Bitte Kaufberatung Klavier/Flügel

Ganz großen Dank an alle;

Ihr habt Euch richtig ins Zeug gelegt und mir vieles vermittelt, was mich weitergebracht, bzw. bestätigt hat. Danke auch für die ausgesprochene Ernsthaftigkeit der "Diskussion"!

Ich bin jetzt gerade vom 3. Anspielen mit Tochter und KL zurück - und wenn jetzt keine "Bombe hochgeht", ist die Entscheidung gefallen. Vorneweg - für alle, die das nicht mitbekommen haben (habe ichs vergessen?): Bei beiden Instrumenten handelt es sich um sehr wenig bespielte Gebrauchtklaviere.

Also: Das Grotrian fällt flach. Wir waren über die perfekte Spielbarkeit so entzückt, dass uns der harte, spitze Diskant gar nicht aufgefallen ist. Sicherlich hat auch die unpräzise Spielweise von uns Laien dazu beigetragen, dies zu "verwischen". Beim präzisen, kraftvollen Spiel der KL hats schon fast in den Ohren geschmerzt. Und weil wir zuhause nun mal keine schweren Samtvorhänge haben sondern viele glatte Flächen, weiß ich, dass sich das Poblem dann nochmals verschärfen würde (Danke auch an henry_c für den Hinweis zur Aufstellungs- und "Familienquäl"-Problematik / Digi ist vorhanden, seit auch Papa nachts spielt :cool:).

Meine Tochter hat sich in Ihr Zimmer verkrochen und heult sich die Augen aus ("Diehieser Flühügel waaaar fühür MICH behestimmt..."). Jetzt heißt es, hart bleiben. Schwierig für einen weichherzigen Papa... :rolleyes:

Bleibt das Steinway.

Obwohl sie genau wie ich eine "Nur-in-Schwarz"-Verfechterin ist, ist meiner KL beim Anblick bereits die Luft weggeblieben. Soviel zur eigentlichen berechtigten "Braun/Holz ist pfui"-Anmerkung. Ich denke, dass Sunny mit seinem letzten Beitrag recht hat, wenn er anmerkt, dies gelte weniger für die Crown Jewel-Serie.

Tja, und dann habe ich das Steinway zum ersten Mal unter den Händen einer Könnerin erlebt. Da blieb dann mir die Luft weg. Glasklar, strahlend im Diskant, aber ohne jede Schärfe - die Bässe weich stehend. Wie bei einem perfekt gespielten Kontrabass, nicht so rollend und grollend wie oftmals bei Flügeln.

"Unglaublich"... hat die KL gemurmelt. Da habe ich die Klappe (die vom Klavier!) aufgemacht und unsere sehr zurückhaltende KL hat sich zu "Wahnsinn!" gesteigert :D.
Weil ein Vergleich mit anderen Klavieren (auch den anderen Steinways) völliger Schwachsinn gewesen wäre, haben wir dann den eigentlich unsinnigen Vergleich mit (fast) allen Flügeln angestellt. Und auch wenn Ihr alle mich jetzt für meschugge haltet - einzig den 96er Fazioli fand ich besser...

Langer Rede kurzer Sinn - Klaviermacher hat es prophetisch erkannt (Applaus!!!): Dieses Klavier ist ein "Wunschkonzert" - bei dem alles stimmt. Laut meiner KL ein absolutes Ausnahme-Instrument, bei dem ich überhaupt nichts falsch machen kann. Und ich bin ein wenig auf mich stolz, dass ich Anfänger das gehört & gefühlt habe. Aber wahrscheinlich ist das Klavier so besonders, dass selbst ein Tauber mit Krückstock das bemerkt hätte :rolleyes:

So, nun bitte (noch) nicht gratulieren. Es stehen noch die Preisverhandlungen an. Ich habe aber nicht vor, groß zu feilschen. Der Händler muss auch zufrieden sein und von was leben. Ich denke, ich verlange einfach, dass er unser U1 zu dem Preis zurücknimmt, den ich lt. Gutachten bei Privatverkauf erzielen kann. Dann läuft das U1 bei ihm als Nullsummenspiel durch und beim Steinway kann er den vollen Gewinn kassieren. Ich hab dafür keinen Ärger mit freche Kaufinteressenten, ungeeigneten Abholern und das Klavierspiel meiner Tochter hat dann in den letzten 5,6 Jahren gerade mal 100,- Euro p.a. gekostet.

