Hallo ihr zwei,
das interpretierst du absolut richtig! Abgesehen davon, dass für meinen Geschmack das Ohr als Kontrollorgan zu wenig zur Sprache kommt.
das ist natürlich völlig richtig: das
Ohr kontrolliert das Ergebnis des Klavierspiels, des Übens, des Probens... ständig, in jedem Augenblick des Spiels. Das ist so selbstverständlich, daß ich es diesmal nicht extra erwähnt habe (dafür früher schon umso öfter
).
dass man auf seinen Spielapparat schaut, ihn beobachtet und eher die Augen involviert sind als die Ohren und die Körperwahrnehmung.
"Beobachten" meint alles zusammen: sicher manchmal auch schauen, aber auch z.B. mit offenen oder geschlossenen Augen
fühlen, was der Spielapparat tut (bzw. was man selber im Endeffekt tut).
Beobachten heißt auch in gewissem Sinne mitdenken, ob man geeignete oder ungeeignete Bewegungen macht.
Was das Üben sonst betrifft, übe ich immer so, dass sich von Beginn an IMMER alle Bewegungen angenehm anfühlen, und natürlich kann ich da das Stück noch nicht. Ich kann aber die entsprechenden Stellen in einem für mich passenden Tempo spielen.
Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen - denn mit "Gewalt" geht eben nicht viel beim Klavierspiel, genau wie Klavierspiel auch vordringlich keine Sache der "Kraft" ist, sondern sehr viel mehr eine Frage der feinen Koordination von Bewegungen der Muskeln, des gesamten involvierten Spielapparates.
Diese Koordination, das Einlernen von passenden Bewegungsfolgen, um den erwünschten Klang am Ende erzielen zu können, wird einem nicht in die Wiege gelegt, sondern genau das gilt es zu (er)lernen.
Wenn man nicht merkt, dass sich etwas unangenehm anfühlt, will man meistens zuviel auf einmal, spielt zu schnell etc. etc.. Und dann verspannt man sich, hört sich nicht mehr zu, atmet nicht mehr richtig ...... und merkt es nicht.
Ja - das ist wieder die Notwendigkeit einer guten Selbst-Beobachtung, zusätzlich zum Kontrollhören. Beziehungsweise, erlebt man als "fortgeschrittener" Klavierspieler all das wohl schon als selbstverständliche, ständig präsente Grundlage seiner Tätigkeit .
Zum Erzeugen der erwünschten Klangziele muß man noch erwähnen, daß man dazu wissen muß, wie das prinzipiell am Klavier geht, etwa der korrekte Pedalgebrauch wäre da zu nennen. Wichtig ist z.B. auch, bei Mehrklängen/Akkorden das Gesamt-Klangbild, welches durch die (beispielsweise unterschiedlich gewichtet) angeschlagenen Tasten entstehen muß, immer genau im Auge zu behalten.
Viele Grüße
(p.s. ich hoffe, es stört nicht der mehrfach verwendete Begriff "Klang". Das Ziel beim Klavierspielen ist natürlich immer: schöne
Musik zu machen)