Wie übt man schnelle Fingerläufe

  • Ersteller des Themas Martin Broich
  • Erstellungsdatum

Stichwort: die Ellipsen bzw Schleifen bei unisono Spiel

die werden wohl ebenso parallel synchron ablaufen, wie die unisono-Tonlinien!

dass dabei die Hände spiegelsymmetrisch andere Aufgaben haben, ändert an der parallelen Armführung gar nichts.

das kann man sich klar machen, indem man irgendwas ins parallelen Oktaven spielt - egal ob irgendwelche Skalen oder die Kadenz aus dem Finale des b-Moll Konzerts von Tschaikowski oder die erste Oktavenstelle der Lisztsonate - - in der Tat bewegen sich beide Arme hier völlig synchron und parallel.

mir ist klar, worauf Du hinaus willst: macht die rechte Hand eine Schleife, so ist dieselbe Schleife für die linke Hand scheinbar genau andersherum - aber das lenkt nur ab: die Töne sind nun mal beim unisono für beide Hände dieselben, und die Armbewegungen auch. Ich rate davon ab, sich über Details groß zu echauffieren - wesentlich ist, dass im unisono beide Arme parallel geführt werden (zumal ohnehin der Arm die Hand / die Finger an die Tasten bringt)
 
egal ob irgendwelche Skalen oder die Kadenz aus dem Finale des b-Moll Konzerts von Tschaikowski oder die erste Oktavenstelle der Lisztsonate

allerdings - mea culpa - geriet das zur Abschweifung in Gefilde, die noch weit jenseits von Anfängerfragen sind...

tja, was genau wird hier denn gefragt?

- eine Lauf-Figur in einer Hand?

- eine schnelle parallele lauf-Figur (also für beide Hände)?

Ich mutmaße, dass es hier - Anfängerfagen - eher um eine schnelle Abfolge in einer Hand geht. Dazu wäre zu empfehlen:
1.
jeden Ton doppelt bis vierfach schnell staccato spielen
2.
Jeden Ton doppelt, aber lang---kurz
3.
a)
Ton1 lang - Ton2 kurz usw.
b)
Ton1 kurz - Ton2 lang usw.
3.
Tongruppen in Stationen (die Zahlen stehen für die Nummerierung)
1------234----567----- usw.
4.
größere Abstände zwischen den Stationen

noch mehr vereinfacht kann ich´s nicht darstellen
 
die werden wohl ebenso parallel synchron ablaufen, wie die unisono-Tonlinien!

dass dabei die Hände spiegelsymmetrisch andere Aufgaben haben, ändert an der parallelen Armführung gar nichts.

das kann man sich klar machen, indem man irgendwas ins parallelen Oktaven spielt - egal ob irgendwelche Skalen oder die Kadenz aus dem Finale des b-Moll Konzerts von Tschaikowski oder die erste Oktavenstelle der Lisztsonate - - in der Tat bewegen sich beide Arme hier völlig synchron und parallel.

mir ist klar, worauf Du hinaus willst: macht die rechte Hand eine Schleife, so ist dieselbe Schleife für die linke Hand scheinbar genau andersherum - aber das lenkt nur ab: die Töne sind nun mal beim unisono für beide Hände dieselben, und die Armbewegungen auch. Ich rate davon ab, sich über Details groß zu echauffieren - wesentlich ist, dass im unisono beide Arme parallel geführt werden (zumal ohnehin der Arm die Hand / die Finger an die Tasten bringt)

Obwohl ich deine Fachkompetenz schätze bin ich nicht genau derselben Meinung- Es kann sich allerdings hier auch um ein Missverständnis handeln.

Es geht auch nicht um echauffieren, sondern um die Steuerung der Armbewegungen, die unser Gehirn leistet und die im Tempo derart minimalisiert sind, dass sie sich der Betrachtung entziehen aber trotzdem als Impulse vorhanden.

Ich würde trotzdem gerne Chiarinas Meinung lesen

Gruss Klavigen
 
Ich würde trotzdem gerne Chiarinas Meinung lesen

ich auch - - vielleicht ergibt sich ja ein Grund, Chiarina ein bissle zu placken und zu zwacken :) (obwohl ich eigentlich nicht davon ausgehe!)

aber bzgl. der Grundlage, die man sich beim parallelen Oktaven- oder gar Akkordspiel klar machen kann, interessiert sich Deine Ansicht: tun die Arme und Hände da verschiedene Sachen?

