Ganz großen Dank an alle;
Ihr habt Euch richtig ins Zeug gelegt und mir vieles vermittelt, was mich weitergebracht, bzw. bestätigt hat. Danke auch für die ausgesprochene Ernsthaftigkeit der "Diskussion"!
Ich bin jetzt gerade vom 3. Anspielen mit Tochter und KL zurück - und wenn jetzt keine "Bombe hochgeht", ist die Entscheidung gefallen. Vorneweg - für alle, die das nicht mitbekommen haben (habe ichs vergessen?): Bei beiden Instrumenten handelt es sich um sehr wenig bespielte Gebrauchtklaviere.
Also: Das Grotrian fällt flach. Wir waren über die perfekte Spielbarkeit so entzückt, dass uns der harte, spitze Diskant gar nicht aufgefallen ist. Sicherlich hat auch die unpräzise Spielweise von uns Laien dazu beigetragen, dies zu "verwischen". Beim präzisen, kraftvollen Spiel der KL hats schon fast in den Ohren geschmerzt. Und weil wir zuhause nun mal keine schweren Samtvorhänge haben sondern viele glatte Flächen, weiß ich, dass sich das Poblem dann nochmals verschärfen würde (Danke auch an henry_c für den Hinweis zur Aufstellungs- und "Familienquäl"-Problematik / Digi ist vorhanden, seit auch Papa nachts spielt :cool:).
Meine Tochter hat sich in Ihr Zimmer verkrochen und heult sich die Augen aus ("Diehieser Flühügel waaaar fühür MICH behestimmt..."). Jetzt heißt es, hart bleiben. Schwierig für einen weichherzigen Papa... :rolleyes:
Bleibt das Steinway.
Obwohl sie genau wie ich eine "Nur-in-Schwarz"-Verfechterin ist, ist meiner KL beim Anblick bereits die Luft weggeblieben. Soviel zur eigentlichen berechtigten "Braun/Holz ist pfui"-Anmerkung. Ich denke, dass Sunny mit seinem letzten Beitrag recht hat, wenn er anmerkt, dies gelte weniger für die Crown Jewel-Serie.
Tja, und dann habe ich das Steinway zum ersten Mal unter den Händen einer Könnerin erlebt. Da blieb dann mir die Luft weg. Glasklar, strahlend im Diskant, aber ohne jede Schärfe - die Bässe weich stehend. Wie bei einem perfekt gespielten Kontrabass, nicht so rollend und grollend wie oftmals bei Flügeln.
"Unglaublich"... hat die KL gemurmelt. Da habe ich die Klappe (die vom Klavier!) aufgemacht und unsere sehr zurückhaltende KL hat sich zu "Wahnsinn!" gesteigert :D.
Weil ein Vergleich mit anderen Klavieren (auch den anderen Steinways) völliger Schwachsinn gewesen wäre, haben wir dann den eigentlich unsinnigen Vergleich mit (fast) allen Flügeln angestellt. Und auch wenn Ihr alle mich jetzt für meschugge haltet - einzig den 96er Fazioli fand ich besser...
Langer Rede kurzer Sinn - Klaviermacher hat es prophetisch erkannt (Applaus!!!): Dieses Klavier ist ein "Wunschkonzert" - bei dem alles stimmt. Laut meiner KL ein absolutes Ausnahme-Instrument, bei dem ich überhaupt nichts falsch machen kann. Und ich bin ein wenig auf mich stolz, dass ich Anfänger das gehört & gefühlt habe. Aber wahrscheinlich ist das Klavier so besonders, dass selbst ein Tauber mit Krückstock das bemerkt hätte :rolleyes:
So, nun bitte (noch) nicht gratulieren. Es stehen noch die Preisverhandlungen an. Ich habe aber nicht vor, groß zu feilschen. Der Händler muss auch zufrieden sein und von was leben. Ich denke, ich verlange einfach, dass er unser U1 zu dem Preis zurücknimmt, den ich lt. Gutachten bei Privatverkauf erzielen kann. Dann läuft das U1 bei ihm als Nullsummenspiel durch und beim Steinway kann er den vollen Gewinn kassieren. Ich hab dafür keinen Ärger mit freche Kaufinteressenten, ungeeigneten Abholern und das Klavierspiel meiner Tochter hat dann in den letzten 5,6 Jahren gerade mal 100,- Euro p.a. gekostet.
Was meint Ihr zu dem Deal? Ist das fair? Oder blöd? Oder gar frech?
Vielleicht kriege ich dazu noch ein Feedback von dem einen oder anderen?
Herzlich Grüsse & Dank von einem glücklichen fishermann, aber einem gaaaaanz traurigen und mitleidenden Papa.