Zimmermann Z-120 BJ 1998 - was tun ?

Klaviere in Präsenz stimmen oder verstimmen ist ja zZ noch erlaubt 😉
Das ist richtig.

Für unsere Branche ist der Lockdown ideal - die Leute kommen wieder mehr zum Klavier spielen, und die Instrumente müssen ja dann auch gestimmt oder gar daher gerichtet werden.

Wegen meiner könnt des ruhig noch ne Weile so weitergehen, die Bilanzen von 2020 können sich durchaus sehen lassen und 21 ist bisher auch gut zu tun :001:

Das der TE hier auf seinen "Bastelrudi" zurückgreifen muß, leuchtet mir da schon ein, Klavierbauer kriegst im Moment keinen zeitnahe.

Ich kann die Frustration des TE schon nachvollziehen, jedoch ist das kein Grund gegen Kollegen zu hetzen und uns hier das blaue vom Himmel zu lügen.

Und nähmen wir mal an, es wäre tatsächlich ein "Klavierkunde" - so wie er sich hier präsentiert hat, würde er bei mir überhaupt keinen Termin bekommen.

Da könnte ich es auch absolut nachvollziehen, daß auch die Kollegen von Bechstein keine große Lust mehr haben bei dem noch mal aufzukreuzen.
 
Das klingt so vorwurfsvoll. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass das, was Kunden behaupten, selten wirklich so gemacht wurde. Das ist aber eher ein Problem der Experten-Laien-Kommunikation. Und kein daher lügen. Möglicherweise wurde das Klavier um einen halben Ton hoch gezogen. Aber nicht auf 440 Hz, sondern auf 443 Hz, weil es ja eh wieder absackt.
 
Möglicherweise wurde das Klavier um einen halben Ton hoch gezogen. Aber nicht auf 440 Hz, sondern auf 443 Hz, weil es ja eh wieder absackt.

Wäre ansich die geängige Praxis und ich glaube auch nicht, daß der Kollege dies nicht getan hätte.

Nur wurde dies vom TE in einer darartigen Weise kommuniziert, daß der Eindruck entstünde, hier sei gepfuscht worden.

Auch die Bemerkung "die Stimmung hat nicht gehalten" impliziert daß der Kollege nicht ordentlich gearbeitet hätte.

Nur bin ich mir sicher, daß der Kollege eine Nachstimmung auf jeden Fall angeraten hat.

Wenn ein Instrument über einen halberten Ton hochgestimmt werden mußte, verstimmt es sich natürlich erst einmal wieder etwas und bedarf einer weiteren Stimmung.
 
Kleiner Zwischenstand zu meinem Zimmermann Klavier:

Grundsätzllch:
Anfrage nur an Firmen mit Ladenlokal, vorrätigen neuen und gebrauchten Pianos. Erfahrung auch mit Bechstein Produkten. Klavierbaumeister vorhanden. Homepage Werbung auch für Reparaturen.
Alle Firmen haben von mir Infos über Hersteller, Typ, Baujahr, Seriennummer, Problem = schwergängige Tastatur, und Anforderung erhalten. Info zum Kostenlimit .

Firma 1, Raum München: strikte Behauptung, das sei keine Renner Mechanik. "bei Zimmermann wurde da gespart. Nur die Köpfe sind Renner" . Die Firma (durchaus renommiert) ist raus.

Firma 2, Raum München: ja, man könne was machen. Mehrfache Rückfrage. Entschuldigungen zur verspäteten Antwort. Endlich mögliche Terminfindung. Termin zwar von mir , von der Firma nicht rückbestätigt. Das geht so über einen Monat. Absage dann meinerseits. Weitere Entschuldigung von dieser Firma.

Firma 3, Raum Augsburg: ja, man könne was machen, Besichtigung kurzfristig mit Chef und einem Mitarbeiter.
Möglichkeit 1: Tasten regulieren. Kosten ca. 300 Euro mit An-/Abfahrt. Arbeitszeit: ein halber Tag. Danach: die Tastatur wird immer schwerer als eine gut eingestellte Flügeltastatur sein, aber - gleichmäßig über die 88 Tasten und - ca. 5 Gramm leichter.
Add-on:
Möglichkeit 2: zusätzlich die Tasten unten aufbohren und Gewichte individuell rein. Dazu muß die Mechanik zur Firma.
Kosten zusätzlich mindestens ca. 1.000 Euro. Will meine Frau nicht.

Dem Klavier geben wir jetzt mit Option 1 nochmal ne Chance. Wird bei uns vor Ort durchgeführt.
Wir müssen allerdings warten, das Damp-Chaser System feuchtet aktuell das wohl ehemals supertrockene Klavier immer noch durch.
 
