COVID-19 und Klavierunterricht

Wer derzeit von "Wahrheiten" redet, ist eo ipso suspekt. :013::014: Die einzige "Wahrheit" ist, dass niemand gesichertes Wissen hat. Wer das wissenschaftliche "Sich-empor-Irren" bereits als


bezeichnet, darf sich gern esoterischen Sekten anschließen, die autoberuhigende "Wahrheiten" verkaufen.

Ich fühle mich in meinem skeptischen Menschenbild bestätigt, wenn ich so hanebüchenen Unfug zur Kenntnis nehmen muss. Im 21. Jh. würde man eigentlich etwas Anderes erwarten, wo doch mittlerweile sooo viele Einser-Abiture im Umlauf sind. :021:

Eins steht jetzt schon fest: Eine Herdenimmunität gegen *Selbstzensur* gibt es noch nicht.

Was die Herdenimmunität angeht, kenne ich mich damit nicht aus und muss mich auf die Berichte und Interviews verlassen, die geschrieben und gegeben werden. Und da wurde von Fachleuten mehrfach gesagt, dass bei etwa 70% Prozent Durchseuchung der Bevölkerung, die unvermeidlich ist, die restlichen eigentlich ungeschützten 30% auch geschützt sind. Ich bin kein Mediziner, aber so haben es viele Mediziner, Virologen etc. geschrieben und gesagt.

Herden"immunität" ist natürlich ein Euphemismus, aber einer, der die Sache trotzdem ganz gut trifft. Stellt Euch das Immunsystem in jedem individuellen Organismus vor wie eine Firmenbelegschaft aus Spezialisten. Wenn die Firma mit einem speziellen Problem konfrontiert wird, bemüht sie sich, eine entsprechende Fachkraft auszubilden oder extern hinzuzuziehen. Die Anwerbung "extern" (von Außen) entspricht in dieser Metapher der Impfung. Die externe Fachkraft kommt von außen und beginnt sofort, die interne Belegschaft fortzubilden. Wenn es keine externen Fachkräfte gibt, fängt die eigene Belegschaft an, sich mit dem neuen Problem auseinanderzusetzen. Das geht nicht ganz so schnell (die müssen sich halt einarbeiten, da rauchen die Köpfchen [= Fieber]), zeitigt aber ein ähnliches Resultat: Die Firma (= der Organismus) kennt das Problem und kann es bewältigen, oft für längere Zeit, bis die Problemlösung wieder in Vergessenheit gerät.

Übertragen auf Krankheitserreger bedeutet dies: Der Organismus bildet ohne unser Zutun Antikörper aus gegen alles, was er als potenziell schädlich wahrnimmt. Zur Bildung der Antikörper muss er zuvor über ein funktionierendes Immunsystem verfügen (= weder immunsupprimiert sein noch anderweitig geschwächt) und mit dem Antigen konfrontiert werden. Diesen Effekt nutzt man bei den Impfungen aus. Wenn es zu spät dafür ist (oder der Organismus aus o.g. Gründen nicht für eigene Abwehr sorgen kann), können Antikörper aus dem Blut derjenigen extrahiert werden, die die Erkrankung bereits erfolgreich niedergerungen haben (Antiserum).

Herden"Immunität" bedeutet, dass möglichst viele Individuen aus einer Population bereits mit dem Erreger in Kontakt kamen und ihr Immunsystem sozusagen vorgewarnt ist. "Ach ja, das ist wieder Influenza – das Werkzeug haben wir doch noch vom letzten Mal." Die Helferzelle schleppt das Werkzeug an, der Vorarbeiter mault: "Mist, passt nicht ganz!" aber mit einem nicht ganz passenden Werkzeug kommt er immer noch besser zurecht als ganz ohne. Die Erkrankung kommt nicht oder nicht so virulent zum Ausbruch, weil das Immunsystem damit besser fertig wird. Die infizierte Person ist weniger lange und weniger stark erkrankt und kann daher auch weniger Personen anstecken.

Trotzdem streut sie Erreger aus. Der Infektionsdruck ist aber insgesamt geringer. Das Gegenüber bekommt (vereinfachtes Beispiel) nur 10 Viren ab und keine 100. Mit zehn Viren wird auch ein nicht spezifisch vorbereitetes Immunsystem fertig. Aber nicht mit 100. Vor 100 kapituliert es, und der Organismus wird krank, während die Belegschaft sich eilig das Knowhow aneignet, um die Eindringlinge zu bekämpfen.