Gruß, Rolf

----- und klar: das ist hier eine Abschweifung von der Anfangsfrage
 
ich auch - - vielleicht ergibt sich ja ein Grund, Chiarina ein bissle zu placken und zu zwacken :) (obwohl ich eigentlich nicht davon ausgehe!)

aber bzgl. der Grundlage, die man sich beim parallelen Oktaven- oder gar Akkordspiel klar machen kann, interessiert sich Deine Ansicht: tun die Arme und Hände da verschiedene Sachen?

Gruß, Rolf

----- und klar: das ist hier eine Abschweifung von der Anfangsfrage

Hi rolf,

du meinst sicher:

interessiert mich Deine Ansicht, oder ?

Und Arme und Hände tun immer verschiedene Sachen.

Oder wie meinst du das genauer?

Wie gesagt- es ist nicht so einfach, Missverständnisse zu vermeiden, wen man nicht zeigen sondern nur schreiben kann.

Gruss Klavigen
 
Mit den Fingern 1-3 klappt das auch schon recht ordentlich, aber wie gesagt machen mir die Finger 4 + 5 doch erhebliche Probleme. Insbesondere wenn sie Endtöne darstellen, bzw. mit ihnen der Lauf wieder in die andere Richtung zurückgeht, komme ich mir doch manchmal vor wie "behindert", als wenn Ring- und kleiner Finger am liebsten ganz woanders sein wollten, aber nicht klavierspielend auf der Tastur. So siehts dann auch aus und so hört es sich auch an.


Hallo klavigen und Rolf,

es ist klar, dass diese Fragestellung nichts mit der Anfangsfrage dieses Threads zu tun hat, allerdings hat Musicus etwas später obiges Problem geschildert und da war meine Idee, dass es u.a. an mangelnder Armführung bzw. an dem "Nichtvorhandensein" einer "Schleife" oder "Kurve" liegt, wenn die Tonleiter die Richtung ändert.

Meiner Meinung nach treffen eure folgenden Überlegungen es sehr gut:


Es geht auch nicht um echauffieren, sondern um die Steuerung der Armbewegungen, die unser Gehirn leistet und die im Tempo derart minimalisiert sind, dass sie sich der Betrachtung entziehen aber trotzdem als Impulse vorhanden.



dass dabei die Hände spiegelsymmetrisch andere Aufgaben haben, ändert an der parallelen Armführung gar nichts.


Klar ist ja, dass, wie ihr auch schon gesagt habt, die Hände spiegelsymmetrisch zueinander sind und deshalb Ellipsen bei Übungen wie 123454321 ebenfalls gespiegelt werden (l. H. im Uhrzeigersinn, r.H. gegen den Uhrzeigersinn).

Wenn man nun eine Tonleiter in Gegenbewegung, also gespiegelt spielt, wird die Kurve bei der Richtungsänderung ebenfalls wie bei obiger 5-Finger-Übung spiegelbildlich sein. Gleichzeitig sind in Gegenbewegung auch alle minimalen Bewegungen der Hände, Arme etc. bei Untersätzen und Übersätzen (Zitat hasenbein: alle Achsen sind frei) spiegelbildlich, allerdings nur bei den Tonarten, die dabei gleiche Fingersätze benutzen (in Reinnatur nur bei C-Dur und nahezu E-Dur wegen gleicher Anordnung der schwarzen und weißen Tasten - ich hoffe, ich habe keine vergessen).

Diese spiegelbildlichen Bewegungen sind natürlich für beginnende Tonleiterspieler erst mal leichter zu erlernen und so wird eine Tonleiter mit beiden Händen nach gründlichem Training der einzelnen Hände (erst mal nur Untersätze/Übersätze etc.) oft zunächst in Gegenbewegung gespielt.

Wenn nun die Tonleiter unisono gespielt wird, gibt es keine gespiegelten Bewegungen, so klein und nahezu unmerklich fürs bloße Auge sie sein mögen, und auch die "Kurve" bei der Richtungsänderung ist nicht mehr gespiegelt.

