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MehrKlavierspielen
Guest
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Das ist ja null aussagekräftig.
Was ich meinte, sind Aufnahmen (Video oder Audio) vom konkreten UNTERRICHT.
Die Gewinnerin oder der Gewinner sucht die Ü-18-Videos für das Finale eines Clavio-Treffens seiner Wahl aus.
Wann begreifen die Klavierlehrkräfte, dass es sehr sehr unterschiedliche Menschen, Kinder und Lerninhalte gibt? Auch die Lernziele können sehr verschieden sein, daher frage ich vorher immer auch die Eltern, welche Lernziele den Eltern vorschweben und dann schauen wir, ob ich das leisten kann. Ich bilde keine Notenlesmaschinen aus!
Da sind die Kinder einmal ganz klar im Nachteil: Sie können nur sehr bedingt eine für sie passende Lehrkraft aussuchen.
Ich wusste als Erwachsene ganz genau, als ich mich in der Musikschule anmeldete, wen ich nicht als Lehrerin haben wollte. Als Kind hatte ich keinen Über- und Einblick.
Es gibt verschiedene Schwerpunkte im Klavierunterricht. Wenn SchülerInnen von mir umziehen und dann bei der besten Klavierlehrkraft am Ort untergebracht werden, weil ihnen das Klavierspiel soooo viel Spaß macht, sie begabt und fleißig sind, so erlebte ich einige Male, dass die werten KollegInnen die Hände über den Kopf zusammenschlugen weil ja NICHTS an Basics vorhanden wäre... keine Technik, keine Notenleskenntnisse, kein gar nichts. Hallo? Wer bei mir nach drei Jahren mit 12 Jahren ein Schubert-Impromtus spielt kann NICHTS?
Ausgerechnet diese wunderbare Schülerin wurde von einer Kollegin dermaßen an die Wand gefahren, dass sie nach einem Jahr den Klavierdeckel zuklappte und ihren Eltern sagte: ich werde nie nie wieder eine Taste herunter drücken. Und sie hat es durchgehalten. Kommentar der Kollegin: Dann ist es auch nicht schade um Dich. Entweder spielt man richtig Klavier oder gar nicht.
Eine andere Schülerin zog nach Brüssel. Sie war 9 Jahre und komponierte ein Stück nach dem anderen - natürlich mogelte sie sich an den "normalen" Lerninhalten ein wenig vorbei, aber sie lernte andere Dinge: Rhythmus, Harmonielehre usw. Nach drei Monaten bei einer Klavierlehrerin in Brüssel wurde sie mangels Begabung rausgeschmissen. Hallo? Geht es noch?
(Muss ich erwähnen, dass es meist Kolleginnen mit osteuropäischem Hintergrund sind?)
Wann begreifen die Klavierlehrkräfte, dass es sehr sehr unterschiedliche Menschen, Kinder und Lerninhalte gibt? Auch die Lernziele können sehr verschieden sein, daher frage ich vorher immer auch die Eltern, welche Lernziele den Eltern vorschweben und dann schauen wir, ob ich das leisten kann. Ich bilde keine Notenlesmaschinen aus! Es gibt bei mir ausgezeichnete Notisten, aber bei anderen liegt der Schwerpunkt eher beim sportlichen Aspekt und die spielen alles auswendig. Wieder andere improvisieren oder arrangieren sich ihr Material selbst.
Oberstes Lernziel bei mir: Freude an der Musik, am Musik machen, Verständnis für musikalische Inhalte, Architektur usw. Wer aus der Freude heraus so viel Musik macht, dass er später daraus einen Beruf machen kann, den unterstütze ich dabei.
Mit vielen Ehemaligen stehe ich heute noch in Kontakt, nicht nur mit denen, die einen musikalischen Beruf ausüben. Und ich habe mittlerweile die dritte Generation (!) einer Familie im Unterricht, seufz. Wenn ich es schaffe, dass die Kinder die Musik später weiter betreiben, dann habe ich einen guten Job gemacht.
Die Schwerpunkte osteuropäischer Kolleginnen sind ja bekannt.
Und die wären? Ich war immerhin 10 Jahre bei einer "osteuropäischen Kollegin" und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich bei einem "westeuropäischen Kollegen" mehr gelernt hätte. Geheult habe ich da übrigens nie, ich bin dort mehrmals pro Woche hingegangen und habe mich jedesmal auf den Unterricht gefreut.
Dass die Schwerpunkte nach Interessen des Schülers individuell gesetzt werden, finde ich richtig. Ich bin aber auch der Meinung, dass bestimmte Basics beherrscht werden sollten. Was die sind und welchen Umfang sie umfassen, darüber kann man vllt. streiten. Und ich bin der Überzeugung, dass dies langfristig auch auch für den Spaß förderlich ist! Schlechter Rhythmus wird spätestens zum Problem, wenn man im Ensemble spielt. Schlechte Technik führt zu schlechtem Klang und kann auch Beschwerden beim Spielapparat hervorrufen. Fortgeschrittene Notenkenntnisse erleichtern das Erlernen neuer Stücke. Musik zu verstehen (Theorie) ist nicht verkehrt. Und beständige Fortschritte können unheimlich motivierend sein!