Was meint Ihr zu dem Deal? Ist das fair? Oder blöd? Oder gar frech?

Vielleicht kriege ich dazu noch ein Feedback von dem einen oder anderen?

Herzlich Grüsse & Dank von einem glücklichen fishermann, aber einem gaaaaanz traurigen und mitleidenden Papa.
 
ok

Gebe ich Dir grundsätzlich absolut recht, aber bei einem Steinway Crown Jewel sieht das etwas anderst aus.

Aber das soll hier nicht das Thema sein!

Ich muss zugeben, dass ich das besondere Steinway-Modell nicht kenne. Persönlich habe ich lange Zeit für Nußbaum geschwärmt, damals kostete ein neuer Steinway 35000 DM!!!
Steinway, aber auch Steingraeber machen sensationelle Arbeiten im Gehäusebereich. Edelste Furniere etc.

Doch die Mehrheit kauft wohl "schwarz, hochglanz". Insofern dürfte ein schwarzes Modell immer liquider als ein auch noch so wunderschönes Modell in einer anderen Ausführung sein.
 
Herzlichen Glückwunsch

Na, herzlichen Glückwunsch!

Was ich noch vergessen hatte: Falls das Klavier mal für die Tochter sein sollte, die vielleicht mal auszieht und nicht gleich viel Platz hat: Da ist das Klavier dann eben auch etwas praktischer.

Bitte auch meine Anmerkungen zum "Holz" nicht als Kritik oder Geschmacklosigkeit zu verstehen. Es war lediglich eine Überlegung zur Frage, welches Design im Falle eine Falles (Geldnot) evtl. leichter weiterverkauft werden könnte.

Zur Preisverhandlung: Das bleibt jedem selbst überlassen. Wenn der Verkäufer natürlich schon euren Lobgesang auf das "einzigartige" Klavier gehört hat, wird es mit dem Verhandeln schwierig. Aber 5% bei Barzahlung machen ja auch schon nen 1000-er aus, oder? Vielleicht gibt er noch eine Bank dazu, oder eine Lampe, oder ein Metronom, oder alles drei? Tastendeckchen wird auch gerne genommen und die Lieferung und Aufstellung frei Haus sollte sowieso mit dabei sein. Falls er das alte Klavier nicht zurücknehmen sollte, könnte er auch einen Transport zusichern, falls ihr es privat verkauft.

Wenn es ein seriöses Haus ist, gibt es vielleicht auch eine kostenlose Erst- oder Zweitstimmung.

Was die Diskussion hier zeigt: Kein Musikinstrument ist wie das andere, zumindest nicht bei Klavieren und Flügeln. Insofern kann man nur davon abraten, sich in einem Geschäft in ein "Modell xy" zu verlieben und dieses dann per Internet zu bestellen und einen Hunni zu sparen.

Habe selbst vor viele Jahren in einem großen Klavierladen eine Reihe Flügel ausprobiert. Da standen 2 Yamaha gleicher Bauart und Größe nebeneinander. Der eine spielte so lala, bei dem anderen ging dermaßen die Post ab, dass ich mich heute noch daran erinnere. Leider hatte ich damals keine Möglichkeit zum Kauf.

Was ich allerdings nicht verstehe sind die Tränen eurer Tochter.
 
