Absoluter Neuling, Autodidakt, ohne Klavier

Nee, es geht dir nicht ums Recht haben, nur ums Rechtfertigen, etwas nicht zu können, und das dann als cool und erstrebenswert darzustellen. Warum kommt mir das bekannt vor? Hab ich ausversehen RTL geguckt...?

Wieso soll ein Straßenkehrer keine Noten lernen können?

Mir isses egal, was du alles nicht können oder wissen willst, erzähls meinetwegen deiner Schwiegermutter.

Nacht,

Klavirus
 
Kann nich lesen, geil, was? Empfehle ich dir auch. Die Feler werdn von der Softwer gemacht, der ich vorsage.
 
Joe,

du lieferst ein wunderbares Beispiel dafür, dass sich ab und zu die bildungsferne Unterschicht und die total einfühlsam-sozialen Waldorftypen die Hand reichen.
 
Also ich übe:
M. Mussorgski - Bilder einer Ausstellung - Promenade
... die ersten zwei Takte
(Das nur, weil mir das so gut gefällt. Ich weiß, dass ich den Rest nicht spielen kann, ohne viel, viel mehr geübt zu haben.)

Bi-Ba-Butzemann
(ein Stück für zwei Hände)

Ein Adagio von A. Corelli
(auch für zwei Hände)

...

Das sind so gaanz kleine Anfänger-Stücke, die ich einübe. Alle immer so parallel. Also eins spielen, dann das nächste, dann das nächste ... usw.

Ist eben nicht so einfach. Dass ich kein Virtuose mehr werde, ist mir auch klar, aber es macht mir einfach Spaß zu spielen.


Hi Keybitz ;)

Im Grunde denke ich, dass die von Dir dargestellten Sachverhalte auf keinen Fall ungewöhnlich sind, und viele "Neueinsteiger" haben sich mit ihnen auseinandergesetzt.

Ganz kurz ein paar Stichpunkte, die mir aufgefallen waren - ich hau einfach "quer rein" ;) , dann wirds nicht ausufernd und langatmig.

1. ) Promenade a.d. Bildern einer Ausstellung: => Gut, wenn Einsteiger den Mut haben, sich diese Dinger zu greifen. ABER aufpassen, dass Du WIRKLICH DRANBLEIBST, denn es "drohen" Taktart-Wechsel, ein paar unangenehme Akkorde, viel Rhythmisches Denken usw. !!

Könnte noch etwas dauern, bis z.B. die erste Promenade gut funzt, TROTZDEM nicht abschrecken lassen.

2. ) Instrument => schlecht. Ordentliches Klavier besorgen. ;)

3. ) Chang: Über den gibts hier n LANGEN Thread. Ich habs nur kurz überflogen, da ich n anderen Text hier habe, aber: Ein paar wichtige weitere Leute sind jedenfalls - in diesem Punkt und vernünftigerweise - der Meinung, wenn man ein STÜCK spielen will, sollte man das STÜCK üben. Jedoch wird da seitens der GROßEN Klavierschulen anscheinend bisweilen etwas herumgestritten, und es scheint, für mich als außenstehenden Betrachter, da auch reichlich Diskussionspotential zu geben, kam mir so in den Sinn, beim kurzen Überfliegen einiger Threads.. . ;)

4. ) Der Begriff "Virtuose": Der Begriff ist ein Chamäleon, das über mehrere Zeitepochen BEDEUTUNGS- und REZEPTIONSWANDEL bzgl der mit ihm in Verbindung gebrachten Konnotationen erfahren hat. Näheres dazu im Thread "Godowsky - letztmöglicher technischer Fortschritt ?"

5. ) Ich würde GENAU TRENNEN zwischen NOTEN LESEN, und NOTEN UMSETZEN. Man kann OHNE DIE NAMEN DER NOTEN ZU KENNEN, lediglich anhand der Erklärungen "DIESE Note auf dem Papier ist auf den Tasten DIESE NOTE" plus Erklärungen der Zwischenräume und Halbtöne in Bezug auf die Tastatur, und OHNE die Noten zu BENENNEN, Klavierspielen. Die Abstände ERTASTET man sich , ohne auf die Tasten zu sehen, denn der Tastsinn ist ausreichend schnell ( sogar WAHNSINNIG schnell, das wird aber viel später auch noch wichtig ), vor allem, wenn einmal die Abstände im "Tastsinngedächtnis" verankert sind, und die ersten Muster erlernt sind, so dass wir den Blick auf den NOTEN lassen können und KEINE Zeit verlieren.