Ich würde da keine Kompromisse eingehen und das Klavier nach Seifhennersdorf in Werk einschicken.
 
Ich würde da keine Kompromisse eingehen und das Klavier nach Seifhennersdorf in Werk einschicken.
Die Reparatur bei Bechstein ( mündliche Info Bechstein Zentrum Augsburg) würde ausschließlich über Bechstein Renovation im tschechischen Hradec Králové gemacht, nicht in Seifhennersdorf. Das ist eine Komplettüberholung und würde 7k bis 10k kosten (hatte ich schon mal geschrieben). Koordination etc. läuft über Bechstein Augsburg.
Abgesehen davon, dass die das sicher sehr gut machen: Das gebe ich nicht in Auftrag. Was da rauskommt, weiß ich erst, wenn das Instrument wieder da ist.

Da würde ich mir einen gebrauchten kleinen Flügel für vielleicht 15k (und das IST gut machbar) kaufen, den ich definitiv vorher anspiele. Mir geht´ s schwerpunktmäßig um das Tastengefühl , nicht um den absoluten besten Klang, daher wäre ein kleiner Flügel ausreichend.
Oder halt was hochwertiges Elektronisches mit Topp Tasten, das halt in 20 Jahren Elektroschrott ist. Meine Erben sind an einen Flügel eh nicht interessiert. Wer hat in den neuen kleinen Neubauhäusern noch den Platz ?
 
Oder halt was hochwertiges Elektronisches
Da gäbe es schon was:


Und an Flügeln gäbe es da auch was:

Vielleicht auch noch mal den chinesischen Markt durchforsten, entsprechende Flügel sind trotz ausreichender Qualität noch günstiger zu kriegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

SO!
am Klavier wurde gestern gearbeitet, gerade rechtzeitig vor der Heizsaison. Wir haben im Haus immer noch knapp 70% Luftfeuchtigkeit.
Der Auftrag wurde vergeben an einen regionalen Anbieter, mein Bauchgefühl: guter Eindruck bei Besichtigung - Bechstein macht es ja nicht - es kam einer der zwei Klavierbaumeister und hat 2,5h Stunden lang gearbeitet: "Regulation der Klaviermechanik vor Ort".
Erkenntnisse gemäß Info des anwesenden Spezialisten
- Das Klavier hat eine gute Mechanik
- die Hämmer könnten mal irgendwann abgezogen werden
- Ausspanen des Resonanzbodens wurde nicht empfohlen, da mindestens 3000 Euro .
- die "Garnierungen" am Waagebalken wurden nur geweitet, waren sonst noch gut, wie auch Tastenhöhen und Tiefgang.
- teils wurden noch an einzelnen Hämmern irgendwelche Schrauben verstellt.
- die Leiste für das Silentsystem wurde neu justiert.
- es gab noch Infos, wie sich ein wohl häufiger vorkommender Tastenbruch bei Yamaha E-Pianos äußerlich bemerkbar macht.
Ergebnis Tasten gehen deutlich leichter und gleichmäßig. Ähnliche Performance wie mein Yamaha E_Piano. Die Geschwindigkeit der ersten Takte von Burgmuller op.100 / Ballade ist jetzt auch am akustischen Piano gut. Tasten sind aber immer noch nicht so leicht wie der Bechstein B Flügel meines Klavierlehrers.
Resumee : Klavier darf erstmal bleiben.
 
am Klavier wurde gestern gearbeitet, gerade rechtzeitig vor der Heizsaison. Wir haben im Haus immer noch knapp 70% Luftfeuchtigkeit.

Ihr habt nicht ernsthaft zwischen 70% und 20% (Post von irgendwo vorne) im Jahresverlauf in der Wohnung, und bisher nichts zum klimatisieren des Klaviers getan? Vielleicht wäre doch was hochwertiges elektronisches sinnvoll? (Siehe Thread zum Kawai Novus5)
 
Ihr habt nicht ernsthaft zwischen 70% und 20% (Post von irgendwo vorne) im Jahresverlauf in der Wohnung, und bisher nichts zum klimatisieren des Klaviers getan? Vielleicht wäre doch was hochwertiges elektronisches sinnvoll? (Siehe Thread zum Kawai Novus5)
Das Klavier steht an einer Außenwand in einem L-förmigen "Allraum" Wohnzimmer (mit 2 Fenstertüren links und rechts vom Klavier zum Garten) - Eßplatz (mit attika Kaminofen 8kW ) - Küche mit Hochleistungs-Dunstabzug . Wir hatten bis vor einem Jahr nur einen Venta44 / bzw. 45 direkt neben dem Klavier stehen und haben seit diesem Jahr im Klavier einen Dampp-Chaser. Der Abfall der Luftfeuchtigkeit im Wohnraum bei Öffnen der Fenstertür im Winter ist wirklich dramatisch.
Daher das Dampp-Chaser System, das es von über 20 Jahren / Kauf des Klaviers leider noch nicht gab.