@ henry_c

Ach henry, um mit dem Ende zu beginnen: 11 Jährige Mädchen träumen halt gerne: von Pferden die einen, von Klavieren /Flügeln die anderen... ... und bei den dritten möchte ich nicht der Papa sein:D

Den Flügel hat sie unter fast 100 anderen alleine "gefunden" und er war im Hinblick auf Spielbarkeit auch der absolute Knaller. Und dann hat sie mehrere Nächte davon geträumt. Dann kommen die blöden Erwachsenen und sagen: "Toller Flügel, den Du da gefunden hast, aber etwas spitz im Ton"... Das ist im ersten Moment nicht so einfach, wenn ein Traum zerplatzt. Ist aber schon wieder vorbei :p.

Deine Überlegungen zum Thema Holz sind schon richtig! Selbst bei den hochglanzpolierten Crown Jewels wird man da Abstriche beim Verkauf machen müssen. Übrigens: die edlen Furniere sowohl bei Steinway als auch bei den Bayreuthern stammen ausnahmslos von meinem Schwiegervater. Insofern ist das Steinway sozusagen eine "Heimführung". (Nein, Lieferantenrabatte gibts in der Klavierbranche nicht, leider!). Und ich bin nicht bei der Firma beteiligt. Und meine Frau ist enterbt ...:D

Wenn der Verkäufer natürlich schon euren Lobgesang auf das "einzigartige" Klavier gehört hat, wird es mit dem Verhandeln schwierig.
Nein hat er nicht - aber er ist ja auch nicht blöd. Andererseits hat er bereits zugegeben, dass der Verkauf eines Klaviers in dieser Preisklasse schon einen ganz speziellen Käufer erfordert, da man in der Regel 20 TEUR lieber in einen prestigeträchtigeren Flügel investiert.

Was die Diskussion hier zeigt: Kein Musikinstrument ist wie das andere, zumindest nicht bei Klavieren und Flügeln. Insofern kann man nur davon abraten, sich in einem Geschäft in ein "Modell xy" zu verlieben und dieses dann per Internet zu bestellen und einen Hunni zu sparen.
Das habe ich allerdings jetzt auch ganz drastisch gelernt. Wer das macht, ist eigentlich bekloppt.

Schau mal da rein, henry

http://www.steinway.de/instrumente/steinway-sons/crown-jewels.html
 
Den Flügel hat sie unter fast 100 anderen alleine "gefunden" und er war im Hinblick auf Spielbarkeit auch der absolute Knaller. Und dann hat sie mehrere Nächte davon geträumt. Dann kommen die blöden Erwachsenen und sagen: "Toller Flügel, den Du da gefunden hast, aber etwas spitz im Ton"... Das ist im ersten Moment nicht so einfach, wenn ein Traum zerplatzt. Ist aber schon wieder vorbei :p.

Herzlichen Glückwunsch zu der sicherlich guten Entscheidung. Allerdings, ich hätte trotz Deiner Steinway Begeisterung der Tochter zuliebe anders gehandelt (die meine ist 10, spielt auch Klavier, und das auch noch ziemllich gut). Aber das muß jeder sebst wissen.
Ich wünsch dir viel viel Freude mit dem neuen Goldstück ..... und Deiner Tochter erst recht auch!

Cheers,

Wolf
 
Hier ist ein Mensch!

Ich habe aber nicht vor, groß zu feilschen. Der Händler muss auch zufrieden sein und von was leben.
Hut ab! Das nenne ich Größe! Man bekommt nur das, was man bereit ist zu geben. In vielen Kommentaren lese ich blos, wie man es am besten anstellt, andere auszuquetschen wie eine Zitrone. Im nächsten Absatz lese ich, daß sich diese empfehlende Person nichts leisten kann. Das ist kein Wunder für mich...

Ich glaube hier sitzt ein wirklicher Mensch hinter dem Computer.

...dass er unser U1 zu dem Preis zurücknimmt, den ich lt. Gutachten bei Privatverkauf erzielen kann.
...Was meint Ihr zu dem Deal? Ist das fair? Oder blöd? Oder gar frech?
Ich glaube, Du machst nichts falsch und brauchst nicht fürchten unfair, frech oder blöd zu sein. Ich hätte Dich auch gerne als Kunden - schade, daß ich Dir jetzt kein besseres Klavier anbieten kann;).