Durch das ALLERERSTE UMSETZEN von gedruckten Noten auf die Tasten ergibt sich die KLANGVORSTELLUNG, zum Beispiel also wie sich ( immer relativ, natürlich, es sei denn, man hat eine der Arten des absoluten Gehörs, da gibts nämlich mehrere Unterarten ) diese Note da im 1. Zwischenraum von unten in Verbindung mit oder vor oder nach der Note da im ZWEITEN Zwischenraum von unten ANHÖRT. Dieses ANGEHÖRTE ist GANZ WICHTIG, denn je mehr wir davon GEHÖRT haben und von diesen "Klängen" und "Verhältnissen" zwischen den gedruckten und gespielten Noten "abgespeichert" haben, desto BESSER
können wir, wenn wir ein NEUES STÜCK in die Hand nehmen, das Stück uns ohne Klavier im Kopf vorstellen / im Kopf vorsingen.

Das ist nochmals SUPERWICHTIG, bietet aber auch viel Diskussionsstoff.

Was am wichtigsten ist, ist also, das, was Du siehst, UMZUSETZEN. Wie die Dinger HEIßEN, ist völlig zweitrangig. KANN, wenn es unbedingt sein muss, später erfolgen. Am BESTEN ist nat., gleich beides zu erlernen: Wie sie heißen, UND wie sie umgesetzt werden, und beim Umsetzen gleich mal die Klang-Abstände, -verhältnisse , - Relationen, die mah beim SPielen HÖRT, merken und abrufbereit haben für die nächsten Stücke, wo das vorkommt. Dann kann man das nämlich schon.

Was ich damit sagen will, ist: "Noten LERNEN" => zu ungenau. "Noten LESEN können:" => Zunächst nicht unbedingt zwanghaft wichtig. ABER: "Noten, die man sieht, UMSETZEN können auf der Tastatur": EMINENT wichtig.

LG, Olli !
 
Hallöchen :)

Ich bin richtig überrascht, wie viele Reaktionen bisher auf meinen Artikel hier angekommen sind. Super!
Zur Zeit lese ich noch die ganzen Ratschläge, damit habe ich wohl noch eine Weile zu tun. Und dann muss ich das alles erst mal bei mir »ankommen lassen«.
Jedenfalls finde ich es nun doch richtig, hier geschrieben zu haben, als in irgendeinem Keyboard-Forum. Liegt wohl an der Stimmung hier... ;)

...
Aber dass das Notenlesen schwierig sei, ist völliger Unsinn und Einbildung. Du hast, wie so viele, nur immer keine Lust gehabt, Dich einmal hinzusetzen und das System, nach dem das funktioniert, wirklich zu verstehen.
...
Einfach mal 1 Wochenende, statt stundenlang mit Fernsehen, Computer oder Smartphone zu verbringen, dies machen, und schon läuft die Sache.

Da hast Du wohl Recht, hasenbein. ;) Oder?
Ich habe mir jetzt so ein paar Karteikarten beschriftet. Vorne steht z. B. »C« drauf und hinten sind die Noten aufgemalt und wo ich sie auf der Klaviatur treffen würde. Die habe ich jetzt immer bei mir, wenn ich unterwegs bin (und schaue da natürlich auch immer mal drauf). Ich hoffe, dass ich es so mit der Zeit lerne.
Allerdings habe ich auch schon gemerkt, dass das bei mir nicht mehr so flott geht, etwas neu zu lernen. Auch vergesse ich Dinge, die ich vermeintlich mal gelernt habe, schnell wieder. Muss also öfter wiederholen.
Das hat sicher mit dem Alter zu tun. Aber auch damit, dass ich es nicht mehr gewohnt bin, etwas neu zu lernen. So als ob ich Lernen erst wieder erlernen muss.

Ich wollte damit nur sagen, dass es nicht daran liegt, dass ich »keine Lust« habe, etwas neu zu lernen. Würde ich es dann jetzt noch versuchen? Es fällt mir nur schwerer als früher.


