András Schiff

Ich finde, über pianistische Großereignisse darf man nicht so despektierlich reden.

CW
 
Dürfen 1.385 Zuhörer sich mit dem Interpreten solidarisch erklären und für Ruhe sorgen indem sie die 15 Störenfriede bitten die Tür von außen zu schließen und zwar molto presto?
Davon mal abgesehen, dass es naiv ist zu glauben, es würden ständig die gleichen 15 Leute husten, ist es reiner Irrsinn, von 1400 Leuten Ruhe einzufordern. Das ist kein Tonstudio sondern ein Konzertsaal, voll mit 1400 Leuten unterschiedlichster Charaktere, Hörgewohnheiten, Ansichten.

Ich kann dieses Getue um den Anstand bei Klassik einfach nicht ab. Das ist genau das, warum viele überhaupt keinen Zugang finden. Und wenn ein Saal unruhig wirkt, liegt es am Interpreten. Er hat es in der Hand, den ganzen Saal in seinen Bann zu ziehen.
Der Rest ist Affentheater und in meinen Augen reichlich unprofessionell.
 
Peter hat etwas freundlicher ausgedrückt, was ich sagen wollte :)...
 
Lieber Peter
Sei mir nicht böse, aber ich finde Deinen Beitrag sehr unqualifiziert, .Warum sonst muss man bei Konzerten ,egal welche , die Karten monatelang im Voraus bestellen , um überhaupt noch welche zu bekommen. Und dann sagst Du die Leute würden keinen Zugang zur Klassik finden? Ich gehe sehr viel in Konzerte , und weisst Du wie viel junge Leute im Publikum sitzen?
Das ist kein Affentheater , das hat , Du wirst mich sicher jetzt für doof halten , aber das hat nun wirklich was mit Anstand und Respekt zu tun.
Jedenfalls ist das meine Meinung!
 
Habe vor vielen Jahren 'mal Klaus Doldinger in Köln gesehen. Da gab es einige Zuschauer, die unterhielten sich während der Vorstellung miteinander. Für mich völlig normal, es war eine Jazzmucke in einer Schulaula, Sitzplätze gab es keine, dafür aber Bier im Ausschank.

Herr Doldinger brach seine Nummer ab und forderte in arrogantem Ton sofortige Ruhe ein, sonst würde er das Konzert auf der Stelle beenden.

Da war er für mich erledigt.

CW
 
Meiner Meinung nach braucht man um Musik zu hören eben Ruhe, so wie man zum Ansehen von Bildern Licht braucht. Was gibt es darüber hinaus zu diskutieren?
 
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Meiner Meinung nach braucht man um Musik zu hören eben Ruhe, so wie man zum Ansehen von Bildern Licht braucht. Was gibt es darüber hinaus zu diskutieren?

Wie wärs mit so ner Art Silent-Klassikonzert, so wie es Silentdiskos gibt? Der Flügel wird mit Mikrofonen abgenommen und jeder, inklusive dem Pianisten, kriegt Kopfhörer auffe Birne, so dass man wirklich nix anderes mehr hört außer dem Klavier. :D
 
Lieber Curby !
Bist Du so dumm oder tust Du nur so?????

Peter,was ist da verkehrt dran , wenn man sich selbst ernst nimmt? Ich nehme mich nicht nur ernst sondern möchte auch respektiert werden . Aber das ist warscheinlich einigen zu hoch.
Deshalb werde ich hier zu diesem Thema nicht mehr Stellung nehmen. Wer mit Argumenten unter der Gürtellinie beiträgt ,ist für mich kein Gesprächspartner .
 
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Lieber Curby !
Bist Du so dumm oder tust Du nur so?????

Peter,was ist da verkehrt dran , wenn man sich selbst ernst nimmt? Ich nehme mich nicht nur ernst sondern möchte auch respektiert werden . Aber das ist warscheinlich einigen zu hoch.
Deshalb werde ich hier zu diesem Thema nicht mehr Stellung nehmen. Wer mit Argumenten unter der Gürtellinie beiträgt ,ist für mich kein Gesprächspartner .


Butter bei die Fische.

Natürlich sollten in einem klassischen Konzert Lärmgeräusche vermieden werden. Keine Frage. Weder Husten, noch Kramen in der Handtasche etc. Wer krank ist, soll zu Hause bleiben.