LG
Klaviermacher
 
@pille

Allerdings, ich hätte trotz Deiner Steinway Begeisterung der Tochter zuliebe anders gehandelt

Mönsch Pille, mach mir kein schlechtes Gewissen. Ich habe das auch ganz ernsthaft überlegt. Aber: 15 TEUR - nur damit sie am Schluss die Erfahrung macht, dass Papa und KL recht hatten? Nee. Das wär ganz gewiss nicht gut gewesen für sie!
Der Grotrian war wirklich so spitz und scharf und zuhause wärs noch schlimmer geworden. Wir haben das nur nicht geschnallt, weil er so gigantisch gut zu spielen war - wirklich ein Traum! Aber ich denke, diese Erfahrung hätte meine Tochter letztendlich sehr unglücklich gemacht.

Und meine KL meint (und sie hat wirklich ein Händchen für Kinder!), dass Lotti letztendlich das Steinway über alles lieben wird.

Sie war ja auch Feuer und Flamme für das Steinway und hat letztendlich den Flügel nur aus pubertärem Aufbegehren heraus für sich entdeckt. Es ist einfach schwer mit liberalen Eltern - da läuft man gegen Gummiwände :D. Somit war der Grotrian wirklich nur eine Kontra-Position und natürlich auch die "ich-hab-einen Flühügel, ätsch!"-Haltung einer 11-jährigen.
 
na, ich weiß nicht...

Herzlichen Glückwunsch zu der sicherlich guten Entscheidung. Allerdings, ich hätte trotz Deiner Steinway Begeisterung der Tochter zuliebe anders gehandelt (die meine ist 10, spielt auch Klavier, und das auch noch ziemllich gut). Aber das muß jeder sebst wissen.
Ich wünsch dir viel viel Freude mit dem neuen Goldstück ..... und Deiner Tochter erst recht auch!

Cheers,

Wolf

Ja, ein Flügel kommt ganz anders daher als ein Klavier. Trotzdem, wenn ich es recht betracht, wären 15T für den Flügel auch viel Geld gewesen. Da hätte ich dann lieber noch weitergesucht, wenn es hätte ein Flügel sein MÜSSEN.

Das Steinway ist ja "fast" neu und hat nicht noch zusätzliche 30 Jahre auf dem Buckel.

Und wie gesagt: Ein Flügel ist ein Traum, doch bei der Aufstellung im kleinen Raum treten auch so manche Probleme auf.

Zu Studienzeiten habe ich viel auf Steinway-Klavieren (Uni, Musikabteilung) geübt, und es waren Super-Instrumente.
 
Danke für den Tipp

...
...Übrigens: die edlen Furniere sowohl bei Steinway als auch bei den Bayreuthern stammen ausnahmslos von meinem Schwiegervater. Insofern ist das Steinway sozusagen eine "Heimführung". (Nein, Lieferantenrabatte gibts in der Klavierbranche nicht, leider!). Und ich bin nicht bei der Firma beteiligt. Und meine Frau ist enterbt ...:D

http://www.steinway.de/instrumente/steinway-sons/crown-jewels.html

Hey, das ist ja eine Überraschung. Ich hatte mal eine private Führung in Bayreuth und konnte dort kurz ins Furnierlager gucken. Das sind ja extreme Werte und es ist auch extrem schwer, das passende Furnier zu finden, so dass man ein großes Lager braucht.
Hab schon vorher nachgesehen, das Mahagoni ist ja wirklich eine schicke Erscheinung, erinnert fast an die edlen Gitarren der Schmiede Gibson.

Mir wäre es zu farbig. Ich komme ans Klavier immer mit einer Art "Leere", und da bin ich froh, wenn die Leere nicht durch eine Farbe verändert wird.