Bei mir ist es so, dass bei einer Tonleiter, die sich zum Körper hin bewegt (also l.H. aufwärts, r.H. abwärts), sich der Handrücken ganz leicht nach innen neigt. Ich finde, dann sind die Übersätze sehr einfach, da weniger Weg. Auch ist der Ellenbogen dabei zumindest bei mir ein bisschen höher als andersherum. Die "Kurve" am Ende der Aufwärtsbewegung der rechten Hand muss also so beschaffen sein, dass Hand und Arm in diese Position kommen und wieder hurtig in die andere Richtung spielen können.

Beim unisono ist aber die linke Hand in einer anderen Situation, denn die kommt ja gerade von unten aus dieser Hand-/Armposition und muss nun die "Kurve" andersherum machen. Wobei man wirklich sagen muss, dass diese "Kurve" nur ganz, ganz klein ist. Auch sind natürlich die Fingersätze beim unisono-Spiel nicht spiegelbildlich, also werden auch die Mikrobewegungen irgendwelcher Achsen nicht spiegelbildlich sein. Aus all diesen Gründen ist das unisono-Spiel für Normalsterbliche oft schwieriger als das Spiel in Gegenbewegung.

Um so wichtiger finde ich, dass, bevor Tonleiterspiel wirklich geübt wird, erst mal gespiegelte und besonders voneinander unabhängige Bewegungen der beiden Hände gekonnt sein sollten. Sonst treten Verkrampfungen auf und dann haben wir den Salat.

Wenn dies gekonnt ist, muss nach meinen Erfahrungen der Fokus unbedingt auf eine ruhige Armführung gelegt werden. Die ist entscheidend, sonst werden die Achsen so frei, dass sie wild umherschlottern .... :D . Die arme Tonleiter! Nachdem also alle Grundlagen gelegt worden sind, hat m.E. die Armführung Priorität!

Tja, so in etwa stelle ich mir das vor. Und - wird jetzt geplackt und gezwackt? :D :D

Liebe Grüße

chiarina
 
Man, oh Man, wenn ich das hier so alles lese und auch manch anderen Thread hier, dann denke ich wird das nichts werden mit meinem Klavierspielen lernen.... :-(
 
Man, oh Man, wenn ich das hier so alles lese und auch manch anderen Thread hier, dann denke ich wird das nichts werden mit meinem Klavierspielen lernen.... (


Hallo Volker,

ich kann gut verstehen, dass solche Beiträge wie auch eben meiner alles furchtbar kompliziert erscheinen lassen und man denkt, dass schafft man nie.

Aber versuche mal Folgendes auszuführen:

Die linke Hand sollte sich immer in Halbkreisen (oberer Teil eines Kreises) bewegen, hin und her, mal in kleinen, mal in größeren Bewegungen. Dabei soll die rechte Hand Vorwärtsbewegungen in etwa Taillenhöhe machen, die ab und zu kleine Ausweichungen nach rechts und links zulassen. Alles immer schön entspannt - der Arm führt. Währenddessen beide Arme diese voneinander vollkommen unabhängige Bewegungen ausführen, sollen rechter und linker Fuß ebenfalls voneinander unabhängige Vorwärtsbewegungen in ganz verschiedenen Rhythmen machen. Dabei ist der linke Fuß (die Fersen sollten auf dem Boden sein) gekoppelt mit der Vorwärsbewegung der rechten Hand. Sobald diese nach vorne geht, muss der linke Fuß runter und gleichzeitig der rechte Fuß hoch. Zusätzlich sollte der Kopf sich des öfteren nach links und rechts bewegen. Währenddessen sitzt man vollkommen ruhig und entspannt. Man darf sich sogar anlehnen.

Na, was habe ich gerade beschrieben? Genau, Autofahren .....:D :D !

Was ich damit sagen wollte, ist, dass die Verbalisierung von Bewegungsmustern unsagbar umständlich ist. Das macht es auch so schwer, hier im Forum über solche Dinge zu diskutieren. Ein herrlicher Ort für Missverständnisse jeder Couleur! In der Ausführung ist es gar nicht so schwer. Man macht ja meist auch eins nach dem anderen!

