Aktuelle Honorare für privaten Klavierunterricht?

Das kannst du, mit Verlaub, nicht beurteilen. Jemand auf deinem Level kann von so teurem Unterricht wahrscheinlich nicht in der Form profitieren, dass es sich für ihn "lohnt". Auf sehr professionellem Niveau kann das allerdings anders aussehen.

Davon abgesehen, gibt es sicher auch Klavierlehrer, die 10 € nehmen und ihr Geld nicht wert sind...
 
Das kannst du, mit Verlaub, nicht beurteilen. Jemand auf deinem Level kann von so teurem Unterricht wahrscheinlich nicht in der Form profitieren, dass es sich für ihn "lohnt".
Deine Argumentation hat einen logischen Fehler: Sie setzt voraus dass der der 250 Teuronen verlangt automatisch besser ist. Vielleicht verkauft er sich aber nur besser oder hat den besseren Namen?

Dass es solche Preise gibt bezweifle ich übrigens nicht. Das ist aber vermutlich nicht die Auskunft die der thread Ersteller sucht.
 
@playitagain
Solche Honorare nehmen manche Professoren. Die unterrichten extrem schwere Stücke. Die geben Schülern, die selbst bereits Meister sind, den letzten Schliff.

Da geht es dann um Stücke, die für uns Normalsterbliche unspielbar sind (Ravel-Gaspard de la nuit, Prokoffjew-Toccata, Balakirev-Islamey u.ä.). Diese Stücke müssen von den entsprechenden Lehrern selbst gespielt und vermittelt werden. Dieses Niveau zu erreichen, hat Jahrzehnte gedauert.

Angesichts der Arbeit, die hinter solch einer Lebensleistung steckt, halte ich solche Preise für völlig gerechtfertigt.
 
Deine Argumentation hat einen logischen Fehler: Sie setzt voraus dass der der 250 Teuronen verlangt automatisch besser ist. Vielleicht verkauft er sich aber nur besser oder hat den besseren Namen?
Meine Argumentation hat überhaupt keinen Fehler. Es gibt Lehrer, die verlangen $ 250 pro Stunde und sind trotzdem so begehrt, dass sie sich aussuchen können, wen sie unterrichten. Und sie müssen dafür auch nicht in allen Belangen besser sein als Lehrer, die nur $ 50 verlangen.

Wenn du beispielsweise mit einem neu einstudierten Klavierkonzert bei einem Profiorchester debütieren willst - d.h. mit einer üblicherweise halben (sic!) Orchesterprobe - dann bist du gut beraten, bei jemandem Unterricht zu nehmen, der das Konzert oft genug mit verschiedenen Dirigenten und Orchestern aufgeführt hat und alle möglichen Fallstricke des Stücks genauestens kennt. So jemanden wirst du für $ 50 nicht finden. Und auch nicht für $ 100.
 
Jemand auf deinem Level kann von so teurem Unterricht wahrscheinlich nicht in der Form profitieren, dass es sich für ihn "lohnt". Auf sehr professionellem Niveau kann das allerdings anders aussehen.

Boah, der war fies:-D

Vielleicht verkauft er sich aber nur besser oder hat den besseren Namen?

Oder er hat eine Professur und sitzt bei der Aufnahmeprüfung auf der anderen Seite.;-)
 
Was labert ihr nur für ein Zeugs.
250 € die Stunde und mehr ist doch wohl normal für Menschen aller möglichen Branchen, die sehr gut und sehr gefragt sind in ihrem Gebiet. Und für die Schüler / Kunden solcher Menschen ist das in der Regel auch sehr gut angelegtes Geld.
 

Man sollte nicht hinter den Berg halten und herumgeheimnissen:


Man berücksichtige, dass ein Musiker der nicht finanziell gezwungen ist ,"jeden" Schüler annehmem zu "dürfen", sollte aus Kreativitätsgründen und sonstigen künstlerischen Verpflichtungen nicht mehr als 25% seiner Tätigkeit mit Schülerunterrichtung verbringen. Und es macht auch kaum Sinn, 8 h am Fließband zu geben.

Also wird der 250er so etwa 5000 $ - 8000$ pro Monat mit Profiunterricht verdienen, dass ist dann auf US-Metropolräume gerechnet nicht so viel Geld.

Ferner sollten die Stundensätze engagierterer Freiberufler berücksichtigt werden, dagegen sind 250$ eher bescheiden.

Meines Wissens nach empfehlen deutsche Anwaltsberufsinteressenvereinigungen den " normalem" Durchschnitts-Rechtsanwalt etwa 170- 200€ pro Stunde als MindestHonorar zu berechnen (deren Argument: Dieser Satz ermöglicht Freiberufler in eigner Niederlassung etwa das Gesamtniveau inkl. Rentenversorgung einer vergleichbaren Tätigkeit im öffentlichen Dienst zu erreichen)
Eine gute Notarin und Anwältin in Berlin kann auch mal 300-400€ p.h. abrechnen.

