangformung im bisherigen künstlerischen Sinne zu tun, sondern entspricht eher der Möglichkeit, anhand aller möglichen Parameter sich den höchst eigenen Flügel zu stricken. Für Tüftler bestimmt großartig. Und ganz sicher eine andere Heransgehensweise als man es von sonstigen Digis gewohnt ist.

 
Ich hätte bei letzterem gar keine Motivation zu üben, da ich letztlich nicht selbst spiele sondern nur Schaltkreise bediene, die einen Computer steuern. Der Computer kann aber viel besser spielen als ich es jemals können werde. Die höchste Steigerung der hier so gepriesenen Einstellungs- und Optimierungsmöglichkeiten wäre doch, dass das Instrument schließlich ganz von alleine spielt. Man braucht wahrscheinlich nur die richtige Software bzw. den Demomodus einzuschalten. Wozu dann die ganze Mühe des Übens wo das Instrument doch viel besser ohne mich spielt?
Akustische Instrumente spielen seit über hundert Jahren auch von selbst, wenn man sie passend herstellt oder umbaut: Erst mechanisch von der Rolle, später natürlich auch elektronisch.

Bei sog. elektronische Musik spielt auch tatsächlich der Computer, hier arrangiert der Mensch nur sog. Patterns, spielen tut der Computer (maschinengenau). Instrumente sind in dieser Musikrichtung aber nicht Pianos, sondern üblicherweise Synthesizer und Drumcomputer verschiedener Art mit integriertem Patternsequencer.

Klassische Klaviermusik kann ein Computer nicht spielen, auch nach Vorlage des Urtextes nicht, weder auf einem Digi, noch auf einem akustischen Instrument. Genau deshalb gibt es von Pianisten eingespielte Pianorollen und MIDI-Dateien ("performed live") bspw. für das Disklavier. Diese kann man auf seinem Instrument natürlich abspielen ("Demo-Modus"), es ist aber nicht eigene Interpretation. Um genau die geht es doch aber letztlich.
 
Jetzt kapier ich gar nichts mehr. Dreiklang schreibt doch z.B., dass er einfach die Lautstärke einstellt, die er haben will. Was hat das dann noch mit der eigenen Formung von Tönen zu tun:denken:. Irgendwie bin ich zu blöd dafür, das zu verstehen:cry:.
Ist eigentlich nicht so schwierig. Am V gibt es wie bei jedem Digi einen Lautstärkeregler. Dieser verändert nicht den Klang des Digis, sondern nur die Lautstärke, in der man sein eigenes Spiel hört.

Genau wie der Lautstärkeregler an einer Stereoanlage, wenn man eine Klavieraufnahme abspielt. Es wird lauter oder leiser, wenn man dran dreht, aber der Klang der Aufnahme bleibt ja immer gleich.

Und: am Lautstärkeregler vom Digi wird während dem Spielen eines Stückes nicht herumgedreht. Man findet eine passende Stellung, und die bleibt dann immer gleich beim Spielen/Üben.

Daneben gibt's die von Fishi beschriebenen Möglichkeiten, das Instrument einzustellen. Von der grundsätzlichen Wahl eines Instruments (Klaviertypen, Flügeltypen) über die Wahl der verschiedenen Stimmungen bis hin zum Tunen und Verändern einzelner Saiten usw.

Trotzdem muß man sagen, daß der Klang des V (wie der Klang jedes Digis Stand heute) nicht vollkommen an den authentischen Klang eines mechanischen Instrumentes heranreicht. Spätestens wenn man viel Erfahrung hat mit mechanischen Instrumenten, bzw. weiß, worauf man beim Hören besonders achten muß, kann man die elektronischen Instrumente "entlarven".

Soweit sind wir Stand heute noch nicht, daß wirklich alle Details, Klangfärbungen, akustischen Reaktionen usw. mechanischer Instrumente durch Software und Prozessoren nachgebildet werden können.

Trotzdem ist das V ein hochgradig "lebendiges" Digi, d.h. man kann viele Klangfarben durch sein Spiel suchen und ausdrücken. Das liegt aber dann auch in den Fingern des Spielers, aus dem Instrument all das "herauszuholen", das drin ist, und das es kann.

Das ist ja bei den mechanischen Instrumenten auch nicht anders, wie mehrfach beschrieben wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem muß man sagen, daß der Klang des V (wie der Klang jedes Digis Stand heute) nicht vollkommen an den authentischen Klang eines mechanischen Instrumentes heranreicht. Spätestens wenn man viel Erfahrung hat mit mechanischen Instrumenten, bzw. weiß, worauf man besonders achten muß, kann man die elektronischen Instrumente "entlarven".

Trotzdem ist das V ein hochgradig "lebendiges" Digi, d.h. man kann viele Klangfarben durch sein Spiel suchen und ausdrücken. Das liegt aber dann auch in den Fingern des Spielers, aus dem Instrument all das "herauszuholen", das drin ist, und das es kann.