Also nur Mut!!!!!!! Es hört sich nur schlimm an, ist es aber gar nicht :) :) !

Liebe Grüße

chiarina
 
Wenn nun die Tonleiter unisono gespielt wird, gibt es keine gespiegelten Bewegungen, so klein und nahezu unmerklich fürs bloße Auge sie sein mögen, und auch die "Kurve" bei der Richtungsänderung ist nicht mehr gespiegelt.

Bei mir ist es so, dass bei einer Tonleiter, die sich zum Körper hin bewegt (also l.H. aufwärts, r.H. abwärts), sich der Handrücken ganz leicht nach innen neigt. Ich finde, dann sind die Übersätze sehr einfach, da weniger Weg. Auch ist der Ellenbogen dabei zumindest bei mir ein bisschen höher als andersherum. Die "Kurve" am Ende der Aufwärtsbewegung der rechten Hand muss also so beschaffen sein, dass Hand und Arm in diese Position kommen und wieder hurtig in die andere Richtung spielen können.

Beim unisono ist aber die linke Hand in einer anderen Situation, denn die kommt ja gerade von unten aus dieser Hand-/Armposition und muss nun die "Kurve" andersherum machen. Wobei man wirklich sagen muss, dass diese "Kurve" nur ganz, ganz klein ist. Auch sind natürlich die Fingersätze beim unisono-Spiel nicht spiegelbildlich, also werden auch die Mikrobewegungen irgendwelcher Achsen nicht spiegelbildlich sein. Aus all diesen Gründen ist das unisono-Spiel für Normalsterbliche oft schwieriger als das Spiel in Gegenbewegung.

Um so wichtiger finde ich, dass, bevor Tonleiterspiel wirklich geübt wird, erst mal gespiegelte und besonders voneinander unabhängige Bewegungen der beiden Hände gekonnt sein sollten. Sonst treten Verkrampfungen auf und dann haben wir den Salat.


Tja, so in etwa stelle ich mir das vor. Und - wird jetzt geplackt und gezwackt? :D :D

Liebe Grüße

chiarina

Hui,

Ich weiss ja genau, was du meinst oder glaube, es zu wissen-
Und um etwas zu entwirren, habe ich nicht Alles zitiert, sondern nur einiges Wesentliche hervorgehoben- deine Genehmigung zur Markierung mal vorausgesetzt.

Da der Sachverhalt nicth einfach ist, sollten wir den einfachsten Fall besprechen- Also rolf, keine virtuosen Oktaven, nicht die b-moll Tonleiter in der op.53 Polonaise usw-

sondern Chiarinas einfachen Fall des:

123454321 bzw mit linkes 543212345 und das schön geloopt, also ständig wiederholt.

Hier egeben sich bei der Ausführung Schleifen (ellipsen) für die Hände, die Chiarina bereits gut beschrieben hat.
Im Normfall wird hier die rechte Hand die Schleife gegen den Uhrzeigersinn machen und die Linke mit dem Uhrzeigersinn.

Wie die Zeitlupe gut ist, sich bestimmte Stücke oder Teile besonders einzuprägen, so ist auch eine grössere Bewegung sinnvoll, um sich erst mal dieser Bewegung bewusst zu werden.

Stimmen Armführung, Handgelenkführung dann soweit, dass die Finger auf Grund dieser richtigen Bewegung mühelos an ihre Ziele geführt werden, dann kann das Tempo langsam erhöht werden, wobei gleichzeitig die Amplituden der Bewegungen immer kleiner werden.
Bei grossem Tempo ca. 180 bpm und gepspielten 16teln wird der Beobachter die Schleifen kaum noch erkennen und auch beim Spieler sind sie dann so weit internalisiert, dass es keiner bewussten Steuerung mehr bedarf.

dies ist also für jede Hand so gründlich zu üben, bis es wirklich automatisch klappt.
Die nächstse Stufe ist dann die Ausführung in Symmetrie.

