Beirut: Klavierspielen hilft (ein bisschen)

Gut dass sie einen Flügel hat, da geht die Kompressionswelle waagerecht über den Resonanzboden weg. Bei einem Pianino hätte es gewirkt wie bei den Glasscheiben.
 
Vermutlich ist die herrschende Kaste von kleptokratischen Politikern im Libanon außer sich vor Freude über den Unfall. Die in Folge davon jetzt in 's Land spülenden Milliarden an Bargeld und Hilfsgütern kommt für die wie ein schöner warmer Sommerregen. Das Los der verarmenden Bevölkerung ist denen so egal wie das Schicksal der mitteleuropäischen Rotbauchunke.

Und mitten unter ihnen steht Macron und mahnt irgendetwas gegen Korruption und so. Dabei weiß er ganz genau, dass zuvörderst seine eigene französische Regierung es sein wird, die die weiten Taschen der Drecksäcke dort füllen wird. Als ehemalige Mandatsmacht wird es Frankreich eine Ehre und eine Freude sein, den Jungs da unten zu helfen.

Aber wir beteiligen uns natürlich europäisch-solidarisch daran. Alles besser als noch mehr libanesische Flüchtlinge zu Gaunerclans in Deutschland heranzuzüchten.

CW
 
Macrons Rede war eine Gratwanderung zwischen Ermunterung und Zurechtweisung einer ausländischen Regierung, und im diplomatischen Sinn sehr grenzwertig zwischen Einmischung und humanitärer Hilfe, genau deswegen aber sehr richtig. Was sollen wir also tun? Den Libanon, einen umkämpften Pufferstaat im Nahen Osten, aufgeben?
 
Wir sind leider angesichts des Elendes, was bei verweigerter Hilfe über die Zivilbevölkerung käme, erpressbar.

Es kann einen aber die nackte Wut überkommen, wenn zu schätzen ist, dass neunzig Prozent der Hilfe unterschlagen, geklaut, abgezweigt, entzogen oder was auch immer wird. Das heißt, dass ein verschwindend geringer Teil der Libanesen, etwa das eine Promille Korrupte, Zugriff auf den weitaus größten Teil der internationalen Kohle hat und sich davon einen dicken Wanst anfrisst. Und was nicht gefressen wird, landet in der Schweiz und in Londoner Immobilien.

Das beste wäre es, der Libanon erhebt Steuern auf Hilfsgelder, zu zahlen natürlich von den Gebern. Für die Erlaubnis, hundert Euro zu spenden, sollten neunhundert Euro Steuern fällig werden. Die könnten dann verlustfrei direkt an die notorischen Familien überwiesen werden. Das spart viel Zeit und allen ist geholfen.


CW
 

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