Wenn ein Erreger in einer Population endemisch vorliegt oder eine Population gut durchgeimpft ist, erkranken zwar langfristig immer wieder Personen, aber sie haben (in der Regel) eine bessere Chance, mit dem "schon bekannten" Erreger fertig zu werden als wenn Millionen von Immunsystemen kalt erwischt werden von einem bis dato vollkommen unbekannten Erreger.
 
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Arbeite schon dritten Tag mit Skype und WhatsApp. Teilweise ist WhatsApp sogar besser.... werde noch FaceTime ausprobieren. In diesen Zeiten muss man, natürlich, alles runterschrauben, was Klang und Klangqualität betrifft. Aber man kann auf Technik und Vom Blatt lesen umsteigen. Das werden wir jetzt gerade tun. Auch intensiv Noten lernen. Fast alle meiner Schüler machen mit und sind froh, dass es meinerseits weiter geht. Anders wäre für mich auch fatal.... muss auf die Straße... Haus ist noch längst nicht abbezahlt. Natürlich, habe ich auch Verluste... aber 2-3 Monaten kann es so bleiben. Ich habe festgestellt, dass die Kinder wacher, aufmerksamer, konzentrierter sind! Man kann sich auf Details konzentrieren. Ich kann jetzt sehen, wie sie zu Hause sitzen und üben und kann direkt korrigieren.
liebe sorell,
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll zu suchen...
ich frage mich, welches equipment wir zu hause benötigen, um möglichst eine perfekte online stunde (skype o.ä.) hinzubekommen. unser klavierlehrer ist sehr bemüht, er ist mit skype und co im moment noch nicht zufrieden... und wir senden kleine videos per whatsapp. allerdings ist das für die kinder schwierig, aufgenommen zu werden ist etwas anderes als klavierstunde. mein großer hat regelrecht angst vor der aufnahme!
ist es das mikro? müssen wir ein extra mikro aufstellen? oder eine extra kamera?

es gibt doch musiklehrer, die so einen unterricht schon vor corona kommerziell angeboten haben.

ich freue mich auf jede nachricht
 
vielen dank!
das sind die basics, keine frage. aber ich gehe davon aus, dass für klavier das normale, im gerät integrierte mikrofon die qualität des übertragenen tons maßgeblich beeinflusst. denn die meisten, die bisher klavierunterricht per skype probiert haben , fanden den ton furchtbar...

also konkret: welche hardware (mikro, kamera, ...) benötige ich als schüler für exzellente übertragung per skype?

danke
 
hallo marlene, ich spreche von der schülerseite. ich will, dass das klavierspiel meiner söhne bestmöglich an den klavierlehrer übertragen wird.
ich werde ein labtop benutzen mit externem mikrofon. ABER: was muss das für ein mikrofon sein? skype und co sind für sprache ausgelegt. die spur wird enorm komprimiert, so dass ein möglichst kleines datenpaket resultiert. das ist sicher der grund, warum klavier über skype grässlich klingt, die „hälfte“ wird weggeschnitten!

ich bin sicher, dass es entsprechende hardware gibt, die eine gute übertragung ermöglicht. und ich wäre seeeehr dankbar für „sachdienliche hinweise“
 
Das sehe ich anders. Angststörungen sind wirklich ein Hindernis, blockieren und machen unfrei. Angst gehört aber zur Gefühlspalette der Menschen wie auch Freude usw. Angst schützt. Mit dem schlimmsten zu rechnen, bewahrt manch einen vor Enttäuschungen und schafft Erleichterung, wenn es doch nicht so schlimm kommt. Wohlgemerkt: Es gibt einen großen Unterschied zu Angststörungen und zu Panik oder Hysterie.

Und ich finde, gerade in dieser schweren Zeit darf man Angst haben und das auch aussprechen. Alles andere wirkt lächerlich, wie das „Pfeifen im Walde“. Es wurde in den vergangenen Wochen genug beschwichtigt und verharmlost.

Ich bin wirklich erschrocken darüber, dass du hier anderen ihre Emotionen vorzuschreiben versuchst.
 
.......etwas ab Minute 10:00 geht es um die technischen Vorraussetzungen
 

Was für ein ahnungsloser Quatsch.

"Schlechtere Webcam verbraucht mehr Bandbreite, daher solltest Du eine möglichst gute Webcam haben."

"Es sollte ein Highend-Mikrofon sein, das es ab 250 Euro gibt."

Facepalm.

Ab in die Mülltonne mit dem Video, sorry.

Schlechtere Webcam gibt lediglich schlechteres Bild und potentiell (nämlich einfach dann, wenn die Videoauflösung niedriger ist) eher geringere Bandbreite. WAS aber Bandbreite frisst, ist vor allem ineffizienter Video-Codec der Software - da sollte man natürlich gucken, dass von der verwendeten Software ein guter, moderner unterstützt wird, und die Webcam sollte den natürlich ebenfalls unterstützen.