Aber glaubst du ernsthaft, dass man in der vollen Beethovenhalle verhindern kann, dass irgendjemand hustet? Das werden garantiert nicht immer die 15 selben sein. Nicht nur der Pianist hat bei eo einem Konzert eine Anspannung, auch das Publikum. Einmal hat meine Mutter im Konzetr neben mir einen Hustenanfall bekommen. Hätte ich sie hohen Bogen rausschmeissen sollen? Der Pianist musst damit rechnen, dass gehustet wird, die Türen und Stühle klappern, ja vll sogar Straßenlärm eindringt.

In Maßen muss er das Ertragen. Und so wie du das schilderst gehe ich eher der Annahme dass du es eine Frechheit findest, wenn übrhaupt auch nur einmal das kleinste Nebengeräusch wahrzunehmen ist, weil dann der "Masestro" gestört werden könnte.

Stell dir vor, es kann sogar passieren, dass jemand OHNE ABSICHT vergisst sein Handy auszuschalten.

Vom hohen Ross runterkommen und der Wahrheit ins Gesicht schauen.

Liebe Grüße,

der Pöbel
 
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Moni, warum bist Du so sauer? Ist es automatisch unter Deiner Gürtellinie, wenn man nicht Deiner Meinung ist? Kann man sich nicht normal austauschen, ohne gleich eingeschnappt zu sein? Was bitte war denn unter der Gürtellinie?

Sieh mal: Als Kind und Jugendlicher stand ich oft auf Bühnen und ich habe die Sache immer sehr ernst genommen! Aber niemals nicht wäre mir eingefallen, mich über das Publikum aufzuregen. So was würde mir gar nicht in den Sinn kommen. Wenn bei dem Auftritt etwas nicht klappte, wenn der Saal nicht zuhörte oder unruhig war, lag das an mir.
Und wenn ich nun ein professioneller Pianist bin und ich weiß, dass die Karten seit Monaten weg sind, das Publikum aus allen Teilen des Landes zu mir strömt und dann trotzdem nicht richtig zuhört oder ich mich gar durch ein paar Huster ablenken lasse, da mache ich mir doch erst mal Gedanken über mich als dass ich eingeschnappt von der Bühne gehe. Wenn man von vornherein davon ausgeht, dass das Publikum, alle 1400 Leute, sich so verhalten, wie ich das will, dann kann ich mir das Konzert gleich schenken. Ein Publikum sollte man sich jedes mal auf´s Neue erobern, kein Auftritt ist wie der andere und das weiß auch jeder erfahrene Künstler.
 

Lieber Peter
Unter der Gürtellinie verstehe ich das ,was Curby auf Seite 16 geschrieben hat. Vielleicht komme ich euch prüde und verklemmt vor, ist mir aber wurscht.
Natürlich kann ich andere Meinungen akzeptieren .Auch wenn Du glaubst , es läge meistens nur an dem Vortragenden , kann ich nur sagen , dass es an den vorherigen Konzerten von Schiff ganz anders gelaufen ist .Da war das Publikum mucksmäuschen still. Und wenn Du solche Erfahrungen gemacht hast ,solltest Du nicht denken , dass es nur an Dir gelegen hat. Ich glaube ,das nicht ! Natürlich nehmen sich solche Leute , wie Schiff , Zimmerman und andere Starpianisten sehr ernst und wichtig ?
Aber sollte man sie deshalb verurteilen ,wenn sie bei vehementen Störungen auch mal den Saal verlassen.! Vielleicht um hinter der Bühne ,sich wieder zu sammeln und auf`s Neue versuchen sich zu konzentrieren .Siehe Zimmerman ,der hat auch den Saal verlassen ,als ein Handy klingelte .
Ich will ja nicht generell Nebengeräusche im Konzert ausschalten . Aber was gestern passiert ist ,war extrem. Das kannst Du mir ruhig glauben !

LG Monique

Ich bin nicht eingeschnappt. Aber weiter darüber zu diskutieren fand ich dann doch etwas zu fruchtlos.
 
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Lieber Peter
Unter der Gürtellinie verstehe ich das ,was Curby auf Seite 16 geschrieben hat. Vielleicht komme ich euch prüde und verklemmt vor, ist mir aber wurscht.
Natürlich kann ich andere Meinungen akzeptieren .Auch wenn Du glaubst , es läge meistens nur an dem Vortragenden , kann ich nur sagen , dass es an den vorherigen Konzerten von Schiff ganz anders gelaufen ist .Da war das Publikum mucksmäuschen still. Und wenn Du solche Erfahrungen gemacht hast ,solltest Du nicht denken , dass es nur an Dir gelegen hat. Ich glaube ,das nicht ! Natürlich nehmen sich solche Leute , wie Schiff , Zimmerman und andere Starpianisten sehr ernst und wichtig ?
Aber sollte man sie deshalb verurteilen ,wenn sie bei vehementen Störungen auch mal den Saal verlassen.! Vielleicht um hinter der Bühne ,sich wieder zu sammeln und auf`s Neue versuchen sich zu konzentrieren .Siehe Zimmerman ,der hat auch den Saal verlassen ,als ein Handy klingelte .
Ich will ja nicht generell Nebengeräusche im Konzert ausschalten . Aber was gestern passiert ist ,war extrem. Das kannst Du mir ruhig glauben !