Beim Spiel nach Aussen- also rechts 12345 und links auch 12345 kann man dann beobachten, wenn wir die Schleifen noch sichtbar lassen, dass beide Hände immer gleichzeitig entweder den Tiefpunkt der Amplitude erreichen oder gleichzeitig dann wieder den oberen Teil der Amplitude. Man kann auch in Hinblick auf die Ellipse von der unteren, tieferen Hälfte der Ellipse oder der oberen Hälfte der Ellipse sprechen.

Wenn nun beide Hände- und dies ist wirklich schwieriger unisono spielen, also:

rechts 12345 und links gleichzeitig 54321 dann befindet sich die rechte Hand im Wellental und wechselt bei Erreichen des 5. Fingers in den oberen Abschnitt der Schleife.

Die Linke befindet sich aber bereits im oberen abschnitt und senkt sich beim Erreichen des Daumens zum tieferen Abschnitt der Schleife.

Beobachtet man dies sehr genau, so können wir feststellen, dass prinzipiell erstmal die Hände bei dieser Basisübung in genau um 180 Grad verschobener Phase agieren.

Aus dieser Basisübung lassen sich nun alle weiteren ableiten.

Es kommt noch hinzu, dass wir feststellen, dass in der Praxis je nach Tastenterrain unter Umständen genau die entgegengesetzten Schleifen angebracht sind, um das richtige Tempo mühelos zu spielen. Also für rechts 12345 beginnend mit den oberen Schleifenabschnitt.

Warum sollte man so grossen Wert darauf legen, gerade diese Basisübungen genau zu studieren?:

Weil letztendlich alles vom Kopf her gesteuert wird und vom Gehirn diese Impulse kommen.

die Equilibristen (auch jongleure genannt) sind Meister darin und ein kleines Beispiel kann es verdeutlichen:

Man halte einen Schlüssel oder ähnlichen Gegenstand an einem längeren Seil und versetzte diesen in eine Kreisbewegung, bis der Gegenstand so schnell wird, dass das Auge ihm nicht mehr folgen kann.
Klar muss da ein antrieb sein aber so genau man auch hinschaut, wird man kaum sehen, was die Hand wirklich macht. Und solange die Gehirnsteuerung funktioniert wird der Gegenstand im Kreis herumwirbeln. aber bei jeder Störung wird der Gegenstand beeinflusst und wird herunterfallen.

Und genau so wird die 123454321 Bewegung nur so lange gut laufen, wenn diese kleinsten Impulse richtig gesteuert werden. Bei der geringsten Störung besteht schon die Gefahr, dass falsche Impulse an die Muskeln gesendet werden, was der Spieler dann als Festgehen oder Verkampfung registriert. Bis zu einem gewissen Grad kann man dann noch forcieren, aber das sollte eben nicht sein.

Wer sich den Spaß gönnen will, nehme 2 Bänder mit 2 Schlüsseln und drehe zuächst beide gleichzeitig symmetrisch und dann versuche er, beide Schlüssel gleichzeitig im Uhrzeigersinn drehen zu lassen.

Ich vermute, dass hier wieder neue Fragen auftauchen, aber ich finde, dass erstmal das grundsätzlich geklärt sein muss.
 
.....
sondern Chiarinas einfachen Fall des:

123454321 bzw mit linkes 543212345 und das schön geloopt, also ständig wiederholt.

Hier egeben sich bei der Ausführung Schleifen (ellipsen) für die Hände, die Chiarina bereits gut beschrieben hat.
Im Normfall wird hier die rechte Hand die Schleife gegen den Uhrzeigersinn machen und die Linke mit dem Uhrzeigersinn.

Wie die Zeitlupe gut ist, sich bestimmte Stücke oder Teile besonders einzuprägen, so ist auch eine grössere Bewegung sinnvoll, um sich erst mal dieser Bewegung bewusst zu werden.

Stimmen Armführung, Handgelenkführung dann soweit, dass die Finger auf Grund dieser richtigen Bewegung mühelos an ihre Ziele geführt werden, dann kann das Tempo langsam erhöht werden, wobei gleichzeitig die Amplituden der Bewegungen immer kleiner werden.
Bei grossem Tempo ca. 180 bpm und gepspielten 16teln wird der Beobachter die Schleifen kaum noch erkennen und auch beim Spieler sind sie dann so weit internalisiert, dass es keiner bewussten Steuerung mehr bedarf.

dies ist also für jede Hand so gründlich zu üben, bis es wirklich automatisch klappt.
Die nächstse Stufe ist dann die Ausführung in Symmetrie.

