Barratt
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Wer derzeit von "Wahrheiten" redet, ist eo ipso suspekt. Die einzige "Wahrheit" ist, dass niemand gesichertes Wissen hat. Wer das wissenschaftliche "Sich-empor-Irren" bereits als
bezeichnet, darf sich gern esoterischen Sekten anschließen, die autoberuhigende "Wahrheiten" verkaufen.
Ich fühle mich in meinem skeptischen Menschenbild bestätigt, wenn ich so hanebüchenen Unfug zur Kenntnis nehmen muss. Im 21. Jh. würde man eigentlich etwas Anderes erwarten, wo doch mittlerweile sooo viele Einser-Abiture im Umlauf sind.
Eins steht jetzt schon fest: Eine Herdenimmunität gegen *Selbstzensur* gibt es noch nicht.
Herden"immunität" ist natürlich ein Euphemismus, aber einer, der die Sache trotzdem ganz gut trifft. Stellt Euch das Immunsystem in jedem individuellen Organismus vor wie eine Firmenbelegschaft aus Spezialisten. Wenn die Firma mit einem speziellen Problem konfrontiert wird, bemüht sie sich, eine entsprechende Fachkraft auszubilden oder extern hinzuzuziehen. Die Anwerbung "extern" (von Außen) entspricht in dieser Metapher der Impfung. Die externe Fachkraft kommt von außen und beginnt sofort, die interne Belegschaft fortzubilden. Wenn es keine externen Fachkräfte gibt, fängt die eigene Belegschaft an, sich mit dem neuen Problem auseinanderzusetzen. Das geht nicht ganz so schnell (die müssen sich halt einarbeiten, da rauchen die Köpfchen [= Fieber]), zeitigt aber ein ähnliches Resultat: Die Firma (= der Organismus) kennt das Problem und kann es bewältigen, oft für längere Zeit, bis die Problemlösung wieder in Vergessenheit gerät.
Übertragen auf Krankheitserreger bedeutet dies: Der Organismus bildet ohne unser Zutun Antikörper aus gegen alles, was er als potenziell schädlich wahrnimmt. Zur Bildung der Antikörper muss er zuvor über ein funktionierendes Immunsystem verfügen (= weder immunsupprimiert sein noch anderweitig geschwächt) und mit dem Antigen konfrontiert werden. Diesen Effekt nutzt man bei den Impfungen aus. Wenn es zu spät dafür ist (oder der Organismus aus o.g. Gründen nicht für eigene Abwehr sorgen kann), können Antikörper aus dem Blut derjenigen extrahiert werden, die die Erkrankung bereits erfolgreich niedergerungen haben (Antiserum).
Herden"Immunität" bedeutet, dass möglichst viele Individuen aus einer Population bereits mit dem Erreger in Kontakt kamen und ihr Immunsystem sozusagen vorgewarnt ist. "Ach ja, das ist wieder Influenza – das Werkzeug haben wir doch noch vom letzten Mal." Die Helferzelle schleppt das Werkzeug an, der Vorarbeiter mault: "Mist, passt nicht ganz!" aber mit einem nicht ganz passenden Werkzeug kommt er immer noch besser zurecht als ganz ohne. Die Erkrankung kommt nicht oder nicht so virulent zum Ausbruch, weil das Immunsystem damit besser fertig wird. Die infizierte Person ist weniger lange und weniger stark erkrankt und kann daher auch weniger Personen anstecken.
Trotzdem streut sie Erreger aus. Der Infektionsdruck ist aber insgesamt geringer. Das Gegenüber bekommt (vereinfachtes Beispiel) nur 10 Viren ab und keine 100. Mit zehn Viren wird auch ein nicht spezifisch vorbereitetes Immunsystem fertig. Aber nicht mit 100. Vor 100 kapituliert es, und der Organismus wird krank, während die Belegschaft sich eilig das Knowhow aneignet, um die Eindringlinge zu bekämpfen.
Wenn ein Erreger in einer Population endemisch vorliegt oder eine Population gut durchgeimpft ist, erkranken zwar langfristig immer wieder Personen, aber sie haben (in der Regel) eine bessere Chance, mit dem "schon bekannten" Erreger fertig zu werden als wenn Millionen von Immunsystemen kalt erwischt werden von einem bis dato vollkommen unbekannten Erreger.
eine Angstmache
bezeichnet, darf sich gern esoterischen Sekten anschließen, die autoberuhigende "Wahrheiten" verkaufen.
