
Clavica
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- 5. Jan. 2016
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Liebes clavio Forum
Ich bin vor ein paar Tagen auf Euch gestossen und sehr angetan von der Breite aber auch der Differenziertheit der Antworten. Nun bin ich mit einer Frage/einem Fragenkomplex schwanger, die ich gerne stellen moechte.
Zuerst aber ein paar Hintergrundinformationen:
Als Kind habe ich ca. 8 Jahre mit doch eher geringem Einsatz Klavier gespielt, so dass wohl kaum mehr als die "untere Mittelstufe" erreicht habe. (Heute finde ich das schade, vor allem, da ich das Gefuehl hab, dass ich sehr viel "Wissen" verpasst habe - aber wie sagt man so schoen, hinterher ist man immer klueger). Trotzdem habe ich noch ein paar Jahre gelegentlich, wenn sich die Gelegenheit bot, Klavier gespielt, bis dann langsam das Koennen und die Erinnerung verblassten.
Vor drei Jahren hat mein Mann als Weihnachtsgeschenk den Kauf eines Klaviers organisiert. (Dabei scheint es sich wohl um ein "gutes" Klavier zu handeln, das ueber meinen Faehigkeiten liegt. Zumindest war ich ueberrascht, wie gut mein, auf meinem Klavier doch eher fragliches Gespiele, auf dem angeblich guten aber vermutlich eher "ausgelutschten" Klavier meiner Eltern klang, bis mir klar wurde, dass meine musikalischen und technischen Shortcommings wohl nur mit dem gutmuetigen Mandel der Ausgeleihertheit zugedeckt wurden).
Nachdem ich mich wieder an das Klavierspielen herangetastet hatte, nahm ich mir zwei Klavierstunden. Dann bekam ich Wehen und unser drittes Kind. ( :) ) Damit war dann erstmal fertig fuer zwei weitere Jahre.
Jetzt habe ich wieder angefangen. Das ist zeitlich eine Herausforderung (Arbeit, drei Kids und Kampfsport als Haupthobby, mit 5-6 h im Minimum pro Woche). Die Lektionen des Klavierlehrers klingen aber noch nach und ich bin ueberzeugt etwas gelernt zu haben. Gleichzeitig merke ich , dass ich mich wieder in ein Loch begebe (spiele immer noch die gleichen 5 Stuecke wie vor 2 Jahren) und auch diese (immer noch nicht!) fehlerfrei.
Genug davon, hier meine Fragen (eine allgemeine und ein paar spezifische):
a) Klavierlehrer
Ich spiele mit dem Gedanken eine Joint Venture Klavierloesung fuer mich und eine meiner Toechter (5 und 7) Jahre alt zu suchen. Konkret stelle ich mir das so vor, dass das Kind / eines der Kinder woechentlich Klavierunterricht bekommt und ich dann alle 4 Wochen eine Lektion anstelle des Kindes erhalte. (Haeufiger als monatlich macht vermutlich mit meiner Uebungszeit (~5-6h) Woche wenig Sinn).
Ist sowas aus Eurer Sicht sinnvoll?
Am Anfang dachte ich, dass ich mit Klavierstunden fuer mich beginne und schaue, wieviel Interesse die Kids am Klavierspiel zeigen und adjustiere dann, je nach dem wie es sich entwickelt.
b) Auswenig spielen
Ich habe gelesen, dass ich, um *richtig* auswendig zu spielen, die Melodie eines Stueckes kennen muss. Ich kenne zwar die Melodien der Stuecke, *waehrend* ich sie spiele, aber im Bett liegend summen etc. kann ich sie oft nicht. Das liegt u.a auch daran, dass mein Tonumfang im Vergleich zum Klavier doch eher begrenzt ist und ich mich als tendenziell unterdurchschnittlich musikalisch einschaetze.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass unter "Melodie auswendig kennen" das selbstaendige Summen, Singen etc. einer Melodie oder Stimme verstanden wird?
c) Gleichmaessig spielen
Eines der wenigen Stuecke, die ich im Moment spiele, ist das Solfeggio von Carl P. E. Bach. Muehe habe ich vor allem mit den Takten 5 - 6 (gebrochene Akkorde ?). Beinahe unabhaengig von der Geschwindigkeit rutschen mir entweder die Finger weg (ich spiele zu schnell) oder ich spiele sie zu langsam. Es scheint ausserhalb meiner Kontrolle zu liegen, den Melodiefluss gleichmaessig hinzubekommen. Und ja, ich habe die Stelle viel geuebt, vorwiegend langsam. Sehr langsam. :)
d) Zufaellige Fehler
Dies ist mein groesstes Problem und aergert mich am meisten. Trotz meines doch sehr begrenzten Repertoires und meiner Bereitschaft auch langsam zu ueben, mache ich in den Stuecken an verschiedenen Stellen nicht reproduzierbare Fehler. Das kann sowohl ein falscher Einsatz sein, als auch ein schlechter Sprung oder ein falscher Finger. Meistens passiert es an "einfachen" Stellen, die ich schon hunderte von Malen richtig gespielt habe.
Meine einzige Erklaerung ist mangende Konzentration. Gibt es irgendeine Moeglichkeit das in den Griff zu bekommen?
Vielen Dank fuers Zuhoeren. Ueber konstruktive Beitraege und Ideen freue ich mich.