Mein Roland ist auch in braun gehalten, es gab nichts anderes. Das ist natürlich nur eine Art Billig-Furnier, wenn es überhaupt Holz ist. Doch die Farbe ist so dunkel, dass es schon gar nicht mehr auffällt.

Vor einigen Jahren war ich schon so weit, einen Steingraeber zu kaufen, mit Filz-Rollen für einen super-leisen und super-sensitiven Anschlag. Das Instrument war extrem schön spielbar. Doch es war schwarz Eiche und der Deckel war wie ein Brett, hatte keine Fasung (also das Querprofil im Brett) und alles sah aus wie ein Sarg. Das war mit ein Hauptgrund, weswegen ich das Teil damals nicht gekauft habe.

Zu deiner Tochter: Ich verstehe "ich habe einen Flügel" ist etwas sehr erhabenes während "ich habe ein Klavier" viele sagen. Dem Klavier sieht man es ja auch nicht gleich an, ob es 2T oder 20T gekostet hat.

Trotzdem finde ich es i.O., wenn der spitz klingende Flügel dann stehen bleibt. Vielleicht war ihr das beim Aussuchen nicht klar, dass das letzte Wort die Eltern haben.
 
@ klaviermacher

Lieber Klaviermacher; ich muss Dich erst nochmals zu Deinem prophetischen Post beglückwünschen und Dir für diesen Ansatz danken! Meine KL hat Dich ja 100%-ig bestätigt: Ein Ausnahme-Klavier MUSS man kaufen - einen guten Flügel gibt es immer wieder!

Mit deinem letzten Post machst Du mich natürlich etwas verlegen. Aber eigentlich hast Du recht. Ja, hier sitzt ein Mensch. Klein, mit Fehlern, wie alle andern... aber er ist sich dessen bewusst!

Seit rund 15 jahren zirka lebe ich nach zwei Maximen (eigentlich simple Gedanken): "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu" und "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus". Natürlich gibt es Menschen, die von vorneherein nur Watschen verdienen - und die kriegen sie dann auch. Aber bei allen andern lasse ich es gerne auf einen Goodwill-Versuch ankommen.

Ich habe hier im Forum schon des öfteren meinen Gedanken geäußert, dass man " die Saat des Guten säen müsse" und daran halte ich auch fest. Man muss einfach Spass und Freude und Glück verbreiten, dann kommt es auch zurück. Und wenn nicht? Da hat Dein Landsmann Manfred Deix einen guten Satz parat: "Die Oaschlochquote is überall gleich". Zu lesen im jüngsten "Stern" in einem Artikel über die Ablehnung der "Piefkes" durch die "Ösies".

Und weil Du ja ein solcher bist, muss ich gleich was nachschieben: Vom letzten Skifahren bin sehr nachdenklich heimgefahren. Ich habe nirgends auf der Welt (meine Erfahrung ist da natürlich nicht grenzenlos...) soviel selbstlose, aufrichtige Höflich- und Freundlichkeit erfahren wie bei Euch.Da können und sollten wir noch eine Menge lernen. Dabei rede ich nicht vom 5-Sterne-Hotel, sondern von der simplen Autobahn-Raststätte. Aber auch bei uns scheint es mir hin und wieder so, als ob manche langsam lernen würden.

Wie schon gesagt: Jeder von uns kann zur Verbreitung von gutem Benehmen, von Stil und Freundlichkeit beitragen. Just Do it!. Und ich gestehe es jedem zu, der sich das aus existenziellen Gründen nicht leisten kann, zu feilschen, als ob es um seine Seele ginge. Nur ist es halt meist andersrum: Die Armen zahlen ohne Murren, die Mittelschicht aber feilscht, lügt und betrügt ohne Ende. Bei den Reichen wiederum gibt es durchaus (aber nicht nur) ehrliche, großzügige Naturen, die wissen, dass sie der Gesellschaft was schuldig sind.

