zu schwierig für Anfänger ?

An dieser Stelle übrigens für alle Erwachsenen (aber natürlich auch für Jüngere) ein Tipp zum Üben und Lernen:

Schon vor einigen Jahren hat Vera F. Birkenbihl herausgefunden, dass sinnvoller und effektiver als das Üben innerhalb 30 Min. die Aufteilung in zweimal 10 Min. ist, sofern zwischen den Übephasen mindestens 4 Stunden Zeit liegen.

Also: Mehrmals insgesamt kürzer üben (aber verteilt) ist effektiver als einmal am Stück länger üben.
 
Das, was du schreibst, mag (wenn überhaupt) auf Stücke zutreffen, die etwas über dem eigenen Spielniveau liegen, aber nicht in der hier beschriebenen Situation.

Als ich nach 20 Jahren Abstinenz wieder eingestiegen bin, war der Entertainer mein zweites Stück. Hat sich angefühlt, als würde ich bei null anfangen. Ich habe dann Boogie Woogie mit Transkriptionen von Albert Ammons gelernt. Alles absurd zu schwer, weshalb ich mir einbilde, hier ein wenig mitzureden zu können. Wenn man sich durchbeißt, sind immense Fortschritte machbar. Aber es wie im Kampfsport: Wenn du auf die Füße achtest, siehst du die Faust nicht, und wenn du auf die Faust achtet, siehst du die Schritte nicht. Die Kunst ist, beides zu kontrollieren, ohne darauf zu achten. Das muss man langsam und Häppchenweise aufbauen.
 
@j.s.schwach
Bei einem Wiedereinstieg sind ja auch bereits Grundlagen im Gehirn gelegt und müssen „nur“ aktiviert werden.
 
An dieser Stelle übrigens für alle Erwachsenen (aber natürlich auch für Jüngere) ein Tipp zum Üben und Lernen:

Schon vor einigen Jahren hat Vera F. Birkenbihl herausgefunden, dass sinnvoller und effektiver als das Üben innerhalb 30 Min. die Aufteilung in zweimal 10 Min. ist, sofern zwischen den Übephasen mindestens 4 Stunden Zeit liegen.

Also: Mehrmals insgesamt kürzer üben (aber verteilt) ist effektiver als einmal am Stück länger üben.
das mag objektiv richtig sein, da ich es jedoch so noch nie probiert habe, kann ich nicht beurteilen, ob es für mich passen würde.
Allerdings käme es mir vermutlich erst mal seltsam vor, wenn ich die Sitzung alle 10 Minuten für mehrere Minuten unterbrechen müsste.
Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich nach 10 Minuten erst so langsam in den "Übeflow" komme.
@j.s.schwach
Bei einem Wiedereinstieg sind ja auch bereits Grundlagen im Gehirn gelegt und müssen „nur“ aktiviert werden.
ich habe den Beitrag von @j.s.schwach nicht als Argument für "zu schwere Stücke" verstanden, eher dagegen; nach dem Motto, dass man selbst als Wiedereinsteiger erst mal kleinere Brötchen, die man auch gut verdauen kann, backen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon vor einigen Jahren hat Vera F. Birkenbihl herausgefunden, dass sinnvoller und effektiver als das Üben innerhalb 30 Min. die Aufteilung in zweimal 10 Min. ist, sofern zwischen den Übephasen mindestens 4 Stunden Zeit liegen.

Ich befürchte, dass man das nicht so pauschalisieren kann. Jeder tickt anders und Lernen ist individuell sehr verschieden.
 
Und lernen und üben sind nicht immer synonym.
 
kann aber Gitarre "spielen", ...
was ich als erstes spielen möchte. The Enterainer und zwar nicht die Schmalspurversion
Wie weit bist du auf der Gitarre? Ist Lagrima von Tarrega für dich bereits machbar?
Nun, das ist erfordert gewiß deutlich weniger Fähigkeiten auf der Gitarre als die "echte" Version des Entertainers auf dem Klavier. Also stelle dir mal vor, du möchtest als Gitarrenanfänger gleich mal Tarrega spielen.
Schritt für Schritt!
 