Merci,
Eva
Ich bin vor ein paar Tagen auf Euch gestossen und sehr angetan von der Breite aber auch der Differenziertheit der Antworten. Nun bin ich mit einer Frage/einem Fragenkomplex schwanger, die ich gerne stellen moechte.
Zuerst aber ein paar Hintergrundinformationen:
Als Kind habe ich ca. 8 Jahre mit doch eher geringem Einsatz Klavier gespielt, so dass wohl kaum mehr als die "untere Mittelstufe" erreicht habe. (Heute finde ich das schade, vor allem, da ich das Gefuehl hab, dass ich sehr viel "Wissen" verpasst habe - aber wie sagt man so schoen, hinterher ist man immer klueger). Trotzdem habe ich noch ein paar Jahre gelegentlich, wenn sich die Gelegenheit bot, Klavier gespielt, bis dann langsam das Koennen und die Erinnerung verblassten.
Vor drei Jahren hat mein Mann als Weihnachtsgeschenk den Kauf eines Klaviers organisiert. (Dabei scheint es sich wohl um ein "gutes" Klavier zu handeln, das ueber meinen Faehigkeiten liegt. Zumindest war ich ueberrascht, wie gut mein, auf meinem Klavier doch eher fragliches Gespiele, auf dem angeblich guten aber vermutlich eher "ausgelutschten" Klavier meiner Eltern klang, bis mir klar wurde, dass meine musikalischen und technischen Shortcommings wohl nur mit dem gutmuetigen Mandel der Ausgeleihertheit zugedeckt wurden).
Nachdem ich mich wieder an das Klavierspielen herangetastet hatte, nahm ich mir zwei Klavierstunden. Dann bekam ich Wehen und unser drittes Kind. ( :) ) Damit war dann erstmal fertig fuer zwei weitere Jahre.
Jetzt habe ich wieder angefangen. Das ist zeitlich eine Herausforderung (Arbeit, drei Kids und Kampfsport als Haupthobby, mit 5-6 h im Minimum pro Woche). Die Lektionen des Klavierlehrers klingen aber noch nach und ich bin ueberzeugt etwas gelernt zu haben. Gleichzeitig merke ich , dass ich mich wieder in ein Loch begebe (spiele immer noch die gleichen 5 Stuecke wie vor 2 Jahren) und auch diese (immer noch nicht!) fehlerfrei.
Genug davon, hier meine Fragen (eine allgemeine und ein paar spezifische):
a) Klavierlehrer
Ich spiele mit dem Gedanken eine Joint Venture Klavierloesung fuer mich und eine meiner Toechter (5 und 7) Jahre alt zu suchen. Konkret stelle ich mir das so vor, dass das Kind / eines der Kinder woechentlich Klavierunterricht bekommt und ich dann alle 4 Wochen eine Lektion anstelle des Kindes erhalte. (Haeufiger als monatlich macht vermutlich mit meiner Uebungszeit (~5-6h) Woche wenig Sinn).
Ist sowas aus Eurer Sicht sinnvoll?
Am Anfang dachte ich, dass ich mit Klavierstunden fuer mich beginne und schaue, wieviel Interesse die Kids am Klavierspiel zeigen und adjustiere dann, je nach dem wie es sich entwickelt.
b) Auswenig spielen
Ich habe gelesen, dass ich, um *richtig* auswendig zu spielen, die Melodie eines Stueckes kennen muss. Ich kenne zwar die Melodien der Stuecke, *waehrend* ich sie spiele, aber im Bett liegend summen etc. kann ich sie oft nicht. Das liegt u.a auch daran, dass mein Tonumfang im Vergleich zum Klavier doch eher begrenzt ist und ich mich als tendenziell unterdurchschnittlich musikalisch einschaetze.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass unter "Melodie auswendig kennen" das selbstaendige Summen, Singen etc. einer Melodie oder Stimme verstanden wird?
c) Gleichmaessig spielen
Eines der wenigen Stuecke, die ich im Moment spiele, ist das Solfeggio von Carl P. E. Bach. Muehe habe ich vor allem mit den Takten 5 - 6 (gebrochene Akkorde ?). Beinahe unabhaengig von der Geschwindigkeit rutschen mir entweder die Finger weg (ich spiele zu schnell) oder ich spiele sie zu langsam. Es scheint ausserhalb meiner Kontrolle zu liegen, den Melodiefluss gleichmaessig hinzubekommen. Und ja, ich habe die Stelle viel geuebt, vorwiegend langsam. Sehr langsam. :)
d) Zufaellige Fehler
Dies ist mein groesstes Problem und aergert mich am meisten. Trotz meines doch sehr begrenzten Repertoires und meiner Bereitschaft auch langsam zu ueben, mache ich in den Stuecken an verschiedenen Stellen nicht reproduzierbare Fehler. Das kann sowohl ein falscher Einsatz sein, als auch ein schlechter Sprung oder ein falscher Finger. Meistens passiert es an "einfachen" Stellen, die ich schon hunderte von Malen richtig gespielt habe.
Meine einzige Erklaerung ist mangende Konzentration. Gibt es irgendeine Moeglichkeit das in den Griff zu bekommen?
Vielen Dank fuers Zuhoeren. Ueber konstruktive Beitraege und Ideen freue ich mich.
Merci,
Eva