LG Monique

Ich bin nicht eingeschnappt. Aber weiter darüber zu diskutieren fand ich dann doch etwas zu fruchtlos.

Soweit ich weiß hat Zimerman unterbrochen, weil ihn jemand mit nem Handy gefilmt hat.
 
Ich habe zimmerman auch schon erlebt.Da wurde auch gehustet . Was hat er gemacht? Er hat mehrmals mitgehustet . Fand ich auch nicht so witzig . Ist für einige natürlich lustig , aber eigentlich wollte er damit ausdrücken , damit den Leuten bewusst wird, dass das störend wirkt
 
Ich kann dieses Getue um den Anstand bei Klassik einfach nicht ab. Das ist genau das, warum viele überhaupt keinen Zugang finden.

Den Zugang finden viele meiner Meinung nach nicht weil sie lieber „Nznznz-Mucke“ hören oder andere Musik oder weil sie meinen in "klassische Konzerte gehen nur Leute zwischen 55 und scheintot" (Zitat eines Jugendlichen in der Philharmonie während eines Jugendkonzertes)

Und wenn ein Saal unruhig wirkt, liegt es am Interpreten. Er hat es in der Hand, den ganzen Saal in seinen Bann zu ziehen. Der Rest ist Affentheater und in meinen Augen reichlich unprofessionell.

Peter, es geht um András Schiff! Hast Du ihn je auf der Bühne erlebt? Er zieht sein Publikum in den Bann. Lies noch mal meinen Eingangsbeitrag der nichts mit Schwärmerei zu tun hat sondern mit blanken (klangvollen) Tatsachen.

Nach dem Konzert konnte ich beobachten wie eine größere Gruppe Menschen Richtung Rhein ging und mein erster Gedanke war: „Da sind welche mit dem Schiff zum Schiff gekommen“. Nein, kein Schiff, aber zwei Busse. Da höre ich eine Stimme hinter mir:

Schau mal, Butterfahrt der Lärmbeutel die keine Ahnung davon haben, wer da vor ihnen am Flügel gesessen hat!“.

Nun, ich kenne die Leute nicht die da Richtung Rhein strebten und kann es daher nicht beurteilen. Aber ich habe noch andere Kommentare gehört (z.B. von meinem Sitznachbarn und seiner Begleiterin):

Rauswerfen sollte man diese Röcheltruppe, die haben keine Ahnung von musikalischer Kunst! Banausen, stören alle anderen!

und:

Demnächst bringe ich mein Asthmaspray mit und verabreiche jedem einen Hub damit Ruhe ist!

Nun, diese Kommentare (und es gab beim Verlassen der Beethovenhalle zahlreiche andere in dieser Richtung) haben mich zu meiner Gewissensfrage ermuntert.

Der Rest ist Affentheater und in meinen Augen reichlich unprofessionell.

András Schiff unprofessionell? Das ich nicht lache.

Es geht doch hier nicht nur darum dass Herr Schiff sich gestört gefühlt hat sondern auch die meisten der Besucher. Und: Die Musik wurde gestört. Warum sonst haben denn die meisten applaudiert als Herr Schiff Ruhe eingefordert hat?! Weil sie sich auch gestört gefühlt haben von den wenigen. Und das Husten kam meist aus der gleichen Richtung.

Es geht hier um ein klassisches Konzert, um musikalische Kunst (ja, mag hochtrabend klingen...). Es ist nicht Rammstein oder Guns N’ Roses denn dort kann man befreit husten, rascheln, niesen und labern so viel man will – es hört eh keiner bei 120 dB Lautstärke :D:D
 
Hallo @ all,

dass Schiff auf Störungen dieser Art (Husten, Handy, Geraschel) wohl am sensibelsten reagiert, haben wir alle jetzt wohl schon häufiger gehört und gelesen. Dabei fällt mir so ein: vielleicht gibt es ja tatsächlich solche Banausen, die mal testen wollen, wo seine Schmerzgrenze liegt? Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie das in seinem Konzert in Brüssel sein wird, denn das Publikum hier ist meiner Meinung nach mit eines der unruhigsten. Sehr sachverständig, aber undiszipliniert. Ich hoffe, man muss nicht die ganze Zeit über mit dieser Anspannung leben, dass es zu viel wird.