Wie kommt den die Nachfolgelehrerin zu der Aussage "keine Technik,...", hast du dafür eine Erklärung? Und WIE wurde das Schubert Impromptus gespielt? War es vorspielreif? Verfügte der oder die Schülerin tatsächlich über die dafür erforderliche Technik und ein entsprechendes Rhythmusgefühl, Klangvorstellungen, Ausdruck, etc? Ich will nicht polemisieren, aber ich habe auch schon jemanden Stücke vorspielen gehört, dessen Rhythmus so schlecht war, dass ich es mir nicht anhören konnte und in meiner Klasse spielten viele "Für Elise" vor, die das bis auf einen alle nicht komplett konnten. In einer Rockband, wo ich mitspielte, spielte der Sänger das ins der Tat schwierige Gitarrenriff rhythmisch völlig falsch (nicht nur unsauber), weil er nicht gleichzeitig singen und Gitarre spielen konnte. Ich will nicht polemisieren, aber war der/die 12 jährige tatsächlich weit genug für den Schubert oder war es vielleicht tatsächlich in mehreren Aspekten so ungenügend, dass die Kritik zwar hart und überzogen ( "kein nichts" ), aber dem Grunde nach in mehreren Aspekten berechtigt war? Ich frage aus Interesse.
Als Frage: Verliert das Musizieren auf Grund der elektronischen Medien an Faszination?
4. Das alte Dilemma: Sehr gute Pianisten sind demotivierte Klavierlehrer, gute Klavierlehrer sind oft schlechte Pianisten und die Reichweite ihrer guten Pädagogik endet bei den Grenzen ihrer eigenen Pianistik.
Ich biete Dir eine vierte an: Du versuchst Dich in einem Genre zu spezialisieren, das nicht zu den Spezialgebieten der Lehrkraft gehört. Ein Beispiel wäre, sich nach einer fundierten klassischen Ausbildung unter fachkundiger Anleitung mit Jazz beschäftigen zu wollen. Die wenigsten können beides auf qualitativ hochwertigem Niveau vermitteln. Übrigens müssen auch diejenigen, die auf beiden Gebieten tätig sind, mit einem Dasein "zwischen den Stühlen" rechnen: Für den gestandenen Jazzer zu klassisch, für den gestandenen Klassiker zu jazzig. Übersetzt heißt das schlimmstenfalls beides, aber nix richtig.Meines Erachtens gibt es 3 Gründe einen KL zu wechseln:
- Der KL taugt nix
- Man kommt an einem Punkt, an dem es bei diesem KL nicht weitergeht. Weil man sich in eine andere Richtung entwickeln möchte, weil die Methode beim Schüler nicht richtig wirkt, usw.
- Dem Schüler fehlen das nötige Talent und Fleiß, was er aber nicht erkennt oder eingesteht, die Schuld auf den KL schiebt und hofft beim nächsten würde es besser
Die Onlineunterricht-Fäden hier thematisieren das ja auch zur Genüge. Das liegt an der zwangsläufigen Konzeption als Monolog: Die fehlende Lehrkraft kann nicht eingreifen und der Lernprozess, eine sich entwickelnde und stabilisierende Eigenwahrnehmung anzueignen und die erkannten Unzulänglichkeiten selbst abzustellen, findet nicht statt. Es klingt falsch und fühlt sich unrund an, man findet aber nicht heraus, warum das so ist und weiß nicht, wie man das ändern könnte.Heute bieten Fernkurse via Internet die Möglichkeit, sich etwas vorzugaukeln. Den Untalentierten und Faulen ebenso leider auch den Talenten, die frustriert glauben, es läge an ihnen, dass es nicht weitergeht.
Wer ein Ziel nur deshalb anvisiert, weil ein anderes nicht erreichbar ist, scheitert auch hier. Klavierlehrer werden, weil man fürs Podium zu schlecht war - das geht immer schief wie jede denkbare Schein- oder Verlegenheitslösung. Entscheidend ist eine positiv besetzte Grundmotivation: Für eine Lehrkraft das ehrliche Bedürfnis, Musik vermitteln zu wollen. Nicht nur selbst musizieren können, sondern sehr gerne andere bei ihren ähnlich gerichteten Bemühungen fördern zu wollen. Wer zu sich selbst nicht ja sagen kann, wird auch andere nicht begeistern können.Die einen taugen zum Star, die anderen zum KL. Wieder andere weder zum einen noch zum anderen....
das habe ich bereits unter 2 beschrieben...Ich biete Dir eine vierte an: Du versuchst Dich in einem Genre zu spezialisieren, das nicht zu den Spezialgebieten der Lehrkraft gehört.
Drill, Prügelstrafe und schlechtes Deutsch.Und die wären?Die Schwerpunkte osteuropäischer Kolleginnen sind ja bekannt.
Drill, Prügelstrafe und schlechtes Deutsch.
Dass die Schwerpunkte nach Interessen des Schülers individuell gesetzt werden, finde ich richtig. Ich bin aber auch der Meinung, dass bestimmte Basics beherrscht werden sollten. Was die sind und welchen Umfang sie umfassen, darüber kann man vllt. streiten. Und ich bin der Überzeugung, dass dies langfristig auch auch für den Spaß förderlich ist! Schlechter Rhythmus wird spätestens zum Problem, wenn man im Ensemble spielt. Schlechte Technik führt zu schlechtem Klang und kann auch Beschwerden beim Spielapparat hervorrufen. Fortgeschrittene Notenkenntnisse erleichtern das Erlernen neuer Stücke. Musik zu verstehen (Theorie) ist nicht verkehrt. Und beständige Fortschritte können unheimlich motivierend sein!