Beim Spiel nach Aussen- also rechts 12345 und links auch 12345 kann man dann beobachten, wenn wir die Schleifen noch sichtbar lassen, dass beide Hände immer gleichzeitig entweder den Tiefpunkt der Amplitude erreichen oder gleichzeitig dann wieder den oberen Teil der Amplitude. Man kann auch in Hinblick auf die Ellipse von der unteren, tieferen Hälfte der Ellipse oder der oberen Hälfte der Ellipse sprechen.

Wenn nun beide Hände- und dies ist wirklich schwieriger unisono spielen, also:

rechts 12345 und links gleichzeitig 54321 dann befindet sich die rechte Hand im Wellental und wechselt bei Erreichen des 5. Fingers in den oberen Abschnitt der Schleife.

Die Linke befindet sich aber bereits im oberen abschnitt und senkt sich beim Erreichen des Daumens zum tieferen Abschnitt der Schleife.

Beobachtet man dies sehr genau, so können wir feststellen, dass prinzipiell erstmal die Hände bei dieser Basisübung in genau um 180 Grad verschobener Phase agieren.

Aus dieser Basisübung lassen sich nun alle weiteren ableiten.

Es kommt noch hinzu, dass wir feststellen, dass in der Praxis je nach Tastenterrain unter Umständen genau die entgegengesetzten Schleifen angebracht sind, um das richtige Tempo mühelos zu spielen. Also für rechts 12345 beginnend mit den oberen Schleifenabschnitt.

Warum sollte man so grossen Wert darauf legen, gerade diese Basisübungen genau zu studieren?:

Weil letztendlich alles vom Kopf her gesteuert wird und vom Gehirn diese Impulse kommen. .


Hallo klavigen,

ich kann dir nur absolut zustimmen! Du hast es sehr schön beschrieben. Und weißt du - genau solche und ähnliche, auch weiterführende Übungen lasse ich meine Schüler machen, bevor sie Tonleitern spielen (und nicht nur dann :p ). Vorher braucht man m.E. gar nicht mit Tonleitern anfangen!

Viele Grüße

chiarina
 
Tja, so in etwa stelle ich mir das vor. Und - wird jetzt geplackt und gezwackt?

nö --- eigentlich schade :) ...aber wenn Du nun mal so stur bist, keinen Grund zum zwacken und placken zu liefern... was soll man da tun?

ich ergänze noch ein wenig:

parallele Bewegungen im Fünftonraum

"Kreis"schwung (bzw. elliptisch)
spielt die rechte Hand 1-2-3-4-5-4-3-2-1 dann macht das Handgelenk eine elliptische Schleife gegen den Urzeigersinn

spielt die linke Hand 5-4-3-2-1-2-3-4-5 dann macht das Handgelenk eine elliptische Schleife am besten ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn

zwar geht es auch anders, z.B. kann die linke Hand 5-4-3-2-1-2-3-4-5 durchaus ihre Schleife auch im Uhrzeigersinn machen - aber wenn beide Hände zusammen spielen, also parallel spielen, dann ist es am sinnvollsten und praktikabelsten, wenn beide Arme (ergo auch was die Handgelenke machen) wirklich parallel Bewegungen machen - - der Grund ist ja recht einfach: spielen beide Hände dieselbe Tonfolge, dann zeichnen sie diese quasi nach - und weil´s nun mal dieselbe ist, sollte eben auch dieselbe Zeichnung entstehen

"Bogen"schwung
- - ebenso geht es, von 1 bis 5 einen auf-und ab-Schwung (Bogenschwung) zu machen (links dasselbe von 5 bia 1)

