jauchzerle
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Wir spielen einfach ... das hilft auch schon
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Ich habe zuerst mit Zahlen gelernt. Das ging ziemlich schnell und einfach.
WARUM scheint es für viele Personen leichter/niedrigschwelliger, das Erlernen eines Instruments (Noten gehören ja irgendwie dazu) über irgendwelche Umwege anzugehen? Farben, Zahlen, Lichtpunkte, Schneemänner ...
Eine sehr treffende Beschreibung eines Phänomens, das ich auch von einigen meiner Schüler kenne. Nur - was macht man in solchen Fällen (außer zu verzweifeln)?[...] Kurz gesagt: Viele Leute haben keine ausreichende Funktion in ihrem Gehirn, die ihnen sagt, wann sie etwas entweder a) ganz sicher wissen bzw. richtig machen oder b) nicht sicher wissen können (oder es nicht genau wahrnehmen konnten), ob sie etwas richtig aufgefasst oder gemacht haben, so dass sie eigentlich nochmal nachprüfen müssten, bis sie sich ganz sicher sein können.
Anstatt angebrachten Zweifelns ist da zu früh ein Sich-sicher-Sein bzw. eine "naja, wird glaube ich schon stimmen"-Haltung. [...]
Sie ist ganz oft nicht in der Lage, zu erkennen, dass sie den Rhythmus nicht richtig gespielt (oder geklatscht / gesungen) hat!
Eine sehr treffende Beschreibung eines Phänomens, das ich auch von einigen meiner Schüler kenne. Nur - was macht man in solchen Fällen (außer zu verzweifeln)?
Das war dann auch ihre letzte Stunde...Zitat von Schülerin:Ich mache keine Fehler und wenn, können wir gerne darüber diskutieren.
Da ist viel Klebstoff dran an einem Glaubenssatz, der lauten könnte, Noten lesen oder gar schreiben sei eine ganz besonders hohe und geistig anspruchsvolle Kunst, zu der nur ganz wenige Auserwählte Zugang haben. Dabei ist das Erlernen der Notenschrift so ziemlich das Einfachste am Musizieren überhaupt, zumal das Gestalten musikalischer Inhalte erst dann stattfindet, wenn man die Vorgaben des Notentextes erfasst hat und man sich auf einer Ebene dessen bewegt, was man nicht mehr so ohne weiteres auf ein Notenblatt schreiben kann. Tonhöhen, Tondauern, Dynamik und Vortragsanweisungen sind mit einem überschaubaren Umfang von Zeichen und deren Kombination abgedeckt, wobei der Spieler eines Tasteninstruments meist auf zwei oder mehr Fünfliniensystemen einige Informationen mehr überblicken muss als der Spieler eines Melodieinstruments. Jenseits der Tasteninstrumente tauchen in Partituren evtl. noch diverse C-Schlüssel und transponierende Schreibweisen auf. Eigentlich nicht mehr als der intellektuelle Aufwand, den man für einen durchaus alltäglichen Gebrauch gesprochener und geschriebener Sprache benötigt. Aber das ist es vermutlich: Ohne gesprochene und geschriebene Sprache kommt man im Alltag kaum zurecht, während der Umgang mit der Notenschrift eine für die meisten nicht alltägliche Sonderaufgabe ist. Das ist mit Mehrarbeit und zusätzlichem Aufwand verbunden - und wenn sich die meisten Menschen mit ihren Verpflichtungen als vollauf ausgelastet einschätzen, fehlt bei vielen schlicht und ergreifend die Bereitschaft, noch mehr Anstrengungen zu investieren. Leider selbst dann, wenn es einleuchtet, dass jeder, der lesen und schreiben lernt, auch den Umgang mit der Notenschrift erlernen könnte - wenn er denn wollte. Und viele wollen nun mal einfach gar nicht erst... .WARUM scheint es für viele Personen leichter/niedrigschwelliger, das Erlernen eines Instruments (Noten gehören ja irgendwie dazu) über irgendwelche Umwege anzugehen? Farben, Zahlen, Lichtpunkte, Schneemänner ...