Ansonsten finde ich, dass auch der Genießer im Publikum mal die Kirche im Dorf lassen sollte. Natürlich weiß ich jetzt nicht, wie krass die Husterei in Bonn tatsächlich war, aber wer völlig ohne Nebengeräusche Musik genießen will, sollte das lieber zu Hause unter Kopfhörern tun.

LG,
Babs
 
Vor ein paar Monaten besuchte ich die Probe zu einem jener besonderen Grossen Concerte, deren Reiz für das bürgerliche Konzertpublikum
darin liegt, einmal dabei zu sein, wenn eine Koryphäe Leipziger Musiklebens in den Tempel zurückkehrt.
Die Auswahl des Programms entsprach im Wesentlichen der der Interpreten: Herbert Blomstedt, Andras Schiff; Berlioz' Symphonie fantastique,
Beethovens erstes Klavierkonzert. Keine Experimente.

Über die Musik müssen keine Worte verloren werden. Die Interpretationen sind so eingeschliffen wie die Images, die man mit den Namen der
Ausführenden assoziiert. Das Repertoire ist die Wiederholung des Immergleichen. Wie einer nonchalant sagt: "Schon tausendmal gehört", in
derselben Weise scheint sich das ganze Musikleben angesichts seiner selbst zu langweilen. Ich gehe nicht gern ins Gewandhaus.

Ich bin zudem alles andere als ein Autogrammjäger, aber ich dachte mir, wenn Andras Schiff, dessen Bach-Einspielungen wirklich ausgezeichnet
sind, einmal in der Stadt ist, kannst du ihn ja wenigstens freundlich um eine Signatur bitten. Für besonders originell hielt ich es, zur Unterschrift
jene Henle-Edition der Englischen Suiten herauszusuchen, für die Schiff seine eigenen Fingersatz-Empfehlungen gegeben hatte.

Nach der Probe wollte ich mich dann doch nicht so recht getrauen, zur Bühne zu gehen und ihn anzusprechen, und suchte vielmehr den Ausgang,
gab mir dann allerdings doch in einem letzten Moment den Ruck.
Es sah auch nicht zu schlecht aus: Schiff war gerade in ein Gespräch mit einer Dame vertieft und ich stellte mich unaufdringlich aber auffällig in
den Bereich seines Sichtfelds — neben mir wurde der Flügel wieder eingesenkt. Herr Schiff bemerkte mich über seinem Gespräch, musterte mich
für einen Sekundenbruchteil und führte daraufhin seine Unterhaltung weiter.
In der Erwartung, dass er auf mich zukommen würde, weil wir uns ohne Zweifel sprachlos darüber verständigt hatten, blieb ich kurze Zeit noch
stehen, bis er dann, ohne ein weiteres Mal auf mich zu achten, einfach die Bühne verließ.

Meinen Kommilitonen erklärte ich später, ich hätte mir kein Autogramm geholt, weil der dritte Satz schlecht gewesen sei.
 
In der Erwartung, dass er auf mich zukommen würde, weil wir uns ohne Zweifel sprachlos darüber verständigt hatten, blieb ich kurze Zeit noch stehen, bis er dann, ohne ein weiteres Mal auf mich zu achten, einfach die Bühne verließ.

Voriges Jahr beim Beethovenfest und auch mehrmals in der Philharmonie in Köln hat Herr Schiff an einem Tisch sitzend signiert.

Gestern sind einige Fans auf die Bühne gegangen und haben ihn beim Weggehen angesprochen. Ich kann mir denken, dass ein Pianist sich nach einem Konzert erstmal sammeln muss, gerade gestern bei drei Sonaten und zwei Zugaben ohne Pause. Das Konzert hat zwei Stunden gedauert. Vielleicht hat er nach dem von Dir erwähnten Konzert auch an einem vorbereiteten Tisch signiert und falls es so war würde ich es auch als störend empfinden beim Weggehen von der Bühne „abgefangen“ zu werden.

Ich habe mich voriges Jahr beim Beethovenfest nach seinem Konzert in die Schlange der vor dem Signiertisch ausharrenden eingereiht und Herr Schiff war sehr erstaunt als ich nicht um ein Autogramm gebeten habe sondern nach dem Baujahr seines Flügels gefragt habe. Er hat mir freundlich Auskunft erteilt.
 

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