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  • Ersteller des Themas MehrKlavierspielen
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Manche Schwerpunkte, die wichtig sind und zu den "Basics" gehören lassen sich nicht immer umsetzen, je nach SchülerIn. Ich werfe nur noch einmal in den Raum: ausgeprägte Noten-Legasthenie. Angeblich soll es die ja gar nicht geben. Aber wer keine Noten kann ist "unmusikalisch"? Ha, dann wäre Miles Davis völlig unmusikalisch bis zu seinem 40 Lebensjahr!
Es sollte nicht so weit gehen, zu versuchen, einem Blinden das Notenlesen beizubringen ;-), aber Notenlesen ist auch eine musikalische Kompetenz die je nach Situation (z. B. Ensemble Spiel) durchaus von Bedeutung sein kann. Das heißt natürlich nicht, dass man unmusikalisch ist, wenn diese Fähigkeit schwach oder gar nicht ausgeprägt ist. Als Bassist in einer Metal-Band erwarten einen diesbezüglich andere Aufgaben als die von Pianisten, die etwa einen Chor begleiten oder alternativ Mozart Sonaten vorspielen oder gar Kopf eines Jazz Trios sind.
 
nee, ich habe das über Miles Davis gelesen... meine ich... irgendwie in nem Buch
Bevor ich so was als Musikerin öffentlich schreibe, mache ich mich doch erst noch mal schlau? Ich habe 3 Sekunden! gebraucht, um diesbezügliche Infos zu Davis zu finden (mit 13 Unterricht, solide Trompetenausbildung, Juilliardscool (die er nicht wegen der Noten abgebrochen hat)...).
Davis selbst ging häufig in die öffentliche Bibliothek, um sich die Partituren von Vertretern der Neuen Musik oder der Schönberg-Schule wie Igor Strawinski, Alban Berg, Sergei Prokofjew und anderen Komponisten auszuleihen.
 
Solche Dinge gehören oftmals zu den bestgehütesten Geheimnissen...

Als Davis The Birth of the Cool aufgenommen hat war er gerade mal Anfang 20. Schau mal bei YT, es gibt genug Filmmaterial, wo er im Studio auch schon in jungen Jahren vorm Notenpult stand. Außerdem wäre die Unkenntnis des Notenlesens nicht mit seinem übermenschlichen Ego zu vereinbaren gewesen:-D.
 
Naja, ich konnte halt selbst unglaublich schlecht Noten lesen, habe es inzwischen gelernt aber richtig fix bin ich immer noch nicht. Das bedeutet nun aber nicht, dass ich mich für eine schlechte Musikerin halte, aber das bedeutet, dass ich mich durchaus sehr mit Notenlegasthenie beschäftigt habe (aber ich bin definitiv keiner). Bei mir in der Ausbildung ist eben etwas schief gelaufen. EIne Klavierlehrerin hat mir den Bassschlüssel so erklärt: dieses "a" im Bassschlüssel musst Du nur 2 Töne höher rechnen, dann weißt Du, dass das ein C ist. Und so machst Du das bei allen Noten im Bassschlüssel: also bei der Mittellinie liest Du ein h, rechnest dann 2 Töne rauf und hast dann Deinen Ton.

Ab dem Punkt war es bei mir absolut AUS. Da ich immer schnell auswendig gespielt habe ist es nie aufgefallen.
Aber ich habe mich geschämt... und natürlich das verschwiegen wo immer es geht.

Erst mit 22 Jahren habe ich durch einen Tipp einer Komilitonin begriffen, dass der Bassschlüssel eine Erweiterung des Violinschlüssels nach unten ist. Vorher hatten die Linien NICHTS miteinander zu tun...

Und wenn ich dann in der Literatur über Musiker gestolpert bin, die nicht Noten lesen konnten dann war ich natürlich froh, ein wenig Prominenz in meinen Reihen zu finden.

Daher hat sich das irgendwie eingebrannt. Aber, es kann auch ein anderer Musiker dieses Kalibers gewesen sein...

Und seid sicher, es gibt Wege, solche Defizite zu vertuschen. Am Ende zählt die Musik.

Daher bin ich aber auch so stinkig, wenn Kinder sich an den Noten vorbei mogeln (versuche ich zu verhindern), selbst komponieren, sich mit Musik beschäftigen und die Musik ihnen wichtig ist und dann kommt eine Kollegin nach einem Umzug und behauptet: Dieses Kind ist unmusikalisch! NoGo!
 