Welche Hemmung gegenüber Noten macht es für manche so schwierig, sich damit direkt auseinanderzusetzen?
So oft wie @hasenbein das Bild vom schlechten Klavierlehrer erwähnt, kann ich Beispiele aus dem Betätigungsfeld unserer Laienchöre anbringen. Auch in diesem Falle ist es so: Seit ewigen Zeiten sträuben sich Chorsänger vieler Chöre hartnäckig gegen die vermeintliche Zumutung, das ach so übermenschlich schwere Notenlesen zu erlernen. Dabei befinden sich die für die Laienchorpraxis obligatorischen Lesefertigkeiten auf Vorschulkinder-Niveau: Sehr begrenzter Tonumfang, überschaubare rhythmisch-metrische Komplexität, nur ein oder zwei Notenschlüssel, dazu die strukturelle Hilfe durch die zugeordneten Texte - und diese oftmals selten in einer fremden Sprache. Erwachsene Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung müssten es bei rationaler Betrachtung als beleidigend und entwürdigend empfinden, wie Kleinkinder ihre Stimme nach der "Papageien-Methode" zu erlernen: Vorsingen - Nachsingen - Vorsingen - Nachsingen - Vorsingen - Nachs...; so stellt man sich eher Affendressur als den Umgang mit Erwachsenen vor. Also nimmt man sich vielleicht mal auf der Jahreshauptversammlung unter Zustimmung mit den Vereinsmitgliedern vor, mal vielleicht zwanzig Minuten Notenkunde in der Chorstunde unterzubringen, um diese ineffektive Paukerei von Liedern und Chorsätzen auf längere Sicht abzustellen. Wenn aber immer ein nicht unbeträchtlicher Teil der Sängerinnen und Sänger mehr oder weniger oft bei den Proben fehlt, konzentriert man sich in der ohnehin knapp bemessenen Zeit eher auf das Einstudieren der demnächst aufzuführenden Literatur - und die meisten Chormitglieder sehen auch nach langjähriger Mitgliedschaft im Verein auf dem Notenblatt lediglich, wo es rauf und wo es runter geht und dass die Noten mit dem hohlen Kopf am längsten dauern. Bei den Menschen soll es ähnlich sein: Wo die Köpfe hohl sind, dauert alles besonders lange...!Heutzutage kommt noch hinzu, dass sehr viele "nicht mehr die Zeit haben", sich mal in Ruhe hinzusetzen und sich mit etwas intensiv und extensiv zu beschäftigen und Dinge zu durchdenken. Der Tag ist von vorne bis hinten durchgeplant, Klavierüben wird irgendwann dazwischengestopft.
Dabei ist das Erlernen der Notenschrift so ziemlich das Einfachste am Musizieren überhaupt
Dazu müsste man ihn erst mal wieder ausbuddeln. Leider noch einer, der das heute zu Ende gehende Jahr 2016 nicht überlebt hat und sich jetzt ebenfalls die Radieschen von unten anguckt. Auch einer, der deren Wachsen und Gedeihen wunderbar erklären kann, muss eben irgendwann einmal sterben. Ich bekenne mich unschuldig - das Ave Josef hat ein anderer georgelt!Peter Lustig erklärt den Dominantseptakkord.
Und der ist mit dem Ableben der SAT1-Wochenshow in den Ewigen Jagdgründen der Fernseharchive dahingeschieden. Immerhin sind die Herren Pastewka und Profitlich noch am Leben - vielleicht können die beiden weiterhelfen.Oder mindestens der Erklärbär
Dann ist ein Instrument zu lernen nichts für Dich.Also in meinem Fall ist es ganz einfach zu erklären. Ich stehe mehr auf Praxis, kann Theorie nicht leiden und brauche sofort ein Ergebnis, sonst schmeiß ich es aus dem Fenster.