Ich fühle mich in meinem skeptischen Menschenbild bestätigt, wenn ich so hanebüchenen Unfug zur Kenntnis nehmen muss. Im 21. Jh. würde man eigentlich etwas Anderes erwarten, wo doch mittlerweile sooo viele Einser-Abiture im Umlauf sind.
Eins steht jetzt schon fest: Eine Herdenimmunität gegen *Selbstzensur* gibt es noch nicht.
Was die Herdenimmunität angeht, kenne ich mich damit nicht aus und muss mich auf die Berichte und Interviews verlassen, die geschrieben und gegeben werden. Und da wurde von Fachleuten mehrfach gesagt, dass bei etwa 70% Prozent Durchseuchung der Bevölkerung, die unvermeidlich ist, die restlichen eigentlich ungeschützten 30% auch geschützt sind. Ich bin kein Mediziner, aber so haben es viele Mediziner, Virologen etc. geschrieben und gesagt.
Herden"immunität" ist natürlich ein Euphemismus, aber einer, der die Sache trotzdem ganz gut trifft. Stellt Euch das Immunsystem in jedem individuellen Organismus vor wie eine Firmenbelegschaft aus Spezialisten. Wenn die Firma mit einem speziellen Problem konfrontiert wird, bemüht sie sich, eine entsprechende Fachkraft auszubilden oder extern hinzuzuziehen. Die Anwerbung "extern" (von Außen) entspricht in dieser Metapher der Impfung. Die externe Fachkraft kommt von außen und beginnt sofort, die interne Belegschaft fortzubilden. Wenn es keine externen Fachkräfte gibt, fängt die eigene Belegschaft an, sich mit dem neuen Problem auseinanderzusetzen. Das geht nicht ganz so schnell (die müssen sich halt einarbeiten, da rauchen die Köpfchen [= Fieber]), zeitigt aber ein ähnliches Resultat: Die Firma (= der Organismus) kennt das Problem und kann es bewältigen, oft für längere Zeit, bis die Problemlösung wieder in Vergessenheit gerät.
Übertragen auf Krankheitserreger bedeutet dies: Der Organismus bildet ohne unser Zutun Antikörper aus gegen alles, was er als potenziell schädlich wahrnimmt. Zur Bildung der Antikörper muss er zuvor über ein funktionierendes Immunsystem verfügen (= weder immunsupprimiert sein noch anderweitig geschwächt) und mit dem Antigen konfrontiert werden. Diesen Effekt nutzt man bei den Impfungen aus. Wenn es zu spät dafür ist (oder der Organismus aus o.g. Gründen nicht für eigene Abwehr sorgen kann), können Antikörper aus dem Blut derjenigen extrahiert werden, die die Erkrankung bereits erfolgreich niedergerungen haben (Antiserum).
Herden"Immunität" bedeutet, dass möglichst viele Individuen aus einer Population bereits mit dem Erreger in Kontakt kamen und ihr Immunsystem sozusagen vorgewarnt ist. "Ach ja, das ist wieder Influenza – das Werkzeug haben wir doch noch vom letzten Mal." Die Helferzelle schleppt das Werkzeug an, der Vorarbeiter mault: "Mist, passt nicht ganz!" aber mit einem nicht ganz passenden Werkzeug kommt er immer noch besser zurecht als ganz ohne. Die Erkrankung kommt nicht oder nicht so virulent zum Ausbruch, weil das Immunsystem damit besser fertig wird. Die infizierte Person ist weniger lange und weniger stark erkrankt und kann daher auch weniger Personen anstecken.
Trotzdem streut sie Erreger aus. Der Infektionsdruck ist aber insgesamt geringer. Das Gegenüber bekommt (vereinfachtes Beispiel) nur 10 Viren ab und keine 100. Mit zehn Viren wird auch ein nicht spezifisch vorbereitetes Immunsystem fertig. Aber nicht mit 100. Vor 100 kapituliert es, und der Organismus wird krank, während die Belegschaft sich eilig das Knowhow aneignet, um die Eindringlinge zu bekämpfen.
Wenn ein Erreger in einer Population endemisch vorliegt oder eine Population gut durchgeimpft ist, erkranken zwar langfristig immer wieder Personen, aber sie haben (in der Regel) eine bessere Chance, mit dem "schon bekannten" Erreger fertig zu werden als wenn Millionen von Immunsystemen kalt erwischt werden von einem bis dato vollkommen unbekannten Erreger.
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