Und: Ja, schade, dass Du kein besseres Klavier anbieten kannst - ich würde es lieber von Dir kaufen ;).

Liebe Grüsse!
 

@ henry_c

Gruß nach München! Henry, das täuscht: Die Werbeagentur von Steinway hat die Farben irrsinnig hochgedreht und außerdem noch diese schrecklichen kontrastierenden Schattenflächen dazugebastelt. In Wirklichkeit nimmst Du bei den hochglanzpolierten Holzarten die Farbe gar nicht so recht wahr. Da ist nur ein Funkeln und eine Tiefe, die ein schwarzer Lack einfach niemals haben wird. Eben: Crown Jewels.

Nun bin ich ja nicht direkt im Furnier-Business, aber natürlich arbeite ich u.a. als "Werbefuzzi" auch für Schwiegerpapa und kenn mich da halt ein bisschen aus. Ganz unter uns: Ich liebe das Holz mehr als die Inhaber :D...

Was man in Bayreuth und auch bei Steinway vorgaukelt, ist ein viel Marketing-Voodoo. Die Furniere sind gar nicht so teuer. Bis auf eine oder zwei Ausnahmen liegen diese "Luxusfurniere" in der Größenordnung von 10-40 EUR/qm (eher hoch kalkuliert). Sehr großzügig geschätzt, wird man für ein Klavier so 6-8 qm brauchen. Natürlich ist die Verarbeitung deutlich aufwendiger als Lack schwarz, aber ob ein Klavier oder Flügel dann gleich 10 TEUR mehr kosten muss, sei dahingestellt.

Dein Roland ist vermutlich mit Plastikfurnier belegt. Ich habe mir im letzten Dezember ein Digi zugelegt und musste damals Roland schweren Herzens "links liegen lassen", weil ich Plastikfurnier einfach nicht will. Mittlerweile gibt es das 207 in einer schwarzen Ausführung und das ist wirklich m.E. z.Zt. das beste Digi (die Tasten mit Ivory-feel) am Markt (von den Flügeln für 10+ TEUR mal abgesehen). Jetzt versuche ich mein KAWAI CA5 (schwarz) zum wirklich fairen Preis zu verkaufen, aber bislang will es niemand haben. Dabei ist es vom Anschlag 200% mehr Klavier als jedes Yamaha-Teil...

für einen super-leisen und super-sensitiven Anschlag
Genau das hat das Steinway. Du "hauchst" mit dem Finger auf die Taste und es kommt noch ein Ton, wo bei anderen Klavieren / Flügeln gar nix passiert. Bin immer noch "hin und weg".

Vielleicht war ihr das beim Aussuchen nicht klar, dass das letzte Wort die Eltern haben.
Es war fair ausgemacht, dass die KL das letzte Wort hat. Und deren Statement war an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Was jetzt bei mir zuhause abgeht, ist präpubertäres Getue, das sich schnell geben wird. Morgen abend ist's vorbei. Garantiert.

Lieber Henry, schlafe gut, ich geh jetzt zu Bett - etwas Rotwein-beduselt ob des aufregenden Tages. Gute Nacht!
 
Mönsch Pille, mach mir kein schlechtes Gewissen.....

War sicher nicht meine Absicht, und bei der Alternative, die Du (Dir und Deiner Tochter) bietest, besteht da wohl auch kein Grund zu. Nee, nee, ich wünschte, ich hätte damals (und meine Tochter heute) solche Instrumente zu Verfügung gehabt. wirklich, von ganzem Herzen alles gute und viel viel Freude damit!!!!
 
Was jetzt bei mir zuhause abgeht, ist präpubertäres Getue, das sich schnell geben wird. Morgen abend ist's vorbei. Garantiert.

Falls Du für Dein Töchterchen noch ein schlagkräftiges Argument zur Überzeugung brauchst kannst Du ihr ja darlegen, daß unter den Begriff "Flügel" genauso ne chinesische Containergurke oder noch schlimmer auch ein gußplattenloser geradebesaiteter "Prellmechanikmottenschläger" :D aus 18hundertirgendwas fällt; sie aber sicher mehr Eindruck hinterlassen kann wenn sie erzählt nen guten Steinway zuhause stehen zu haben.

