WNG-Mechanikteile / Langzeiterfahrungswerte?

So nochmal zur Sinnhaftigkeit..
Wenn ein Instrument extremen Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausgeliefert ist wie z.b. auf einem Schiff oder so, dann wären diese Carbonteile wirklich zu überlegen, damit die Mechanik für ein paar Jahre einwandfrei funktioniert. Es braucht wirklich nicht länger halten, denn danach ist der Rest des Instruments soweit kaputt, dass man dafür keine besonders funktionstüchtige Mechanik mehr benötigt.

LG
Michael
 
Ich verstehe nicht wieso man besser spielen sollte können. Eine gut eingestellte herkömmliche Mechanik spielt immer alle Stückerln. Es gibt nichts was Pianisten daran vermissen... Wenn eine Innovation irgend ein zusätzliches Feature hätte, dann ja, bin ich bei Dir.

LG
Michael
 
Fast richtig. In der Piano Nomenklatur (diesem leider ausverkauften Buch) heißt das angeblich SCHIEBERN (wegen Schieber entfernen). Komischerweise hab ich diesen Begriff noch nie gehört.
Österreichisch und Deutsch sind halt zwei paar Schuhe. Beim Essen besonders, aber auch im Klavierbau ;-)
Bei uns sagt man, das C schiebt nach rechts - also legt man da was bei (Schieberpapier) Die vorgefertigten, und im Zulieferhandel angebotenen Schieberpapiere mag ich übrigens nicht, denn sie sind nicht gummiert... Wie toll, wenn man was zerlegen muss und es schneit Schieberpapiere... :cry2:



LG
Michael
 
Bei uns sagt man, das C schiebt nach rechts - also legt man da was bei (Schieberpapier) Die vorgefertigten, und im Zulieferhandel angebotenen Schieberpapiere mag ich übrigens nicht, denn sie sind nicht gummiert... Wie toll, wenn man was zerlegen muss und es schneit Schieberpapiere... :cry2:

Reizthema! Entweder sind die Schieberpapiere zu dick oder zu dünn - passen tun sie jedenfalls nie genau.

Viele Grüße

Styx
 
Baumgärtel und Jahn haben die Steinway-Streifen und die sind gummiert.
Wo gibt es denn nicht-gummierte?
Hmm.. ich hab mal vor ein paar Jahren ungummierte bekommen. Seither (aber auch schon davor) hab ich stets meine Eigenen. Die sind gummiert und bestimmt günstiger. Vorteil: Ich schneide sie mir nach Maß - manchmal weniger breit, dann breiter..
 

Um zum Thema zurückzukommen: Einige der Fragen, die hier aufgetaucht sind werden durch die Dokumentation von WNG denke ich beantwortet. https://www.wessellnickelandgross.com/index.php/documentation
Interessant sind auch die Videos, auf denen auch zum Beispiel das Kleben der Hämmer und das Brennen der Hammerstiele, das offensichtlich auch mit den hier verwendeten Werkstoffen funktioniert, gezeigt wird.

Ich denke schon, dass gegenüber einer herkömmlichen Mechanik eine Reihe von Vorteilen denkbar sind. Zwar hat Michael recht, dass eine perfekt eingestellte Mechanik alle Stückeln spielt, aber die Erfahrung zeigt auch, dass die wenigsten Mechaniken nicht perfekt reguliert sind. Sicher manche waren es nie, aber eigentlich ist es ein ziemlicher Aufwand die Mechanik in perfektem Zustand zu erhalten. Die Tauschempfehlungen von Steinway bei professioneller Nutzung kommen nicht von ungefähr. Es ist also denkbar, eine Mechanik zu konstruieren, die die Regulation länger hält und dadurch weniger Wartung braucht.Ob die WNG Mechanik das leistet steht auf einem anderen Blatt.
Auf jeden Fall denke ich liefert der gewählte Werkstoff eine verbesserte mechanische Stabilität bei geringerer Masse. Geringere Masse heißt weniger Massenträgheit, weniger Bleigewichte und ein direkteres, schnelleres Spiel und das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Wer einmal auf einer gut eingestellten Stoßzungenmechanik mit "Schnürlrepetition" wie sie z.B. von Klaviermacher auf einem seiner Videos zeigt gespielt hat, weiss, dass die - durch das fehlende Hebeglied - sehr geringe Masse ein ganz tolles Spielgefühl bietet. Da natürlich um den Preis einer schlechteren Repetition.

Auch die Hammerstiele aus Carbon leuchten mir durchaus ein. Höhere Festigkeit führt zu besserer Stabilität und Reproduzierbarkeit.
Natürlich sind klassische Musiker so ziemlich das konservativste, was man sich vorstellen kann, aber zu denken, etwas ist seit hundert Jahren nicht mehr zu verbessern halte ich für problematisch.
Was natürlich problematisch sein kann ist eine Abweichung vom "Standard". Ich übe auf einer Mechanik, die ich dann im Konzert nicht zur Verfügung habe - ausser ich lasse mir wie Horowitz meinen Flügel nachliefern.
Alles in allem halte ich aber diese Mechaniken für ein interessantes Konzept.

Nur meine Gedanken zu dem Thema

Grüße


Zweitflügel
 
Auch die Hammerstiele aus Carbon leuchten mir durchaus ein. Höhere Festigkeit führt zu besserer Stabilität und Reproduzierbarkeit.

ganz so einfach ist es nicht. Wenn sich diese Carbonstäbe verziehen (und auch die tuen das) kannst nichts mehr machen - einen Holzstiel etwa aus Birke kannst Du brennen damit der Hammer wieder korekt anschlägt, bei einem Carbon/Kunststoffhammerstiel ist das einfach ein Ding der Unmöglichkeit.

Viele Grüße

Styx
 
Schau dir mal den Film an, den Zweitflügel verlinkt hat, das geht sogar einfacher und besser als mit Holz. Hat mich allerdings auch gewundert.


Reine Bauernfängerei - hier geht es nur darum ein minderwertiges Produkt möglichst teuer auf den Markt zu bringen.Warum verwenden denn namenhafte Hersteller wie Steinway nicht diesen Carbon/Plastikmist, wenn es denn ach so vorteilhaft wäre?

Viele Grüße

Styx
 
Völlig richtig. Und warum? Weil es dem professionellen Kunden um Qualität geht, und er diese auch gern bezahlt.
Ich habe mich letzthin mal mit einem Blechbläser unterhalten, welcher natürlich professionell spielt - wir kamen auf das Thema "Kunststoffposaunen"...nun ja, ist für Profis eher ein Spielzeug. Und genau so sieht es mit Kunststoffmechaniken im Klavier/Flügel aus.... bei einem Laien ist des wurscht, hauptsache es macht irgendwie Geräusche :-D

Viele Grüße

Styx
 
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