O
OmniaSolTemperat
- Dabei seit
- 22. Mai 2019
- Beiträge
- 9
- Reaktionen
- 0
Hi zusammen,
ich habe einen Flügel der Marke Schimmel aus Familienbesitz aus den frühen 50er Jahren aus geerbt. Mahagoni oder so (auf jeden Fall tropisches Holz), Elfenbeintasten, 195cm lang, Messing, und dann noch drinnen das "Königlicher Hoflieferant ..." Ding. Das war vor einigen Jahren. Wir haben ihn bei einem Klavierbaumeister in der Region der echt gut war überholen lassen. Da meine Familie das als Überraschung gemacht hat, weiß ich nicht genau, was gemacht wurde und wie viel es gekostet hat. Ausgangslage war, dass der Flügel schon ziemlich gelitten hatte, obwohl er nur in Familienbesitz war (gleich vom Werk in Braunschweig gekauft). Er wurde hoch professionell bespielt, aber gegen Ende bevor der Erblasser gestorben ist eben auch als "Abstellort" für Vasen und Co benutzt, was mich ziemlich genervt hat, als ich es erfahren habe... Folgende Sachen sind dem Profibauer aufgefallen damals:
- Hämmer mussten ausgetauscht werden
- Wohl auch Filz und Co.
- Lackierung wurde irgendwie zum Teil ausgebessert oder neu gemacht, jedenfalls war er nicht ausgeblichen und hat schöne Mahagonifarbe immer noch, aber es sind Risse drin, daher haben wir nicht alles neu machen lassen
- Resonanzboden hatte wohl auch einen dünnen Riss, aber laut Profi noch nicht so, dass man den neu machen müsste. Es gab klanglich nach der Überholung keinerlei Einschränkungen, alle waren begeistert vom Ergebnis, selbst der Klavierbauer hat es seinen Kollegen gezeigt :)
- Ich glaube, die Saiten sind drin geblieben?
- Und natürlich wurde Messing überall neu gemacht und poliert
- Elfenbeinbeschlag wurde irgendwie überarbeitet an den Tasten sodass die nicht mehr so gelb aussahen, war wohl noch dick genug dafür
Jetzt hat das gute Ding dank mir 4 Umzüge hinter sich und wurde auch ca. 6 Monate lang nicht gut gelagert, weshalb weitere Risse im Lack sind (so kleine dünne v.a. in der Nähe der Klaviatur, aber auch sonst). Das wurde auch beim Übergabeprotokoll festgehalten von der Klaviertransportfirma. Leider führe ich gegen die Person einen Rechtsstreit und konnte den Flügel nicht selbst früher rausholen oder die Lagerungsbedingungen beeinflussen oder besichtigen, ich musste ihn "rausklagen". Als er nun ankam, war er vom Klang her eigentlich sehr schön, obwohl er nach all den Jahren (er wurde nie gestimmt seit ca. 3 Jahren) echt mal gestimmt werden könnte. Ich bin aber unsicher, ob ich nicht Schäden übersehen habe, auch durch die ganzen Transporte. Die Risse kommen laut Unternehmen durch Lagerung ohne ausreichend Feuchte und Kälte am Abholort?
Konkret zwei Fragen habe ich schon. Die erste eher, weil es für die rechtlichen und Versicherungsfragen wichtig war und ist, die zweite für die Zukunft:
1) Wie kann man den Wert eines solchen Flügels schätzen (lassen)? Was kann man realistisch annehmen bei den Rahmenbedingungen mit Annahme, dass keine großen Schäden da sind?
2) Kann ich jemanden kommen lassen, der sowohl mögliche Schäden und so überprüft und auch stimmt nach ca 3 Wochen "setzen lassen"? Wenn ja, wie und wo finde ich die besten Kontakte? Hier im Forum gibt es ja schon so einige, daher frage ich mal hier.. ;)
Da es ja ein Familienstück ist mit langer Geschichte, kommt ein Verkauf gar nicht infrage. Ich will nur so schnell wie möglich sichergehen, dass der Flügel ok ist und in welchem Maße er geschädigt wurde seit Erbe. Ich habe ihn in top-Zustand nach der Überholung vor ca. 3 Jahren übernommen...
Danke an alle. Achso, Nebenfrage: Wieso haben eigentlich Schimmel-Flügel hier so einen schlechten Ruf? Ich habe auch schon an C. Bechstein und Steinway gespielt, aber ich würde meinen Flügel einigen der o.g. vorziehen. Ich dachte immer, das sei vor allem dem konkreten Flügel abhängig und nicht dem Hersteller generell. Gibt es konkrete Gründe, hat Schimmel sich seit den 50ern verschlechtert?
