Gussrahmen etwas porös - ist das normal?

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alexandermartillo

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12. Jan. 2024
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Hallo zusammen, vorab vielen Dank für Eure Hilfe. Ich habe mir heute ein Klavier (Grotrian 124) für einen möglichen Kauf angeschaut. Nach meiner Rückkehr zu Hause fiel mir auf dem Foto (sh. Anhang) auf, dass der Gussrahmen an einer Stelle ziemlich porös/löchrig/ungleichmäßig ist. Ist das normal bzw. in Ordnung? Oder ein Hinweis auf Mängel bei der Fertigung? Besten Dank!
 

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Gussformfehler … wenn es eine Sandform verwendet wird, dann sind da halt ein paar Brösel verstreut.

An der Stelle mechanisch irrelevant.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Und das ging bei der Qualitätskontrolle bei Grotrian damals als "normal" durch? Ein Freund sagte gerade mit einem Augenzwinkern: Bei Steinway hätte man so etwas nicht ausgeliefert. Aber mal im Ernst: Das ist in keiner Weise ein Mangel und beeinträchtigt nicht Stabilität bzw. Klang? Also auch kein Faktor, der den Kaufpreis mildert? Danke!
 
Bin Maschinenbau-Ingenieur und kein Klavierbaumeister. Statisch ist das sicher völlig egal. Optisch "eine Schramme", akustisch wage ich kein Urteil (kann mir aber nicht vorstellen, was das ausmachen sollte).

Nachdem man ein Gussteil nur wieder einschmelzen (es ist ja auch die Sandform verloren) und nicht dran "herumfrickeln" kann wird es wohl eine kaufmännische Entscheidung sein, sachlich Unbedenkliches zu verbauen. Ist halt kein Industrieprodukt sondern Manufakturarbeit.

Offenbar kommt man damit immerhin in die Schlagzeilen, wie man sieht! :005:

Schlimm wäre es, wenn das ein Lunker wär. Aber das sieht anders aus.

Nimm's als "Persönlichkeit" des Instruments zur Kennntnis. Wir wären froh, wenn wir solch ein Grotrian-Klavier hätten …
 
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@Henry ist Fachmann zur Beurteilung finaler Plattenbrüche.
Wenn Henry Entwarnung gibt, dann ist alles gut.
 
Das Wort Plattenbruch macht mir jetzt ein wenig Sorgen. :-) Ich habe das Klavier noch nicht gekauft. Mir ist nur wichtig, dass die kleinen Löcher keinerlei Auswirkungen auf Stabilität, Klang und Werterhalt haben. Danke in die Runde!
 
@altermann auch hier ist es öde. Siehst du endlich ein, dass das deplaziert ist?

@alexandermartillo Bitte lass dich von dem Kommentar von @altermann nicht beunruhigen. Das mit "Plattenbruch" ist eine längere Geschichte hier im Forum und hat mit den Fotos von deinem Klavier absolut nichts zu tun.

EDIT:
Hier im Forum hat jede Platte einen Bruch.
Vor allem scheint die (Schall)Platte bei dir einen Kratzer zu haben.

Wenn es denn lustig wäre...
Es gibt die Witzeecke. Aber wenn du dort 20 Mal hintereinander "Plattenbruch" postest, wirst du auch nicht zum großartigen Humoristen.
 
Ich hatte vor langer Zeit beruflich mit Eisenguss zu tun - da musst Du dir wirklich keine Gedanken machen. So wie die erhabene Schrift den Klang nicht beeinflusst, so tun es auch diese Oberflächenfehler nicht.
 
Mir ist nur wichtig, dass die kleinen Löcher keinerlei Auswirkungen auf Stabilität, Klang und Werterhalt haben. Danke in die Runde!

Hat es nicht.

Die Gußplatte ist nur schlampig nachbehandelt worden - da hat man offensichtlich auf die Optik keinen großen Wert gelegt.

Wie schon erwähnt, sind das Spuren der Sandgußform.

In der Regel wird die Gußplatte nach dem Gießen nachbehandelt und geglättet.

In der Ecke, hatten dann die Kollegen wohl keine Lust mehr gehabt :-D
 

Wird die Gußform, mit dem gleichen Sand, nicht wiederverwendet? Und der Sand nur neu in Form gebracht?
Ja, Gusssand kann man einige Male wiederverwenden. Er wird nach dem Guss abgeschlagen, gesiebt, und wieder in eine neue Form gestampft. Er wird dabei zunehmend instabil, daher wird stärker gebrauchter Sand nur außerhalb der Werkstückoberfläche als Füllmaterial verwendet.

Die Gussform(en) vom Modell herzustellen ist nicht so wenig Arbeit wie man meinen möchte und es kann ein ähnlicher (Schönheits-)Fehler jederzeit wieder passieren … da reichen ein paar Brösel, die beim Herausheben des Modells an diesem haften bleiben und dann nach kleinen Erschütterungen in die Form zurückfallen.

Die Form besteht auch aus mindestens zwei Formteilen (Ober- und Unterteil). Das mit den Sandbröckchen kann ebensogut beim Aufsetzen des Oberteils passieren und niemand kann das dann sehen. Die Krümel können auch während des Gusses lose werden, da ist man in Gottes Hand.

"Nacharbeiten" kann man nur indem man die Krümel vor dem Guss entfernt. Oder indem man nach dem Guss diese Poren zuspachtelt und verschleift, was in meinen Augen nur Kosmetik ist und ein "Verschleiern" dieser Tatsache darstellt. Da ist es schon besser man sieht, was Sache ist.
 
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Nun würde mich interessieren, ob Grotrian-Steinweg eine eigene Gießerei führt oder die Rahmen von einem unabhängigen Betrieb fertigen lässt. Weiß jemand mehr?
 
Ich kann mir das aus kaufmännischen Grüden einfach nicht vorstellen. Und glaube auch nicht, dass das im Interesse eines guten Produkts wäre. Von den paar verkauften Instrumenten im Monat kann man keine komplette Gießerei finanzieren, das ist in meinen Augen unmöglich. Schon gar nicht in Europa wo die Sicherheitsauflagen groß sind und Energie teuer.

Dann lieber in Lohnfertigung machen lassen von Leuten, die jeden Tag damit zu tun haben.
 
Nun würde mich interessieren, ob Grotrian-Steinweg eine eigene Gießerei führt oder die Rahmen von einem unabhängigen Betrieb fertigen lässt. Weiß jemand mehr?

Gußplattenrohlinge werden in der Regel bei entsprechenden Gießereien in Auftrag gegeben.

Ich wüßte jetzt im Moment keine Pianofortefabrik, welche eine eigene Stahlgießerei betreibt.
 
Hat nicht Steinway New York eine eigene Giesserei? @Wiedereinaussteiger
 
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