"Seitwärts"schwung
- - selbstredend geht c-d-e-f-g-f-e-d-c mit beiden Händen gespielt auch mit gänzlich reduzierter, man könnte sagen abgeflachter Ellipse - so sehr abgeflacht, dass sie eigentlich weg ist: man bewegt sich nach rechts und dann zurück nach links (interessant ist hierzu, parallele Glissandi zu spielen - erstaunliche Sache, was die Arme da tun)

ob "Kreis"- oder "Bogen"- oder nur "Seitwärts"schwung ist ist im Fünftonraum ziemlich egal - aber man sollte schon hier verschiedene Schwungbewegungen anlegen und ausprobieren

...auch wenn´s nicht gehört sein will: spielt man c-d-e-f-g-f-e-d-c mit beiden Händen gleichzeitig in Oktaven, dann werden beide Arme völlig synchrone parallele Bewegungen machen :D - nebenbei gilt auch dasselbe, wenn man c-d-e-f-g-f-e-d-c komplett mit den Zeigenfingern spielt - und es gilt auch, wenn man die berühmte (und verdammt sinnvolle) Übung macht, den Fingersatz genau "falschrum" zu spielen:
5-4-3-2-1-2-3-4-5
c-d-e-f-g-f-e-d-c
1-2-3-4-5-4-3-2-1
ja gerade bei dieser Übung von Feuchtwanger macht man sich die parallele Armführung bewußt - und unter anderem dafür ist sie auch da!


und wofür sind die in schnellem Spiel oft nahezu ganz reduzierten Schwünge da? Erraten: damit das Handgelenk immer gelockert, immer in Bewegung ist :D

____________________

stellt sich nur die Frage, wozu wir das hier so ausführlich beschreiben - ich dacht, hier geht es darum, wie man schnelle Läufe übt, damit sie schnell laufen
 

Hallo klavigen,

ich kann dir nur absolut zustimmen! Du hast es sehr schön beschrieben. Und weißt du - genau solche und ähnliche, auch weiterführende Übungen lasse ich meine Schüler machen, bevor sie Tonleitern spielen (und nicht nur dann :p ). Vorher braucht man m.E. gar nicht mit Tonleitern anfangen!

Viele Grüße

chiarina

Ja chiarina,

das sehe ich wirklich genauso -

wer diese Prinzipien nicht internalisiert hat, ob nun mit der ratio oder dem Instinkt- es gibt ja auch wirklich Pianisten, die intinktiv alles richtig machen und nie oder selten nachdenken.

Ganz wichtig auch dein Hinweis auf die weiter führenden Übungen-

Ich denke auch, zu wissen, dass richtiges, flüssiges Tonleiterspiel erst danach dran sein sollte.
 
Hi rolf,

du meinst sicher:

interessiert mich Deine Ansicht, oder ?

Und Arme und Hände tun immer verschiedene Sachen.

Oder wie meinst du das genauer?

eigentlich meine ich es genau so, wie ich es geschrieben habe - und bitte Dich Rechtschreibvirtuosen :D darum, mir den Vertipper "sich" statt "mich" gnädig zu verzeihen - - - und solltest Du nicht verzeihen, werde ich Deinen langen Beitrag zitieren, wobei ich alle Vertipper / Rechtschreibfehler fett und rot markiere :D :D

also:
wie ist das denn Deiner Ansicht nach bei parallelen Oktaven? Machen da beide Arme dasselbe, oder machen die völlig verschiedenes?
 
eigentlich meine ich es genau so, wie ich es geschrieben habe - und bitte Dich Rechtschreibvirtuosen :D darum, mir den Vertipper "sich" statt "mich" gnädig zu verzeihen - - - und solltest Du nicht verzeihen, werde ich Deinen langen Beitrag zitieren, wobei ich alle Vertipper / Rechtschreibfehler fett und rot markiere :D :D

also:
wie ist das denn Deiner Ansicht nach bei parallelen Oktaven? Machen da beide Arme dasselbe, oder machen die völlig verschiedenes?

Oje rolf,

kam das wirklich wie eine Korrektur rüber ?
Mir geht es hier um Fachliches- und danke, dass du mich einen Rechtschreibvirtuosen nennst. Dieser Titel hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt.

Bei den angesprochenen Oktaven kommt es auch um den angestrebten Effekt an- bei sehr schneller Ausführung werden beide Arme dasselbe machen- aber auch das ist kein Dogma -
 

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