@Bernhard Hiller , Lagrima- Die Träne....ich hasse diese und ähnliche Musik. Portugiesicher Fado. Ist nicht böse gemeint, aber wenn ich das höre bekomme ich Stehhaare. Vor etlichen Jahren hätte ich das noch unter Schmerzen spielen können, heute sicher nicht mehr.
 
An dieser Stelle übrigens für alle Erwachsenen (aber natürlich auch für Jüngere) ein Tipp zum Üben und Lernen:

Schon vor einigen Jahren hat Vera F. Birkenbihl herausgefunden, dass sinnvoller und effektiver als das Üben innerhalb 30 Min. die Aufteilung in zweimal 10 Min. ist, sofern zwischen den Übephasen mindestens 4 Stunden Zeit liegen.

Also: Mehrmals insgesamt kürzer üben (aber verteilt) ist effektiver als einmal am Stück länger üben.

Vom Prinzip her d'accord. Aber 10 Minuten halte ich für totalen Quatsch. Mittlerweile übe ich (am Wochenende) auch eher 2-4 mal am Tag, wobei dann aber 1-2 Stunden am Stück. In der Woche (Arbeit) ist die Übezeit eh schon begrenzt auf ca 1 Stunde. Die noch zu unterbrechen ist für berufstätige Erwachsene (die vielleicht noch Familie und Haushalt versorgen müssen) unpraktisch.
 
V. Birkenbihl sprach evtl. vom Lernen im Allgemeinen, das was ihr Spezialgebiet. Ob es da auch ums Klavier ging?
Hast Du Literaturverweise dazu?
 

Zuletzt bearbeitet:
@Klavirus
Gut, dass du nachfragst. Hab nochmal nachgelesen. Es geht darum, dass das Gehirn nach jeder Lerneinheit sieben Minuten lang auch bei „Nichttätigkeit“ weiterlernt, d.h. der Verarbeitungsmodus lässt das Gehirn in dieser Zeit ebenso aktiv arbeiten wie während der vorhergegangenen Tätigkeit. Anschließend muss eine Pause erfolgen, um eine Verinnerlichung zu erreichen.

Dies erklärt auch die 10-Minuten-Einheiten. Zweimal 10 Minuten ergeben durch den „Nachlerneffekt“ 34 Minuten. Dieser Effekt wird jedoch durch längere Übezeiten nicht automatisch mitverlängert. Insofern hat @Muck recht, dass diese Zeiten eigentlich zu kurz sind.

Dennoch: Sieben Minuten geschenkt durch die Aufteilung in zwei Etappen.
 
@Klavirus
Birkenbihl ist vom Fremdsprachenlernen ausgegangen, um darauf basierend Strategien für das Lernen allgemein zu entwickeln. Warum soll das fürs Klavierspielen-Lernen nicht gelten? Weiter oben hatte ich ja schon geschrieben, dass das Üben die äußere Tätigkeit ist, die den inneren Lernprozess in Gang setzt.
 
Eben, und für das Lernen von neuen Stücken, ich würde mal das Auswendiglernen als Parallele dazu sehen, sind die 10 Minuten am Stück, gefolgt von Pausen, sehr sinnvoll. Siehe Stilblütes Tipps. Bei Fremdsprachen oder sonstigen Lerninhalten mag das ja zweimal täglich funkrtionieren, es sei denn, man hat eine drohende Deadline.

Das Üben wird nicht dazu gehören.
 
... und für das Lernen von neuen Stücken, ich würde mal das Auswendiglernen als Parallele dazu sehen ... sind die 10 Minuten am Stück, gefolgt von Pausen, sehr sinnvoll.
Das sehe ich auch so.

Warum nicht? Du schreibst ja selbst vom Lernen neuer Stücke und vom Auswendiglernen. Oder meinst du noch eine andere Übe-Ebene?
 
