Ich finde es erstmal schade, dass Profis scheinbar Musikhören ohne diese theoretische Überfrachtung nicht drauf haben.
Einen Dominanteseptakkord mit melodischem Sextvorhalt (mit der für Moll an dieser Stelle typischen kleinen Sext), nach C-Dur auflösen zu wollen nur weil man statt einer v4 (h - es) eine große Terz (h - dis) hört ... einen größeren Blödsinn habe ich nie gelesen. Das sind nur namentliche Unterschiede, die an der Auflösung eines Domnantseptakkordes nicht das geringste ändern. Das würde sich auch nicht ändern, wenn die Töne Hans und Armin hießen.
Glaubt ihr wirklich, Chopin hätte da eine v4 komponiert?
Der ist einfach seiner Motivik/Melodik gefolgt und dadurch erklingt über dem Dominantseptakkort in Sekundlage (f-g-h) eben statt dem d zunächst ein es ... die Terz der Tonika (typisch Sextvorhalt). Das gleiche (rhythmisch, melodisch) passiert zuvor in jedem Takt dieses Stückes. Was dann am Ende passiert, ist nichts neues und auch kein "Chopin-Akkord" ... denn ein Dominantseptakkord mit Sextvorhalt klang in Moll auch bei den Komponisten vor Chopin nicht anders.
Rechthaberei geht auch bei Profis mächtig auf den Sack.