Jedenfalls herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung auch von mir und Du hast damit sicher nix falsch gemacht!
Mich wundert auch nicht das der Steinway besser klingt denn wenn man von der Pianinohöhe die Tastaturbreite abzieht und berücksichtigt, daß ein Flügel bedingt durch seine Form auch noch zusätzlich gegenüber einem Pianino an Resonanzbodenfläche verliert ist klar das klanglich der Grotrian keine Chance hat denn auch Grotrian - Steinweg kann nicht zaubern so toll ihre Instrumente klanglich sonst auch sind.
Fairerweise müßte man den Grotrian mit nem Kleinpianino von ~ 110 cm Höhe vergleichen und so eines würde der Grotrian wieder sicher um Längen schlagen. Ich halte Flügel unter 180 cm Länge ehrlich gestanden klanglich für obsolet weil diese nur mit mechanikbedingt eventuell besserer Spielbarkeit gegenüber nem vernünftigen Pianino punkten können.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
so ändern sich die Zeiten

Habe gleich mal nach dem Roland 207 gesucht. Kostet sogar weniger als mein KR 575 gekostet hat. Damals (1998) gab es nur die ich-kann-alles-Klasse, die die damals beste Klavier-Mechanik und auch den besten Klavier-Sound hatte.

Doch die vielen Zusatzfunktionen nutze ich ehrlich gesagt gar nicht, eher mal aus Gaudi. Insofern könnte ich auch darauf verzichten. Heute habe Roland wohl die Klavier-Serie HP und die Sound-Serie KR.

Schön, dass es das HP 207 auch in Schwarz gibt. Werde mal schauen, dass ich es wo Probespielen kann. Doch da ist es gleich mit 3,5TE deutlich teurer als die ca. 2,6 TE in Mahagony. Beim elektronischen Klavier ist es mir irgendwie auch egal wie es aussieht, solange es nicht völlig schrill durch die Gegend kommt.

Zu den Gedanken der Flügellänge: Klar, ein längerer Flügel macht mehr Schalldruck, besonders im Bassbereich. Doch wohin damit in der kleinen Wohnung? Schließlich stammt die Flügelentwicklung aus Zeiten, wo es keine Verstärker gab, aber Konzertsäle mit Klaviermusik gefüllt werden mussten, meist noch mit Orchesterbegleitung.

Wenn jetzt ein kleiner Raum zu füllen ist, kommen die tiefen Töne wg. der Abmessungen der Wohnung sowieo mit einem schlechteren Wirkungsgrad rüber.

Die Kunst muss also darin bestehen, den Flügel so abzugleichen, dass auch die hohen Töne mit einem etwas geringeren Wirkungsgrad kommen, sonst klingt er ja zu hell.

Kleine Flügel, die im Bass abloosen, sind halt "verkleinerte" Flügel bei denen sonst nicht angepasst wurde.

Ein absolutes Wunder auf diesem Gebiet ist der "kleine" Fazioli-Flügel. Mit 160 cm haut er einen soundmäßig völlig vom Hocker, man denkt leicht an einen 2 m Flügel.

Noch ein Aspekt: Der Flügel schwebt ja über dem Boden, ca. 70 cm. Die ist natürlich einem freien Schallabfluss zugute. Das Klavier steht an der Wand, die im Allgemeinen nicht mitschwingt. So wird der Schallausbreitung ein Stein in den Weg gelegt. Ähnlich ist es mit Lautsprechern, die sollen ja auch eher frei als direkt an der Wand stehen.

Und dann ist unser Klavier normalerweise auch noch "zu".
 
So wird der Schallausbreitung ein Stein in den Weg gelegt.