Sag mal, Viola, Du scheinst nicht gerade die umwerfendste Musikerin zu sein, nehme ich das aus Deinen Beiträgen richtig wahr?

Trotzdem gibst Du Klavierunterricht?

Hast Du überhaupt Musik studiert?
 
Wieso meinst Du, Hasenbein? Natürlich habe ich Musik studiert, Hochschulklasse, diverse Meisterkurse, Jungstudierende, das ganze Programm... wie kommst Du denn jetzt da drauf, dass ich keine "umwerfende" Musikerin sei?

Ich wollte immer Komponistin werden und - ich bin es geworden.
Klavierunterricht fällt mir leicht... das mache ich seitdem ich 16 bin, erst unter Anleitung meines Vaters aber nur die erste Zeit. Die Lehrproben habe ich samt und sonders mit sehr gut bestanden... also wenn das mal nicht eine amtliche Bestätigung ist.
Die Diplomarbeit habe ich u.a. über die Suzuki-Methode gemacht. Mein Thema war aber eher "Entwicklung kreative Fähigkeiten und Fertigkeiten im Rahmen des Klavierunterrichtes" - denn leider wollte niemand 1983 eine Arbeit mit dem Theme "Heranführen von Kindern an das Komponieren" bewilligen, weil es angeblich KEINE komponierende Kinder gäbe. Aber ich habe seinerzeit sehr systematisch mit Kindern Ausflüge in die Welt der Eigenkompositionen unternommen, wo sehr schöne Ergebnisse bei herum gekommen sind.
 

stimmt auch wieder. Mozart wurde ja bekanntlich als Erwachsener geboren.

DAS war ja eine AUSNAHME!

Ich habe schon als Kind zu hören bekommen, ich solle mir nicht einbilden, ich wäre ein zweiter Mozart... außerdem wäre ich ja ein Mädchen und Frauen sind ja noch nie durch großartige Kompositionen aufgefallen!
(Da kannten viele Clara Schumann und Hildegard von Bingen und Fanny Mendelsson nicht!)

Aber es war sehr demotivierend und sehr wenig förderlich bzw fördernd. Und TROTZDEM musste ich immer Musik erfinden... heute auch noch!
 
Und Wikipedia auch. Nun wißt ihr, daß er eigentlich 5 Jahre älter war, als alle Welt glaubt! :zunge:

Meinst Du, der Herr Papa hat gesehen: wenn ich meinen Knaben für jünger ausgebe als er wirklich ist, ist er noch ein größeres "Wunderkind"? Durchaus vorstellbar! Und: clevere Geschäftsidee, aber auch brutal für das Kindchen. Immer Lügen müssen, immer Geheimhaltung, immer Angst, entdeckt zu werden, WAS für ein Sch.... jetzt habe ich echt Mitleid mit WAM!
 
Sag mal, Viola, Du scheinst nicht gerade die umwerfendste Musikerin zu sein, nehme ich das aus Deinen Beiträgen richtig wahr?

Trotzdem gibst Du Klavierunterricht?

Hast Du überhaupt Musik studiert?

Ich finde es nicht in Ordnung, andere Forumsmitglieder auf so eine Art und Weise zu bewerten und missbilligen, ohne dass man sie in Wirklichkeit kennt. Es geht hier darum, inhaltiche Fragen zu diskutieren.

Hasenbein, wir sind uns vielleicht einig, dass es viele schlechte Klavierpädagogen gibt, was ich auch oft beklagt habe, jedoch geht es zu weit, solches direkt anderen Leuten hier zu unterstellen.

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass dein Tonfall oftmals derart ausgelegt ist, dass man meinen könnte, du sähest dich ständig im Recht und alles um dich herum wäre Unfug. Diese Art kann recht ungesund sein, nicht nur für einen selbst, sondern auch für seine Mitmenschen und die Beziehungen zu diesen.
 
Keine Angst, ich halte mich weder für den besten KL noch für den tollsten Pianisten, noch glaube ich bei allem, was ich schreibe, dass das unbedingt richtig ist.

Ich betrachte dieses Forum als Experimentierfeld, auf dem ich mal das, was ich denke, unverblümt äußere. Manchmal merke ich dann, dass ich den Nagel auf den Kopf getroffen habe, manchmal (wie im Fall Viola) muss ich feststellen, dass ich sehr falsch lag. Na und?

Auf jeden Fall habe ich so mehr Unterhaltungswert und fache die Diskussion mehr an, als wenn ich einer von diesen artigen, politisch korrekten Spießern wäre, die hier auch rumlaufen :-)

LG,
Hasenbein
 

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