Für diese Zwecke hier reichen auch erheblich günstigere Mikrofone. Am wichtigsten ist die von ihm ja auch erwähnte richtige Einpegelung, so dass es keine Übersteuerung gibt.
 
ok, das ist ein anfang! danke!
wobei natürlich die empfehlung im video, ein „high end mikrofon“ zu verwenden, einen breiten interpretationsspielraum lässt. die erforderlichen technischen eigenschaften eines mikrofons wären interessant.
wir kommen der sache auf jeden fall näher!
☀️
 
Juchhu, der Tipp von Thorsten Eil war super, den Laptop mit externen Boxen zu verbinden (könnte man auch selber drauf kommen :009:)! Ich habe das gerade über Bluetooth gemacht und kann nun Videos etc. über die Soundbar abspielen. Ich hoffe, dass das auch über Skype geht! Das lässt auf jeden Fall hoffen!

Liebe @calliope, wenn du eine Webcam mit einem ganz guten Mikro hast, kannst du auch darüber Aufnahmen machen und per mail schicken. Ansonsten müsstest du ein USB-Mikro kaufen, dass du in den Laptop stecken kannst, z.B. das Rode NT-USB, bei Thomann aber erst in ein bis zwei Wochen lieferbar. Das gibt es aber auch in Mini-Ausführung, sofort lieferbar. Oder das Shure Motiv MV 88, mit dem Handy kombinierbar.

Wenn das alles nicht ginge, ginge es notfalls auch über Whatsapp. Die Qualität ist jedenfalls bei mir besser als über Skype.

Ich habe übrigens ganz und gar nicht den Eindruck, dass hier im Faden große Angst beschrieben oder gezeigt wird. Im Gegenteil werden doch sehr kreative Lösungen gefunden, mit der Situation umzugehen und in anderer Form als bisher Instrumentalunterricht anzubieten. Den Austausch darüber empfinde ich als sehr produktiv und bereichernd!

Liebe Grüße

chiarina
 
liebe chiarina,

aufnahmen machen wir mit dem iphone und senden sie per whatsapp an den lehrer. ABER: aufgenommen zu werden kostet meine kinder sehr viel überwindung (verständlicherweise!). ich will ihnen die möglichkeit bieten, dass sie online mit ihrem lehrer kontakt haben. im wahrsten sinn bekommen sie dann online feedback. und ihre verspieler (die ja im unterricht auch immer vorkommen!!) sind nicht als video festgehalten.
also, ich suche keine offline lösungen.

ich suche explizit eine genaue empfehlung für die erforderliche ausstattung für excellente qualität beim online (skype...) unterricht.

liebe grüße ☀️
 
ich suche explizit eine genaue empfehlung für die erforderliche ausstattung für excellente qualität beim online (skype...) unterricht.

Liebe calliope,

meiner Meinung nach müssten die oben genannten USB- Mikrofone, die man in Laptop oder Handy steckt, für eine verbesserte Klangqualität auch bei Skype sorgen. Sie ersetzen ja das schlechte Mikro des Laptops oder Handys. Ich habe aber selber keine solche Mikros - kennt sich jemand damit besser aus, vielleicht @hasenbein?

Liebe Grüße

chiarina
 
Viele hier haben ein Zoom. Ich meine, das kann man auch einfach als Mikro einsetzen. Und was für Aufnahme auf Soundcloud gut ist, sollte wohl auch für den online-Unterricht reichen.

Bei der Software: Ist es so, das Skype die Bandbreite begrenzt? Welche Video-Chat-Software wäre denn geeigneter?
 
Ich kann mit meinem ganz normalen, 4 Jahre alten Smartphone Aufnahmen mit völlig ausreichender Klangqualität erstellen, z.B. um Beispielaufnahmen an Schüler zu senden.
An der Mikro-Qualität von Smartphones oder Laptop liegt es nicht, wenn der Sound tatsächlich nicht nur suboptimal, sondern unbrauchbar ist, sondern 1) an falscher Einpegelung (die bedeutet, dass evtl. erstmal die Sprache sehr leise ist, so dass man evtl. zum Sprechen näher ans Mikro muss), 2) daran, dass im Video-Chatprogramm Optimierungsalgorithmen aktiviert sind (automatische Lautstärkeanpassung, Störgeräuschentfernung etc.), die man erstmal über die Einstellungen deaktivieren muss. Solche Einstellungsmöglichkeiten gibt es jedoch nur in den Desktop-Versionen der Programme, nicht in den Mobil-Apps.
 

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