Ob das in DEU ok ist, tja das ist eine andere Frage;-)


@mick sind denn in 250$ schon die Probe-Studio-miet-kosten (Raum und Topflügel) inkludiert? Das könnte zB in NYC auch zu bedenken sein;-)


Trotzdem gilt nach wie vor, es gibt auch sehr guten Musikunterricht zu angemessenen Preisen.

Ohne mich im Detail zu verlieren,
nette Spitzenmusiker machen auch Unterschiede:
Wenn sie der Meinung sind, es ist ein talentiertes und sehr lernbereites Kind zu unterrichten, werden meiner persönlichen Erfahrung nach günstigere Preise vereinbart, als wenn ein erwachsener Schüler kommt.

Zahlen -Stundensätze:
Was ist z.B. in Berlin für Privatklavierunterricht die "Regel":

- Musikstudenten als zuverdienende KL
ab 15€-30€

- examinierte KL 30-50€, oft eher um 30€
(einige aber sagen auch pro Minute 1€)

- Professoren und vergleichbare Spitzenkräfte müssen aus Zeitgründen sehr wählerisch sein und nehmen nur ganz wenige Privatschüler (Preise: Sympathiepreise zw. 50€ bis Hochpreise ca. 200€ )

Vergleiche:
- private Musikschulen um 120€ p Monat
-öffentl Musikschulen 80€ pMonat
- Jungstudierende ca 30€ Monat
 
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Ps:

Teurer Gesangsunterricht in Berlin:

ich weiß nicht, ob das in anderen Bundesländern auch so ist,

für privaten Gesangsunterricht wird in Berlin deutlich mehr verlangt als für Klavierunterricht, auch und gerade schon im Kinderbereich!
 
Meines Wissens nach empfehlen deutsche Anwaltsberufsinteressenvereinigungen den " normalem" Durchschnitts-Rechtsanwalt etwa 170- 200€ pro Stunde als MindestHonorar zu berechnen (deren Argument: Dieser Satz ermöglicht Freiberufler in eigner Niederlassung etwa das Gesamtniveau inkl. Rentenversorgung einer vergleichbaren Tätigkeit im öffentlichen Dienst zu erreichen)
Eine gute Notarin und Anwältin in Berlin kann auch mal 300-400€ p.h. abrechnen.
Hallo, diese Preise beinhalten den Betrieb der Praxis: also Raummiete, Einrichtung, Sekretärin, zuarbeitende weitere Anwälte des Büros. Bei Ingenieuren z. B. einer Forschungsgesellschaft bekommt nicht etwa der Ingenieur die abgerechnete Ingenieurstunde im Auftrag, sondern über diesen Tarif geht der gesamte Betrieb, dazu gehören gegebenfalls auch technische Versuchsanlagen usw.
Dagegen sind die höheren Saläre im Unterrichtsbereich von Solisten oder Hochschulprof. reiner Nebenverdienst.

Der Verdienst normaler KL im privaten Bereich ist immer nicht der Ausbildung angemessen. Nur dort wo über staatliche Institute nach Tarif gezahlt und auf der anderen Seite die Lernenden so subventionierte Preise oder nichts (Studenten) zahlen, sind alle glücklich.
 
@mick sind denn in 250$ schon die Probe-Studio-miet-kosten (Raum und Topflügel) inkludiert? Das könnte zB in NYC auch zu bedenken sein
Was für "Probe-Studio-miet-kosten"? Solcher Unterricht findet meist in Hochschul-Räumen statt, seltener auch mal in den Privatwohnungen der Pianisten. Niemand mietet dafür einen Raum an.
 
Der Verdienst normaler KL im privaten Bereich ist immer nicht der Ausbildung angemessen.

Ja das ist leider ein Trauerspiel, weswegen man über vernünftige Konsolidierung des Musikschulwesens in DEU nachdenken und handeln sollte:

Musiklehrer mit Hochschulabschluß sollten ganz normal wie andere akademische Absolventen im kommunalen Dienst mit TVÖD 13 bezahlt werden.

Private examinierte Musiklehrer müßten ähnlich den Vorschriften der staatlichen Bezuschussung von privaten normalen Ersatzschulen einen Ausgleichszuschuss bekommen, der ihnen ein TVÖD vergleichbares Einkommen sichert.

Notare im ländlichen Raum bekomnen/bekamen in einigen Bundesländern einen monatl. staatlichen Ergänzungszuschuss, wenn ihre "privaten" Einnahmen unter der Richtergrundbesoldung lagen.
 
nun dann ist es ja gut,
manche Hochschulverwaltung in DEU könnte , bei entsprechender Kenntnis von privaten Tätigkeiten in Hochschulräumen, Kosten erheben, wenn der Lehrer nicht ausdrücklich eine kostenfreie Nutzung zu Privatzwecken in den Bestallungsvereinbarungen festgeschrieben bekam;-)
 
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