Drum heisst es ja auch Steinway...:D

Ein absolutes Wunder auf diesem Gebiet ist der "kleine" Fazioli-Flügel. Mit 160 cm haut er einen soundmäßig völlig vom Hocker, man denkt leicht an einen 2 m Flügel

Habe ich es erwähnt: Wir haben bestimmt 40-50 Flügel durchgespielt, viele Steinways, Bechsteins etc. pp. Der einzige, der uns außer dem schließlich zu spitzen Grotrian begeistert hat, war ein größerer Fazioli. Da muss ich mal drauf achten, ob mir mal ein kleiner Fazioli über den Weg läuft. So als Hochzeitsgeschenk für die Tochter in 15 Jahren :rolleyes:

Henry, gib mal Rückmeldung wegen dem HP 207. Deine Meinung interessiert mich. Übrigens ist der Mehrpreis für Schwarz nicht nur auf den Lack zurückzuführen. Lt. Roland ist es ein ganz anderes, aufwendigeres Gehäuse, das auch von der Rückseite super aussieht. Die Sounds des 207 habe ich noch gar nicht bewusst gecheckt, ich war viel zu beschäftigt mit der "ivory-feel-Tastatur", die sich fast identisch anfühlte und auch ähnlich spielen lies, wie die vom danebensthenden Yamaha YUS5. (Damals war ich noch totaler Y.-Fan...)
 
Letzte Meldung

MEINS!!!

Allerdings musste ich finanziell doch einige Federn lassen - bei Steinway scheint die Spanne sehr eng zu sein?????

Jetzt bin ich erst mal in der (mir bekannten) "Nach-Kauf-Depression" :shock:
Das ist bei Anlieferung und nach Kontenleerung dann aber wieder vorbei ;)

Uff!
 
Fisherman,

du weißt schon, dass nach dieser Vollzugsmeldung alle fränkischen Forums-Mitglieder bei dir auf der Matte stehen werden, sobald das Instrument aufgestellt und gestimmt ist? Ich weise dich - natürlich völlig selbstlos - rein vorsorglich darauf hin :klavier:. Viel Freude an dem neuen Teil! Ich hoffe, dass sich auch dein Lottchen bald an den neuen Steini gewöhnen wird und sie ihren Kummer über den abgelehnten Flühühügel bald verschmerzt! Das arme Kind. Rabenvater!

Liebe Grüße,
Ute
 
Nix Meins!!! Niente. Nada!

Hatte bei Steinway eine Anfrage zur Vorgeschichte (will man ja immer wissen) laufen... Heute kam Anruf von Steinway München, dass sie auf dieses Klavier einen Vollstreckungstitel hätten, weshalb es bei einem Ankauf ähnlich wie Hehlerware zu betrachten sei.

SCHREI!!!!!!!!! BRÜLL!!!! TOB!!!!!

Habe jetzt gerade mal jegliche Lust am Klavierspiel verloren und geh jetzt heim und besauf mich. Tröstende Worte sind willkommen. :(
 
Das darf ja wohl nicht wahr sein!
Eigentlich ist doch jetzt dein Klavierhändler "Hehler", denn er hat das gute Stück doch von jemandem gekauft. Wollen wir mal annehmen, daß er davon nix wußte.
Andererseits: wenn Steinway dank Vollstreckungstitel Eigentümer ist, dann wollen die letztlich nicht das Klavier haben sondern eine bestimmte Summe. Also werden sie Interesse haben, zu verkaufen um ans Geld zu kommen. Jemand der bereit ist, sofort zu zahlen, sollte da willkommen sein (oder wie war das mit der schlechteren Verkaufbarkeit dieses speziellen Furniers?). Wenn die von dir ausgehandelte Summe etwa dem Marktwert des Klaviers entspricht, und Steinway kennt diesen Wert ganz sicher, dann müßtest du doch gute Chancen haben.
Oder seh ich das jetzt (rechtlich)
total falsch?
Tröstende Grüße an dich und Töchterchen
Melodicus
 

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