Danke sehr! :)
ich habe einen Flügel der Marke Schimmel aus Familienbesitz aus den frühen 50er Jahren aus geerbt. Mahagoni oder so (auf jeden Fall tropisches Holz), Elfenbeintasten, 195cm lang, Messing, und dann noch drinnen das "Königlicher Hoflieferant ..." Ding. Das war vor einigen Jahren. Wir haben ihn bei einem Klavierbaumeister in der Region der echt gut war überholen lassen. Da meine Familie das als Überraschung gemacht hat, weiß ich nicht genau, was gemacht wurde und wie viel es gekostet hat. Ausgangslage war, dass der Flügel schon ziemlich gelitten hatte, obwohl er nur in Familienbesitz war (gleich vom Werk in Braunschweig gekauft). Er wurde hoch professionell bespielt, aber gegen Ende bevor der Erblasser gestorben ist eben auch als "Abstellort" für Vasen und Co benutzt, was mich ziemlich genervt hat, als ich es erfahren habe... Folgende Sachen sind dem Profibauer aufgefallen damals:
- Hämmer mussten ausgetauscht werden
- Wohl auch Filz und Co.
- Lackierung wurde irgendwie zum Teil ausgebessert oder neu gemacht, jedenfalls war er nicht ausgeblichen und hat schöne Mahagonifarbe immer noch, aber es sind Risse drin, daher haben wir nicht alles neu machen lassen
- Resonanzboden hatte wohl auch einen dünnen Riss, aber laut Profi noch nicht so, dass man den neu machen müsste. Es gab klanglich nach der Überholung keinerlei Einschränkungen, alle waren begeistert vom Ergebnis, selbst der Klavierbauer hat es seinen Kollegen gezeigt :)
- Ich glaube, die Saiten sind drin geblieben?
- Und natürlich wurde Messing überall neu gemacht und poliert
- Elfenbeinbeschlag wurde irgendwie überarbeitet an den Tasten sodass die nicht mehr so gelb aussahen, war wohl noch dick genug dafür
Jetzt hat das gute Ding dank mir 4 Umzüge hinter sich und wurde auch ca. 6 Monate lang nicht gut gelagert, weshalb weitere Risse im Lack sind (so kleine dünne v.a. in der Nähe der Klaviatur, aber auch sonst). Das wurde auch beim Übergabeprotokoll festgehalten von der Klaviertransportfirma. Leider führe ich gegen die Person einen Rechtsstreit und konnte den Flügel nicht selbst früher rausholen oder die Lagerungsbedingungen beeinflussen oder besichtigen, ich musste ihn "rausklagen". Als er nun ankam, war er vom Klang her eigentlich sehr schön, obwohl er nach all den Jahren (er wurde nie gestimmt seit ca. 3 Jahren) echt mal gestimmt werden könnte. Ich bin aber unsicher, ob ich nicht Schäden übersehen habe, auch durch die ganzen Transporte. Die Risse kommen laut Unternehmen durch Lagerung ohne ausreichend Feuchte und Kälte am Abholort?
Konkret zwei Fragen habe ich schon. Die erste eher, weil es für die rechtlichen und Versicherungsfragen wichtig war und ist, die zweite für die Zukunft:
1) Wie kann man den Wert eines solchen Flügels schätzen (lassen)? Was kann man realistisch annehmen bei den Rahmenbedingungen mit Annahme, dass keine großen Schäden da sind?
2) Kann ich jemanden kommen lassen, der sowohl mögliche Schäden und so überprüft und auch stimmt nach ca 3 Wochen "setzen lassen"? Wenn ja, wie und wo finde ich die besten Kontakte? Hier im Forum gibt es ja schon so einige, daher frage ich mal hier.. ;)
Da es ja ein Familienstück ist mit langer Geschichte, kommt ein Verkauf gar nicht infrage. Ich will nur so schnell wie möglich sichergehen, dass der Flügel ok ist und in welchem Maße er geschädigt wurde seit Erbe. Ich habe ihn in top-Zustand nach der Überholung vor ca. 3 Jahren übernommen...
Danke an alle. Achso, Nebenfrage: Wieso haben eigentlich Schimmel-Flügel hier so einen schlechten Ruf? Ich habe auch schon an C. Bechstein und Steinway gespielt, aber ich würde meinen Flügel einigen der o.g. vorziehen. Ich dachte immer, das sei vor allem dem konkreten Flügel abhängig und nicht dem Hersteller generell. Gibt es konkrete Gründe, hat Schimmel sich seit den 50ern verschlechtert?
Danke sehr! :)