korrekte Haltung?
eine akademische Frage... - wie wäre es stattdessen mit BEQUEMSTE Haltung???
jedenfalls sehe ich das so: am besten ist immer das, was sich am angenehmsten anfühlt - und das ist meist das, was am bequemsten ist.
"gekrümmt" oder "flach gestreckt" halte ich für sinnlose Regeln: einerseits dürfte klar sein, dass der Anfang von Beethovens op.53 keine allzu gestreckten Finger braucht, weil sich das nur auf den weissen Tasten abspielt, andererseits dürfte klar sein, dass der Anfang der Chopinschen "Schmetterlingsetüde" in Ges-Dur (rechte Hand) sich besser mit entspannt geraden, als mit gespreizt krummen Fingern anfühlt. Kurzum: je nach dem Kontext.
GANZ ANDERS ist für mich die bzgl. Haltung die Frage, wie der Unterarm zu den Tasten ist und wie die Hand. Hier kann ich nur mitteilen, dass ich so sitze, dass meine Ellenbogen etwas tiefer als der Tastenboden sind und ich lasse meine Hände einfach ganz schlaff auf die Tasten hängen. Überhaupt ist für mich am angenehmsten, wenn die Hände möglichst dicht an den Tasten sind.
schnelle Skalen: H-Dur eher "gestreckt", C-Dur weniger gestreckt (((ich mag die Vokabel "gestreckt" nicht so sehr - ich mache das mit fast geraden, aber entspannten Fingern)
rasante Passagen: (z.B. in der Paganini-Etüde Es-Dur) mit geraden Fingern
relevant ist, dass die Grundgelenke der Finger immer ein wenig gebeugt sind (anderswo im Forum habe ich das Dachhaltung genannt), die Finger selber sollten so entspannt wie möglich auf die jeweils benötigten Tasten fallen.
Das muss nicht für jeden gelten, wir alle sind verschieden und nicht jedem liegt es, die Ellenbogen tief zu halten - vermutlich sitzt die Mehrheit relativ hoch. Ist sicher Geschmacks- und vor allem Gewohnheitssache.
...kann irgendwer den Schlussakkord des großen langsamen Satzes aus op.106 mit runden Fingern anschlagen?... ... :) auch ne Überlegung wert :)
Chopins Sextenetüde (für mich die schwierigste, hab ich lange üben müssen) und die geschüttelte Sextenpassage aus Liszts Rigoletto-Paraphrase spiele ich mit "geraden" Fingern, die Kettentriller aus op.111 auch -- -- aber das ist eben für mich am bequemsten (überhaupt, so sonderbar das erscheinen mag, muss man die Finger selber gar nicht übertrieben bewegen - sie werden vom Arm bewegt und in die Tasten gebracht)
zwei Exempel (aber nicht schimpfen: es sind meine Hände, ich mache das so, und das muss niemand genauso machen), eines daheim, eines aus dem Saal,
Gruß, Rolf