Ein guter Post, der es auf den Punkt bringt!
 
Da mag nun der eine oder andere verschnupft sein, wenn sein 10.000,- Flügel von J. "niedergemacht wird". Verstehen kann ich die Aufregung aber nicht.
Was bei der Diskussion vielleicht auch ein bisschen vergessen wird: wenn man z.B. nur Stücke mittleren Schwierigkeitsgrades spielt, dann braucht man auch nicht unbedingt ein absolut hochklassiges Instrument.

Solche Stücke klingen auch an einem Standard-Klavier, oder einem eher "schwachbrüstigen" Flügel, ganz nett bzw. gut genug.

Deswegen glaube ich auch unbesehen, daß viele Besitzer ihre mechanischen Instrumente lieben, und auch wenig oder gar nichts vermissen.

Nur recht wenige brauchen und nutzen die Dynamik etwa eines großen Steinway, oder eben des V-Pianos.
 
Zuletzt bearbeitet:
DA würde ich nun widersprechen! Das hat nichts mit dem pianistischen Können zu tun, sondern mit dem Hören und dem Willen zur Klanggestaltung! Ein höherwertiges Instrument (ob "echt" oder digital) bietet in allen Facetten mehr Möglichkeiten. Mehr Möglichkeiten bieten Raum zum "Erkunden" und verbessern somit "spielerisch" das Können.
 
@fisherman und @Dreiklang : Danke für eure Erläuterungen, jetzt habe ich es verstanden. Da ich ein konservativer Knochen bin wäre das aber nichts für mich;-).
 

Ein höherwertiges Instrument (ob "echt" oder digital) bietet in allen Facetten mehr Möglichkeiten. Mehr Möglichkeiten bieten Raum zum "Erkunden" und verbessern somit "spielerisch" das Können.
Das ist auch immer ein wichtiges Argument, zu einem möglichst guten Instrument zu raten. Aber es ist auch so, daß man ein exzellentes Instrument auch wirklich beherrschen muß, und dafür in aller Regel mehr Technik braucht. Ähnlich einem Ferrari: man fährt jedem anderen damit davon, aber wer mit Lenkung, Schaltung usw. nicht wirklich gut umgehen kann, knallt dabei alle ellenlang an die Leitplanke. Vereinfacht gesagt.

Oder würdest Du das anders sehen?
 
Ein gutes Instrument schadet doch nicht. Es tut niemandem weh. Es gibt jedem das was er verdient. Ähnlich ist es mit soliden Instrumenten... und selbst auf schlechten sollte man in der lage sein Musik zu machen. Wüsste nicht das sich andere Musiker so über ihre Instrumente aufregen. Pianisten scheinen da was besonderes zu sein. Was machen eigentlich Sänger, denen ihre Stimme missfällt? Manchmal glaub ich auch das dieses Perfektionsstreben am instrument son Amateurding ist...

Lg lustknabe
 
In meiner Schule gibt es ein V-Piano. Ich übe manchmal darauf, wenn kein Flügelraum frei ist. Die hier teilweise geäußerte Begeisterung für das Ding kann ich aber nicht nachvollziehen. Die Klaviatur fühlt sich irgendwie "billig" an; jedenfalls ist sie deutlich schlechter als beim Kawai MP10, das im selben Raum steht. Der Klang gefällt mir bei beiden Instrumenten nicht, deshalb nehme ich im Zweifelsfall immer das MP10.

Aber eigentlich stehe ich fast jeden Morgen um 5:30 Uhr auf*, damit ich vor Schulbeginn 2 Stunden auf einem echten Flügel üben kann. Die Übe-Flügel hier sind zwar auch nichts Besonderes - meist kleine, nur halbwegs gepflegte Kawai - aber trotzdem kann man auf denen Klavier üben. Auf einem Digi kann man nur Digi üben. Für manche Sachen (erstes Textstudium, Fingersatz, technische Übungen) ist das ein durchaus brauchbarer Kompromiss. Aber sobald es darauf ankommt, am Klang zu arbeiten, hört der Spaß schnell auf. Ich jedenfalls kann diese Dinger dann nicht mehr ertragen und nehme lieber einen Flügel, selbst wenn der nur mittelmäßig ist.

Wenn ich mir selber mal ein Digi anschaffen müsste, würde ich definitiv kein V-Piano nehmen, sondern das MP10 oder was vergleichbares. Allein wegen der Klaviatur, die einem echten Instrument erheblich näher kommt.

LG, Mick

* Das muss man sich mal vorstellen!
 
Ich bin zwar nicht gefragt worden, möchte aber doch was dazu sagen.