Der Zeit Online - Beitrag stimmt mich positiv. Nett. :-)

Keybitz
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallöchen. :)

...wenn du einmal soweit bist,... Und du willst es unbedingt spielen.

Dann schlägst du Noten auf. Könntest anfangen zu spielen. Hast einen wundervollen Rotwein parat. Du hörst die Klänge eigentlich schon den Raum fluten.
...
Denn du bist damit beschäftigt, in ein Buch zu schauen, welche Note dort steht. Oder du verbringst deine Zeit damit, Irgendwelche Linien aufwärts zu zählen.

Volle Zustimmung!

Das Bild mit Noten aufschlagen, Rotwein trinken und los spielen gefällt mir. :p

Nur lese ich da so eine Art vorwurfsvollen Unterton. Wo kommt der her?
Noten lesen will ich, ja. Kann es bloß zur Zeit noch nicht. Aber das wird schon noch.
Das ist sozusagen »mein Plan«.

Keybitz
 
Hallöchen. :)

Hallo,

Versuche dabei bitte, die Tasten nicht immer von C aus zu zählen (den Fehler machen viele Anfänger). Wenn ich "G" sage musst Du das G gleich finden können, ohne dass Du "c,d,e,f,g .... aaah, hier ist also das g" machen musst.

Aaah genau! Danke, dass Du mich noch mal darauf aufmerksam gemacht hast. Ich hatte mir zwar das System mit den Karteikarten irgendwo abgeguckt (s. o.), durch Deine Meldung ist mir aber noch einmal bewusst geworden, weshalb das eigentlich besser ist, als bloßes Abzählen.

Das ist vielleicht auch ein Argument dafür, dass ich eine/n Leherer/in brauche: Weil ich mir so viele schöne Methoden abgucke und dann gar nicht mehr weiß, wozu sie eigentlich dienen sollen. ... Ich komme da mit der Zeit ziemlich durcheinander.

Keybitz
 
Hallöchen. :)



Volle Zustimmung!

Das Bild mit Noten aufschlagen, Rotwein trinken und los spielen gefällt mir. :p

Nur lese ich da so eine Art vorwurfsvollen Unterton. Wo kommt der her?
Noten lesen will ich, ja. Kann es bloß zur Zeit noch nicht. Aber das wird schon noch.
Das ist sozusagen »mein Plan«.

Keybitz

Ne ne, Digger! Einen Vorwurf wollte ich dir nicht machen. Das hast du falsch verstanden/ich falsch rübergebracht.

Es war lediglich "ratgebend" gemeint. Um sich mit den Noten zu beschäftigen, benötigst du auch nicht zwingend einen Lehrer. Es ist sicherlich vorteilhaft, jedoch keine Bedingung. Ich lerne in meinem Unterricht auch keine Noten. Wir spielen dort.

Es gibt ja hier auf clavio.de, wie bereits gepostet, einen wunderbaren Einstieg. Und das völlig kostenlos! Wenn du damit erst einmal anfängst, hast du einen super Einstieg. Und du wirst sehen..., noch ein Buch für 'nen nassen Zehner dazu, und der Rest läuft von alleine.

Um die Noten zu lernen, die du benötigst um ein bisschen Klavier spielen zu können, musst du wirklich kein Hochschulprofessor werden ;-). In der zeit wo wir hier schreiben, hättest du die C-Dur Tonleiter, angefangen beim Schlüssel C, schon auswendig im kopf:-)
 

In der zeit wo wir hier schreiben, hättest du die C-Dur Tonleiter, angefangen beim Schlüssel C, schon auswendig im kopf
Vor allem, wenn Du nicht beim C anfängst, sondern beim A und Dir ein einziges mal merkst, dass fast überall auf der Welt das H als B bezeichnet wird. Dann lautet die Reihenfolge nämlich ganz simpel A-B(H)-C-D-E-F-G und , wieder von vorne, a, b, c ...

Und im Bassschlüssel sitzen alle Noten einfach eine Terz tiefer auf den Notenzeilen als im Violinschlüssel. Eine Terz heißt erstmal, dass eine Note, die zwischen zwei Linien hängt, im Bass exakt im Zwischenraum darunter platziert ist. Eine Note AUF der Linie sitzt im Bass genau eine Linie tiefer.
 
