
Barratt
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Ich habe noch keine Handwerker oder Klavierspediteure erlebt, die umsonst kamen.
Umsonst kommen sie ja auch nicht, sie bekommen ja den Auftrag.

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Ich habe noch keine Handwerker oder Klavierspediteure erlebt, die umsonst kamen.
Davon gehe ich bei Probestunden allerdings auch aus.Wenn der Handwerker oder der Klavierspediteur zur Besichtigung kommt, gehe ich davon aus, dass er diesen Termin und die damit verbundene Leistung (Widmung von Lebenszeit) irgendwie einpreist...
Es wird auch nicht wahrgenommen (bzw. mental ausgeblendet...), dass das Anbieten kostenloser Leistungen IMMER zulasten entweder der Mitarbeiter geht, die weniger Geld verdienen oder mehr schuften müssen, oder zulasten der Qualität der angebotenen Produkte.
Jetzt mal Butter bei die Fische:
In welcher Region, auf welchem Instrument und zu welchem Preis (60. Min.)
unterrichtest Du?
Interessanterweise scheint mir, dass gerade diejenigen, die politisch eher rechts und neoliberal orientiert sind, also der Ansicht sind, dass, wer was leistet, auch dafür entsprechend bezahlt werden muss, wer wenig leistet, hingegen nicht so, eher kostenlose Probestunden "einfordern" als Leute, die links sind. Das passt bei Licht betrachtet überhaupt nicht zusammen - oder eben gerade doch, indem es zeigt, dass Rechte und Neoliberale nicht für eine "Leistungsgesellschaft" sind, sondern in Wirklichkeit für ein "ich nehme, was ich kriegen kann".
Vielleicht will er es ja nicht, weil er wie du und ich die Anonymität des Internets schätzt?Und darauf möchte Hase auch nicht eingehen...![]()
Der Grund dafür lässt sich ganz einfach im realen Leben feststellen:Die Frage ist eigentlich, wieso jeder Faden mit Erwähnung eines Klavierlehrers in eine mehrseitige völlig überflüssige Diskussion über "kostenlose" Probestunden entgleist.
Interessanterweise scheint mir, dass gerade diejenigen, die politisch eher rechts und neoliberal orientiert sind, also der Ansicht sind, dass, wer was leistet, auch dafür entsprechend bezahlt werden muss, wer wenig leistet, hingegen nicht so, eher kostenlose Probestunden "einfordern" als Leute, die links sind. Das passt bei Licht betrachtet überhaupt nicht zusammen - oder eben gerade doch, indem es zeigt, dass Rechte und Neoliberale nicht für eine "Leistungsgesellschaft" sind, sondern in Wirklichkeit für ein "ich nehme, was ich kriegen kann".
Ich bin links eingestellt und finde kostenlose Probestunden legitim. Ich fordere sie nicht ein, aber ich mach auch nicht so eine Kampagne/Vorwürfe draus, wenn Lehrer so etwas machen (nicht nur Klavierlehrer).
Und nein, ich mache nicht jede Woche Probestunden bei x neuen Lehreren, um "ich nehme was ich kriegen kann" zu betreiben - auf sowas muss man sogar als rechts/liberaler erst mal kommen. Wow.
Man zahlt nix, lernt aber auch nix.
Im ernst! Eine Stunde mit einem Lehrer der mich und meine Fähigkeiten / Kenntnisse nicht kennt.... Bis der mich einschätzen kann, ein Pädagogisches Konzept für mich hat und mir dann was beibringen (nicht zeigen!) will.... Locker 3-4 Stunden?
Und was lernt der interessierte Anfänger in der Stunde?
Sieh es doch mal andersherum: Wieviele Berufsanfänger bekommen heutzutage keine Anstellung mehr - von "unbefristet" möchte ich nicht mal mehr träumen - sondern müssen als unbezahlte Praktikanten arbeiten, zur Probe. Dafür bekommen sie ja erste Berufserfahrung, heißt es da...Eine wilde Theorie. Ich bin links eingestellt und finde kostenlose Probestunden legitim.
Im ernst! Eine Stunde mit einem Lehrer der mich und meine Fähigkeiten / Kenntnisse nicht kennt.... Bis der mich einschätzen kann, ein Pädagogisches Konzept für mich hat und mir dann was beibringen (nicht zeigen!) will.... Locker 3-4 Stunden?
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Wenn es eine gute Lehrkraft ist, kann sie Deine Fähigkeiten nach wenigen Minuten einschätzen, womöglich beim ersten Augenschein, wie Du die Tasten berührst, und Du verlässt die Schnupperstunde ganz berauscht von neuen Erkenntnissen.![]()
Ist es auch nicht, da immer zwei Parteien auf einen gemeinsamen Nenner kommen müssen. Wenn eine Partei unter den vorgegebenen Bedingungen kategorisch Nein sagt, ist das halt so.Am Ende regiert immer die Marktwirtschaft: Der Klavierlehrer bietet eine Dienstleistung an und der Kunde nimmt diese entweder für die jeweiligen Konditionen (Probestunde, Bindung etc.) und den jeweiligen Preis an oder eben nicht. (...) Ich finde das ehrlich gesagt nicht sonderlich verwerflich.
Der Grund dafür lässt sich ganz einfach im realen Leben feststellen:
Niemand schickt sein Kind ohne Probeschuljahr zur Schule
Niemand studiert ohne Probesemester
Zum Zahnarzt ohne Probeplombe ist undenkbar
Wer kauft bei einem Bäcker ohne Probebrötchen?
Keine Rente ohne Proberente!
...ist doch klar und kommt ursprünglich aus der Musikpraxis: kein Konzert ohne Probe...![]()
... niemand lässt sich den Darm spiegeln ohne vorherige Schnupperstunde
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So viel Urteilsvermögen und Fachkompetenz ist Voraussetzung, um diesen Beruf überhaupt vernünftig ausüben zu können - auch bei unvorbereiteter Literatur wird sich eine fachkundige Lehrkraft innerhalb weniger Sekunden bereits ein erstes Bild vom jeweiligen Leistungsstand machen können. Ein pädagogischer Ansatz sollte dann sofort gegeben sein - ein auf die Situation passendes Unterrichtskonzept wird eine halbwegs ernst zu nehmende Lehrkraft wohl bieten können. Wer dazu eine komplette Unterrichtsstunde oder länger braucht, ist in diesem Beruf schlicht und ergreifend fehl am Platze.Wenn der Lehrer dich dafür nur lobt und dir nicht ad hoc, obwohl er nicht wusste, was du vorspielen wirst, musikalische Schwachstellen in deinem Spiel aufzeigen kann und dir nicht eine Idee vermitteln kann, wie du an den Schwachstellen arbeiten kannst, ist der Lehrer nicht gut.
Dafür braucht ein guter Lehrer keine stundenlange Einschätzung eines Schülers und kein pädagogisches Konzept, nur ein Paar guter Ohren und didaktisches Vermögen.
Diesen Vorgang kann man getrost als einen Scheißjob bezeichnen...... niemand lässt sich den Darm spiegeln ohne vorherige Schnupperstunde
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