Effektiver Lernen mit Exoskelett?

An sich eine uralte Trainingsmethode. Der "Trainer" führt die Choreografie am Körper des Schülers aus, damit das Gehirn die richtigen Bewegungsmuster lernt (kenne ich vom Bowling oder Tennis, beim Ballett dürfte das Alltag sein).
 
Eine der ersten Übungen im Unterricht bei Peter Feuchtwanger funktionierte nach diesem Prinzip „Quick release“, allerdings ohne aufwendige Apparatur: es geht um das Training, den Finger in einem augenblicklichen Impuls anzuspannen und ebenso schnell wieder zu entspannen. Die Übung wird (horribile dictu) mit linker und rechter Hand getrennt ausgeführt, wobei jeweils die andere Hand als Impulsgeber dient.
 
Das Experiment setzt gewissermaßen axiomatisch voraus, dass a) Klavierspielen primär aus den Fingergrundgelenken heraus stattfindet und dass, noch weitaus entscheidender, b) eine Beschleunigung der Bewegung im Fingergrundgelenk eine Beschleunigung des Gesamtspiels bewirkt. (Aaaaargh!)

Dies ist falsch und invalidiert daher das gesamte Experiment. Die gemessenen Erfolge gehen auf andere Effekte zurück und hätten wahrscheinlich mit verschiedenerlei Versuchsanordnungen erreicht werden können.
 
Eine selten dumme Spielerei, die in die falsche Richtung ziehlt!
Auch das Beispiel ist abstrus.
Nie wird ein längerer Triller nur aus den Fingergrundgelenken gespielt, es ist immer eine Rotation beteiligt!
Wer nicht wahrhaben möchte, dass das Spielen eines Instrumentes eine komplexe Tätigkeit von Seele, Geist und Körper ist, der sollte lieber schnell Schreibmaschine lernen.
Braucht man ja auch...
 
@hasenbein
betrachtest du Feuchtwangers Quick Release Übung damit auch als nutzlos oder funktioniert sie vielleicht doch nach einem anderen Prinzip?
 
Hauptsache, es springen für ein paar Jungforscher Doktortitel heraus. Dann hat dieser Hokuspokus wenigstens noch einen Sinn.

CW
 

Eine der ersten Übungen im Unterricht bei Peter Feuchtwanger funktionierte nach diesem Prinzip „Quick release“, allerdings ohne aufwendige Apparatur: es geht um das Training, den Finger in einem augenblicklichen Impuls anzuspannen und ebenso schnell wieder zu entspannen. Die Übung wird (horribile dictu) mit linker und rechter Hand getrennt ausgeführt, wobei jeweils die andere Hand als Impulsgeber dient.
So ähnlich wie "Finger Tapping"?

 
Eine selten dumme Spielerei, die in die falsche Richtung ziehlt!
Auch das Beispiel ist abstrus.
Nie wird ein längerer Triller nur aus den Fingergrundgelenken gespielt, es ist immer eine Rotation beteiligt!
Wer nicht wahrhaben möchte, dass das Spielen eines Instrumentes eine komplexe Tätigkeit von Seele, Geist und Körper ist, der sollte lieber schnell Schreibmaschine lernen.
Braucht man ja auch...
Da hätte man die Forschung besser mit zupfenden Gitarristen und Bassgitarristen gemacht, die bei längeren Ketten mit schnellen Noten meines Wissens keine Rotation der anschlagenden Hand einsetzen.
 
Da hätte man die Forschung besser mit zupfenden Gitarristen und Bassgitarristen gemacht, die bei längeren Ketten mit schnellen Noten meines Wissens keine Rotation der anschlagenden Hand einsetzen.
Doch, auch da sind die Rotatoren des Unterarms mit beteiligt. Das Ding ist, dass man den Rotationsanteil der Bewegung oft nicht sieht, er ist aber nichtsdestotrotz sehr wichtig.
 
@hasenbein Interessant, Danke!
 
Ein „Pressetext“, der keine Aufmerksamkeit erregt, hat seine Intention verfehlt. Man müßte die Studie im Detail kennen. Das vorgestellte Exoskelett ist sicherlich nicht det Nürnberger Trichter für Pianisten, aber unter neuromotorischen Aspekten könnten sich durchaus aufschlußreiche Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten ergeben, z.B. bei Patienten, die an/unter Dystonie leiden. Also nicht immer so laut „Blödsinn“ schreien …
 
Doch, auch da sind die Rotatoren des Unterarms mit beteiligt.
Zum Testen für Gitarristen, die das nicht glauben können:
Einfach mal mit der Greifhand das Handgelenk der Zupfhand fixieren, und dann versuchen, irgendein schnelles Zupfmuster auf die leeren Saiten zu bringen.
Nicht nur, dass das nicht gut funktioniert, es fühlt sich auch total falsch an.
 
Eine selten dumme Spielerei, die in die falsche Richtung ziehlt!
Genau mein Ding, das brauche ich unbedingt ;-)

Wenn es nur nicht so laut wäre!
Nie wird ein längerer Triller nur aus den Fingergrundgelenken gespielt, es ist immer eine Rotation beteiligt!
Ich glaube das Teil ist so an der Hand, dass du das Handgelenk frei bewegen kannst und auch sollst. Man soll wahrscheinlich wie immer spielen, also natürlich mit korrekter (Handgelenks-)Technik. Es geht wohl eher darum die geistige Blockade für das schneller spielen zu beseitigen, weil der Automat das unterstützt.
Aus der kurzen Pressemeldung ist das wohl nicht so genau zu schließen. Sonst wäre aber nicht zu erklären warum man das dann auch ohne kann und warum das Gehirn mit trainiert wird und die Hand an der das Gerät gar nicht ist.
 
@Alex_S. , in dem Video sehe ich keine Rotationen...
 

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