Joe,

du lieferst ein wunderbares Beispiel dafür, dass sich ab und zu die bildungsferne Unterschicht und die total einfühlsam-sozialen Waldorftypen die Hand reichen.

Unsinn. Man spürt hier im Forum den pathologischen Drang vieler Teilnehmer, den eigenen Frust in stereotyper, reflexhaft abwertender Anti-Haltung auszudrücken. Ganz abgesehen von den plumpen Provokationen des "Klavirus"; es will sich hier niemand ansatzweise mit Meinungen oder Thesen auseinandersetzen. Schade, aber gut, muss man so hinnehmen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Er hat, laut eigener Aussage, keine großen Ambitionen und möchte, das unterstelle ich jetzt, Stücke schnell spielen lernen (und wahrscheinlich nicht nur Bi-Ba-Butzemann).

Obendrein wage ich die Behauptung, dass „nach Noten spielen“ für das Erlernen eines Instruments zum Auslaufmodell wird. Oder wie seht ihr das?

Und: Wollen vielleicht bestimmte gesellschaftliche Eliten das Musikmachen oder das Instrumentalspiel für sich reklamieren, um sich gegenüber dem „Pöbel“ abzugrenzen?

Ist das Dein einziges Argument? Wenn ja, dann ist es zu dünn, um darüber ernsthaft zu diskutieren.

Auch wenn es natürlich wohlfeil und populistisch ist - es reicht nicht.

Denn: Weder ist es "elitär" oder gar eine Frage gesellschaftlicher (und damit - oh Schreck - sozialer) Stellung noch sinnfreie "Paukerei", wenn man sich so ein einfaches und in sich schlüssiges System wie Musiknoten aneignet.

Du sagst sinngemäß: "schnell mal ein kleines Stück lernen" und assoziierst das gemeinerweise auch mit "Pöbel". Da mache ICH Dir den Vorwurf, dass Du offenbar dem "Pöbel" (wer zum Henker soll das sein??? Ich kenne ihn nicht, ich kenne nur Menschen) absprichst, mit ernsthaftem Interesse ans Erlernen eines Instruments zu gehen, und gleichzeitig, dass die gleiche ominöse Personengruppe nicht fähig sein soll, die Bedeutung einiger Punkte in einem Gittersystem zu erlernen.

Ich behaupte, Deine Aussage ist 1. falsch und 2. herabwürdigend.

1. Allerschlichteste Stücke nur nach Gehör bzw. optische Kontrolle zu erlernen, braucht mehr Zeit als der Blick in die Noten, rasch mal die dazugehörigen Töne zusammenzusuchen und die dann mit der sicheren Kontrolle der Noten zu erlernen. Das wird schon auf Anna-Magdalena-Niveau übermäßig schwer und zeitaufwändig. Jedenfalls schwerer und zeitaufwändiger als der Blick in die Noten.

2. Du machst eine vollkommen unnötige gesellschaftliche Spaltung auf an einer Stelle, wo sie vollkommen sinnlos ist. Was fällt Dir ein, Leute als "Pöbel" zu bezeichnen, die bislang noch nicht die Gelegenheit hatten, das Notensystem zu erlernen? Sorry, das geht wirklich gar nicht!

Was bringt es Keybitz, wenn er Noten lernt?

Das wird er wohl schon selbst erkannt haben, sonst hätte er es nicht begonnen. *head-desk*
 
Was fällt Dir ein, Leute als "Pöbel" zu bezeichnen, die bislang noch nicht die Gelegenheit hatten, das Notensystem zu erlernen? Sorry, das geht wirklich gar nicht!

Du musst schon erstmal richtig lesen, bevor du dich über was unnötigerweise aufregst:

Ich habe geschrieben, dass die Eliten Musik als Abgrenzung verwenden. Den Begriff „Pöbel“ habe ich aus Sicht der Diktion der Eliten verwendet. Das ist also keineswegs meine Ansicht.

Außerdem haben die Anführungszeichen ja auch ihren Sinn.

Zudem habe ich in erster Linie bewusst Thesen und keine Argumente angeführt.
 
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