Das ist ein sehr komplexes Gebiet. Ich unterrichte auch Klavier und da werde ich oft mit Eltern konfrontiert, die denken, dass für ein Kind (resp. Anfänger) dss schlechteste (digital oder analog) Klavier genügt, um herauszufinden, ob es ihm mit der Musik "ernst" ist. Dabei gerade die Kinder / Anfänger sollten zumindest mit einem SAUBER GESTIMMTEN und vom Anschlag her ABSOLUT GLEICHMÄßIGEN Instrument üben. Bevor ich also jemandem rate, ein echtes KLAVIER zu kaufen, rate ich lieber zu einem höchstwärtigen Digitalklavier mit Holzklaviatur. Das erfüllt diese beiden Kriterien - saubere Stimmung und perfekt gleichmäßige Klaviatur mit dem gleichen Gewicht, wie ein Flügel.

Auch ist am Anfang wichtig, dass mit Kopfhörer geübt werden kann. In unserer Gesellschaft (ich kann hier für Österreich der letzten 30 Jahre sprechen) hat Null Toleranz mit Musik üben! :cry:

Außerdem gerade bei nicht so jungen Anfängern ist es so, dass sie sich sehr überwinden müssen, für andere hörbar zu spielen.

Ich rate daher meistens zu der KAWAI CA-Serie. Die sind zumindest - eben wegen der hochwertigen Klaviatur und im Falle des Spitzenmodells auch des Soundboards - halbwegs wertbeständig.

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Hallo, Mick!

Alle Achtung!

Als ich 10 war bin ich im Sommerurlaub jeden Tag 3 Kilometer zu Fuß gegangen, um an einen Flügel in einem Restaurant zu kommen. Das kenne ich gut! :-)

Wie übst du auf dem V-Piano? Mit Kopfhörer? Welches Instrument / Preset verwendest du dabei? Hast du da was angepasst?

Was die Klaviatur angeht, fühlte ich gerade wie du. Nur Holzklaviatur war für mich vorstellbar.

Ich habe viel und gerne mit dem KAWAI geübt.Als jedoch das V-Piano angetestet habe, war der Klang des KAWAI plötzlich um Klassen schlechter.

Die Klaviatur habe ich zuerst auch zu leicht gefunden, deshalb hatte ich ursprünglich den Plan, den KAWAI als Spiel- und Ausgabegerät und das V-Piano als "Tongenerator" zu verwenden. Es tat mir Leid, den PRÄZISER war die Klaviatur des Roland. Aber wenn sie zu leicht ist..

Nun kam der Klavierbauer, um meinen Blüthner herzurichten - und maß das Ab- und Aufspielgewicht aus. Da schau her - die V-Piano-Klaviatur war von dem drei das ähnlichste der einem echten Flügel!

Und so übe ich seither nur mehr darauf (mit Mittlere Anschlagstärke + 5). Sogar am KAWAI in Leverkusen schwomm ich keineswegs - wenn ich keine Angst gehabt hätte, hätte ich absolut perfekt gespielt. Die Klaviatur hat mich nicht in die Knie gezwungen.

Ich habe also für mich entschieden, dass ich von dem drei nur mehr ausschließlich auf dem V-Piano spielen werde.

Übrigens: eine coole Schule, wo V-Piano und KAWAI MP 10 neben Flügel num Üben zur Verfügung stehen! ;-)

Das wirkliche volle Klangpotenzial im V-Piano kommt nur mit 4, auf dem Raum optimal eingestellten, linearen Lautsprechern zur Gehäusemodellierung zur Geltung. Und mit dem entsprechemden Flügel - Preset, eingestellt nach persönlichem Geschmack. Vorher sollte man nicht aufgeben ;-)

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Hallo Jenö,

auf den Digis in der Schule kann ich nur mit Kopfhörer üben; in dem Raum gibt es mehrere Digis und auch noch ein paar Keyboards. Man ist da eigentlich nie alleine.

Auf dem V-Piano habe ich bisher nur wenige Male geübt. Wie die Presets genau heißen, habe ich mir nicht gemerkt. Eines war irgendwas mit "Vintage", das andere irgendwas mit "Concert". Aber ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht so sehr. Ich habe definitiv keine Lust, damit groß zu experimentieren. Wenn ich schon auf einem Digi üben muss, ziehe ich das MP10 vor.

Wie gesagt, ich kann unter der Woche morgens und abends fast immer auf richtigen Flügeln üben, am Wochenende bei meinen (Proforma)-Gasteltern auf einem älteren, aber sehr schönen Steinway D. Für mich ist der Digi-Kram wirklich nur ein Notbehelf und das wird wohl auch immer so bleiben.

LG, Mick
 
Wenn ich einen Steinway D hätte, würde ich mit "irgendeinem Digi" auch nicht experimentieren wollen... Solche Gasteltern möchte asicher jeder! :-)

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Leider wohnen die Gasteltern ziemlich weit außerhalb (über 1 Stunde mit dem Bus). Dafür gibt's dort aber immer super Essen - anschließend überlebt man wieder eine Woche in der Schulkantine. :-D

LG, Mick
 
Was spielst denn du für Musik auf dem Steinway D?

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 

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