Vom Prinzip her d'accord. Aber 10 Minuten halte ich für totalen Quatsch. Mittlerweile übe ich (am Wochenende) auch eher 2-4 mal am Tag, wobei dann aber 1-2 Stunden am Stück. In der Woche (Arbeit) ist die Übezeit eh schon begrenzt auf ca 1 Stunde. Die noch zu unterbrechen ist für berufstätige Erwachsene (die vielleicht noch Familie und Haushalt versorgen müssen) unpraktisch.
Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor, es geht nicht ums Spielen an sich, sondern um die konkrete motorische Einübung einer schwierigen Sequenz. Da ist es tatsächlich sehr kontraproduktiv, sich lange dran festzubeißen, sondern konzentrierte begrenzte Wiederholung vielleicht noch mit einem Aspekt der "rotierenden Aufmerksamkeit" ist da sinnvoll. Da kann man sehr wohl vor dem Schlafengehen noch mal kurz 5min am Klavier vorbeischleichen.....:super:

Das bloße Klavierspiel, schöne Stücke für sich durchspielen, mal hier mal da bei neuen Sachen Takte anspielen, oder auch das Durchspielen von bereits Gekonntem zählen nicht dazu. Memorieren zähle ich nicht zum Üben, das läuft extra. Das Problem ist ja auch nicht das Memorieren, sondern die Erarbeitung des neuen Stückes, was gerade bei Anfängern auch mit gleichzeitigem Lesen der Noten erfolgen sollte; gleich auswendig ist nicht förderlich für das Erlernen der Umsetzung von Notentext in Musik.
 
Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor, es geht nicht ums Spielen an sich, sondern um die konkrete motorische Einübung einer schwierigen Sequenz. Da ist es tatsächlich sehr kontraproduktiv, sich lange dran festzubeißen, sondern konzentrierte begrenzte Wiederholung vielleicht noch mit einem Aspekt der "rotierenden Aufmerksamkeit" ist da sinnvoll. Da kann man sehr wohl vor dem Schlafengehen noch mal kurz 5min am Klavier vorbeischleichen.....:super:

Das bloße Klavierspiel, schöne Stücke für sich durchspielen, mal hier mal da bei neuen Sachen Takte anspielen, oder auch das Durchspielen von bereits Gekonntem zählen nicht dazu. Memorieren zähle ich nicht zum Üben, das läuft extra. Das Problem ist ja auch nicht das Memorieren, sondern die Erarbeitung des neuen Stückes, was gerade bei Anfängern auch mit gleichzeitigem Lesen der Noten erfolgen sollte; gleich auswendig ist nicht förderlich für das Erlernen der Umsetzung von Notentext in Musik.

Schon klar. Tatsächlich muss ich in meinen Stücken mehrere Phrasen üben. Da bin ich leider nach 10 Minuten nicht fertig. Weshalb ich allerdings nach jeder Übesequenz eine Pause machen sollte, weiß ich nicht. Ich übe ja durchaus auch an mehr als einem Stück. Man müsste mal überlegen, ob dann doppelt gelernt wird. Also 10 Minuten Brahms üben, dann 10 Minuten Beethoven - und der Brahms wird simultan zum Beethoven nachgelernt :konfus:.
Na, wie dem auch sei. Ich bin mit meiner Übepraxis ganz zufrieden. Pausen sind wichtig. 10 Minuten sind mir zu wenig, auch kurz vor dem Bett (ich kenn das Dilemma vor der Arbeit: kurz mal üben. Und dann dem Personalamt die kernzeitverletzung erklären :007:)
 
Lieber GunterB,

"Wer hoch hinaus will muss lange am Fundament verweilen", so dass du das Stück "The Entertainer" eher dein oberstes (Zwischen (?)) Ziel sehen solltest. Außerdem hast du einen schönen Spruch in deinem Profil, den du mehr beherzigen solltest... :=)
 

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