Daher dachte ich, es gäbe hier spezielle Übungen oder Tipps wie man sie isoliert, bzw. mit entsprechendem Schwertpunkt rannehmen könnte...:sad:
Hallo Musicus,
mein Lehrer gab mir von Anfang an Hanon Etüden. Die macht man zwar nicht gerne, weil sie sehr monoton sind, aber sie sind sehr effektiv, gerade was den 4. und 5. Finger betrifft. Durch diese Übungen kannst du ein Gefühl dafür bekommen, deine Finger so einzusetzen, wie du es willst und nicht so, wie es dir deine Finger erlauben.
Aber: Ich würde diese Etüden nie ohne Lehrer machen, weil du vieles falsch machen kannst. Trotzdem kann ich dir Hinweise geben, wie du sie üben kannst. Zunächst einmal ist es wichtig dass du bei diesen Übungen nicht das Gefühl hast, unnötige Kraft aufzuwenden. Deswegen solltest du mit der ersten Übung anfangen und sie im langsamen Tempo spielen und zwar so, dass du auch jeden Ton hörst und er sich in der Dynamik nicht unterscheidet, aber trotzdem noch musikalisch klingt.
Die Figur kann man nach 5 Minuten auswendig lernen, das heißt, du brauchst nach 5 Minuten keine Noten mehr. Danach übst du in Rhythmen. Du hast folgende Möglichkeiten:
- Sechzehntel-Sechzehntel-Achtel-Achtel
- Achtel-Achtel-Sechzehntel-Sechzehntel
- Sechzehntel-Sechzehntel-Sechzehntel-Sechzehntel-Achtel-Achtel-Achtel-Achtel
- Achtel-Achtel-Achtel-Achtel-Sechzehntel-Sechzehntel-Sechzehntel-Sechzehntel
Übrigens finde ich das Üben in Rhythmen an Stücken nur als eine Notlösung. Es kann die musikalische Vorstellung des Stücks verwischen.
Um eine Hanon Etüde auf Tempo zu bringen, kannst du ruhig das Metronom verwenden und dich steigern. Aber auch hier ist wichtig, dass jeder Ton kontrolliert wird und du genau hinhörst, ob sich die Töne in ihrer Dynamik unterscheiden oder so sind, wie du sie haben möchtest.
Wenn du die erste Übung schon in einem recht hohen Tempo spielen kannst, vergisst du diese Übung und gehst zur nächsten. Es reicht schon diese Übungen 10-15 Minuten vor dem Üben deiner Stücke zu machen, jedoch täglich. Frag mal deinen Lehrer, was er dazu meint. Soviel zum vierten und fünften Finger.
Was das spielen von Tonleitern im schnellen Tempo angeht (meinst du das überhaupt?), musst du dir einerseits klarmachen, was es für eine Tonleiter ist und aus welchen Tönen sie besteht. Dabei kann Musiktheorie nicht schaden. Andererseits musst du dir Ziele setzen, also das was rolf im Prinzip sagte, und es müssen kleine Ziele sein, die jedoch auf ein großes Ziel hinaus steuern. Bei einer C-Dur Tonleiter in Sechzehnteln im 4/4-Takt wären das die Töne c, g, d, a, usw... Aufpassen musst du, dass sich diese Tonleitern nicht nach Czerny Etüden anhören, sondern in den musikalischen Kontext passen.
Ich hätte eine Frage an rolf, wenn er sie mir denn beantworten mag.
2. kleine Stationen:
- von c ins f rasen, auf dem f aber eine Fermate
- dann vom gehaltenen f ins c rasen und dort wieder Fermate
usw.
Warum "vom gehaltenen f"? Ich hätte das f jetzt nochmal angeschlagen. Was ist der Unterschied?