In meinen Arbeitszimmer steht als Backup ein "einfaches" Yamaha E-Piano P-121 (die 73Tasten Variante des P-125) mit GHS Tasten.

Kawai Novus Serie - für mich: geht ja gar nicht !
Nachteil eines E-Piano (verbaute alternde Elektronik und Lautsprecher) mit Nachteil eines Resonanzbodens (Klimatisierung des Raums nötig).
 
Zuletzt bearbeitet:
Abfall der Luftfeuchtigkeit im Wohnraum bei Öffnen der Fenstertür im Winter ist wirklich dramatisch.
Ist er nicht. Der ist normal. Interessiert das Holz auch überhaupt nicht; so schnell reagiert es nicht. Das nimmt nur sehr langsam Feuchte auf und gibt die auch nur langsam wieder ab. Wenn das Klima insgesamt ausgeglichen ist ist alles ok.
 
Ist er nicht. Der ist normal. Interessiert das Holz auch überhaupt nicht; so schnell reagiert es nicht. Das nimmt nur sehr langsam Feuchte auf und gibt die auch nur langsam wieder ab. Wenn das Klima insgesamt ausgeglichen ist ist alles ok.
Bei uns ist halt irgendwann mal an mehreren Stellen der Resonanzboden gerissen. (Nein, ich mache jetzt kein Foto).
Heute: Wohnzimmer morgens: 22 Grad 69% Hygro. Draußen 9 Grad. Fenstertür zum Garten bis zum Nachmittag offen, abends wird der Kaminofen angeheizt. Suboptimal für das Klavier, ist ja alles bekannt. Aktuell 16:55 Uhr: 17 Grad, 38% Hygro. Klavier knackte heute mehrfach. Musikzimmer haben wir nicht.
 
Kawai Novus Serie - für mich: geht ja gar nicht !
Nachteil eines E-Piano (verbaute alternde Elektronik und Lautsprecher) mit Nachteil eines Resonanzbodens (Klimatisierung des Raums nötig
So herum hatte ich da bisher gar nicht dran gedacht, für mich sind da eher die Vorteile (keine Stimmung notwendig, da elektronische Klangerzeugung, perfekte analoge Mechanik und natürliche Klangabstrahlung) kombiniert. Aber bei eurem Lüftungsverhalten wäre das wahrscheinlich wirklich kein Gewinn!

Hast du das Hygrometer "IM" Klavier hängen? Habe ich hier seit geraumer Zeit in meiner "Stimmungsdiva", das in meinem Musik/Arbeitszimmer steht. Da ist sehr schön abzulesen wie wenig direkt am Resonanzboden innen an Schwankungen zu sehen ist (allerdings bei normalem Lüftungsverhalten...)
 
So herum hatte ich da bisher gar nicht dran gedacht, für mich sind da eher die Vorteile (keine Stimmung notwendig, da elektronische Klangerzeugung, perfekte analoge Mechanik und natürliche Klangabstrahlung) kombiniert. Aber bei eurem Lüftungsverhalten wäre das wahrscheinlich wirklich kein Gewinn!

Hast du das Hygrometer "IM" Klavier hängen? Habe ich hier seit geraumer Zeit in meiner "Stimmungsdiva", das in meinem Musik/Arbeitszimmer steht. Da ist sehr schön abzulesen wie wenig direkt am Resonanzboden innen an Schwankungen zu sehen ist (allerdings bei normalem Lüftungsverhalten...)
Nö, 2 Hygros ( Haar - Hygro und Elektronisches) stehen auf dem Klavier. Ein weiteres el. Hygro steht 4m entfernt nahe eines Fensters.
Ich gehe mal davon aus, (bzw: erwarte !) dass aufgrund der Installation des Dampp-Chasers die Schwankungen IM Klavier deutlich geringer geworden sind. Trotzdem zieht natürlich zwischen Wand und Klavier ein Luftstrom direkt außen am Resonanzboden vorbei.
 
Ich gehe mal davon aus, (bzw: erwarte !) dass aufgrund der Installation des Dampp-Chasers die Schwankungen IM Klavier deutlich geringer geworden sind.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...
Technisch gesehen sind die Dinger anscheinend 80er Jahre Technik.
Mein Hygrometer im Klavier ist per Bluetooth auslesbar und loggt Temperatur und Luftfeuchtigkeit in 10 min Schritten mit... So kann ich direkt am Resonanzboden die aktuellen und durchschnittlichen Daten im Auge behalten und notfalls Massnahmen ergreifen.
So'n Teil kostet keine 15 Euro...
 

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