Also ich übe:
M. Mussorgski - Bilder einer Ausstellung - Promenade
... die ersten zwei Takte
(Das nur, weil mir das so gut gefällt. Ich weiß, dass ich den Rest nicht spielen kann, ohne viel, viel mehr geübt zu haben.)
Bi-Ba-Butzemann
(ein Stück für zwei Hände)
Ein Adagio von A. Corelli
(auch für zwei Hände)
...
Das sind so gaanz kleine Anfänger-Stücke, die ich einübe. Alle immer so parallel. Also eins spielen, dann das nächste, dann das nächste ... usw.
Ist eben nicht so einfach. Dass ich kein Virtuose mehr werde, ist mir auch klar, aber es macht mir einfach Spaß zu spielen.
Hi Keybitz ;)
Im Grunde denke ich, dass die von Dir dargestellten Sachverhalte auf keinen Fall ungewöhnlich sind, und viele "Neueinsteiger" haben sich mit ihnen auseinandergesetzt.
Ganz kurz ein paar Stichpunkte, die mir aufgefallen waren - ich hau einfach "quer rein" ;) , dann wirds nicht ausufernd und langatmig.
1. ) Promenade a.d. Bildern einer Ausstellung: => Gut, wenn Einsteiger den Mut haben, sich diese Dinger zu greifen. ABER aufpassen, dass Du WIRKLICH DRANBLEIBST, denn es "drohen" Taktart-Wechsel, ein paar unangenehme Akkorde, viel Rhythmisches Denken usw. !!
Könnte noch etwas dauern, bis z.B. die erste Promenade gut funzt, TROTZDEM nicht abschrecken lassen.
2. ) Instrument => schlecht. Ordentliches Klavier besorgen. ;)
3. ) Chang: Über den gibts hier n LANGEN Thread. Ich habs nur kurz überflogen, da ich n anderen Text hier habe, aber: Ein paar wichtige weitere Leute sind jedenfalls - in diesem Punkt und vernünftigerweise - der Meinung, wenn man ein STÜCK spielen will, sollte man das STÜCK üben. Jedoch wird da seitens der GROßEN Klavierschulen anscheinend bisweilen etwas herumgestritten, und es scheint, für mich als außenstehenden Betrachter, da auch reichlich Diskussionspotential zu geben, kam mir so in den Sinn, beim kurzen Überfliegen einiger Threads.. . ;)
4. ) Der Begriff "Virtuose": Der Begriff ist ein Chamäleon, das über mehrere Zeitepochen BEDEUTUNGS- und REZEPTIONSWANDEL bzgl der mit ihm in Verbindung gebrachten Konnotationen erfahren hat. Näheres dazu im Thread "Godowsky - letztmöglicher technischer Fortschritt ?"
5. ) Ich würde GENAU TRENNEN zwischen NOTEN LESEN, und NOTEN UMSETZEN. Man kann OHNE DIE NAMEN DER NOTEN ZU KENNEN, lediglich anhand der Erklärungen "DIESE Note auf dem Papier ist auf den Tasten DIESE NOTE" plus Erklärungen der Zwischenräume und Halbtöne in Bezug auf die Tastatur, und OHNE die Noten zu BENENNEN, Klavierspielen. Die Abstände ERTASTET man sich , ohne auf die Tasten zu sehen, denn der Tastsinn ist ausreichend schnell ( sogar WAHNSINNIG schnell, das wird aber viel später auch noch wichtig ), vor allem, wenn einmal die Abstände im "Tastsinngedächtnis" verankert sind, und die ersten Muster erlernt sind, so dass wir den Blick auf den NOTEN lassen können und KEINE Zeit verlieren.
Durch das ALLERERSTE UMSETZEN von gedruckten Noten auf die Tasten ergibt sich die KLANGVORSTELLUNG, zum Beispiel also wie sich ( immer relativ, natürlich, es sei denn, man hat eine der Arten des absoluten Gehörs, da gibts nämlich mehrere Unterarten ) diese Note da im 1. Zwischenraum von unten in Verbindung mit oder vor oder nach der Note da im ZWEITEN Zwischenraum von unten ANHÖRT. Dieses ANGEHÖRTE ist GANZ WICHTIG, denn je mehr wir davon GEHÖRT haben und von diesen "Klängen" und "Verhältnissen" zwischen den gedruckten und gespielten Noten "abgespeichert" haben, desto BESSER
können wir, wenn wir ein NEUES STÜCK in die Hand nehmen, das Stück uns ohne Klavier im Kopf vorstellen / im Kopf vorsingen.
Das ist nochmals SUPERWICHTIG, bietet aber auch viel Diskussionsstoff.
Was am wichtigsten ist, ist also, das, was Du siehst, UMZUSETZEN. Wie die Dinger HEIßEN, ist völlig zweitrangig. KANN, wenn es unbedingt sein muss, später erfolgen. Am BESTEN ist nat., gleich beides zu erlernen: Wie sie heißen, UND wie sie umgesetzt werden, und beim Umsetzen gleich mal die Klang-Abstände, -verhältnisse , - Relationen, die mah beim SPielen HÖRT, merken und abrufbereit haben für die nächsten Stücke, wo das vorkommt. Dann kann man das nämlich schon.
Was ich damit sagen will, ist: "Noten LERNEN" => zu ungenau. "Noten LESEN können:" => Zunächst nicht unbedingt zwanghaft wichtig. ABER: "Noten, die man sieht, UMSETZEN können auf der Tastatur": EMINENT wichtig.
LG, Olli !