Wie viel ist dieser Flügel wert?

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bambi350

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Hallo,
Ich habe damals diesen alten Flügel von Kalles Schüler von Fried. Schleicher vererbt bekommen. Leider habe ich absolut keine Ahnung von dem Gebiet, aber würde gerne wissen, was für einen ungefähren Wert dieser hat. Er ist in gutem Zustand und voll funktionsfähig, müsste nur gestimmt werden.
Ich hoffe mir kann jemand helfen.
Vielen Dank schonmal
 

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Nun ja, angesichts der Tastatur möchte ich den "guten Zustand" doch anzweifeln.
Wiener Mechanik, Geradsaiter, unbekannter Hersteller...
Wert objektiv so gut wie Null, mit Glück dreistellig.
Achtung: Ich bin kein Experte für Flügel aus der KuK-Zeit.
 
Hallo,
soweit man es sehen kann, scheint das Altertum sehr pfleglich behandelt worden zu sein.
Ich tippe auf Baujahr 1910 in Wien. Preise in Graz, Triest, Prag etc. könnte tatsächlich zu K&K-Zeiten gewesen sein. Womit hängen die Verfärbungen mancher Untertasten zusammen?
Wurden beschädigte Elfenbeinbeläge mit anderem Material ( Knochen ? ) repariert.
Das Notenpult ist interessant. Hatte es das von Anfang an oder ist es eine Ergänzung späterer
Besitzer, damit auch ellenlange Notenleporellos aufgestellt werden können ?
Eine Audiodatei wäre nützlich - auch für die aktuelle Stimmtonhöhe. Manche Klaviere lassen sich nicht mehr auf a = 435 oder 440 stimmen. Hat der Resonanzboden Risse ? Die müsste man dann ausspänen. Weitere Untersuchungen beziehen sich auf mechanische Schäden oder Schädlinge wie Holzwürmer oder Motten. Entstauben ist sicher nötig - Vorsicht ! Staubsauger schlucken liebend gerne Kleinteile, von denen es in jedem Klavier Hunderte oder Tausende ( ? ) gibt. Die Klaviatur muß sicher reguliert werden. Sind die Pedale noch stabil befestigt ohne zu wackeln ?
Also dann ans Werk !!
Ich warte in der Zwischenzeit auf die erwähnte Audio-Datei.
Der Wert ist so nicht zu schätzen. Wenn alles noch oder wieder in Ordnung ist, dann kann man
dem stolzen Besitzer hoffentlich zu einem tollen Instrument gratulieren.
Man wird sehen. Die Optik ist gut
Schöne Zeit und viel Gesundheit !
burton
 
Hier die wohl Originalanzeige mit weiteren Bildern:

Friedrich Kalles (1836-1903) besaß eine Klavierfabrik in Litomyšl (Tschechien), 1828 von seinem Vater gegründet. Das Unternehmen existierte bis 1912. Ich würde das Alter des Flügels auf 1870 bis 1900 schätzen, eher früher als später in dieser Spanne, da nur sehr wenige Hersteller noch so lange Geradsaiter produziert haben. Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass Kalles einer der besonders konservativen Hersteller war.
 
Wieso Geradsaiter?
 
Sehr ansprechendes Aussehen. Das Instrument müsste aber (vor einem kostspieligen Transport) von einem ausgewiesenen Fachmann gründlich untersucht werden, sonst kann man sich nachher nur noch an der Optik erfreuen.
 
die Schnitzerei rechts vom Notennpult fehlt nicht, sondern das Notenpult ist nicht mittig, vielmehr
nach links verschoben. Ist also evtl. doch nicht fest montiert sondern verschiebbar.
Aber das sind Kleinigkeiten.
Beim Geradsaiter sind die Saiten im 90Gradwinkel zur Tastatur, wenn ich nicht irre.
 
Bei diesen Instrumenten der K. u. K. - Region aus dieser Zeit, könnten auch noch belederte Hämmer üblich gewesen sein.
Es scheint, als wäre die Schellackoberfläche auch später noch professionell gepflegt oder restauriert worden. Ein Schrank in dem Zustand aus dieser Zeit wird sicher höher gehandelt.
Die wunderschöne Optik, die einen zuerst anlächelt, könnte später als hämisches Grinsen empfunden werden, wenn das Instrument den Spieler technisch und klanglich enttäuscht.
 
die Schnitzerei rechts vom Notennpult fehlt nicht, sondern das Notenpult ist nicht mittig, vielmehr
nach links verschoben.
Wieso sollte man das Notenpult verschieben? Und wie soll das gehen? Da ist ein festes Stück Holz im Weg.

Wenn man genau schaut, sieht man in dem leeren Quadrat helle Stellen - und zwar genau an den Punkten, an denen die Schnitzerei auf der linken Seite mit dem restlichen Notenpult verbunden ist. Für mich sind das Bruchstellen und ich bin ziemlich sicher, dass auf der rechten Seite genau das selbe wie links war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Du wirst Schwierigkeiten haben, jemanden zu finden, der ein solches Instrument auch nur einigermaßen preiswert abholt und fachgerecht entsorgt. Es gibt keinen Markt für diese Art von Instrumenten, aber jede Menge Privathaushalte, in denen so etwas als Überbleibsel von Opa noch steht und eigentlich nur mal gestimmt werden müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entscheidend ist, ob er sich stimmen lässt und die Stimmung hält. Sowas macht man als Verkäufer, weil niemand ein ungestimmtes Instrument abnimmt, nicht mal geschenkt. Mit einem kleinen Staubsauger lässt sich der gröbste Staub entfernen und der Klavierstimmer könnte auch mal die Mechanik herausziehen. Selbst ohne diesen Schritt kannst Du den Zustand der Hämmer, Dämpfer und Filze von außen sehen und fotografieren. Sonst wird es wahrscheinlich überhaupt keinen ernsthaften Interessenten dafür geben. Du musst immer bedenken, dass ein Abnehmer eine initiale Investition von mindestens 500 Euro für Transport und Stimmung tätigen muss und das Risiko eingeht, einen dabei entdeckten Totalschaden entsorgen zu müssen.
 
Wieso sollte man das Notenpult verschieben? Und wie soll das gehen? Da ist ein festes Stück Holz im Weg.

Wenn man genau schaut, sieht man in dem leeren Quadrat helle Stellen - und zwar genau an den Punkten, an denen die Schnitzerei auf der linken Seite mit dem restlichen Notenpult verbunden ist. Für mich sind das Bruchstellen und ich bin ziemlich sicher, dass auf der rechten Seite genau das selbe wie links war.
Sehe ich auch so. Man kann für rechts das gleiche wie links mit Laser nachmachen lassen.
 
Und weg ist er (anscheinend) ...

Bildschirmfoto 2022-01-09 um 16.31.42.png
 
Ist n Kantorenklöppel, Kreuzsaiter mit Prellmechanik.

Des Teil kann man nur an Selbstabholer verschenken.
 
Der Ausdruck "Kantorenklöppel" ist originell.
Selbstabholer sind ja einiges gewohnt.
 

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