hoffentlich bleibt es so!
... der "dezente Hinweis" wurde soeben platziert und man hat mir schon mal verraten, dass in vorauseilendem Gehorsam eine genau zum Klavier passende Bank in Auftrag gegeben wurde. Den EK dieser Bank verrate ich lieber nicht... (Gekauft hätte ich die bei allem Sinn für Schönheit nie...)
Also das gefällt mir schon, wie man da als Kunde gestreichelt wird :D
Bis jetzt ist der Stil tiptop! :floet:
Nun, mich freut es, wenn man bei SHM freundlich zu den Kunden ist. Doch auch hier rate ich zur Vorsicht. Schließlich ist der Verkauf von hochpreisigen Klavieren kein Allerweltsgeschäft und die Marktentwicklung ist nicht gerade rosig.
Pro Jahr werden rund 3600 Instrumente produziert (3000 Flügel und 600 Klaviere). Und es gibt weltweit 70 Händler. Macht pro Händler gut 50 Instrumente pro Jahr. Pro Woche wird also gerade mal 1 Instrument verkauft.
Auf der anderen Seite hat man z. B. in München ein eigenes Haus mit geschätzen 1000 qm Verkaufsfläche. Und dort arbeiten 1 GF + 1 Sekretärin + 2 Verkäufer (mindestens) Macht 4 Leute, die gut und gerne mindesten 250000 Euro pro Jahr kosten dürften (ich rechne mal ganz nüchtern wirtschaftlich). Und mit 10 Euro pro qm Miete kommt man auf 120000 Euro Miete pro Jahr, was insgesamt schlappe 370000 Euronen macht, ohne dass ein Klavier verkauft wurde. Pro Klavier stecken also rund 7400 Euro an Fixkosten.
Gut, man verkauft auch noch Bosten etc. was die Kosten vielleicht halbiert. Trotzdem, 3700 Euro pro Instrument sind roundabout 10% der Kaufpreises.
Kurzum: auch bei Steinway-Händerln gibt es einen Druck, verkaufen zu MÜSSEN.
Bei 1 Klavier pro Woche kann man schon jedesmal ne Pulle Sekt aufmachen, wenn wieder einer gekauft hat.
Insofern müssen die sich natürlich um die Kunden kümmern, andererseits ist jeder Instrument ein ordnentlicher Brocken und sichert ggf. einer Person für einen Monat die Arbeitstelle.
Daher würde ich auch ein Haus wie SHM nicht als Almosengeber betrachten, sondern als ganz normalen Geschäftsgepflogenheiten - auch wenn wir uns da etwas anderes wünschen und hoffen, dass es so kommt.
Und du siehst: Wenn sie jetzt schon dabei sind, eine Klaviersitz mit dazuzustellen, wissen sie, wie man einen Kunden zum Käufer macht.
Ist ja auch in Ordnung, wollte nur mal die Gesamtrechnung, die natürlich eine "Bierdeckelrechnung" ist, aufmachen.
Und noch etwas: Wir sehen, dass jeder Internethändler natürlich deutlich günstiger sein kann, da er die Waren nur umschlägt, nicht stimmt, beheizt, befeuchtet etc. Dann ist klar, dass hier viel günstiger Preise entstehen können. Nur: wie unser Beispiel zeigt, kauf man ein Klavier nicht von der Stange sondern tastet sich mit Herz und Ohren heran.